Den habe ich ich in Beitrag #1514 zitiert.
Und ich zitiere ihn hier nochmal: "Denn es gilt ja: nur der Mensch kann böse sein, nicht das Tier. Böse Tiere (wie der böse Wolf) sind eine Fiktion des Menschen (siehe Märchen )."
Hierin drückt sich ja auch die These aus, dass nur Mensch allein böse sein kann im Unterschied zum gewöhnlichen Tier. Gibt es gute Gegenargumente gegen diese These?
Nein, das muß ich nicht, aber vielleicht müssen Sie sich etwas genauer überlegen, wie Sie Ihre Sätze formulieren.
Nun mein "Vorsatz" war ja klar formuliert, den Sie zitieren, und zwar, dass nur der Mensch allein böse sein kann. Warum sollte diese Formulierung unklar sein? (Siehe Zitat oben)
Sie sind der Meinung, hier ginge es um die Standortbestimmung des Menschen und ich bin der Meinung, hier geht es darum, ob eine Philosophie des Bösen möglich ist. Ich habe sowohl dafür, als auch dagegen argumentiert.
Dagegen wenden Sie ein:
Nun ich denke eine Philosophie des Bösen muss auch vom Menschen ausgehend gedacht werden. Denn das Böse zeigt sich vor allem als menschliche Erscheinungsform, im menschlichem Zusammenhang. Das Böse wird ja oft als böse menschliche Handlung gesehen, wie der Mord oder das Verbrechen. Der Verbrecher/der Mörder gilt ja als der Böse schlechthin im menschlichen Kontext. Wie sollte also das Böse nicht ausgehend vom Menschen aus gedacht werden? Das was man "böse" nennt in der Regel , wird ja meist auf den Menschen bezogen. Die Frage ist ja, wie muss eine Philosophie des Bösen den Menschen als "animal rationale" berücksichtigen? Und wie sollte der Mensch als das vernunftbegabte Tier über das Böse philosophieren?
Eine philosophische Theorie des Bösen scheint mir jedenfalls ohne den Bezug zum menschlichen Leben eher auf schwachen Füßen zu stehen.
Ich verstehe offen gesagt nicht, wie man sagen kann, dass mein zitierter Vorsatz zu dem was ich auch hier schreibe konträr stehen soll. Meine Position ist ja , dass das Böse nur im menschlichen Kontext sich zeigt. Außerhalb der menschlichen Lebenswelt gibt es nichts Böses.
Mitnichten, ansonsten hätte ich Ihrem Vorsatz nicht zustimmen können.
Beleg:
Ich habe mich dazu oben weiter geäußert. Meine Vermutung ist die, dass hier auch ein Missverständnis vorliegt.
Kurzum, Sie glauben das, wissen es aber nicht. Das reicht dann vielleicht für quasireligiöse Tierschützerträume, aber sicher nicht für eine philosophische Betrachtung. Da müssen überzeugende Argumente her.
Ich bin jedenfalls der Meinung , dass Tiere keine "Verbrechen" begehen können wie der Mensch und sowas auch nicht machen. Ihr Instinkt ist ja der , dass sie nur töten , wenn sie sich bedroht fühlen oder auf Nahrungssuche sind. Das ist aber auch im Sinne der Natur, wenn sie andere Tiere töten um der Nahrung willen. Ein willkürliches Morden wie beim Menschen gibt es beim Tier nicht. Insofern kann man das Ganze hier auch als eine philosophische Reflexion über das Verhältnis von Mensch und Tier betrachten. Der Mensch ist tierischer/animalischer als ein normales Tier, wenn er einen Mord aus niederen Motiven begeht (und sich dabei auch von seinen Affekten leiten lässt). Und der Mensch kann dabei vor allem grausam vorgehen. Das Tier ist hingegen nicht grausam. Es kennt keine Grausamkeit wie der Mensch. Philosophisch gesehen gehört zum Wesen des Menschen auch die Grausamkeit , während für das Wesen des Tieres eine willkürliche Grausamkeit nicht gegeben ist. Auf geschichtliche Beispiele möchte ich dazu nicht eingehen (die gibt es aber natürlich). Kein Tier kann so grausam sein wie der Mensch meines Erachtens.
Aus Faust I (so meine Erinnerung): "Er nennts Vernunft, und gebrauchts allein, um tierischer als jedes Tier zu sein."
So der Mephisto von Goethe.
So ein Unsinn, das hätte der als Pfarrersohn doch wissen müssen, daß der Kohelet davon sprach und was wollens denn damit überhaupt zum Thema sagen?
Naja normalerweise wird ja in der Tradition ein Gegensatz zwischen Mensch und Tier postuliert. Nietzsche hingegen kehrt diesen Gegensatz um, indem er aus dem Menschen ein "noch nicht festgestelltes Tier" macht, dass auch gewisse Instinkte hat. Nietzsche hielt es übrigens sehr mit den Tieren, wie man in seiner Philosophie sehen. Normalerweise wird ja der Mensch nicht als Tier betrachtet (jedenfalls soweit ich sehe in der metaphysischen Tradition wo dieser Gegensatz Mensch/Tier eine gewisse Rolle spielt). Durch Nietzsches Denken wird hingegen ein neuer Blick auf den Menschen geworfen, als dem Tier nämlich , das noch nicht "festgestellt" worden sind.
Entsprechende Nietzsche Lexika und Handbücher können bei Lektüre diesen Aspekt weiter verdeutlichen.