Claus, bitte erklär mir auch das noch: "die frage nach dem „davor“ ist sinnlos". Ist es sinnlos, weil es eben sinnlos ist oder weil du dir das mit der Wissenschaft nicht erklären kannst?
Louiz, wir müssen bei solchen Fragen, die die Zeit unter extremen Bedingungen diskutieren, immer daran denken, daß die Zeit nicht das ist, was man sich vor Einstein darunter vorstellte:
gleichermaßen ablaufend für alles und jeden.
Am besten kann man sich das veranschaulichen, wenn man sich vorstellt, jemand fällt in ein Schwarzes Loch.
Dann vergeht für ihn die Zeit anders als für den, der von außen zuschaut.
Wenn Du hineinfällst, dann sehe ich nicht, wie du von den ungeheuren Kräften in die Bestandteile der Atome zerlegt wirst, weil dieser vorgang für mich unendlich lange dauert, ich sehe dich immer nur ein Stück weiter entschwinden, für mich dauert das alles unendlich lange. Du aber wirst in einer für dich endlichen Zeit vom Schwarzen Loch verfrühstückt.
Wir beide haben also, abhängig vom Bewegungszustand und von den Kräften, die auf uns einwirken, ganz unterschiedliche Empfindungen von der zeit.
In der Nähe des Urknalls verläuft die Zeit auch ganz anders, als wir es empfinden, eben weil damals das gesamte weltall auf unvorstellbar kleinem raum zusammengepreßt und die Gravitation dementsprechend groß war.
Immerhin geht aber auch bei der RT die Zeit mit Null los, vorher gab es keine Zeit, weil es auch keinen Raum gab, in dem sich Materie befunden hat. Aber die Materie spannt sich erst die Bühne „Raumzeit“ selber auf.
Egal, wie verzerrt die Zeit in Extremsituationen auch sein mag, eine zeit Null kann es nicht geben. so wie es physikalisch keine Singularität geben kann.
Kleiner als die Plancklänge kann nichts werden, das widerspricht der Quantentheorie.
Dies war das Dilemma zwischen QT und RT:
beim Urknall und in SchwarzenLöchern versagen sie beide.
Das haben sich Theologen zunutze gemacht und an dieser Stelle den „Schöpfer“ positioniert.
aber:
Die Stringtheorie weist den Ausweg,
in höhere Dimensionen.
unser Universum ist elfdimensional:
eine zeitdimension,
drei makroskopische raumdimensionen
sieben (in Calabi-Yau-Orbifolds) kompaktifizierte Raumdimensionen.
Dieses unseer Universum floated in einer weiteren raumdimension des Multiversums, in dem sich beliebig viele andere Universen befinden. Diese können andere Dimensionen aufweisen als unser Universum, in ihnen gilt dann ein ganz anderer zeitbegriff als bei uns.
Nun sind die Beweismöglichkeiten für die ST erst in Ansätzen erkennbar,
aber immerhin.
Es liefe darauf hinaus, das Multiversum als gegeben zu akzeptieren „von Ewigkeit zu Ewigkeit“.
Diese Vorstellung ist mir aber lieber als ein Schöpfer, der das Multiversum erschaffen hat, der dann selbst ewiglich existieren müßte oder selbst von irgendwem und irgendwann geschaffen wurde, und dieser wieder auch usw usf.
warum nicht die einfachste Lösung?
fragt Claus