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ist die Religion wirklich was gutes?

louiz30 schrieb:
Claus, du fragst nach Beweisen in einer Frage, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt. Im Thema „Der Geist, der stets verneint“ habe ich angesprochen, dass das Ganze, die Einheit, die Schöpfung etwas ist, das sich der Mensch eigentlich nicht vorstellen kann, weil er falsch vorgeht.

Dann sag mir doch, wie es vor, während und nach einer Singularität aussieht. Dann nämlich, wenn deine ganzen Messungen und Beweise versagen, weil die Zeit nicht mehr existiert, der Raum nicht mehr vorhanden ist und die Gesetze der Physik, deine Götter, nicht mehr existieren.

Wo stehst du dann mit all deiner Wissenschaft?
Lieber Louiz,
das ist die Crux - wir sind zu klein, zu eng gestrickt, wir stecken in der Dreidimensionalitaet und haben die Instrumente nicht, ueber den Zaun zu schauen.
Soweit mir bekannt ist, koennen Theoretiker 11 Dimensionen berechnen, aber das menschliche Hirn kann noch nicht mal die Vierdimensionalitaet nachvollziehen.
Wir denken linear in Begriffen von Anfang und Ende, was Raum und Zeit betrifft, dieses "Goettliche" aber steht ausserhalb davon. Wie koennen wir es beweisen oder nicht beweisen, wenn wir es nicht verstehen, allenfalls erahnen.

Fortuna

Schoen, dass du wieder da bist!
 
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Die Religion gibt eine Antwort auf das "Warum" und nicht auf das "Wie".

Da lasse ich mich gern belehren.
Warum gibt es unser Universum, warum gibt es claus und fussel?
Das wie (wie kommt es, daß sie existieren?) erklärt mir die Naturwissenschaft.
vielleicht ist die Frage sinnlos, so wie die Frage nach dem „vorher“ beim Urknall?

meint claus

btw,
Gibt dir die Wissenschaft eine Antwort auf das "Warum" die Naturgesetze gelten?

Die Frage ist imho auch sinnlos, Fussel. Ebenso wie:
Warum ist zwei mal zwei gleich vier?
 
Lieber Claus, zier dich nicht so. Nimm einfach mal die Singularität vor dem Urknall. Aber, bitte keine Vermutungen, nur nachweisbare Fakten. ok?
 
Claus schrieb:
Und die letztendliche Frage, wo denn das alles herkommt, wer es geschaffen hat,
wird durch den Hinweis auf einen Gott nicht beantwortet, nur hinausgeschoben, denn wer hat den „Schöpfer“ geschaffen?

fragt Claus

ps.
dabei wäre es für Gott doch eine Kleinigkeit, all den Zweiflern und Suchenden einen eindeutigen Beweis zu geben...
warum tut er es nicht?
die naheliegendste Antwort ist doch: es gibt ihn gar nicht !
Er ist und bleibt eben bockbeinig, Clausi, ein stoerrischer Geselle :)!
Fuer mich ist es schon lange klar, dass es diesen Gott gar nicht geben kann, weil er engstirniger waere als seine Geschoepfe!
Warum treibt dich die Frage um, wenn du es offenbar auch erkannt hast?
Es gibt aber noch einen anderen Gottesbegriff (wenn man dabei bleiben moechte) als den der offiziellen Religionen, und da wird es interessant!
Wie stehst du dazu?
Ich deutete es schon an: den Ursprung aller Dinge, die Urenergie.
Da wird es natuerlich schwierig, denn da ist die Sackgasse zu Ende, da akzeptiert oder glaubt der Mensch oder nicht.
Beweisbar ist da ueberhaupt nichts, es ist ein Gefuehl, eine Resonanz.
Es ist nicht zu erklaeren, und das lehnen ausschliesslich wissenschaftlich und materiell denkende Menschen ab - verdenken kann ich es ihnen nicht, denn da faengt die "Esoterik" an und das ist ein weites Feld, auf dem sich Unglaubliches tummelt.

Fortuna
 
Und noch was ...

Claus, bitte erklär mir auch das noch: "die frage nach dem „davor“ ist sinnlos". Ist es sinnlos, weil es eben sinnlos ist oder weil du dir das mit der Wissenschaft nicht erklären kannst?
 
Die Physik forscht allerdings nach dem vereinheitlichten Feld, in dem sich alles aufloest bzw. aus dem alles entsteht.
das ist so nicht ganz richtig, fortuna.

die Physiker suchen nach einer TOE, einer theory of everything,
schon Einstein hat damit die letzten Jahrzehnte seines Lebens vergeblich verbracht.

Es gilt, die vier Grundkräfte (die die Welt zusammenhalten) mathematisch „aus einem Guß“ zu beschreiben.
1.die elektromagnetischen Kräfte: Licht, Radiowellen, Röntgenstrahlen...
2.die schwachen Kern-Kräfte (innerhalb eines Atoms wirksam, verantwortlich für die Erscheinungen der Radioaktivität)
3.die starken Kernkräfte (erklären, wie die Atomkerne zusammengehalten werden)
4. die Gravitationskräfte

2.und 3. waren zu Lebzeiten einsteins noch nicht beklannt.
Er wolte 1. und 4. zusammenbringen.
Inzwischen hat man 1., 2. und 3. vereinigt, das heißt man hat gezeigt, daß diese Kräfte unter sehr extremen Bedingungen eine einzige Kraft darstellen.
Die „Vereinigung“ mit 4. ist in Arbeit.
die Stringtheorie kann es erklären.
Aber Experimente zum Nachweis ihrer richtigkeit lassen auf sich warten.
diese Experimente erfordern so energiereiche Beschleuniger, die nochnicht zur Verfügung stehen.
2011 soll bei Genf der Large Hadron Collider in Betrieb gehen, er wird vielleicht erste Beweise bringen.
Ein noch viel größerer Beschleuniger war in der Nähe von Chicago geplant, ist aber den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen. eines Tages haben die Amis vielleicht wieder Geld dafür...

hofft Claus
 
immer noch eine Frage ...

Fortuna, bitte erklär mir das noch kurz oder lang:

a.
"für mich ist es schon lange klar, dass es diesen Gott gar nicht geben kann, weil er engstirniger wäre als seine Geschöpfe!"

b.
Warum ist das mit der Energie so abwegig oder esoterisch? Stellt man sich mal vor, wie viel Energie in einem Kilo Uran ist oder in einem Menschen, dann kann man erst ermessen, wie viel Energie im Universum enthalten ist. Die Atombombe hat uns da schon einen kleinen Einblick gegeben.
 
Claus, schau dir mal das Thema an und dann besinn dich, dass es nicht um Wissenschaft, sondern um die Religion geht. Drück dich also nicht um diese Fragen so herum.

Gell.
 
Hatten wir das nicht schon einmal? Geraten hier nicht Religion und Naturwissenschaften etwas durcheinander ?
Man kan das eine nicht mit den Erkenntnissen des anderen beantworten, bzw. belegen oder verneinen. Denn ihre jeweiligen Antworten beziehen sich auf unterschiedlichen Fragen: die Naturwissenschaften befassen sich - pauschal ausgedrückt - mit den Phänomenen der Natur, ob es sich nun um physikalische Gesetze, Entstehung des Lebens, Evolution, u.v.a.m., handelt. Die Religionen aber befassen sich mit der Sinnfrage des Menschens - auch das sehr allgemein formuliert.

Die Argumentation pro und contra einer Frage, sollte aus dem jeweiligen Bereich in dem sie angesiedelt sind, erfolgen. Die Antworten aus dem anderen Bereich sind m.E. falsch und auch gefährlich. Ich möchte dabei an unsere Debatte über das Intelligent Design erinnern, und an die falschen Argumente ihrer Vertreter, die dadurch die Evolutiontheorie verfälschen. Dies ist aber auch gültig, wenn man die Bibel in Frage stellt durch Erkenntnisse der Naturwissenschaften. Nochmals: der Bibel geht es um die Sinnfrage des Menschen. Dass viele die Antwort nach dem Sinn da nicht erfahren - ich gehöre auch zu denjenigen - bedeutet keine allgemeingültige Schlußfolgerung.

Louiz, erst nach Schreiben dieses Beitrages sehe ich deinen vorangegangenen Text der sich an Claus wendet - darum bin ich darauf nicht eingegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Claus, bitte erklär mir auch das noch: "die frage nach dem „davor“ ist sinnlos". Ist es sinnlos, weil es eben sinnlos ist oder weil du dir das mit der Wissenschaft nicht erklären kannst?

Louiz, wir müssen bei solchen Fragen, die die Zeit unter extremen Bedingungen diskutieren, immer daran denken, daß die Zeit nicht das ist, was man sich vor Einstein darunter vorstellte:
gleichermaßen ablaufend für alles und jeden.

Am besten kann man sich das veranschaulichen, wenn man sich vorstellt, jemand fällt in ein Schwarzes Loch.
Dann vergeht für ihn die Zeit anders als für den, der von außen zuschaut.
Wenn Du hineinfällst, dann sehe ich nicht, wie du von den ungeheuren Kräften in die Bestandteile der Atome zerlegt wirst, weil dieser vorgang für mich unendlich lange dauert, ich sehe dich immer nur ein Stück weiter entschwinden, für mich dauert das alles unendlich lange. Du aber wirst in einer für dich endlichen Zeit vom Schwarzen Loch verfrühstückt.

Wir beide haben also, abhängig vom Bewegungszustand und von den Kräften, die auf uns einwirken, ganz unterschiedliche Empfindungen von der zeit.

In der Nähe des Urknalls verläuft die Zeit auch ganz anders, als wir es empfinden, eben weil damals das gesamte weltall auf unvorstellbar kleinem raum zusammengepreßt und die Gravitation dementsprechend groß war.

Immerhin geht aber auch bei der RT die Zeit mit Null los, vorher gab es keine Zeit, weil es auch keinen Raum gab, in dem sich Materie befunden hat. Aber die Materie spannt sich erst die Bühne „Raumzeit“ selber auf.

Egal, wie verzerrt die Zeit in Extremsituationen auch sein mag, eine zeit Null kann es nicht geben. so wie es physikalisch keine Singularität geben kann.
Kleiner als die Plancklänge kann nichts werden, das widerspricht der Quantentheorie.
Dies war das Dilemma zwischen QT und RT:
beim Urknall und in SchwarzenLöchern versagen sie beide.
Das haben sich Theologen zunutze gemacht und an dieser Stelle den „Schöpfer“ positioniert.

aber:
Die Stringtheorie weist den Ausweg,
in höhere Dimensionen.
unser Universum ist elfdimensional:
eine zeitdimension,
drei makroskopische raumdimensionen
sieben (in Calabi-Yau-Orbifolds) kompaktifizierte Raumdimensionen.

Dieses unseer Universum floated in einer weiteren raumdimension des Multiversums, in dem sich beliebig viele andere Universen befinden. Diese können andere Dimensionen aufweisen als unser Universum, in ihnen gilt dann ein ganz anderer zeitbegriff als bei uns.

Nun sind die Beweismöglichkeiten für die ST erst in Ansätzen erkennbar,
aber immerhin.

Es liefe darauf hinaus, das Multiversum als gegeben zu akzeptieren „von Ewigkeit zu Ewigkeit“.

Diese Vorstellung ist mir aber lieber als ein Schöpfer, der das Multiversum erschaffen hat, der dann selbst ewiglich existieren müßte oder selbst von irgendwem und irgendwann geschaffen wurde, und dieser wieder auch usw usf. :)

warum nicht die einfachste Lösung?

fragt Claus
 
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