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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

wird zum Teil deutlich , wenn man die entsprechenden Zitate liest, die ich bereits aufgeführt habe bzw. den Text, aus dem diese Äußerungen stammen.

Dahinter dürfen Sie sich in Ihren Ausführungen auch gerne verstecken, aber das ändert doch nichts daran, daß Sie mir nicht vernünftig und nachvollziehbar begründet widersprechen können, so ich zum Beispiel sage, daß Formulierungen wie "Die Philosophie philosophiert" und "Die Sprache spricht" prima facie ziemlich bescheuert klingen und offensichtlich aus einem Zusammenhang gerissen sind, der eine Weise des Denkens zu erschließen sucht, die in der gemeinen Verwendung der Zeichen eines erlernten Zeichensystems zur tätigen Zeichenverwendung, verkürzt auch 'Sprache' genannt, nicht mehr geleistet werden kann, eben weil der Philosoph, dem nichts zu doof, ob des Staunens über die Gegenstände seines Denkens schlichtweg um passende Worte verlegen, also ganz einfach zunächst einmal sprachlos ist. Das sehen Sie doch ein, nicht wahr?

Für Heidegger aber sind diese Sätze aber vor allem wahr.

'Vor allem'? Was denken Sie da, werter Philosophistikus? Das geht mir zu sehr in die Tendenz eines verbalen Luftikus.

Für den "normalen Menschenverstand" sind diese Sätze eher ungewöhnlich.

Nicht einfach ungewöhnlich, sondern ganz unmißverständlich 'bescheuert'! Der Sprecher spricht in einer Sprache und selbst als Philosoph denkt er in tätiger Zeichenverwendung der Zeichen eines erlernten Systems zur tätigen Zeiuchenverwendung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Man könnte höchstens sagen, dass Heideggers Argumentation in diesen Punkte nicht überzeugend ist.

Das käme ja einem Verbrechen an Heideggers Denken gleich! Heidegger nicht überzeugend? Ja sagen Sie mal, aus welchen Gründen Sie die Leserschaft mit einer vermeintlich nicht überzeugender Denke eines Heideggers traktieren? So geht es nicht! Wer gleichsam wie in einer Fronleichnamsprozession die Worte Heideggers als Monstranz vor sich durch die Menge der Meinungen trägt, der sollte von den der Philosophie geweihten Worten in Sinnzusammenhängen ob deren Wahrheit sich überzeugt haben und es sein.

Heideggers These ist ja : "Philosophie ist Philosophieren. " (GA 27, S.15)

Das ist Ihre These!

Nach Heideggers philosophiert die Philosophie sehr wohl.

Genau dafür müssen Sie überzeugend argumentieren!

Mein Eindruck ist aber, dass Sie Heideggers Denkweise nicht unbedingt nachvollziehen können...

Richtig, werter Philosophisticus, ich kann Denkweisen immer nur bedingt nachvollziehen. Wie aber gelingt Ihnen der unbedingte Nachvollzug? Sind Sie ein Erleuchteter?

Denn normalerweise denkt man ja der Mensch philosophiert, wie der Mensch spricht (statt die Sprache)...bei Heidegger wird das aber aber eben etwas anders gedacht.

Jaja, zweifelsohne ein wenig anders und sicher auch anders, als man gemeinhin denkt und einige Menschen meinen sogar, es müsse sich doch dabei etwas denken lassen, wenn man den Gebrauch der Worte pervertiert.

Ich kann solche Zitate philosophisch erläutern und mit eigenen Worten wiedergeben.

Dann tun Sie das bitte!

Behelf:

These: Mathematik ist Mathematisieren.

Mathematisieren bedeutet, zu gegebenen Modellen mathematische Modelle erstellen. Mathematische Modelle sind Teil der Mathematik und diese als eine ausgezeichnete Kunst des Lernens Teil des Mathematisierens, denn das geht nicht ohne eine Mathematik.
 
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Dahinter dürfen Sie sich in Ihren Ausführungen auch gerne verstecken, aber das ändert doch nichts daran, daß Sie mir nicht vernünftig und nachvollziehbar begründet widersprechen können, so ich zum Beispiel sage, daß Formulierungen wie "Die Philosophie philosophiert" und "Die Sprache spricht" prima facie ziemlich bescheuert klingen und offensichtlich aus einem Zusammenhang gerissen sind, der eine Weise des Denkens zu erschließen sucht, die in der gemeinen Verwendung der Zeichen eines erlernten Zeichensystems zur tätigen Zeichenverwendung, verkürzt auch 'Sprache' genannt, nicht mehr geleistet werden kann, eben weil der Philosoph, dem nichts zu doof, ob des Staunens über die Gegenstände seines Denkens schlichtweg um passende Worte verlegen, also ganz einfach zunächst einmal sprachlos ist. Das sehen Sie doch ein, nicht wahr?

"Also Heidegger sagt: <Die Philosophie philosophiert> , sowie "Die Sprache spricht". Das ist Heideggers Denkweise, und warum er so denkt , wird zum Teil deutlich , wenn man die entsprechenden Zitate liest, die ich bereits aufgeführt habe bzw. den Text, aus dem diese Äußerungen stammen" (Mein Zitat)

Also ich bin schon der Meinung, dass ich "vernünftig und nachvollziehbar" widersprechen kann, denn ich gehe ja nicht unsachlich vor und Argumentation findet sich durchaus auch in meinen Beiträgen. Zu sagen, ich hätte gar keine Argumentation, wäre daher schlicht falsch und ignoriert den Gehalt meiner Beiträge , den Sie anscheinend nicht immer genau wahrgenommen haben. Man kann nur fragen, wie ausführlich meine Argumentation ist (bzw. ob sie "schwach" oder "stark" ist). Warum sollte ich mich hinter meinen Ausführungen verstecken wollen? Das besteht doch kein wirklicher Grund dafür. Die Formulierungen "Die Philosophie philosophiert" oder "Die Sprache spricht" sind natürlich für den gemeinen Menschenverstand zunächst ungewohnt, wenn man aber sich auf Heideggers Denkweise hier einlässt, kann diese einleuchten nach und nach. Heidegger ist eben auch philosophischer Provokateuer mitunter, der gewohnte Denkweise hinterfragt. Heideggers benutzt die Sprache recht eigentümlich, d.h. seine eigene Terminologie ist recht eigenwillig und benutzt die Begriffe oft anders , als wie man sie sonst kennt. Aber wenn Philosophen eine eigene Sprache /Terminologie schaffen, kann sowas durchaus vorkommen. Heidegger benutzt also die Zeichen bzw. das Zeichensystem (genannt "Sprache" ) in einer für ihn eigentümlichen Weise.

Offen gesagt, diese Sichtweise leuchtet mir persönlich nicht wirklich ein.


'Vor allem'? Was denken Sie da, werter Philosophistikus? Das geht mir zu sehr in die Tendenz eines verbalen Luftikus.

Nun ich hatte es so ausgedrückt eben. Ich kann aber natürlich auch sagen: Für Heidegger sind diese Sätze wahr (und das ist das "vor allem" eben gestrichen).


Nicht einfach ungewöhnlich, sondern ganz unmißverständlich 'bescheuert'! Der Sprecher spricht in einer Sprache und selbst als Philosoph denkt er in tätiger Zeichenverwendung der Zeichen eines erlernten Systems zur tätigen Zeiuchenverwendung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Ich würde es lieber so formulieren: sie sind "gewöhnungsbedürftig". Wenn man sich aber in Heideggers Denkweise "eingedacht" hat, um es so zu sagen, dann ist es nicht mehr so abwegig das auf diese Weise zu sehen. Philosophen gehen halt oft gewöhnungsbedürftig mit der (deutschen) Sprache um. Das beginnt eigentlich schon mit Platon und Aristoteles , wenn man sich deren Begrifflichkeit anschaut.

Das käme ja einem Verbrechen an Heideggers Denken gleich! Heidegger nicht überzeugend? Ja sagen Sie mal, aus welchen Gründen Sie die Leserschaft mit einer vermeintlich nicht überzeugender Denke eines Heideggers traktieren? So geht es nicht! Wer gleichsam wie in einer Fronleichnamsprozession die Worte Heideggers als Monstranz vor sich durch die Menge der Meinungen trägt, der sollte von den der Philosophie geweihten Worten in Sinnzusammenhängen ob deren Wahrheit sich überzeugt haben und es sein.

"Man könnte höchstens sagen, dass Heideggers Argumentation in diesen Punkte nicht überzeugend ist." (Mein Zitat)

Naja, wie ich schon sagte, stimme ich ja mit Heidegger nicht in allen Punkten überein und würde nicht alles von ihm philosophisch unterschreiben. Aber einige Punkte in seiner Denkweise halte ich für bedenkenswert und leuchten mir persönlich ein. Sowie ich von Nietzsche oder Hegel auch nicht alles philosophisch unterschreiben würde. Ich sehe das eben differenziert. Warum sollte das ein Verbrechen sein? Ich sehe mich ja weder als Heideggerianer noch als Nietzscheaner/Hegelianer usw. Auch wenn ich bei Ihnen vermutlich diesen Eindruck gemacht habe. Aber Ihnen müsste ja auch aufgefallen sein mittlerweile, dass ich ja nicht nur Heidegger zitierte, sondern auch noch ein paar andere Philosophen oder? Für mich ist Heidegger ein Denker mit dem man sich auch kritisch beschäftigen sollte, aber er ist eben keine "philosophische Autorität" wie Aristoteles im Mittelalter. Wir leben ja nicht mehr im dogmatischen Mittelalter oder?

Nun, wie schon gesagt, habe ich Heidegger hier angeführt, weil er mir bezüglich einiger Punkte in den Kontext passte. Ich halte Heideggers Satz , dass Philosophie philosophiert, durchaus für angemessen und habe das schon entsprechend in einigen Beiträgen erläutert , warum ich das so sehe.


Das ist Ihre These!

Nein, das ist Heideggers These (daher das Zitat). Nur schließe ich mich dieser in dem Fall durchaus an.


Genau dafür müssen Sie überzeugend argumentieren!

Nun ich habe das gemacht in den Beiträgen , seit dem ich dieses Zitat gebracht habe. Nur habe Sie diese Argumentation anscheinend nicht wirklich wahrgenommen
bzw. zur Kenntnis genommen,

Richtig, werter Philosophisticus, ich kann Denkweisen immer nur bedingt nachvollziehen. Wie aber gelingt Ihnen der unbedingte Nachvollzug? Sind Sie ein Erleuchteter?


Was verstehen Sie unter "Erleuchtung"? Ich würde sagen, dass ich Heideggers Denkweise mittlerweile besser verstehen kann. Ich behaupte aber nicht, dass ich "meinen Heidegger" damit in und auswendig kenne usw..Ich hatte anfangs auch so meine Schwierigkeiten mit dem Verstehen von Heidegger. Und da bin ich ja nicht der einzige. Wie gesagt, mittlerweile kann ich ihn besser verstehen. Ob man das als Erleuchtung interpretieren sollte? Würde sagen eher nicht.
Vielleicht gelingt dieses Verstehen dadurch, dass man sich offen und ohne Vorurteile auf diese zunächst eher befremdende Denkweise eben einlässt (ohne dabei gleich "orthodoxer" Heideggerianer zu werden> was im Grunde auch nicht Heideggers Anliegen gewesen ist, solche zu haben....). Reicht das als Erläuterung?



Jaja, zweifelsohne ein wenig anders und sicher auch anders, als man gemeinhin denkt und einige Menschen meinen sogar, es müsse sich doch dabei etwas denken lassen, wenn man den Gebrauch der Worte pervertiert.

Das ist keine Pervertierung hinsichtlich des Gebrauches der Worte, sondern eine neue Denkweise, die eben die Dinge aus anderer, neuer Perspektive sieht. Und einige Menschen, können mit dieser Denkweise auch was gedanklich anfangen.


Dann tun Sie das bitte!

Behelf:

These: Mathematik ist Mathematisieren.

Mathematisieren bedeutet, zu gegebenen Modellen mathematische Modelle erstellen. Mathematische Modelle sind Teil der Mathematik und diese als eine ausgezeichnete Kunst des Lernens Teil des Mathematisierens, denn das geht nicht ohne eine Mathematik.

Nun, ich habe das ja schon in einigen Beiträgen hier gemacht. Man kann das ja im Verlauf hier nachverfolgen, wenn man sich meine Beiträge mal in Ruhe und genau durchliest. Ich möchte das jetzt nicht unbedingt wiederholen hier, sondern empfehle sich den Verlauf in Ruhe mal hier anzuschauen. Da wird man sowas sehen in meinen Beiträgen.

Die genannte These, die Sie aufführen, ist nicht wirklich vergleichbar mit dem inhaltlichen Gehalt der These von Heidegger. Das sind ja zwei paar Schuhe.

Aber immerhin, Sie haben ja diese Ihre These etwas erläutert.
 
So ich möchte mal einen bisher noch nicht genannten Philosophen hier in die Diskussion hineinbringen, der in diesem Zusammenhang gut passt. Es handelt sich um den französischen Philosophen Levinas.

Ich zitiere aus seinem Text Einige Betrachtungen zur Philosophie des Hitlerismus (Levinas 2007, S.73> aus Verletzlichkeit und Frieden):

"Hitlers Philosophie zielt auf Einfaches und Grundlegendes. Doch die elementare Gewalt, mit der die in ihr gärenden primitiven Kräfte plötzlich zum Ausbruch kommen, bringt mit einem Schlag auch ihre ganze erbärmliche Phrasenhaftigkeit an den Tag. Sie bringen das Heimweh zum Bewusstsein, das tief in der deutschen Seele schlummert. Der Hitlerismus ist eine Seuche oder eine Verwirrtheit des Geistes; er ist das Erwachen elementarer Gefühle. Und genau deshalb wird er als philosophisches Phänomen interessant- und schrecklich gefährlich. Denn in diesen elementaren Gefühlen verbirgt sich tatsächliche eine Philosophie. In ihnen nämlich drückt sich die Grundhaltung der Seele dem Ganzen der Wirklichkeit wie dem eigenen Schicksal gegenüber aus. (...) Die Philosophie des Hitlerismus geht darum auch über den Kreis der Hitleranhänger hinaus. Sie stellt die Prinzipien der Zivilisation als solche in Frage. Der dabei auftretende Konflikt spielt sich nicht nur zwischen Liberalismus und Hitlerismus ab, sondern er bedroht das Christentum selbst, trotz der Rücksichtsnahmen und Konkordaten die den christlichen Kirchen zu Beginn des Hitlerregimes noch zu gute kam. Doch es genügt nicht einfach den christlichen Universalismus dem rassistischen Partikularismus gegenüberzustellen, wie dies gewisse Journalisten tun: Ein logischer Widerspruch vermag über ein konkretes Ereignis kein Urteil zu fällen. Die Bedeutung einiges logischen Widerspruchs zwischen zwei gegensätzlichen Denkströmungen wird erst dann wirklich klar, wenn man zu den Quellen, den Intuitionen , d.h. zu den ursprünglichen Entscheidungen zugeht, aus denen sie entstanden sind."

Und:

"Dem Aufsatz liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Ursprung der blutigen Barbarei des Nationalsozialismus nicht in einer zufälligen Anomalie der menschlichen Urteilsfähigkeit und auch nicht in einem bloßen ideologischen Missverständnis zu suchen ist. Er will vielmehr die Überzeugung zum Ausdruck bringen,dass dieser Ursprung aus einer grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen herrührt, zu der die Logik führen kann und gegen die sich die abendländische Philosophie nicht ausreichend geschützt hat: eine Möglichkeit, die der Ontologie des Seins eingeschrieben ist, das sein will- ein Sein, so die heideggersche Formulierung, <dem es in seinem Sein um dieses Sein selbst geht >; eine Möglichkeit , die auch noch das Subjekt bedroht, , das in Korrelation steht zu einem Sein, das es <zu sammeln> und <zu beherrschen> gilt, dieses berühmte Subjekt des transzendentalen Idealismus, das sich als freies will und für ein solches hält. Man muss sich fragen, ob der Liberalismus genügt, um zur eigentlichen Würde des menschlichen Subjekts zu gelangen."

Bemerkenswert ist, dass Levinas bei Hitler eine Philosophie erkennt bzw. von Hitlers Philosophie spricht. Er spricht ja auch von der Philosophie des Hitlerismus. Besonders wichtig: "Denn in diesen elementaren Gefühlen verbirgt sich tatsächliche eine Philosophie. In ihnen nämlich drückt sich die Grundhaltung der Seele dem Ganzen der Wirklichkeit wie dem eigenen Schicksal gegenüber aus. (...) Die Philosophie des Hitlerismus geht darum auch über den Kreis der Hitleranhänger hinaus. Sie stellt die Prinzipien der Zivilisation als solche in Frage. "

Auch wichtig: "Er will vielmehr die Überzeugung zum Ausdruck bringen,dass dieser Ursprung aus einer grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen herrührt, zu der die Logik führen kann und gegen die sich die abendländische Philosophie nicht ausreichend geschützt hat."

Levinas verbindet nach meiner Ansicht die Philosophie des Hitlerismus mit der "grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen"... Man kann daher sagen, dass Hitlers Philosophie bzw. die Philosophie des Hitlerismus als eine Philosophie des Bösen (mit Levinas) betrachtet/gedeutet werden kann (denn hier stellt das Böse die "Prinzipien der Zivilisation" in Frage).

Hiermit bringe ich mal einen neuen Aspekt hinein (obwohl zwar von Hitler und dem Nationalsozialismus schon gesprochen wurde, aber nicht von Hitlers Philosophie bzw. von einer Philosophie des Hitlerismus).
 
Heidegger benutzt also die Zeichen bzw. das Zeichensystem (genannt "Sprache" ) in einer für ihn eigentümlichen Weise.

Offen gesagt, diese Sichtweise leuchtet mir persönlich nicht wirklich ein.

Dann sollten Sie Heidegger auch nicht zitieren!


Also ich bin schon der Meinung, dass ich "vernünftig und nachvollziehbar" widersprechen kann,

Zweifelsohne und da will ich Ihnen auch nicht widersprechen.
 
.....Das wird schon! Versuchen Sie es am Anfang mit "Klettverschlüssen"! Wenn diese Sie dann nicht mehr überfordern, können Sie es ja mit "Knöpfen" probieren!.....

meint plotin
Hä'? Was sollte ich denn nun auch noch mit Deinen "Verschlüssen" zu tun vor allem haben wollen? Kümmere Dich gefälligst selbst um Deine 'Klamotten'. Oder frag Mutti ob sie Dir ...
 
Dann sollten Sie Heidegger auch nicht zitieren!

Wenn ich sage, "diese Sichtweise leuchtet mir nicht ein", dann ist das auf Ihre Sichtweise bezogen. Heideggers Sicht bzw. Denkweise leuchtet mir mittlerweile schon besser ein.

Kurz: Mittlerweile verstehe ich Heideggers Sprache/Terminologie besser. Daher sehe ich keinen Grund warum ich ihn nicht zitieren sollte. Dadurch , dass ich ja ein Verständnis entwickelt habe, kann ich ja Heidegger auch erläutern .



Zweifelsohne und da will ich Ihnen auch nicht widersprechen.

Danke. Rationalität ist mir schon wichtig. Und zu einem sachlichen Gespräch, sachlichen Diskussion gehört nun mal Rationalität (kurz vernünftige Standpunkte). Philosophie ist meist eine recht rationale Angelegenheit, wo es vor allem um Sachlichkeit geht. Das gleiche gilt auch für philosophische Diskussionen.
 
Wenn ich sage, "diese Sichtweise leuchtet mir nicht ein", dann ist das auf Ihre Sichtweise bezogen.

Was genau leuchtet Ihnen denn nicht ein?

Heideggers Sicht bzw. Denkweise leuchtet mir mittlerweile schon besser ein.

Demnach noch nicht vollständig. Woran hapert es?

Kurz: Mittlerweile verstehe ich Heideggers Sprache/Terminologie besser. Daher sehe ich keinen Grund warum ich ihn nicht zitieren sollte. Dadurch , dass ich ja ein Verständnis entwickelt habe, kann ich ja Heidegger auch erläutern .

Ja, ja, ja, fehlen nur die passenden Beispiele.

Philosophie ist meist eine recht rationale Angelegenheit, wo es vor allem um Sachlichkeit geht.

Ach! Sie meinen, es wäre 'sachlich', von einer Philosophie des Bösen zu reden? Ist denn 'das Böse' überhaupt eine Sache oder gar die Philosophie dazu, von der wir doch nicht einmal wissen, ob diese überhaupt existiert?

Da muß doch erst einmal geklärt werden, was das Böse ist. Als ein sittlich Ungenügendes wäre es doch zu relativieren. Was käme also für das Böse in größtmöglicher Allgemeinheit in Betracht?
 
Ja genau, und was unter "Philosophie" verstanden hier, kann recht unterschiedliches sein. Dein Verständnis von Philosophie verstehe ich zum Teil (wobei ich das so jetzt mal hier eher vorsichtig formuliere> ich weiß nicht , ob es richtig wäre, zu sagen, dass ich deine Denke in seiner Gänze schon verstehe, aber immer hin zum Teil). Philosophie betrifft eben alle Bereich des menschlichen Lebens.
Also doch wohl 'immer zuallererst einmal' es selbst, oder etwa nicht?
Mit Philosophie reflektiert man ja verschiedene Bereiche des kulturellen Lebens. Anderseits gibt es aber auch verschiedene "Philosophien". Aber diese Diskussion hatten wir ja schon. Und man kann ja fragen, ob man von einer bestimmten Philosophie ausgehen sollte oder ob man das so nicht sagen kann, weil Philosophie vom Wesen her zunächst "allgemein" ist (?). Und hier kommt eben zumtragen, was man genau unter Philosophie versteht und schon hier können die Meinungsverschiedenheiten diesbezüglich anfangen....

Ja, natürlich hast du Recht, gibt es hier Unterforen, die auch spezieller sind. Ich überlege, ob ich mich mit speziellen Fragen zu einzelnen Philosophen vielleicht dort eher bemerkbar machen sollte...und ob es dorthin nicht besser passt als "hier".

Ja , vielen Dank. Dagegen bin ich im Grunde auch. Nur falls es "unterhalb der Gürtellinie" geht und unsachlich wird, dann sollte man sowas vermutlich in Erwägung ziehen. Sonst eher nicht. Und ja natürlich muss man nicht hier auf alles reagieren. Auch das ist ja die eigene Entscheidung dann.

Ja , das kann ich verstehen. Aber ich glaube, du bist vermutlich nicht der erste, dem sowas in so einem Forum wie diesem hier passt. Der eine oder andere User kann ja sagen, auch mein Aspekt ist etwas zu kurz kommen. So kann sich das -leider-ergeben in einer Diskussion. Man kann aber versuchen, diesen Aspekt vielleicht zurück in die Diskussion zu bringen, wenn man das möchte. Muss man aber natürlich nicht, wenn man damit leben kann.

Nun , die wollte ich dir im Grunde damit geben.

Danke auch von meiner Seite ;)
So ich möchte mal einen bisher noch nicht genannten Philosophen hier in die Diskussion hineinbringen, der in diesem Zusammenhang gut passt. Es handelt sich um den französischen Philosophen Levinas.

Ich zitiere aus seinem Text Einige Betrachtungen zur Philosophie des Hitlerismus (Levinas 2007, S.73> aus Verletzlichkeit und Frieden):

"Hitlers Philosophie zielt auf Einfaches und Grundlegendes. Doch die elementare Gewalt, mit der die in ihr gärenden primitiven Kräfte plötzlich zum Ausbruch kommen, bringt mit einem Schlag auch ihre ganze erbärmliche Phrasenhaftigkeit an den Tag. Sie bringen das Heimweh zum Bewusstsein, das tief in der deutschen Seele schlummert. Der Hitlerismus ist eine Seuche oder eine Verwirrtheit des Geistes; er ist das Erwachen elementarer Gefühle. Und genau deshalb wird er als philosophisches Phänomen interessant- und schrecklich gefährlich. Denn in diesen elementaren Gefühlen verbirgt sich tatsächliche eine Philosophie. In ihnen nämlich drückt sich die Grundhaltung der Seele dem Ganzen der Wirklichkeit wie dem eigenen Schicksal gegenüber aus. (...) Die Philosophie des Hitlerismus geht darum auch über den Kreis der Hitleranhänger hinaus. Sie stellt die Prinzipien der Zivilisation als solche in Frage. Der dabei auftretende Konflikt spielt sich nicht nur zwischen Liberalismus und Hitlerismus ab, sondern er bedroht das Christentum selbst, trotz der Rücksichtsnahmen und Konkordaten die den christlichen Kirchen zu Beginn des Hitlerregimes noch zu gute kam. Doch es genügt nicht einfach den christlichen Universalismus dem rassistischen Partikularismus gegenüberzustellen, wie dies gewisse Journalisten tun: Ein logischer Widerspruch vermag über ein konkretes Ereignis kein Urteil zu fällen. Die Bedeutung einiges logischen Widerspruchs zwischen zwei gegensätzlichen Denkströmungen wird erst dann wirklich klar, wenn man zu den Quellen, den Intuitionen , d.h. zu den ursprünglichen Entscheidungen zugeht, aus denen sie entstanden sind."

Und:

"Dem Aufsatz liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Ursprung der blutigen Barbarei des Nationalsozialismus nicht in einer zufälligen Anomalie der menschlichen Urteilsfähigkeit und auch nicht in einem bloßen ideologischen Missverständnis zu suchen ist. Er will vielmehr die Überzeugung zum Ausdruck bringen,dass dieser Ursprung aus einer grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen herrührt, zu der die Logik führen kann und gegen die sich die abendländische Philosophie nicht ausreichend geschützt hat: eine Möglichkeit, die der Ontologie des Seins eingeschrieben ist, das sein will- ein Sein, so die heideggersche Formulierung, <dem es in seinem Sein um dieses Sein selbst geht >; eine Möglichkeit , die auch noch das Subjekt bedroht, , das in Korrelation steht zu einem Sein, das es <zu sammeln> und <zu beherrschen> gilt, dieses berühmte Subjekt des transzendentalen Idealismus, das sich als freies will und für ein solches hält. Man muss sich fragen, ob der Liberalismus genügt, um zur eigentlichen Würde des menschlichen Subjekts zu gelangen."

Bemerkenswert ist, dass Levinas bei Hitler eine Philosophie erkennt bzw. von Hitlers Philosophie spricht. Er spricht ja auch von der Philosophie des Hitlerismus. Besonders wichtig: "Denn in diesen elementaren Gefühlen verbirgt sich tatsächliche eine Philosophie. In ihnen nämlich drückt sich die Grundhaltung der Seele dem Ganzen der Wirklichkeit wie dem eigenen Schicksal gegenüber aus. (...) Die Philosophie des Hitlerismus geht darum auch über den Kreis der Hitleranhänger hinaus. Sie stellt die Prinzipien der Zivilisation als solche in Frage. "

Auch wichtig: "Er will vielmehr die Überzeugung zum Ausdruck bringen,dass dieser Ursprung aus einer grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen herrührt, zu der die Logik führen kann und gegen die sich die abendländische Philosophie nicht ausreichend geschützt hat."

Levinas verbindet nach meiner Ansicht die Philosophie des Hitlerismus mit der "grundsätzlichen Möglichkeit des elementalen Bösen"... Man kann daher sagen, dass Hitlers Philosophie bzw. die Philosophie des Hitlerismus als eine Philosophie des Bösen (mit Levinas) betrachtet/gedeutet werden kann (denn hier stellt das Böse die "Prinzipien der Zivilisation" in Frage).

Hiermit bringe ich mal einen neuen Aspekt hinein (obwohl zwar von Hitler und dem Nationalsozialismus schon gesprochen wurde, aber nicht von Hitlers Philosophie bzw. von einer Philosophie des Hitlerismus).
Oha! Du hast es tatsächlich geschafft, nun 'schon' bei "den grundsätzlichen Möglichkeiten" anzukommen?!
'Applaus Applaus'!
Ja, das 'musste jetzt mal sein'.
 
Also doch wohl 'immer zuallererst einmal' es selbst, oder etwa nicht?

Ja das würde ich auch so sagen, dass Philosophie das Leben selbst betrifft bzw. es selbst denkt. Man spricht dann auch ggf. von einer/der "Philosophie des Lebens" /"Lebensphilosophie". Philosophie ohne Bezug zum Leben wäre eben keine Philosophie. Sie betrifft vor allem das menschliche Leben. Denn nur der Mensch kann ja in der Regel philosophieren und nicht die Pflanzen oder die Tiere (dass Götter philosophieren können, setzte ich mal bewusst hier in Klammern, und erwähne das eher nur am Rande) .

Oha! Du hast es tatsächlich geschafft, nun 'schon' bei "den grundsätzlichen Möglichkeiten" anzukommen?!
'Applaus Applaus'!
Ja, das 'musste jetzt mal sein'.


Ja , das würde ich jetzt mal sagen, ohne das großartig weiter kommentieren zu wollen. Man lernt halt (hier) mit der Zeit doch einiges dazu, was die grundsätzlichen Möglichkeiten anbetrifft :morgen:

Jedem seine Meinung, die man ja auch hier frei artikulieren kann.
 
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Was genau leuchtet Ihnen denn nicht ein?

Zur Erinnerung:

"Dahinter dürfen Sie sich in Ihren Ausführungen auch gerne verstecken, aber das ändert doch nichts daran, daß Sie mir nicht vernünftig und nachvollziehbar begründet widersprechen können, so ich zum Beispiel sage, daß Formulierungen wie "Die Philosophie philosophiert" und "Die Sprache spricht" prima facie ziemlich bescheuert klingen und offensichtlich aus einem Zusammenhang gerissen sind, der eine Weise des Denkens zu erschließen sucht, die in der gemeinen Verwendung der Zeichen eines erlernten Zeichensystems zur tätigen Zeichenverwendung, verkürzt auch 'Sprache' genannt, nicht mehr geleistet werden kann, eben weil der Philosoph, dem nichts zu doof, ob des Staunens über die Gegenstände seines Denkens schlichtweg um passende Worte verlegen, also ganz einfach zunächst einmal sprachlos ist. Das sehen Sie doch ein, nicht wahr?" (Ihr Zitat, Mit Markierung)


"Also Heidegger sagt: <Die Philosophie philosophiert> , sowie "Die Sprache spricht". Das ist Heideggers Denkweise, und warum er so denkt , wird zum Teil deutlich , wenn man die entsprechenden Zitate liest, die ich bereits aufgeführt habe bzw. den Text, aus dem diese Äußerungen stammen" (Mein Zitat, I)

"Also ich bin schon der Meinung, dass ich "vernünftig und nachvollziehbar" widersprechen kann, denn ich gehe ja nicht unsachlich vor und Argumentation findet sich durchaus auch in meinen Beiträgen. Zu sagen, ich hätte gar keine Argumentation, wäre daher schlicht falsch und ignoriert den Gehalt meiner Beiträge , den Sie anscheinend nicht immer genau wahrgenommen haben. Man kann nur fragen, wie ausführlich meine Argumentation ist (bzw. ob sie "schwach" oder "stark" ist). Warum sollte ich mich hinter meinen Ausführungen verstecken wollen? Das besteht doch kein wirklicher Grund dafür. Die Formulierungen "Die Philosophie philosophiert" oder "Die Sprache spricht" sind natürlich für den gemeinen Menschenverstand zunächst ungewohnt, wenn man aber sich auf Heideggers Denkweise hier einlässt, kann diese einleuchten nach und nach. Heidegger ist eben auch philosophischer Provokateuer mitunter, der gewohnte Denkweise hinterfragt. Heideggers benutzt die Sprache recht eigentümlich, d.h. seine eigene Terminologie ist recht eigenwillig und benutzt die Begriffe oft anders , als wie man sie sonst kennt. Aber wenn Philosophen eine eigene Sprache /Terminologie schaffen, kann sowas durchaus vorkommen. Heidegger benutzt also die Zeichen bzw. das Zeichensystem (genannt "Sprache" ) in einer für ihn eigentümlichen Weise.

Offen gesagt, diese Sichtweise leuchtet mir persönlich nicht wirklich ein" (Mein Zitat II).

Mir leuchtet kurz gesagt dieses nicht ein : "Dahinter dürfen Sie sich in Ihren Ausführungen auch gerne verstecken, aber das ändert doch nichts daran, daß Sie mir nicht vernünftig und nachvollziehbar begründet widersprechen können, so ich zum Beispiel sage" (Ihr Zitat)

Ich sehe nicht, dass ich mich hinter irgendwelchen Ausführungen verstecken bräuchte. Mir leuchtet also nicht ein, warum Sie das behaupten, was der Sache schlicht nicht zutrifft.

Und: " Also ich bin schon der Meinung, dass ich "vernünftig und nachvollziehbar" widersprechen kann, denn ich gehe ja nicht unsachlich vor und Argumentation findet sich durchaus auch in meinen Beiträgen." (Mein Zitat)


Demnach noch nicht vollständig. Woran hapert es?

Nun wie Sie sich vielleicht denken können , braucht die Rezeption solch eines Lebenswerkes mit einer Gesamtausgabe von 100 Bänden, schon seine Zeit , um es genau studieren zu können. Ich würde sagen wichtige Punkte/Begriffe Heideggers sind mir mittlerweile verständlich bzw. kann ich erläutern, wenn er über Sprache , Sein, In-der -Welt -Sein, Metaphysik und andere Themen seines Denkens spricht. Ich würde allerdings sagen, dass ich noch nicht alles genau kenne/studiert habe, was denke ich allzumenschlich ist. Um es mal in Prozentzahlen auszudrücken: mein Eindruck ist der, dass ich mittlerweile vermutlich bei 60 oder 70 Prozent des Verständnisses bin, wogegen ich am Anfang noch völlig im Dunkeln tappte. Aber immerhin mittlerweile ist es besser und heller vom Verständnis geworden. Kann ich damit weiterhelfen?


Ja, ja, ja, fehlen nur die passenden Beispiele.

"Kurz: Mittlerweile verstehe ich Heideggers Sprache/Terminologie besser. Daher sehe ich keinen Grund warum ich ihn nicht zitieren sollte. Dadurch , dass ich ja ein Verständnis entwickelt habe, kann ich ja Heidegger auch erläutern ." (Mein Zitat, Zur Erinnerung)


Ach, ich denke schon, dass ich das eine oder andere passende Beispiel gegeben habe bezüglich der Heidegger-Erläuterung in meinen Beiträgen. Einfach mal nachlesen.


Ach! Sie meinen, es wäre 'sachlich', von einer Philosophie des Bösen zu reden? Ist denn 'das Böse' überhaupt eine Sache oder gar die Philosophie dazu, von der wir doch nicht einmal wissen, ob diese überhaupt existiert?

Da muß doch erst einmal geklärt werden, was das Böse ist. Als ein sittlich Ungenügendes wäre es doch zu relativieren. Was käme also für das Böse in größtmöglicher Allgemeinheit in Betracht?

"Philosophie ist meist eine recht rationale Angelegenheit, wo es vor allem um Sachlichkeit geht." (Mein Zitat, Zur Erinnerung)

Ja, warum sollte man nicht "sachlich" von einer Philosophie des Bösen sprechen? Was sollte dagegen sprechen? Das Böse selbst ist ein Thema der Philosophie und etwas von dessen Existenz man ausgehen kann. Und darüber lässt sich eben auch sachlich sprechen.

Wer von einer Philosophie des Bösen spricht, behauptet letztlich damit auch die Existenz des Bösen.

Wenn man nach Nietzsche geht, ist das Böse "des Menschen beste Kraft". Hier wird das Böse als "Kraft" zum Handeln verstanden. Und diese "Kraft" gehört zum Menschen dazu.

Man könnte natürlich behaupten, dass das Böse letztlich nur "ein Wort" ist und sonst nichts. Das wäre dann die/eine radikale Position. Man kann aber auch der Meinung sein, dass mit dem Wort das Böse auf etwas verwiesen wird, was es auch tatsächlich gibt in der Welt.

Es gibt soweit ich sehe , hier zwei Positionen, die man vertreten kann:

a) Das Böse existiert (auch unabhängig von der Sprache)

oder b) Das Böse existiert nicht (und ist nur ein sprachliches Konstrukt)

Ich würde eher a) zu neigen und habe das ja auch schon in meinen Beiträgen begründet, warum ich das so sehe. Während ich bei Ihnen den Eindruck habe, dass Sie eher zu b ) neigen oder?

Sofern aber das Böse existiert, ist es daher auch sinnvoll, von einer Philosophie des Bösen zu sprechen. Das Böse wird meist ausgehend von der Moral traditionell gedacht. Das Böse ist dann meist als ein Defizienz des Guten angesehen worden . Die Philosophiegeschichte ist dazu ziemlich lang und komplex (worauf ich jetzt aber hier nicht genauer eingehen werde). Aber meine Position ist dazu ja bekannt. Ich gehe also letztlich davon aus, dass das Böse existiert und eine Philosophie des Bösen möglich ist.

Zum Vergleich:

Hier mal die Rede von einer "Philosophie des Tragischen" :

https://www.amazon.de/Die-Philosoph...02&sr=1-7&keywords=philosophie+des+tragischen

Die Herausgeber dieses Banden gehen davon aus , dass es sowas wie eine "Philosophie des Tragischen" gibt (bei Schopenhauer, Schelling und Nietzsche) und dass das Tragische (in der Tragödie existiert). Man könnte analog auch von einer "Philosophie des Komischen" (bei Hegel oder Nietzsche) sprechen (und hier existiert dann das Komische in der Komödie usw.).

Und Simmel spricht z.B. auch von einer "Philosophie des Geldes". Und das Geld existiert, kann man doch nicht hinterfragen oder?


Wenn eine "Philosophie des Tragischen" möglich ist (bzw. vorliegt bei den genannten Denkern), dann lässt sich gleiches auch geltend machen hinsichtlich einer "Philosophie des Komischen" oder einer "Philosophie des Geldes". Wenn all diesen Philosophien möglich sind, dann kann man auch annehmen, dass eine "Philosophie des Bösen" möglich ist. Denn das Böse ist genauso ein Gegenstand der Philosophie, wie das Tragische, das Komische , das Geld usw.

Man kann auch übrigens on einer "Philosophie der Natur" usw. sprechen...

Verstehen Sie die Grundidee dieser Argumentation? Ich finde diese hat eine gewisse Plausibilität für sich, die man ihr nicht abstreiten kann. Also Wenn A dann auch B. (Heißt : Wenn es eine Philosophie des Tragischen, des Komischen, des Geldes usw. geben kann , dann folgt daraus , dass auch prinzipiell eine Philosophie des Bösen möglich ist). Ich sehe nicht, was man wirklich gegen diese Annahme geltend machen könnte.
 
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