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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

Wenn es doch Menschen sind, die böse Taten begehen und es nur Menschen sind, die Taten mit 'böse' bewerten, warum zum Teufel sollte es deswegen auch noch zusätzlich das Böse geben. Das ist doch nur möglich, wenn man in religiöser Welterklärung annimmt, das es gute und böse Geister gibt. Die guten Geister sind für sinnstiftend gute Taten zuständig, wie zum Beispiel die bewährten Schutzengel und die bösen Geister für die sinnzerstörend bösen Taten zuständig, wie zum Beispiel die vielen kleinen Teufelchen, die uns überall in vertrauter Gestalt begegnen.

Somit stünde eine Philosophie des Bösen einer Nichtphilosophie in richtig oder falsch vorgegebenen Wertungsklassen gleich und widerspräche zugleich einer jeden wahren Philosophie, die darauf angelegt seine sollte, eine weise Wertungsfreiheit vorzugeben.

Paradox ist, dass eine Philosophie des Bösen in der Praxis auf lange Sicht betrachtet also ganz bös scheitern muss, wenn sie „Erfolg“ haben will. - Erinnert mich sehr an politische Endlosdebatten, die oftmals mit faulen Kompromissen (zu einer Unzeit) enden.

Eine ' Philosophie des Bösen ' ist schon per definitionem eine Paradebeispiel für ein Paradoxon als inhaltlich vorbestimmtes Oxymoron.

Und schon deshalb klingt es politisch seltsam attraktoriell interessant, vor allen für die "anziehenden" Gegner von Parteigegnern, also für die "eigenen“ Koalitionäre unter sich. :p

Schadenfreude und Bernies Sagenfreude versuchen Hand in Hand das Problem anzugehen, welches aber für den hellen Kopf in einem dunklen Kopf natürlich gar keines ist.

Aber man kann ja versuchen, ein Problem daraus zu machen, schließlich leben wir in einer Wachstumsgesellschaft, einer Wachtturmgesellschaft und einer biologisch noch kaum richtig erkannten Wachsdummgesellschaft in Degenerationsfolgenausrutschern dazu.

Dass sich die politische Philosophie weitestgehend dieser „unmöglichen“ Reizmuster einer so genannten „Philosophie des Bösen“ bedient, darauf habe ich schon in Beitrag Nr.8 und Nr.10 hinzuweisen versucht.

Bernies Sage
 
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Das sollten Sie auch und diesen, meinen Ratschlag, auch wirklich beherzigen.

Nun vielleicht werde ich das auch machen....

Ohne jeden Zweifel. Das 'Wahre' käme noch hinzu.

Ja ich verstehe. Vermutlich würde Sie mit Formulieren wie "das Gute an sich" oder das "Ding an sich" auch nichts anfangen können oder?

Die Ermordung eines Tyrannen zum Beispiel ist zweifelsfrei eine gute Tat, nicht wahr?

Nun es kommt auf die Situation an. Im Normalfall wird die Ermordung eines "Tyrannen" doch als etwas positives gesehen und diese Tat auch meist als "gut" bewertet und zwar deshalb, da diese Mensch selbst nicht unbedingt moralisch ist und diesem mit vernünftigen Mitteln nicht beizukommen ist. Es ist insofern "gut" für das Große Ganze (für das "Volk", welche mehr unter diesen Tyrannen "leidet" . als sich an diesem "erfreut" (wobei das schon fast zu zynisch klingt). Moralisch gesehen lässt sich so eine Tat rechtfertigen.


Gilt das denn für alle Menschen oder nur für diejenigen, die selbst nicht klar und richtig denken können?

Das Böse ist eine seelisch-geistige Kraft in allen Menschen, nur mit dem Unterschied , dass die rationalen/vernünftigen Menschen diese innere "Kraft" kontrollieren können, während das anderen Menschen , die nicht über diese Vernünftigkeit verfügen, eben nicht gelingt.

Das könnte aber auch ein egoistischer Geizhals sein, der sich im Sinne seiner Moralapostel durch eine vermeintlich gute Tat freikaufen will.

Könnte natürlich sein. Statistisch gesehen, würde ich aber sagen, dass dieser "egoistische Geizhals" nicht die Mehrzahl derjenigen Leute repräsentiert, welche "spendabel" ist, sondern nur eine Art Ausnahmefall ist und deshalb zur Minderheit gehört.


Natürlich und selbstverständlich. Ich bin doch nicht blöd.

Nun das überrascht mich nicht (mehr) bei Ihnen.


Tendieren Sie also mehr in Richtung einer Harmoniesucht? Warum und wozu?

Was spricht denn gegen eine gewisse "Harmoniesucht"? Man muss ja nicht immer nur vom negativen Fall ausgehen. Und rein statistisch betrachtet, sind die Fälle , die Sie hier hineinbringen, eher Fälle von "Minderheiten" (betrifft also gerade nicht die Mehrzahl der Fälle oder?).



Wenn es doch Menschen sind, die böse Taten begehen und es nur Menschen sind, die Taten mit 'böse' bewerten, warum zum Teufel sollte es deswegen auch noch zusätzlich das Böse geben. Das ist doch nur möglich, wenn man in religiöser Welterklärung annimmt, das es gute und böse Geister gibt. Die guten Geister sind für sinnstiftend gute Taten zuständig, wie zum Beispiel die bewährten Schutzengel und die bösen Geister für die sinnzerstörend bösen Taten zuständig, wie zum Beispiel die vielen kleinen Teufelchen, die uns überall in vertrauter Gestalt begegnen.

Nun die Annahme ist die, dass eine "geistig-seelische Kraft" im Menschen gibt, die ihn dazu führt , dass Böse zu tun . Und damit es zu einer "bösen" Tat kommt , muss es den "Willen" zu dieser bösen Tat geben . Woher kommt dieser Wille? Antwort: Aus dem geistig-seelischen Inneren des Menschen selbst. Frage : Lässt sich beweisen , dass es diesen Willen im Menschen gibt, der für alle menschlichen Handlungen verantwortlich ist? Antwort: Nein, denn rein (natur)wissenschaftlich , lässt sich weder eine "Seele" noch ein "Wille" nachweisen. Aber dennoch ist in der bisherigen Tradition von diesen Dingen ausgegangen worden und haben Philosophen nicht unbedingt hinterfragt. Sie gingen von der "Freiheit des Willens" (des Menschen aus, die einen Menschen gutes oder böses tun lässt. Nun kann ich mir denken, dass dies vermutlich Ihre recht kritische Sichtweise auf Philosophen (als "Schwätzer") natürlich bestätigt...Eigentlich braucht man dazu nicht unbedingt "religiöse" oder "theologische" Welterklärung. Sondern man kann hier einfach auf den Willen verweisen. Aber warum will der Mensch auch böses? Das Böse zu wollen, scheint ja eigentlich etwas extrem irrationales zu sein.




Sie als vermeintlicher Atheist müßten mich nunmehr argumentierend davon überzeugen, daß es das Gute in Gestalt der Schutzengel und das Böse in Gestalt kleiner Teufelchen nicht gibt. Werden Sie sich dieser Herausforderung stellen können?

Salam!


Nun als "Atheist" muss ich natürlich sagen, dass ich diese theolologischen/religiösen Erklärungsmustern ("Schutzengel" und "Teufel" ) eher kritisch gegenüber stehe . Allerdings stamme diese eben aus der christlichen Tradition auch (siehe Bibel) und diese Gestalten eher eine christliche Erfindung sind (welche gut und böse repräsentieren). Insofern sollte ich als Atheist natürlich nicht von diesen überirdischen Wesen ausgehen. Allerdings gab es auch schon in der griechischen Antike solche Art von Wesen:


"Die griechische Mythologie ging zunächst bei sämtlichen Naturphänomenen von Dämonen aus (übernatürliche Wesen), z. B. Blätterrauschen im Wind, Zikadenzirpen usw., später nur noch bei ungeklärten Vorgängen oder Prozessen, z. B. Gärung von Milch oder Alkohol, Verdunstung, Verwesung, Verwitterung, Alterung, etc. Im alten Orient galten Dämonen als Teil der Weltordnung, indem ihnen der Ursprung von Krankheit und auch Tod zugesprochen wurde. Der griechische Epenschreiber Hesiod (etwa 700 v. Chr.) beschreibt in seinem Hauptwerk Theogonie den Glauben an ganze Scharen und verschiedene Klassen von Dämonen als Zwischenwesen zwischen den Göttern und den Menschen.

  • Einmal waren die Dämonen als dienende Kräfte und begleitende Umgebung der einzelnen Kultusgötter gedacht (in welcher Anwendung sie häufig individuellere Gestalt und Namen annehmen).
  • Andererseits waren nach Ansicht der damaligen Dämonologie die Dämonen den einzelnen Menschen (oder auch Völkern) zugesellte Geisterwesen, welche dieselben von der Geburt an auf allen ihren Lebenswegen begleiten. Die Einwirkung dieser Dämonen äußerte sich einmal zum Schutz und Heil, aber auch zum Schaden der Menschen. Daher nahm man später auch zwei Dämonen für jeden Einzelnen an: einen guten und einen bösen. Der allgemeine Glaube war aber auch, dass von dem Dämon jedes Einzelnen Gutes oder Böses kommen würde, dass der Dämon des einen mächtig oder wohlwollend, der des andern schwach oder übelwollend sei.
Sokrates spricht in diesem Glauben von seinem Daimonion als von einem guten Geist, welcher ihn von den ersten Jahren seines Lebens an begleitet und stets von Unrechtem abgehalten habe. Angelehnt an diese Vorstellung beschreibt Johann Wolfgang von Goethe in dem Gedicht Der fünfte Mai den Dämon als Charakter des Einzelmenschen."

Sollte man deshalb auch die "griechische Mythologie" (mit ihren guten und bösen Geistern") verwerfen wollen? Ich hoffe natürlich, dass ich mich -wenigstens ansatz- dieser "Herausforderung" hier gestellt habe.

Kurz. Schutzengel und Teufel gibt es nicht (da fehlt der naturwissenschaftliche Beweis für solche Wesen). Aber das Böse im Menschen , als etwas was seiner "Seele" und seinem "Geist" zugehörig ist , habe ich schon eher "behauptet" (statt dass ich die reale Existenz von solchen Wesen angenommen habe).

Kann man damit Ihnen behilflich sein?

Salve!
 
Nicht unbedingt ! Jemand der Geld spendet handelt zwar gut, dies bedeutet aber nicht, dass dieser auch in anderen Kontexten ein guter Mensch ist.

Auch unter den Männern die im Verein " Keine Gewalt gegen Frauen"tätig sind befinden sich welche die ihre eigene Frau schlagen !


Ja , das kann sein. Ich bin allerdings vom "Regelfall" ausgegangen, dass solch ein Mensch, der "spendabel" ist, auch in anderen sozialen Kontext (moralisch) gut ist.

Für mich sind solche "Abweichungen" eigentlich eher "Ausnahmen" von der Regel.
 
Vermutlich würde Sie mit Formulieren wie "das Gute an sich" oder das "Ding an sich" auch nichts anfangen können oder?

Natürlich und selbstverständlich kann ich das. Warum fragen Sie, vom Thema abschweifend? Wollen Sie polemisieren?

Im Normalfall wird die Ermordung eines "Tyrannen" doch als etwas positives gesehen und diese Tat auch meist als "gut" bewertet und zwar deshalb, da diese Mensch selbst nicht unbedingt moralisch ist und diesem mit vernünftigen Mitteln nicht beizukommen ist.

Sie würden also die Ermordung eines Tyrannen mit einer zweifelhaften Moral begründen? Damit würden Sie sich als gewöhnlicher Sophist aus den niederen Rängen zu erkennen geben.

Das Böse ist eine seelisch-geistige Kraft in allen Menschen, nur mit dem Unterschied , dass die rationalen/vernünftigen Menschen diese innere "Kraft" kontrollieren können, während das anderen Menschen , die nicht über diese Vernünftigkeit verfügen, eben nicht gelingt.

Das kennzeichnet alle Tyrannen und Feinde der offenen Gesellschaft, daß sie sich ängstigen und hinter einer Feste zurecht gezimmerter Vorurteile verkriechen. Da darf man auch eine 'seelisch-geistige Kraft' apostrophieren, die 'völkische Gesinnung' oder eine Ordnungsliebe, die nur den Sozialdarwinismus als Ordnungsmuster anerkennt. Das ist mir alles wohlbekannt, aber überzeugen konnte es mich noch nie. Was ist denn das 'geistig-seelische' als Kraft, was bewegt sie, diese Kraft, außer den Liebhaber ausgewählter Vorurteile oder eingebläuter Glaubensinhalte zu Taten?

rein (natur)wissenschaftlich , lässt sich weder eine "Seele" noch ein "Wille" nachweisen.

Das kann kein Kriterium sein, denn die Naturwissenschaften können klar und richtig denkenden Menschen keinerlei Vorschriften machen, woran sie zu glauben haben. Weder die Seele, noch der Geist sind Gegenstände der Naturwissenschaften, wohl aber gibt es bornierte Naturwissenschaftler, die geifernd sich darüber ereifern, was in deren Weltbild zu passen hat und was nicht, wie es auch umgekehrt bornierte religiöse Fanatiker gibt, die diesbezüglich mithalten können.

Nun kann ich mir denken, dass dies vermutlich Ihre recht kritische Sichtweise auf Philosophen (als "Schwätzer") natürlich bestätigt...Eigentlich braucht man dazu nicht unbedingt "religiöse" oder "theologische" Welterklärung. Sondern man kann hier einfach auf den Willen verweisen. Aber warum will der Mensch auch böses? Das Böse zu wollen, scheint ja eigentlich etwas extrem irrationales zu sein.

Das philosophisch geprägte Weltbild gründet auf Antworten auf die Frage, woraus die Welt besteht, religiöse Erklärungen benutzen die vernünftige Rede vom Mythos, woraus die Welt entsteht. Die religiöse Erklärung bemüht den Tatendrang der Götter oder Geister, die sophistische Erklärung bezahlter Redekünstler das Argument des jeweiligen Standpunktes, aus welchen verschiedenen Arten von Dingen die Welt besteht, also metaphysisch statt mythisch.

Der die Weisheit liebende und bezahlte Redekünstler wird sich also kräftig ins Zeug legen müssen, will er überzeugend religiöse Erklärungen ergänzen.

Nun als "Atheist" muss ich natürlich sagen,

Sind Sie zunächst einmal ein ganz armer Teufel, weil ein ganz gewöhnlicher Gläubiger. Nun ist es keine Schande, ein Gläubiger zu sein und ich selbst bekenne gelegentlich, ein Gläubiger und obendrein auch noch ein tief religiöser Mensch zu sein. Als Atheist müssen Sie ein gläubiger Mensch sein und religiös, wenngleich freilich nicht im Sinne jener Religionen, die Sie ablehnen.

dass ich diese theolologischen/religiösen Erklärungsmustern ("Schutzengel" und "Teufel" ) eher kritisch gegenüber stehe .


Ich bin der Meinung, man sollte allen Erklärungen gegenüber eine kritische Haltung einnehmen, gilt doch auch weiterhin der einfache Grundsatz »Ignoramus et ignorabimus«

„Gegenüber den Rätseln der Körperwelt ist der Naturforscher längst gewöhnt, mit männlicher Entsagung sein ‚Ignoramus‘ auszusprechen. Im Rückblick auf die durchlaufene siegreiche Bahn trägt ihn dabei das stille Bewußtsein, daß, wo er jetzt nicht weiß, er wenigstens unter Umständen wissen könnte, und dereinst vielleicht wissen wird. Gegenüber dem Rätsel aber, was Materie und Kraft seien, und wie sie zu denken vermögen, muß er ein für allemal zu dem viel schwerer abzugebenden Wahrspruch sich entschließen: ‚Ignorabimus‘.“

– Über die Grenzen des Naturerkennens, 1872, Seite 464

(https://de.wikipedia.org/wiki/Ignoramus_et_ignorabimus)

Sollte man deshalb auch die "griechische Mythologie" (mit ihren guten und bösen Geistern") verwerfen wollen?

Ist denn Goethe ein Garant für die Tauglichkeit diverser Mythen?

Kurz. Schutzengel und Teufel gibt es nicht (da fehlt der naturwissenschaftliche Beweis für solche Wesen).

Der Mathematiker weiß auch nicht, welche Sätze beweisbar sind und welche nicht, dennoch wird er deswegen nicht die Mathematik verwerfen. Ob es Schutzengel gibt oder nicht ist eine Frage, was man meint, so man sagt, daß es ein Ding im weitesten Sinne 'gibt'.

Sage ich, ein geistiges Wesen, welches über die Natur steht, existiert, dann meine ich damit, daß es Ideen hat und Ideen hervorbringt. Ideen sind ja gerade das, was im Wahrgenommenwerden besteht und das was ich wahrnehme ist genau das, was mir in die Sinne kommt. Ansonsten wäre es ja nicht sinnvoll. Bin ich gerade unachtsam und bemerke nicht, wie ich in eine Gefahrensituation gerate, kann ein schützender Geist mir genau die Idee liefern, die ich benötige, um mir der Gefahr bewußt zu werden, daß eine Gefahrensituation besteht oder mir genau die Idee liefern, die ich benötige, um nicht in die Gefahrensituation zu geraten.

In diesem Sinne gibt es also eine vernünftige Definition davon, was mit 'Schutzengel' gemeint ist. Welche Definition eines nichtexistierenden Schutzengels haben Sie anzubieten?

Gott zum Gruße!
 
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Natürlich und selbstverständlich kann ich das. Warum fragen Sie, vom Thema abschweifend? Wollen Sie polemisieren?

Nun das war eine Verständnisfrage eben. Warum sollte ich polemisieren wollen? Habe ich das nicht nötig? Ich denke nicht. Ich bleibe da lieber sachlich.


Sie würden also die Ermordung eines Tyrannen mit einer zweifelhaften Moral begründen? Damit würden Sie sich als gewöhnlicher Sophist aus den niederen Rängen zu erkennen geben.

Inwiefern wäre diese Moral "zweifelhaft" ? Können Sie das denn näher begründen, warum dies so sei? Ist ein "Sophist" für Sie per se "unmoralisch" oder "aus niederen Rängen" stammend oder unterscheiden Sie da zwischen diesen ("verschiedenen Sophisten") ?

Zudem kann es ja in der Geschichte bereits des öfteren zu solchen "Fällen".

"Der Begriff Tyrannenmord bezeichnet die Tötung – meist durch Attentat – eines als ungerecht empfundenen Herrschers (Tyrannen), der das Volk bzw. die Bürger gewaltsam unterdrückt. Er ist ein politischer Mord.

Bereits in der antiken Philosophie wurde diskutiert, ob der Tyrannenmord ein legitimes Mittel zur Befreiung der Bürger sei. Es stellt sich die ethische Frage, was für die Angehörigen eines Gemeinwesens (ob nun Polis oder Königreich) schwerer zu verantworten ist: dass die Mitbürger Unterdrückung, Gewalt oder gar den Tod durch den Tyrannen erleiden oder dass man die Schuld eines Mordes auf sich lädt, wenn man den Gewaltherrscher durch ein Attentat beseitigt. Weil dadurch auch die bestehende staatliche Ordnung (die Alleinherrschaft als Monarchie oder Diktatur) grundsätzlich in Frage gestellt wird, lehnten die „Monarchien“ der Neuzeit den Tyrannenmord als letztes Mittel der Politik vehement ab.

Das deutsche Grundgesetz enthält seit 1968 ein Widerstandsrecht (Artikel 20, Absatz 4). Es schließt den Tyrannenmord als letztes Mittel gegen einen verbrecherischen Diktator nicht aus."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrannenmord

Und:

"Der erste, lange Zeit weithin bekannte Tyrannenmord geschah im Jahr 514 v. Chr. Harmodios und Aristogeiton verübten ein Attentat auf die Tyrannen-Brüder Hippias und Hipparchos; Hipparchos kam dabei zu Tode. Der Anschlag gilt als Geburtsstunde der Demokratie in Athen. Den Attentätern weihten die Athener ein Denkmal in Form einer Figurengruppe des Strengen Stils, die in Form römischer Kopien der Neuzeit erhalten blieb. Die ältere, originale Figurengruppe des Antenor existiert nicht mehr. Cicero berichtete, dass dieser Tyrannenmord bis zu dem an Julius Caesar in aller Munde gewesen sei. Die Tötung dieses römischen Diktators am 15. März 44 v. Chr. ist eines der bekanntesten Beispiele für den Tyrannenmord."

Sie sehen diese Frage wird erst nicht seit heute diskutiert. Und man ist dort in der Hinsicht ja unterschiedlicher Meinung. Würden Sie sagen, dass der Mord an Cäsar "zweifelhaft" war? Gewiss , war Brutus, doch ein "ehrenwerter" Mann oder? :ironie:



Das kennzeichnet alle Tyrannen und Feinde der offenen Gesellschaft, daß sie sich ängstigen und hinter einer Feste zurecht gezimmerter Vorurteile verkriechen. Da darf man auch eine 'seelisch-geistige Kraft' apostrophieren, die 'völkische Gesinnung' oder eine Ordnungsliebe, die nur den Sozialdarwinismus als Ordnungsmuster anerkennt. Das ist mir alles wohlbekannt, aber überzeugen konnte es mich noch nie. Was ist denn das 'geistig-seelische' als Kraft, was bewegt sie, diese Kraft, außer den Liebhaber ausgewählter Vorurteile oder eingebläuter Glaubensinhalte zu Taten?

Was hat die Annahme, dass es eine solche "Kraft" gibt , damit zu tun, dass diese "Tyrannen" und "Feinde der offenen Gesellschaft" nur zugesprochen werden muss? Warum handelt es sich hier um "Vorurteile" und warum sollte man in diesem Zusammenhang von "Sozialdarwinismus" sprechen? Glauben Sie denn nicht , dass es neben den "physischen Kräften" des Menschen auch nicht "geistig-seelische" gibt. Der Mensch besteht ja nicht nur aus "Materie" sondern aus "Seele" oder "Geist". Sofern man annimmt, dass letztere auch im Menschen vorhanden, kann man folglich auch annehmen, dass es diese Kräfte gibt, welche zur "Seele/dem Geist" gehören. These: neben den physischen Kräften des Menschen (seiner körperlichen Stärke), gibt es auch geistig-seelische Kräfte desselben.

Und dies zeigen sich auch in seinem Handeln.


Das kann kein Kriterium sein, denn die Naturwissenschaften können klar und richtig denkenden Menschen keinerlei Vorschriften machen, woran sie zu glauben haben. Weder die Seele, noch der Geist sind Gegenstände der Naturwissenschaften, wohl aber gibt es bornierte Naturwissenschaftler, die geifernd sich darüber ereifern, was in deren Weltbild zu passen hat und was nicht, wie es auch umgekehrt bornierte religiöse Fanatiker gibt, die diesbezüglich mithalten können.

Naja nicht ganz richtig. Der "Geist" des Menschen ist schon Gegenstand der (Natur)wisseschaften. Man muss sich natürlich nicht an diesen (Natur) wissenschaften orientieren.

Hier ein Beispiel:

"Auch bei dem Blick auf die wissenschaftliche Erforschung des Geistes ergibt sich kein einheitliches Bild. Die Wissenschaften, die sich mit dem Phänomen des Geistes beschäftigen, verfolgen verschiedene Ziele und verwenden zum Teil sehr unterschiedliche Modelle und Methoden. Die relevanten Wissenschaften reichen von der Psychiatrie, den Sozialwissenschaften, der Sozialpsychologie und der Psychologie bis hin zur Hirnforschung."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geist#Geist_in_den_Wissenschaften

und zur Seele: https://de.wikipedia.org/wiki/Seele


Das philosophisch geprägte Weltbild gründet auf Antworten auf die Frage, woraus die Welt besteht, religiöse Erklärungen benutzen die vernünftige Rede vom Mythos, woraus die Welt entsteht. Die religiöse Erklärung bemüht den Tatendrang der Götter oder Geister, die sophistische Erklärung bezahlter Redekünstler das Argument des jeweiligen Standpunktes, aus welchen verschiedenen Arten von Dingen die Welt besteht, also metaphysisch statt mythisch.

Nun Philosophie als logos/Vernunft versucht Welt rational vor allem zu erklären und weniger dabei auf einen Mythos zurückzugreifen , wohingegen "religiöse Erklärungen" /Religion weniger rational bei der Erklärung von Welt vorgeht, sondern dann oft Mythen, Wesen annimmt, die sich nicht ganz so einfach eben nachweisen lassen. Die sog. "Sophisten" sind ja die ersten Aufklärer der Menschheit gewesen, da sie die Welt in rationaler Weise und ohne Mythos erklären bzw, reflektieren wollten. Sie sind also im gewissen Sinne so wie die Philosophen Vorläufer von "Wissenschaft", die eben nicht mythisch vorgeht (aber durchaus nicht frei von Metaphysik , also nicht unmetaphysisch ist). Wissenschaft ist wie der Name schon sagt an Schaffung von wahrem/rationalen Wissen interessiert, was im Grunde auch die Sophisten/Philosophen wollten. Und für Hegel gehören die Sophisten ja zur Philosophiegeschichte...Während die Sophisten natürlich auch dafür bekannt waren, das "schwächere" Argument zum "stärkeren".

Der die Weisheit liebende und bezahlte Redekünstler wird sich also kräftig ins Zeug legen müssen, will er überzeugend religiöse Erklärungen ergänzen.

Nun es gibt Philosophen, die durchaus religiös geprägt waren (so z.B. Augustinus), wo das ggf. auch zutreffend mag. Es gilt aber eben nicht für alle.


Sind Sie zunächst einmal ein ganz armer Teufel, weil ein ganz gewöhnlicher Gläubiger. Nun ist es keine Schande, ein Gläubiger zu sein und ich selbst bekenne gelegentlich, ein Gläubiger und obendrein auch noch ein tief religiöser Mensch zu sein. Als Atheist müssen Sie ein gläubiger Mensch sein und religiös, wenngleich freilich nicht im Sinne jener Religionen, die Sie ablehnen.

Nun der "Gläubiger" oder "arme Teufel" als den Sie mich ja (in nicht ganz netter Weise) bezeichnen, glaubt eher an die Nichtexistenz eines christlichen Gottes . Das ist im Grunde sein einziger "Glaube". Was daran "gewöhnlich" sein soll im Vergleich zum Christen /Muslimen usw. , erschließt sich mir aber nicht. Ich "bekenne " also an die Nichtexistenz eines christlichen Gottes zu "glauben"...Man erlaube mir diese "paradoxe" Formulierung. Denn ein "Bekenntnis" (lateinisch: confessio> englisch: confession) tut ja meist ein Christ/christlicher Gläubiger. Man werfe nur ein Blick auf Augustinus.



Ich bin der Meinung, man sollte allen Erklärungen gegenüber eine kritische Haltung einnehmen, gilt doch auch weiterhin der einfache Grundsatz »Ignoramus et ignorabimus«

„Gegenüber den Rätseln der Körperwelt ist der Naturforscher längst gewöhnt, mit männlicher Entsagung sein ‚Ignoramus‘ auszusprechen. Im Rückblick auf die durchlaufene siegreiche Bahn trägt ihn dabei das stille Bewußtsein, daß, wo er jetzt nicht weiß, er wenigstens unter Umständen wissen könnte, und dereinst vielleicht wissen wird. Gegenüber dem Rätsel aber, was Materie und Kraft seien, und wie sie zu denken vermögen, muß er ein für allemal zu dem viel schwerer abzugebenden Wahrspruch sich entschließen: ‚Ignorabimus‘.“

– Über die Grenzen des Naturerkennens, 1872, Seite 464

(https://de.wikipedia.org/wiki/Ignoramus_et_ignorabimus)

Nun diesem "erkenntnistheoretischen Skeptizimus" kann ich durchaus etwas abgewinnen ("Wir wissen es nicht und wir werden es niemals wissen"). Denn ich sehe mich ja nicht nur als "Atheist", sondern auch als "Skeptiker". Und dies geht auch gut zusammen.

Ist denn Goethe ein Garant für die Tauglichkeit diverser Mythen?

Hat sich nur Goethe auf die "griechische Mythologie" bezogen oder gab es da nicht noch ein paar andere (deutschsprachige) Dichter und Denker , die das mehr oder weniger taten?

Goethe ist da sicherlich nicht der einzige ..aber auch keine "Autorität" für mich.


Der Mathematiker weiß auch nicht, welche Sätze beweisbar sind und welche nicht, dennoch wird er deswegen nicht die Mathematik verwerfen. Ob es Schutzengel gibt oder nicht ist eine Frage, was man meint, so man sagt, daß es ein Ding im weitesten Sinne 'gibt'.

Sage ich, ein geistiges Wesen, welches über die Natur steht, existiert, dann meine ich damit, daß es Ideen hat und Ideen hervorbringt. Ideen sind ja gerade das, was im Wahrgenommenwerden besteht und das was ich wahrnehme ist genau das, was mir in die Sinne kommt. Ansonsten wäre es ja nicht sinnvoll. Bin ich gerade unachtsam und bemerke nicht, wie ich in eine Gefahrensituation gerate, kann ein schützender Geist mir genau die Idee liefern, die ich benötige, um mir der Gefahr bewußt zu werden, daß eine Gefahrensituation besteht oder mir genau die Idee liefern, die ich benötige, um nicht in die Gefahrensituation zu geraten.

In diesem Sinne gibt es also eine vernünftige Definition davon, was mit 'Schutzengel' gemeint ist. Welche Definition eines nichtexistierenden Schutzengels haben Sie anzubieten?

Gott zum Gruße!

Der Mathematiker kann allerdings in bestimmten Fällen sagen: "quod erat demonstrandum", "was also zu beweisen war " (auf mathematischem Wege). Nur lassen sich eben nicht alle Sätze mit mathematischen Mitteln "beweisen".

Was Ihre Auffasung von "geistiges Wesen " und "Ideen" anbetrifft, kann man das sicherlich so sehen. Aber Ihre Auffassung von Ideen (die nur im Wahrgenommen werden bestehen) ist nur eine Sichtweise eben dazu. Platon war der Auffassung, dass sich Ideen in seinem Sinne, nur mit dem "geistigen Auge" sehen lassen überhaupt. Lassen wir in der Hinsicht also die "leiblichen " aus dem Spiel. Die Auffassung , die Sie vertreten, kann ich nachvollziehen, allerdings ist dies eine mögliche Position dazu (was mit einem bestimmten Verständnis von "Idee" und "schützender Geist" einhergeht). Es gibt aber auch andere Positionen /Verständnisse von "Ideen" (siehe Platon), nicht nur die von Ihnen genannte.


Bleiben wir bei Platon/Sokrates und weisen auf das "Daimonion" in diesem Kontext hin:

"Das Daimonion (auch Dämonion) bezeichnet in der griechischen Antike einen persönlichen Schutzgeist, der Teil des Ichs ist. Es wacht über das dem Menschen vorherbestimmte Schicksal. Nur vereinzelt wird die Auffassung vertreten, das Daimonion könne den Menschen von seiner Schicksalsbestimmung befreien.

Das Daimonion wurde von Sokrates als eine innere Stimme von göttlichem Ursprung erklärt. Diese innere Stimme warnte ihn in entscheidenden Augenblicken und hielt ihn von der Ausführung einer unrechten (vgl.: "adikia") Absicht ab. (Nach Platon Apol. 31 D und 41 D, Xen. Mem. I, 1, 6 warnte das Daimonion peri - tôn adêlôn, hopôs an apobêsoito.) Er verstand es als eine Gegeninstanz zum Logos, die das erkennt, was der Vernunft verborgen bleibt, und vom Falschen abrät, jedoch zu nichts zurät. Sein Daimonion schätzte Sokrates so hoch ein, dass er ihm auch gegen seine rationale Einsicht gehorchte. Da er es auch über die Götter stellte, wurde ihm vorgeworfen, es als einen neuen Gott einführen zu wollen."

Und aus der Apologie (31d):

"Hiervon nun ist die Ursache, was ihr mich oft und vielfältig sagen gehört habt, dass mir etwas Göttliches und Daimonisches widerfährt, was auch Meletos in seiner Anklage spottend erwähnt hat. Mir ist aber dieses von meiner Kindheit an geschehen, eine Stimme nämlich, welche jedesmal, wenn sie sich hören lässt, mir von etwas abredet, was ich tun will, zugeredet aber hat sie mir nie. Das ist es, was sich mir widersetzt, die Staatsgeschäfte zu betreiben. Und sehr mit Recht scheint es mir sich dem zu widersetzen."

Das Daimonion des Sokrates ist ja ein "persönlicher Schutzgeist", und wird von diesem ja als "innere Stimme" bezeichnet, die göttlichen Ursprungs ist.

Ist dies nicht ein gutes Beispiel für die "Definition" eines "nichtexistierenden Schutzengels"?

Oder kennen Sie auch so ein "innere Stimmen", die Ihnen von etwas abraten? Haben Sie ein persönliches "Daimonion"? Oder ist das alles nicht mehr eine Art "Einbildung"? Kann man die Existenz eines solches "Schutzgeistes" (Daimonions) vernünftig nachweisen oder muss man davon ausgehen, dass wer solche "innere Stimmen" hört nicht vielmehr unter "Halluzinationen" leidet? Sokrates also ein Fall für Freud?

Salve!
 
Nun das war eine Verständnisfrage eben.

Dann erklären Sie bitte, was ein Ding an sich ist und was es mit dem Thema zu tun hat.


Ich bleibe da lieber sachlich.

Das sind Sie aber nicht und nichts schreckt Sie wohl so sehr, wie eine einfache und klare Antwort auf die Frage, ob eine Philosophie des Bösen möglich ist.

Inwiefern wäre diese Moral "zweifelhaft" ? Können Sie das denn näher begründen, warum dies so sei?

Weil zu jeder Moral Zweifel angebracht sind.

Iunterscheiden Sie da zwischen diesen ("verschiedenen Sophisten") ?

Natürlich und selbstverständlich gibt es da gewaltige Unterschiede, schon weil es gute und schlechte Redner gibt, sowie gute und schlechte Bezahlung.

Der Begriff Tyrannenmord bezeichnet die Tötung

Eine Tötung aus niederen Beweggründen, ansonsten wäre es kein Mord!

Würden Sie sagen, dass der Mord an Cäsar "zweifelhaft" war?

Mitnichten, es war ohne Zweifel ein schändlicher Mord.

Was hat die Annahme, dass es eine solche "Kraft" gibt , damit zu tun, dass diese "Tyrannen" und "Feinde der offenen Gesellschaft" nur zugesprochen werden muss?

War davon die Rede?

Glauben Sie denn nicht , dass es neben den "physischen Kräften" des Menschen auch nicht "geistig-seelische" gibt.

Ich bin doch nicht blöd. 'Kraft' ist Krampf.

Die relevanten Wissenschaften reichen von der Psychiatrie, den Sozialwissenschaften, der Sozialpsychologie und der Psychologie bis hin zur Hirnforschung."

Ja schön und welche davon sind Naturwissenschaften?

Nun Philosophie als logos/Vernunft versucht Welt rational vor allem zu erklären

Die Philosophie erklärt nichts, dafür sorgen die Philosophen und auch die Philosophinnen können das nicht richten, weil keine Einigkeit darüber herrscht, aus genau wievielen Arten von Dingen die Welt besteht.

wohingegen "religiöse Erklärungen" /Religion weniger rational bei der Erklärung von Welt vorgeht, sondern dann oft Mythen, Wesen annimmt, die sich nicht ganz so einfach eben nachweisen lassen.

Mitnichten, mein Gutester, Mythen erklären rational, woraus die Welt entsteht, so erfolgreich, daß sich es die verzweifelt um Anerkennung ringenden Biologen nicht nehmen ließen, eben einen solchen Mythos zu verwenden, den Mythos von der naturwissenschaftlichen Erklärung des Lebens, die Evolutionsbiologie.

Nur lassen sich eben nicht alle Sätze mit mathematischen Mitteln "beweisen".

Sondern?

Platon war der Auffassung, dass sich Ideen in seinem Sinne, nur mit dem "geistigen Auge" sehen lassen überhaupt.

War der wirklich so blöd? Wo befindet sich denn das geistige Auge?

Das Daimonion wurde von Sokrates als eine innere Stimme von göttlichem Ursprung erklärt. Diese innere Stimme warnte ihn in entscheidenden Augenblicken und hielt ihn von der Ausführung einer unrechten (vgl.: "adikia") Absicht ab.

Dazu bedarf es keiner inneren Stimme. Der Monolog in Kenntnis einer zu befolgenden Moral reicht vollauf und leistet dasselbe.

Ist dies nicht ein gutes Beispiel für die "Definition" eines "nichtexistierenden Schutzengels"?

Mitnichten, denn der monologisierende Sokrates ist nicht sein eigener Schutzengel. Der war wohl doch ein recht gefährlicher Verführer der Jugend. 'Innere Stimme', klingt das nicht recht pathologisch?

Oder kennen Sie auch so ein "innere Stimmen", die Ihnen von etwas abraten?

Na klar, meine und zwar im Konzert.

Salam!
 
Dann erklären Sie bitte, was ein Ding an sich ist und was es mit dem Thema zu tun hat.

Um das "Ding an sich" (Kant) geht es ja eigentlich nicht wirklich in diesem Thread. Eher um das "Gute an sich" oder das "Böse an sich" , was ja ähnlich formuliert ist wie ersteres. Das "Ding an sich" wollte ich nicht wirklich in Bezug zum Thema hier.



Das sind Sie aber nicht und nichts schreckt Sie wohl so sehr, wie eine einfache und klare Antwort auf die Frage, ob eine Philosophie des Bösen möglich ist.

Naja , da machen Sie es sich aber ziemlich einfach in Ihrer "Veurteilung" . Können Sie denn Ihre Behauptung auch "beweisen", dass ich "unsachlich" bin hier? Ich bin der Meinung, dass man dies von Ihnen angenommene Un-Sachlichkeit nicht wirklich zeigen kann. In der Art nämlich wie ich auf Ihre Beiträge ist ja denke ich mal ein "rationaler" Stil zu und der Ton ist sachlich/moderat. Und eine exzessive Verwendung von Ausrufezeichen findet man in meinen Beiträgen vergebens. Meines Erachtens spricht mehr dafür, dass ich Ihnen hier sachlich begegne, als un-sachlich, denn ich nehme in der Regel genau Bezug auf das, was Sie davor geschrieben (und zwar ohne wirklich "abzuschweifen"). Belegen Sie erstmal das Gegenteil und belegen Sie auch Ihre Behauptung, die sonst nicht haltbar ist im Grunde.

Ich habe Ihnen doch gesagt; sofern man über das Böse "philosophiert" , ist man im Bereich der Philosophie und entwickelt eine philosophische Theorie des Bösen dabei. Und habe ja Heideggers Diktum angeführt: "Philosophie ist Philosophieren" . Muss ich daran nochmal wirklich Sie erinnern? Wenn man sich diese Prämisse Heideggers zugute macht bzw. diese teilt , kann man denke ich schon , dass wer über das Böse philosophiert, letztlich auch zu einer Philosophie des Bösen kommt. Sowie derjenige , welcher über die Natur philosophiert, auch zu einer Philosophie der Natur kommt (analog), Aber es ist ja nicht zwingend, dies nur ausgehend von der Heideggerschen Prämisse so zu sehen (auch unabhängig davon sehe ich es so). Aber mit dieser Prämisse lässt sich natürlich noch einfacher diskutieren oder?.


Weil zu jeder Moral Zweifel angebracht sind.

Ja, aber warum ? Sie erklären das ja nicht weiter. Und warum soll man von Ihrer Meinung in diesem Punkt "überzeugt" sein, wenn Sie dies nicht weiter begründen?


Natürlich und selbstverständlich gibt es da gewaltige Unterschiede, schon weil es gute und schlechte Redner gibt, sowie gute und schlechte Bezahlung.

Ja , dieser Punkt ist natürlich nachvollziehbar.

Es gibt sogar historisch gesehen einen "Kanon" von guten Rednern....

http://www.manfredhiebl.de/Kunst/redner.htm

siehe :

Kanon der zehn klassischen Redner


Wer in den "Kanon " aufgenommen wird, entscheidet ja die "Qualität". Das zum Unterschied zwischen "gut" und "weniger gut".

Eine Tötung aus niederen Beweggründen, ansonsten wäre es kein Mord!

Bei wiki heißt es dazu: "Er ist ein politischer Mord".


und weiter:

"Ein politischer Mord ist die vorsätzliche, ungesetzliche oder illegitime Tötung einer Person aus politischen Motiven. Das Opfer hat in der Regel einen aus Sicht des Urhebers der Tat unerwünschten politischen Einfluss, oder der Urheber erwartet sich von der Ermordung eine für ihn vorteilhafte politische Entwicklung.

Historisch gesehen bezieht sich der Begriff fast ausschließlich auf das Attentat auf einzelne, hochgestellte Persönlichkeiten.[1] Das Konzept des individuellen politischen Mords lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Der politische Mord unterscheidet sich von der Todesstrafe – sie wird durch Hinrichtung vollzogen – durch seine Illegalität. Unterschiede zu einem gewöhnlichen Mord sind die politisch motivierten Interessen bzw. ideologischen Implikationen, sowie die Tatsache, dass der Auftraggeber und der Ausführende (Auftragsmörder) meist verschiedene Personen sind.

Als Tyrannenmord kann der politische Mord in wenigen Ausnahmefällen auch ethisch gerechtfertigt oder gesetzlich legitimiert sein, etwa durch das Widerstandsrecht nach Artikel 20 des deutschen Grundgesetzes.

Seit der Antike wurde der politische Mord auch immer wieder zur Ausschaltung ganzer Gruppen innenpolitischer Gegner eingesetzt, bis hin zum Massenmord. Im 20. Jahrhundert war dies vor allem eine Domäne von Diktaturen und autoritären Staaten, wobei die Opferzahlen vor allem in ideologisch bedingten Konflikten teilweise in die Millionen gingen.[2]

"Einer der ersten bekannten Fälle ist das Attentat der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton, die 514 v. Chr. Hipparch, den Bruder des TyrannenHippias, getötet hatten. Auch Philipp von Makedonien, der Vater Alexanders des Großen, wurde ermordet. Das berühmteste Opfer eines Tyrannenmordes aus der Antike ist jedoch Julius Cäsar, der am 15. März 44 v. Chr. von einer Gruppe Senatoren um Brutus und Gaius Cassius Longinus während einer Senatssitzung im Theater des Pompeius in Rom mit 23 Dolchstichen ermordet wurde. Spätere römische Kaiser ließen immer wieder ihre Gegner bzw. Rivalen umbringen (Caligula, Britannicus, Domitian, Commodus, Caracalla usw.), zu ihren Opfern gehörten jedoch auch christliche Märtyrer."

vor allem entscheidend:

"Als Tyrannenmord kann der politische Mord in wenigen Ausnahmefällen auch ethisch gerechtfertigt oder gesetzlich legitimiert sein, etwa durch das Widerstandsrecht nach Artikel 20 des deutschen Grundgesetzes."

Dieser "Mord" kann eben "ethisch" gerechtfertigt sein (oder gesetzlich sogar> Widerstandsrecht).



Mitnichten, es war ohne Zweifel ein schändlicher Mord.

Naja aus der Sicht eines Brutus und anderer Senatoren eher nicht wirklich, sondern diese würden ihn ja "ethisch" rechtfertigen usw.


War davon die Rede?

Ihre Ausführungen kann man in diesem Sinne schon verstehen oder?


Ich bin doch nicht blöd. 'Kraft' ist Krampf.

Nun Ihre Sichtweise eben.


Ja schön und welche davon sind Naturwissenschaften?

Vgl. den Artikel zur "Hirnforschung":

"Als Neurowissenschaften werden die Forschungsbereiche von Medizin, Psychologie und Biologie bezeichnet und pauschal zusammengefasst, in denen – meist in Kooperation mit daran angrenzenden Wissenschaftsbereichen wie der Informationstechnik und Informatik bis zur Robotik – Aufbau und Funktionsweise von Nervensystemen untersucht werden.

Hier ist auch von der "Hirnforschung" die Rede.

"In den letzten Jahrzehnten haben sich deswegen zahlreiche, teilweise institutionell verankerte Kooperationen zwischen Neurowissenschaftlern und Forschern aus anderen Fachbereichen ergeben, wobei die engsten Beziehungen zu Vertretern der Kognitionswissenschaft, Psychologie und Philosophie des Geistes bestehen."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Neurowissenschaften#Forschungsfeld

Die (Neuro) Biologie ist ja eine Naturwissenschaft, nicht wahr?


Die Philosophie erklärt nichts, dafür sorgen die Philosophen und auch die Philosophinnen können das nicht richten, weil keine Einigkeit darüber herrscht, aus genau wievielen Arten von Dingen die Welt besteht.

Die Philosophen versuchen die Welt rational zu erklären mit den Mitteln der Vernunft. Und zu den Philosophen gehören ja auch die einzelnen Philosophien . Gerade die sog. Vorsokratiker haben ja versucht die Phänomene der Welt eher "natur-wissenschaftlich" zu erklären ohne Hilfe des Mythos. Sie haben also Natur-philosophie betrieben. Aber das es oft Uneinigkeit unter Philosophen gibt, ist wohl wahr...


Mitnichten, mein Gutester, Mythen erklären rational, woraus die Welt entsteht, so erfolgreich, daß sich es die verzweifelt um Anerkennung ringenden Biologen nicht nehmen ließen, eben einen solchen Mythos zu verwenden, den Mythos von der naturwissenschaftlichen Erklärung des Lebens, die Evolutionsbiologie.

Mir ist nicht bekannt, dass Mythen in der Regel als rational gelten

"Mythen erheben einen Anspruch auf Geltung für die von ihnen behauptete Wahrheit. Kritik an diesem Wahrheitsanspruch gibt es seit der griechischen Aufklärung bei den Vorsokratikern (z. B. Xenophanes, um 500 v. Chr.). Für die Sophisten steht der Mythos im Gegensatz zum Logos, welcher durch verstandesgemäße Beweise versucht, die Wahrheit seiner Behauptungen zu begründen"

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mythos

Vielleicht sollte man zwischen "antiken" und "modernen" Mythen noch zusätzlich unterscheiden.

"Rationalistische Mythenkritik

Daneben entwickelten sich aber auch rationalistische Interpretationen. Euhemeros führte die Göttermythen darauf zurück, dass Könige als Wohltäter der Menschheit für ihre Verdienste vergöttlicht worden seien wie dies im hellenistischen (und später auch im römischen[16]) Herrscherkult geschah. Auch Palaiphatos führte die griechischen Mythen auf historische Ereignisse und Verhältnisse zurück und verfiel dabei in rationalistische Spekulationen. So sei Europa, die Geliebte des Zeus, nicht von einem Stier entführt worden, sondern von einem Mann namens Ταύρος (Stier).

Für Poseidonios hingegen, den von den keltischen Druiden faszinierten Begründer einer historischen Mytheninterpretation, bewahren die Mythen das Wissen einer goldenen Vorzeit. Die barbarischen Gesellschaften erschienen den Griechen in dieser Zeit des politischen und gesellschaftlichen Niedergangs als Widerspiegelung ihrer eigenen Vergangenheit.[17][18]

Mythos als literarische Gattung
Für Platon kann mythos Wahres und Falsches enthalten; Dichter werden dazu aufgefordert, möglichst wahre mythoi zu dichten. Die literarische Gattung des so genannten platonischen Mythos hingegen kann ganz Unterschiedliches umfassen: Ein Gleichnis, eine Metapher oder auch ein Gedankenexperiment. Platon schuf in seinem Dialog Timaios auch einen Mythos von der Entstehung der Welt (Kosmogonie), von dem wesentliche Aspekte durch den Neuplatonismus bis hin zu Georg Friedrich Creuzer rezipiert wurden."

Das zur Kenntnis zu nehmen , wäre durchaus empfehlenswert.




Naja, dann vermutlich nur einige , nicht wahr?


War der wirklich so blöd? Wo befindet sich denn das geistige Auge?

Das sog. "geistige Auge" scheint mir Platon im "Geist" selbst zu verorten. Es ist nicht-leiblich, also immateriell. Sowie die "Ideen".


Dazu bedarf es keiner inneren Stimme. Der Monolog in Kenntnis einer zu befolgenden Moral reicht vollauf und leistet dasselbe.

Nun Sokrates ist ja immerhin von dieser "inneren Stimme" ausgegangen und erwähnt diese ja in der "Apologie". Man kann dies natürlich auch als überflüssig ansehen.


Mitnichten, denn der monologisierende Sokrates ist nicht sein eigener Schutzengel. Der war wohl doch ein recht gefährlicher Verführer der Jugend. 'Innere Stimme', klingt das nicht recht pathologisch?

Nun das "Daimonion" des Sokrates, ist ja nicht Sokrates selbst selbst, sondern wird auf einen "göttlichen Ursprung" zurückgeführt. Man könnte es auch so sagen: das Daimonion ist der "Schutzengel" des Sokrates selbst und erscheint als eine Stimme , die zu ihm spricht (und ihm von diesem abrät, bestimmte Dinge zu tun, welche ihm nicht gut bekommen würden). Insofern hat das Daimonion für Sokrates eine "Schutzengel-Funktion". Man kann diese ("innere") Stimme natürlich "pathologisch" nennen...Ob Sokrates wirklich ein "gefährlicher Verführer der Jugend" war , darüber gibt es ja recht unterschiedliche Meinungen. Im Übrigen hat Sokrates ja mehr Dialoge (als Monologe) gepflegt...oder?


Na klar, meine und zwar im Konzert.

Salam!

Nun , das ist gewiss "beruhigend" zu hören. :morgen:

Salve !
 
Um das "Ding an sich" (Kant) geht es ja eigentlich nicht wirklich in diesem Thread.

Doch, Sie haben diesen Unsinn herbeigeredet und nun werden Sie den nicht mehr los.

Naja , da machen Sie es sich aber ziemlich einfach in Ihrer "Veurteilung" .

Das liegt doch ganz bei Ihnen, es mir so einfach zu machen.

Können Sie denn Ihre Behauptung auch "beweisen", dass ich "unsachlich" bin hier?

Wozu beweisen, was bei Ihnen die Rede ist? Sie fabulierten vom Ding an sich, nicht ich.

Ich habe Ihnen doch gesagt; sofern man über das Böse "philosophiert"

Wäre das eine Philosophie über nicht existierende Dinge. Wer Bezug nimmt auf Bezugnahmen auf nichtexistierende Sachverhalte, steht in der Tat in Verdacht, zu philosophieren, aber dann eben über die nicht existierenden Dinge und nicht etwa über das Gute, das Böse oder irgend einen anderen ausgedachten Kram.

Naja aus der Sicht eines Brutus und anderer Senatoren eher nicht wirklich, sondern diese würden ihn ja "ethisch" rechtfertigen usw.

Dafür waren die doch viel zu blöde.

Das zur Kenntnis zu nehmen , wäre durchaus empfehlenswert.

Das lassen Sie mal schön meine Sorge sein, zumal es ja zu einer Begründung Ihrer Empfehlung nicht reichte.

Salam!
 
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