Claus, du fragst nach Beweisen in einer Frage, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt. Im Thema „Der Geist, der stets verneint“ habe ich angesprochen, dass das Ganze, die Einheit, die Schöpfung etwas ist, das sich der Mensch eigentlich nicht vorstellen kann, weil er falsch vorgeht.
Dann sag mir doch, wie es vor, während und nach einer Singularität aussieht. Dann nämlich, wenn deine ganzen Messungen und Beweise versagen, weil die Zeit nicht mehr existiert, der Raum nicht mehr vorhanden ist und die Gesetze der Physik, deine Götter, nicht mehr existieren.
Wo stehst du dann mit all deiner Wissenschaft?
Louis, ich weiß jetzt nicht, ob du eine konkrete singularität meinst (die im Innern eines Schwarzen Loches, die beim Urknall...)
Singularitäten in der astronomie sind Ergebnisse der relativitätstheorie.
Die RT läßt nämlich solche Objekte zu, die keinerlei räumliche Ausdehnung mehr haben und für die alle physikalischen Eigenschaften unendlich groß oder unendlich klein werden würden.
Aber jeder Physiker sieht in diesem Ergebnis die Grenzen der Anwendbarkeit dieser Theorie, die ansonsten hervorragende ergebnisse liefert.
Und so wie die Newtonsche Physik für den alltag gut anwendbar ist, aber zB. in astronomischen Bereichen (Massen, Geschwindigkeiten) durch die Einsteinsche Physik ersetzt werden muß,
so braucht man für die Grenzgebiete der RT wiederum eine neue Physik. Die Stringtheorie ist auf dem besten Wege dorthin.
Sie wird erklären, was geschieht, wenn gewaltige Massen auf kleinstem Raum zusammengedrückt sind.
Einstein hat uns gezeigt, daß die zeit relativ ist.
Wenn unser Universum also mit dem Urknall enstanden ist, dann gab es vorher keine zeit, die frage nach dem „davor“ ist sinnlos. Unser Universum hat sich seine Zeit (genauer: seine Raumzeit) „aufgespannt“.
Die Stringtheorie erklärt, daß es beliebig viele Universen geben kann (in einem Multiversum), die aber alle ihre eigene Zeit haben.
Und es ist denkbar, daß es in einem Universum auch zwei Zeiten geben kann (in dem unseren offensichtlich nur eine Zeit).
der Mensch kann sich das nur sehr eingeschränkt vorstellen (in Modellen, die mehrere dimensionen weglassen), aber mit der Mathematik kann er das alles erfassen.
Und, Louiz, ich frage nicht nach Beweisen, die unser vorstellungsvermögen übersteigen.
Alle Gottgläubigen, die es bisher versucht haben mir zu erklären, haben ganz konkrete Vorstellungen von Gott.(nicht immer von seiner äußeren Erscheinung, aber davon „wie er die Welt lenkt“).
Nur eben, das ist meine Kritik, auf natürliche Weise läßt sich das alles auch erklären.
Und die letztendliche Frage, wo denn das alles herkommt, wer es geschaffen hat,
wird durch den Hinweis auf einen Gott nicht beantwortet, nur hinausgeschoben, denn wer hat den „Schöpfer“ geschaffen?
fragt Claus
ps.
dabei wäre es für Gott doch eine Kleinigkeit, all den Zweiflern und Suchenden einen eindeutigen Beweis zu geben...
warum tut er es nicht?
die naheliegendste Antwort ist doch: es gibt ihn gar nicht !