Hartmut schrieb:
Hallo Jane,
tut mir leid, aber da kann ich dir leider nicht folgen.
Weiß ich eh...
Nein, entschuldige den kleinen Seitenhieb, Spaß beiseite!
Ich erkläre gleich, wie ich das meine.
Es sind dies eben Gebote, Idealvorstellungen, die in einer Gesellschaft, die auf Machtausübung beruht, niemals ganzheitlich zur Wirkung kommen können. Selbst die Kirche ist ja eine Institution, die Macht ausübt. Die Macht der Wissenschaft hingegen beruht auf ihrer Logik und Beweiskraft. Sie bedarf keiner Autoritäten, keines Papstes.
Gute Nacht wünscht
Hartmut
Was ich meine, ist Folgendes, und ich hoffe, ich kann es halbwegs verständlich ausdrücken.
Ich glaube, du gehst von einer idealisierten Vorstellung von Wissenschaft aus, oder von Wissenschaft als Theorie (hm, ist nicht ganz klar, was ich meine, oder?). Theoretisch ist Wissenschaft okay, hat viel "Gutes bewirkt", gar keine Frage, ist logisch, nachvollziehbar, etc. Praktisch ist sie oft Irrwege gegangen (du weißt schon: die Wahrheit von heute ist der Irrtum von morgen), sind Wissenschaftler auch käuflich (du bekommst für fast jedes Gutachten ein Gegengutachten, wenn du's gut bezahlst), werden ihre Erkenntnisse nicht immer zum Wohl der Menschen umgesetzt, geht es auch oft um Macht und Geld ("Wir wollen dies, das, jenes zuerst (= vor den anderen) entdecken, vermarkten"), gibt es auch Irrtümer. Ich behaupte, dass es sich mit der Religion genauso verhält. Die Theorie ist prima, der Ausführung haften alle menschlichen Schwächen an, die es gibt.
Was heißt denn das nun? Sollen wir beide aufgrund ihrer Schwächen ablehnen? Auf die Vorzüge verzichten? Oder vielleicht grobe Fehler abstellen und kleine verzeihen?
Hier wie überall kommt es darauf an, ob man nur das Negative sieht und verteufelt, nur das Positive und idealisiert oder beides und differenziert.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Liebe Grüße
Jane