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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

PS: Auch Wittgenstein ist ja ähnlich wie Heidegger kein einfacher Denker, aber auch er hat was zur Thematik gesagt.

Vollste Zustimmung, werter Philosopistikus, aber was kann man damit überhaupt anfangen, wozu ist es zu gebrauchen, außer zum Pläuschchen bei einer Tasse Tee?

Das Ich tritt in die Philosophie dadurch ein, daß die Welt meine Welt ist.

Zweifelsohne, denn das besagt ja der Grundsatz des erkenntnistheoretischen Solipsismus:

Mein Bewußtsein ist die einzige Realität, die ich wirklich erkennen kann. Was darin der Fall ist, darüber kann ich vernünftig sprechen, das ist meine Welt.

Ein erlerntes System zur tätigen Zeichenverwendung ist der Fall durch das Beispiel seiner Anwendung und kann sodann auch vorgestellt werden. Ohne Bedeutungen macht die Verwendung von Zeichen keinen Sinn und schon die geringsten Zweifel lassen jede Philosophie zu einer gewöhnlichen Sprachlehre gerinnen. Der Rest ist einfach nur Geschwätz und mal Hand aufs Herz, wer läßt denn die Fliege lebendig aus dem Fliegenglas?
 
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hawkings kommt hier leibnitz sehr nahe mit seinem entwurf der wahrscheinlichsten aller welten.
wenn gott gleich gut und das gute gleich wahres ist dann kann diese welt nur gottscheinlich sein..

Danke für den Hinweis auf Hawking. Da dieses Jahr Leibnitz groß gefeiert wird, kann man ihn natürlich auch hier hineinbringen, denn unter dem Stichwort "Theodizee" wird ja auch einiges von ihm zu diesem Thema gesagt.
 
diesen beitrag solltest du noch mal überdenken !
insbesondere hinsichtlich des weltbegriffes bei wittgenstein wie er im tractatus definiert ist. er ist dort wesentlich enger wie gewöhnlich gesetzt.
die welt ist was der fall ist...
die "welt" oder auch "wahrheit " nach wittgenstein ist eine aufstellung von gedachten logischen gleichungen. ihre substanz ist also menschliches rationales reden bzw denken.
damit ist der gültige welten-raum auf das rational logisch erfassbare beschränkt. alles andere - und das ist eine ganze memge wie zb metaphysik, subjektivität, bewusstsein uvm - ist zwar existent aber eben nicht im definitionsbereich der "welt" gelegen welcher rein rational erfassbar ist .... "worüber du nicht reden kannst darüber muss du schweigen" ... womit schweigen für wittgenstein ähnlich wie bei heidegger die sinetik alles andere wie passivität ist - aber eben nicht bestandteil der logischen welt bzw logischen wahr falsch denkens

Nun offen gesagt, ich bin kein Wittgenstein Experte, aber mir ist er auch nicht ganz unbekannt. Ich habe hier mal als Denker des Bösen zitiert:

"Gut und Böse tritt erst durch das Subjekt ein. Und das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern ist eine Grenze der Welt.

Wobei für Wittgenstein das metaphysische Subjekt, welches nicht denken kann, auch nicht der Mensch ist. Aber wie kommt dann das Böse für Wittgenstein in die Welt?

Genau das habe ich mich gefragt nämlich. Sein Verständnis von Welt ist auch gerade nicht einfach.
 
Vollste Zustimmung, werter Philosopistikus, aber was kann man damit überhaupt anfangen, wozu ist es zu gebrauchen, außer zum Pläuschchen bei einer Tasse Tee?

Naja zunächst ging es ja darum zu klären, wie Wittgenstein das Böse denkt bzw. wie es für ihn in die Welt kommt. Und hier spielt eben das Subjekt für ihn eine entscheidende Rolle dabei, denn "Gut und Böse" tritt durch es (in die Welt). Leider erläutert das Wittgenstein an dieser Stelle nicht weiter. Dann hätte man nämlich mehr philosophische "Substanz" für eine Diskussion (bei einer guten Tasse Tee :morgen:)

Zweifelsohne, denn das besagt ja der Grundsatz des erkenntnistheoretischen Solipsismus:

Mein Bewußtsein ist die einzige Realität, die ich wirklich erkennen kann. Was darin der Fall ist, darüber kann ich vernünftig sprechen, das ist meine Welt.

Ein erlerntes System zur tätigen Zeichenverwendung ist der Fall durch das Beispiel seiner Anwendung und kann sodann auch vorgestellt werden. Ohne Bedeutungen macht die Verwendung von Zeichen keinen Sinn und schon die geringsten Zweifel lassen jede Philosophie zu einer gewöhnlichen Sprachlehre gerinnen. Der Rest ist einfach nur Geschwätz und mal Hand aufs Herz, wer läßt denn die Fliege lebendig aus dem Fliegenglas?

Ja der frühe Wittgenstein hat ja bekanntlich einen metaphysischen Solipsismus vertreten, der von Schopenhauer beeinflusst sein soll. Denn dieser sagte schon "Die Welt ist mein Wille und meine Vorstellung". Schopenhauer war also der philosophische Vorgänger hier.

Nun nach Wittgenstein erlernt man ja die Bedeutungen von Worten durch die entsprechenden "Sprachspiele" (also im Sprechen der Sprache).

Wittgenstein im Zitat:

„Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.“ (§ 309)[3]

Naja er spricht ja hier bildlich. Es ging ihn ja darum bestimmte philosophische Probleme zu lösen.

Und wenn der "Fliege" ein Ausweg gezeigt wird aus dem Fliegenglas, dann wird ein philosophisches Problem weniger vorhanden sein. In dem Sinne kann man das verstehen.

Normalerweise lässt man ja eher nicht die Fliege aus dem Fliegenglas, hier ist das aber im übertragenen Sinne zu verstehen, in Sinne nämlich des Lösens von philosophischen Problemen, die sich Wittgenstein seit dem Tractatus vorgenommen hat (durch seine philosophische Methode).

Natürlich muss man von dessen Vorgehensweise nicht unbedingt philosophisch begeistert sein...

Und ob Heidegger auch die Fliege aus dem Fliegenglas hätte rausgelassen wäre müssig zu spekulieren...wobei es ihm ja auch um philosophische Problemlösung ging in seinem Werk...
 
Nun offen gesagt, ich bin kein Wittgenstein Experte, aber mir ist er auch nicht ganz unbekannt. Ich habe hier mal als Denker des Bösen zitiert:

"Gut und Böse tritt erst durch das Subjekt ein. Und das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern ist eine Grenze der Welt.

Wobei für Wittgenstein das metaphysische Subjekt, welches nicht denken kann, auch nicht der Mensch ist. Aber wie kommt dann das Böse für Wittgenstein in die Welt?

Genau das habe ich mich gefragt nämlich. Sein Verständnis von Welt ist auch gerade nicht einfach.
weder das metaphysische subjekt noch das denkende subjekt sind der mensch sondern alle zusammen sind teilwesenheiten des wesenden menschen. böse und gut sind keine eigenschaften der rationallogischen sondern der metaphysischen ethisch/subjektiven welt welche zwar an der materiell/logischen welt grenzt und auf sie einwirkt aber als solche eben keine bestandteile dieser sind.


Wittgenstein schrieb im Oktober 1919 an Ludwig von Ficker, dass der Sinn des Tractatus ein ethischer sei, und dass es als zweiteiliges Werk anzusehen ist, dessen ethischer Teil nicht geschrieben worden ist, weil er nur Unsinn sein würde. Zur Ethik schreibt er im Tractatus: „Darum kann es auch keine Sätze der Ethik geben. Sätze können nichts Höheres ausdrücken.“ (6.42) Ein Satz kann nicht formulieren, was ihn trägt, und daher „Welt“ immer nur darstellen, nicht aber an- oder einklagen. Ebenfalls kommt Wittgenstein auf Gott, Solipsismusund Mystik zu sprechen, so schreibt er: „Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.“ (6.44) Dieses Mysterium kann überhaupt nicht mit Sätzen erklärt werden (vgl. 6.522), da diese nur vorstellen, was möglich ist, nicht aber, warum es möglich ist.
 
Naja zunächst ging es ja darum zu klären, wie Wittgenstein das Böse denkt bzw. wie es für ihn in die Welt kommt. Und hier spielt eben das Subjekt für ihn eine entscheidende Rolle dabei, denn "Gut und Böse" tritt durch es (in die Welt). Leider erläutert das Wittgenstein an dieser Stelle nicht weiter. Dann hätte man nämlich mehr philosophische "Substanz" für eine Diskussion (bei einer guten Tasse Tee :morgen:)



Ja der frühe Wittgenstein hat ja bekanntlich einen metaphysischen Solipsismus vertreten, der von Schopenhauer beeinflusst sein soll. Denn dieser sagte schon "Die Welt ist mein Wille und meine Vorstellung". Schopenhauer war also der philosophische Vorgänger hier.

Nun nach Wittgenstein erlernt man ja die Bedeutungen von Worten durch die entsprechenden "Sprachspiele" (also im Sprechen der Sprache).

Wittgenstein im Zitat:

„Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.“ (§ 309)[3]

Naja er spricht ja hier bildlich. Es ging ihn ja darum bestimmte philosophische Probleme zu lösen.

Und wenn der "Fliege" ein Ausweg gezeigt wird aus dem Fliegenglas, dann wird ein philosophisches Problem weniger vorhanden sein. In dem Sinne kann man das verstehen.

Normalerweise lässt man ja eher nicht die Fliege aus dem Fliegenglas, hier ist das aber im übertragenen Sinne zu verstehen, in Sinne nämlich des Lösens von philosophischen Problemen, die sich Wittgenstein seit dem Tractatus vorgenommen hat (durch seine philosophische Methode).

Natürlich muss man von dessen Vorgehensweise nicht unbedingt philosophisch begeistert sein...

Und ob Heidegger auch die Fliege aus dem Fliegenglas hätte rausgelassen wäre müssig zu spekulieren...wobei es ihm ja auch um philosophische Problemlösung ging in seinem Werk...
lol - nein - sprachspiel heisst nicht das man begriffe spielerisch lernt sondern das sprachliche begriffe ausschliesslich für eine konkreten und sinnlich tätigen kontext gelten innerhalb welchem sie erdacht wurden. für einen anderen kontext müssen sie neu erdacht und besetzt werden. diesen umstand benennt wittgenstein als die hauptursache aller philosophischer probleme. und jedes fliegenglas wie auch jede fliege ist eben anders und ein spezielles spiel für sich.
 
jedes fliegenglas wie auch jede fliege ist eben anders und ein spezielles spiel für sich.

DAS SPIEL VON FLIEGENGLAS UND ZU FANGENDER FLIEGE BESTEHT IN DER UNWISSENHEIT DER FLIEGE VON DER LEIDENSENTSTEHUNG. DAS GEKWATSCHE DER PHILOSOPHEN ÜBER DAS SOGENANNTE BÖSE IST EIN SPEKULATIVER ZEITVERTREIB FÜR MÜSSIGGÄNGER, DENEN BRAUCHBARE WISSENSCHAFTEN ZU ANSTRENGEND SIND. IN PHANTASIEN ZU SCHWELGEN KANN DIE LEBENSFREUDE ERHALTEN, AUSSER, MAN MACHT ES WIE SCHOPENHAUER.
 
Ja, das ist heute in Deutschland anscheinend so , also auch "heute". Während man "damals" wegen "Ketzerei" dann vor Gericht zitiert wurde und eventuell dann bei dieser auch dann die Todesstrafe folgte. Insofern ist das heute mit der Psychiatrie bei Amokläufer/Attentäter (eine im übrigen interessante Differenzierung) etwas "humaner" vielleicht eingestellt.

Heute würde dann vermutlich ein Sokrates oder ein Jesus , nicht gleich "gekreuzigt" werden, sondern als Strafe erstmal eine Runde im Psychiatrie-"Knast" verbringen, was immerhin noch "milder" ist als einen Schierlingsbecher zu trinken oder das Kreuz...
Kleine Kritik,ich mein es nur gut:brav:
Philosophie spricht doch von den ersten und letzten Dingen,wo Deutschland "Heute"eigentlich nicht interessiert.denn Morgen kann es auch noch geben,wenn wir dann mal ehrlich rechnen:clown2:
 
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