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ist die Religion wirklich was gutes?

Jan Amos schrieb:
Ich weiß nicht ob ich dies in meiner laienhaften Weise brauchbar ausgedrückt habe, aber es ist in dieser Art für mich vorstellbar.

J.A.

nee, unter einem erstarrten Geist kann ich mir nichts vorstellen.

Daß sich materie in energie umwandeln kann und umgekehrt, das weiß man seit hundert Jahren.

Aber in einen geist?

Bist du Esoteriker?
so mit schlechter Energie und guter energie, guten und bösen geistern?
also Esoteriker sind mir über, die kann ich nicht widerlegen.
Versuche ich auch gar nicht erst....

was ist geist?

fragt Claus

http://de.wikipedia.org/wiki/Geist
 
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Hartmut schrieb:
Ich denke, dass Religionen (aufgrund ihrer Arroganz) mehr trennen, als verbinden, und insofern sind Religionen schädlich. Ohnehin basieren diese Religionen auf Wissen, dass wenigstens 2000 Jahre alt und somit veraltet ist.
Sind es nicht die Menschen, die oft arrogant sind und trennen, indem sie andere ausgrenzen?

Ist Altes für dich automatisch veraltet und damit ungültig?

LG
Jane
 
JaneS. schrieb:
Sind es nicht die Menschen, die oft arrogant sind und trennen, indem sie andere ausgrenzen?

Ist Altes für dich automatisch veraltet und damit ungültig?

LG
Jane

Hallo Jane,

natürlich sind es die Menschen, die arrogant sind - wer sonst. Die Religionen, die ein Produkt der menschlichen Phantasie sind, werden schliesslich repräsentiert durch Menschen.

Für mich ist Altes keineswegs automatisch veraltet. Ich habe z.B. grosse Achtung vor den scharfsinnigen Betrachtungen der alten Griechen. Etwa vor Eratosthenes von Alexandrien, der von 275 bis 194 v.u.Z. lebte und den Umfang der Erdkugel ziemlich genau berechnete. Dagegen hat die Kirche, entgegen dieser bestechenden menschlichen Logik, noch mehr als tausend Jahre danach die Theorie von einer scheibenförmigen Erde vertreten und Gegner dieser Theorie hartnäckig verfolgt. Aber der Kirche ging es ja schliesslich nicht um die Wahrheit, sondern um die Erhaltung der Macht: Das ist Arroganz und Ausgrenzung Andersdenkender!

Ich bin auch der Ansicht, dass die zehn Gebote durchaus nicht veraltet sind. Aber sind es nicht gerade auch die Prediger dieser Gebote, die gegen diese verstossen? Worauf berief sich eigentlich der Papst, der im Jahre 1099 zum Kreuzzug gegen die "Ungläubigen" aufrief?

Das einzige, was m.E. nicht trennt, sondern alle Menschen verbindet, ist die Wissenschaft.

Gruss
Hartmut
 
Hartmut schrieb:
Hallo Jane,

natürlich sind es die Menschen, die arrogant sind - wer sonst. Die Religionen, die ein Produkt der menschlichen Phantasie sind, werden schliesslich repräsentiert durch Menschen.

Für mich ist Altes keineswegs automatisch veraltet. Ich habe z.B. grosse Achtung vor den scharfsinnigen Betrachtungen der alten Griechen. Etwa vor Eratosthenes von Alexandrien, der von 275 bis 194 v.u.Z. lebte und den Umfang der Erdkugel ziemlich genau berechnete. Dagegen hat die Kirche, entgegen dieser bestechenden menschlichen Logik, noch mehr als tausend Jahre danach die Theorie von einer scheibenförmigen Erde vertreten und Gegner dieser Theorie hartnäckig verfolgt. Aber der Kirche ging es ja schliesslich nicht um die Wahrheit, sondern um die Erhaltung der Macht: Das ist Arroganz und Ausgrenzung Andersdenkender!

Ich bin auch der Ansicht, dass die zehn Gebote durchaus nicht veraltet sind. Aber sind es nicht gerade auch die Prediger dieser Gebote, die gegen diese verstossen? Worauf berief sich eigentlich der Papst, der im Jahre 1099 zum Kreuzzug gegen die "Ungläubigen" aufrief?
Hallo Hartmut,

Da bin ich ganz deiner Meinung! Die katholische Kirche verhält sich in vielen Dingen ganz und gar nicht im Sinne Jesu Christi! Da man aber das Kind nicht mit dem Bade ausgießen sollte, trenne ich zwischen Religion/Glaube und Kirche.
Das einzige, was m.E. nicht trennt, sondern alle Menschen verbindet, ist die Wissenschaft.
Da kann ich nun leider gar nicht zustimmen! Die Wissenschaft hat ihre Vorzüge und Verdienste, das ist gar keine Frage, so wie die Kirche auch! Sie ist aber, ebenso wie die Kirche, über weite Strecken auch engstirnig, korrupt und machtgierig. Und leider, wieder eine Parallele zur Kirche oder jeder beliebigen anderen Institution, verbindet sie nicht immer, sondern polarisiert auch sehr stark.

Das Beispiel mit den zehn Geboten gefällt mir sehr gut und ich stimme dir da voll zu. Sollen wir aber nun sagen, dass die zehn Gebote nichts wert sind oder nicht gelten sollen, weil ihre "irdischen" Vertreter selbst dagegen verstoßen haben?

LG
Jane
 
JaneS schrieb:
Die Wissenschaft hat ihre Vorzüge und Verdienste, das ist gar keine Frage, so wie die Kirche auch! Sie ist aber, ebenso wie die Kirche, über weite Strecken auch engstirnig, korrupt und machtgierig.

Hallo Jane,

tut mir leid, aber da kann ich dir leider nicht folgen.

Sollen wir aber nun sagen, dass die zehn Gebote nichts wert sind oder nicht gelten sollen, weil ihre "irdischen" Vertreter selbst dagegen verstoßen haben?

Es sind dies eben Gebote, Idealvorstellungen, die in einer Gesellschaft, die auf Machtausübung beruht, niemals ganzheitlich zur Wirkung kommen können. Selbst die Kirche ist ja eine Institution, die Macht ausübt. Die Macht der Wissenschaft hingegen beruht auf ihrer Logik und Beweiskraft. Sie bedarf keiner Autoritäten, keines Papstes.

Gute Nacht wünscht
Hartmut
 
Jan Amos schrieb:
Ansonsten wurden Weisheitslehren die damals schon tausende von Jahren bekannt waren, neu interpretiert.
Dann lass uns mal die Bibel richtig interpretieren - und den Koran:
Meine Interpretation des Wirkens des Jesus ibn Joseph von Nazareth (den ich hoch schätze), kommt ohne Gott aus.
Das AT und der Koran zeugen von der Not der Menschen, keinen Plan davon zu haben, eine friedliche Völkergemeinschaft zu bilden. Nach innen gab es nur die Idee, die Gemeinschaft rigoros autoritär zu führen (König, Gott, Gesetze, die den Tagesablauf bis in die privatesten Details bestimmten). Nach außen gab es nur die Idee, sich gegenseitig - mit Gottes Hilfe - die Köpfe einzuschlagen. Da sind wir heute echt weiter. Die (monotheistischen) Religionen sind nichts weiter als ein Zeugnis des damaligen politischen Lebens und der Art der Philosophie (Schöpfungsgeschichte, Offenbarung). Ich sehe da nichts, was ewig haltbar ist.

Gysi
 
Hallo Gysi, deine Beschreibung finde ich interessant, doch bin ich an der folgenden Stelle doch ins Stocken gekommen: " Da sind wir heute echt weiter".

Könntest du mir da Beispiele geben?
 
louiz30 schrieb:
" Da sind wir heute echt weiter".
Könntest du mir da Beispiele geben?
Wir haben eine UNO, wir haben die Menschenrechte, entwickelte Demokratien als ein Ergebnis der philosophischen Aufklärung, die Entwicklung der Wissenschaften, ein entwickeltes Rechts- und Staatswesen auf dem Boden der Souveränität des Individuums. Wir sind auf dem Weg in eine friedliche Weltgemeinschaft. Es ist das Geröll der Religionen, das uns nach dorthin noch den Weg versperrt.

Gysi
 
Ist Religion wiwrklich etwas Gutes?

[QUOTE=Hartmut


Es sind dies eben Gebote, Idealvorstellungen, die in einer Gesellschaft, die auf Machtausübung beruht, niemals ganzheitlich zur Wirkung kommen können. Selbst die Kirche ist ja eine Institution, die Macht ausübt. Die Macht der Wissenschaft hingegen beruht auf ihrer Logik und Beweiskraft. Sie bedarf keiner Autoritäten, keines Papstes
. [/QUOTE]

Trotzdem würde ich behaupten, dass wir diese Gebote als Grundpfeiler unserer Ethik und Moral brauchen, und zwar gerade in einer Gesellschaft, die auf Machtausübung beruht. Dass sie nicht ganzheitlich zur Wirkung kommen können ist einsichtig.

Neben dieser Ethik, die von den Geboten herrührt, brauchen wir auch die Wissenschaft mit ihrer Beweiskraft.

Die Ethik braucht keine Autoritäten. Die Gebote an sich enthalten genug Autorität. Einschränkungen gibt es nur, wenn jemand ganz einfach an Gott nicht glauben kann und will. Alles andere wie DU SOLLST NICHT STEHLEN, NICHT TÖTEN..... sind auch in den weltlichen Gesetzen enthalten und zu befolgen.

Ideale können nicht erfüllt werden, da stimme ich Hartmut zu, doch sollte man versuchen an sie so nahe wie nur möglich heranzukommen.

Was wäre eine Welt ohne Ideale?

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Hartmut schrieb:
Hallo Jane,

tut mir leid, aber da kann ich dir leider nicht folgen.
Weiß ich eh... :D

Nein, entschuldige den kleinen Seitenhieb, Spaß beiseite! :)
Ich erkläre gleich, wie ich das meine.

Es sind dies eben Gebote, Idealvorstellungen, die in einer Gesellschaft, die auf Machtausübung beruht, niemals ganzheitlich zur Wirkung kommen können. Selbst die Kirche ist ja eine Institution, die Macht ausübt. Die Macht der Wissenschaft hingegen beruht auf ihrer Logik und Beweiskraft. Sie bedarf keiner Autoritäten, keines Papstes.

Gute Nacht wünscht
Hartmut
Was ich meine, ist Folgendes, und ich hoffe, ich kann es halbwegs verständlich ausdrücken.

Ich glaube, du gehst von einer idealisierten Vorstellung von Wissenschaft aus, oder von Wissenschaft als Theorie (hm, ist nicht ganz klar, was ich meine, oder?). Theoretisch ist Wissenschaft okay, hat viel "Gutes bewirkt", gar keine Frage, ist logisch, nachvollziehbar, etc. Praktisch ist sie oft Irrwege gegangen (du weißt schon: die Wahrheit von heute ist der Irrtum von morgen), sind Wissenschaftler auch käuflich (du bekommst für fast jedes Gutachten ein Gegengutachten, wenn du's gut bezahlst), werden ihre Erkenntnisse nicht immer zum Wohl der Menschen umgesetzt, geht es auch oft um Macht und Geld ("Wir wollen dies, das, jenes zuerst (= vor den anderen) entdecken, vermarkten"), gibt es auch Irrtümer. Ich behaupte, dass es sich mit der Religion genauso verhält. Die Theorie ist prima, der Ausführung haften alle menschlichen Schwächen an, die es gibt.

Was heißt denn das nun? Sollen wir beide aufgrund ihrer Schwächen ablehnen? Auf die Vorzüge verzichten? Oder vielleicht grobe Fehler abstellen und kleine verzeihen?

Hier wie überall kommt es darauf an, ob man nur das Negative sieht und verteufelt, nur das Positive und idealisiert oder beides und differenziert. :reden:

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Liebe Grüße :)
Jane
 
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