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ist die Religion wirklich was gutes?

Claus schrieb:
Hier passt vorzüglich ein Goethe-zitat

Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.

An das Goethe-Gedicht "Prometheus" dachte ich auch, als dieser Thread eröffnet wurde. Du hast eine sehr passende Stelle ausgewählt!

Warum sollte sich der Mensch einer Gottheit unterwerfen? Ist es nicht schon genug, dass Menschen über andere Menschen Macht ausüben?

Den eigentlichen Grund, weshalb der Glaube an einen Gott auch heute noch so stark verwurzelt ist, sehe ich darin, dass sich "der Mensch" einfach nicht mit der Endlichkeit seiner Existenz abfinden kann. Das "ewige Leben" ist doch eine schöne Illusion.

Gruss
Hartmut
 
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Wenn ich einen Schöpfer postuliere, muß ich nach seiner Herkkunft fragen,

wenn ich einen sinn unterstelle, muß ich weiterfragen:

sinn für wen? für die menschen, diese bakterien auf einem Staubkorn in der Unendlichkeit?
welcher Sinn aber sonst?

ich meine , das Universum ist da, es hat den sinn ,den wir ihm geben, einen anderen hat es aus sich heraus nicht.
die Aliens auf Millionen anderen Himmelskörpern geben ihm einen anderen Sinn.
Es ist müßig darüber zu streiten, wer recht hat....

für gottgläubige ist es einfacher:
sie geben dem Universum den Sinn, den wie sie meinen, der Schöpfer ihm gegeben hat
Auch wenn du keinen Schöpfer an die Spitze deines Weltbildes stellst musst du nach der Herkunft fragen. Die Frage nach der Herkunft ist rekursiv unendlich, egal ob mit oder ohne Gott. Es ist nur die Frage, ob du etwas totes oder etwas lebendiges an den Anfang setzt. Ist dein Identitätsaxoim Tod = Tod oder Leben = Leben?
Hat sich das Leben aus einer toten Umwelt herausgebildet oder die tote Materie nur ein Teil eines höheren Lebens. Ist das Leben nicht unser höchstes gut? Sollte es demnach nicht auch in unserer "Glaubenswelt" an höchster Stelle stehen?

Ja, für Gottgläubige ist es einfacher. Denn Gott nimmt ihnen Zweifel und Unsicherheit. Gott erleichtert mir das Leben genauso wie wissenschaftliche Abstrakte. Ich habe in der Natur noch keine Dezimalzahl oder ein Atom gesehen und doch glaube ich daran.


Ich glaube (hoffe) daran, das die Menschen irgendwann einmal zusammen finden und an 1 positive Religion glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Claus schrieb:
... ich habe keine Götter.
Ich glaube aber nicht nur das, was bewiesen ist,
sondern habe auch meine vorstellungen von bisher unbewiesenen Sachverhalten,
zB die Unsterblichkeit der Seele,

Ei ei, der schlaue Claus, kämpft gegen Religion und Gott und lässt sich doch - vorsichtshalber - ein Hintertürchen offen: die Unsterblichkeit der Seele!

Also Claus: ganz oder gar nicht!

meint
Hartmut
 
Ei ei, der schlaue Claus, kämpft gegen Religion und Gott und lässt sich doch - vorsichtshalber - ein Hintertürchen offen: die Unsterblichkeit der Seele!

Also Claus: ganz oder gar nicht!

Aber aber, Hartmut, so kurzes gedächtnis?

Du weißt doch, daß meine Auffassung von der Sele nichts mit Rreligion zu tun hat und keinen göttlichen touch braucht.

bereits hier

https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?mode=hybrid&t=2400

und in weiteren threads haben wir schon darüber diskutiert.

Erinnerst du Dichnicht :) ?

fragt Claus
 
Hartmut schrieb:
Den eigentlichen Grund, weshalb der Glaube an einen Gott auch heute noch so stark verwurzelt ist, sehe ich darin, dass sich "der Mensch" einfach nicht mit der Endlichkeit seiner Existenz abfinden kann. Das "ewige Leben" ist doch eine schöne Illusion.
Gruss
Hartmut

Das dürfte von je her der Grund gewesen sein, denn ohne eine solche Vorstellung ist unser Dasein sinnlos.
Allerdings das „ewige Leben“ als schöne Illusion zu sehen, kann auch als das genaue Gegenteil gesehen werden.

MfG Jan Amos
 
Auch wenn du keinen Schöpfer an die Spitze deines Weltbildes stellst musst du nach der Herkunft fragen. Die Frage nach der Herkunft ist rekursiv unendlich, egal ob mit oder ohne Gott. Es ist nur die Frage, ob du etwas totes oder etwas lebendiges an den Anfang setzt. Ist dein Identitätsaxoim Tod = Tod oder Leben = Leben?
Hat sich das Leben aus einer toten Umwelt herausgebildet oder die tote Materie nur ein Teil eines höheren Lebens. Ist das Leben nicht unser höchstes gut? Sollte es demnach nicht auch in unserer "Glaubenswelt" an höchster Stelle stehen?

Fussel, du hast es richtig ausgedrückt: rekursiv unendlich, wenn man einen Schöpfer annimmt.

Das Multiversum ist unendlich. Punkt.(*)
Das ist doch eine klare und befriedigende Antwort, besser als:
„das Weltall wurde von Gott erschafffen, Gott wurde von seinem Schöpfer erschaffen, der Schöpfer des Schöpfers wurde von.....“

(*) unendlich in Raum und Zeit unter Berücksichtigung der Begrifflichkeit, die die moderne Physik nahelegt, wie oben näher ausgeführt.
Unser Universum ist 13.7 mrd Jahre alt, es hat seine eigene Raumzeit.
es hat 7 kompaktifizierte dimensionen und einen dreidimensionalen Raum mit einem Durchmesser von etwa 40 Milliarden Lichtjahren. Dieser Durchmesser ergibt sich aus der tastsache, daß wir in 13.7 mrd ly entfernung die jüngsten Objekte unseres Universums sehen (daraus folgt: Radius 13.7 mrd Lichtjahre) dazu kommt der Raum, der sich durch die Expansion des Universums in den 13.7 mrd J, die das Licht von dort unterwegs war, zusätzlich aufgespannt hat.

Über den Ursprung des Lebens sind die diskussionen noch kontrovers.
Irgendwann ist es irgendwo im Weltall enstanden. Es kann sich entsprechend den vorstellungen der Panspermie ausgebreitet haben.
Es ist aber auch möglich, daß es in der Frühzeit der Erde, etwa in tiefseegräben als anaerobes Leben, angefangen hat. Von den vielzitierten „Gezeitentümpeln“ rückt man ja wohl jetzt mehr und mehr ab.

Gruß von Claus
 
Ich glaube (hoffe) daran, das die Menschen irgendwann einmal zusammen finden und an 1 positive Religion glauben.

Und ich glaube (hoffe), daß die Menschen eines Tages keine Religion mehr nötig haben, weil sie die rätsel, die die Natur ihnen heute noch aufgibt, verstehen werden.

Es sei denn: Gott gibt ein zeichen seiner Existenz.
Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.:)

claus
 
@claus
Wer oder was hat dein Multiversum geschaffen? Es ist in dieser Hinsicht irrelevant, ob es unendlich ist oder nicht. Und wer oder was hat die Zeit erfunden bzw. Materie? Warum sind die Naturgesetze so wie sie jetzt sind und nicht anders? Und wenn die Regel des Universum aufgrund anderer Regeln enstanden sind. Wer oder was hat diese festgelegt? ...

Auch wenn du ein in sich geschlossenes System hast. Es gibt immer ein übergeordnetes System und dies kann Lebendig oder Tot sein.

In deinem Fall ist es Tod. Du lebst in einer toten Welt. Das Leben ist nur ein Phanömen innerhalb toten Systems. Was ist eigentlich für dich "Leben"? Eine chemische Reaktion?

Bezugnehmend auf das Staubkorn, umso ertaunlicher finde ich unsere Leistung, das Universum zu erfoschen. Was glaubst du, warum sind wir in der Lage unser Universum zu erforschen und nach einem Sinn zu fragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Universum sinnlos ist, ist auch das Leben im Universum sinnlos, d. h. auch dein Leben ist sinnlos, auch dein persönlicher Sinn hätte keine Bedeutung, weil die Übergeordneten Komponenten sinnlos wären.
 
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Jan Amos schrieb:
Das dürfte von je her der Grund gewesen sein, denn ohne eine solche Vorstellung ist unser Dasein sinnlos.

Die Frage nach dem Sinn menschlichen Daseins ist m.E. sowieso nicht zu beantworten. Worauf es ankommt ist doch, aus seinem endlichen Leben das Beste für die Mitmenschen und natürlich auch für sich selbst zu machen.

Die "Unsterblichkeit" im grossen Massstab sehe ich darin, dass Menschen nach Jahrhunderten oder Jahrtausenden noch immer mit Ehrfurcht die Namen von "Fackelträgern" der Menschheit aussprechen, Namen wie z.B. die von Pythagoras, Spartacus, Kolumbus, Galilei, Newton, Einstein etc. Für die einfachen Menschen bedeutet es Erinnerung an die Leistungen ihrer Vorfahren (Unsterblichkeit im "kleinen Massstab").

Gruss
Hartmut
 
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