Das ist interessant, nicht wahr? Es gefällt mir, daß Sie das bemerkt haben. Wäre die Natur gewalttätig, dann doch gerade an sich, woran denn sonst, aber das ist ja wieder einmal so ein Ding für sich.
Ich danke und interessant ist das natürlich allemal. Verzeihen Sie mir , wenn ich es auf diese Weise formuliert habe und dabei auf eine Formulierung Kants zurückgriff im Grunde. Was das "Ding an sich" genau ist (bei Kant) , darüber wird ja heute noch spekuliert.
Genau, das ist die Frage an jene Sophistiker, die sich als Philosophen über die Sophistik erheben wollen.
Eher so würde ich es sehen (nicht also im Sinne einer Überhebung über die Sophistik, sondern die beides zugleich sind bzw. sein wollen) :
"Aber es ist nicht so, daß auf der einen Seite der Philosoph und auf der anderen der Sophist stünde, sondern weil die Philosophie wesentlich eine menschliche, d.h. endliche Möglichkeit ist, deshalb steckt in jedem Philosophen ein Sophist." (Heidegger ,Gesamtausgabe, Band 27, S.24)
Mir scheint, dass es diesen Philosophen nicht um eine Überhebung über die Sophistik geht.
Genau das ist es, er ist ein Sophist. Alle Sophisten werden darin geschult.
Sie meinen das ist ein Kriterium , was jemanden zum "Sophisten" macht? Aber die Ansicht Aristoteles als Sophisten zu sehen ist ja durchaus interessant, vor allem dann wenn man bedenkt, dass er der Autor einer Schrift heißt, die sich "Sophistische Widerlegungen" nennt (und dem Aristoteles zu geschrieben werden).
Man könnte dann natürlich den Eindruck haben , dass Aristoteles als Philosoph die Sophisten eher widerlegen wollte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sophistische_Widerlegungen
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen! Ist es ein Ausdruck der Untätigkeit, wenn 'Prinzip' denjenigen Teil einer Sache benennt, von dem aus die Bewegung durch dieselbe beginnt? Ist das Böse als tätiges Prinzip überhaupt denkbar, oder ist es das nur, weil es irrtümlich so gedacht wurde von Autoritäten, denen wir wie blind vertrauen?
Schalom!
Nun man sollte natürlich nicht philosophischen Autoritäten blindlings vertrauen, sondern versuchen diesen auch kritisch gegenüber zu stehen. Man sollte von diesen nicht alles philosophisch unterschreiben, aber auch nicht alles gleich verwerfen. Natürlich kann man das Böse als tätiges Prinzip sehen, aber Aristoteles hat in dieser Weise nicht über ein Prinzip des Bösen nachgedacht.
"Prinzip wird erstens derjenige Teil einer Sache genannt, von dem aus die Bewegung durch dieselbe anfängt."
Dem muss man natürlich nicht zustimmen. Aber darin einen "Ausdruck der Untätigkeit" zu sehen, scheint mir auch nicht unbedingt weiter zu bringen in der Diskussion (oder?). Man kann natürlich als Kritiker des Aristoteles sagen, dass er hier halt "irrtümlich gedacht" hat...
Salve!