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ist die Religion wirklich was gutes?

Ich meinte ja, es wird von niemandem ernsthaft vertreten. ;)

Der "Schöpfungsakt" kann nicht als zeitlicher Vorgang verstanden werden, da ein Schöpfergott selber nicht an zeitliche Kriterien gebunden ist. Vielmehr ist die Zeit, die eine Dimension des Multiversums ist, bildlich gesprochen "in Gott aufgehoben".

Ein Weltbild ohne Schöpfer ist durchaus etwas einfacher im Ockhamschen Sinne, aber nicht wesentlich wahrscheinlicher.
 
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Claus, vielleicht eine Anregung.

Ist es nicht völlig unbedeutend, ob es ein Universum oder ein Multiversum gibt, ob es die String Theorie oder die Relativitätstheorie ist, mit der wir das Existente versuchen zu erklären?

Am Ende ist doch immer alles ein Ganzes. Auch das Multiversum ist, als Ganzes, eben wieder nur ein Ganzes, es sei denn du nimmst hier Unendlichkeit an. Und dieses, nennen wir es mal Grundsystem, folgt seinen eigenen Gesetzen.

Dieses Grundsystem könnte jedoch durchaus eine Intelligenz besitzen, die all die chemischen, physikalischen und biologischen Gesetze bestimmt. Das wäre doch zumindest denkbar, oder?

Wie nennst du dann diese Intelligenz?

Wenn ich Stephen Hawking richtig verstehe, dann gesteht selbst er ein, dass im Zustand der Singularität der Gottesbegriff durchaus zumindest theoretische Berechtigung hat.

Wenn diese Berechtigung also sowohl im Zustand der Singularität, wie auch im Hinblick auf das Ganze seine Berechtigung haben kann, warum soll es dann nach deinen Worten so absurd sein?
 
Das ist die alte Frage nach der "ersten Ursache". Wenn du eine Intelligenz als unseren Schöpfer voraussetzt, die viel intelligenter ist als wir - wer hat dann diese Intelligenz geschaffen? Etwas was noch intelligenter ist? Da kommen wir von Hölzchen auf Stöckchen. Mit der Geburt unseres Universums sind auch seine Zeit und sein Raum entstanden. Also ist die Schöpfungsebene unseres Universums raum- und-zeitlos. Also ewig. Eine Ursachenerklärung (zumindest nach dem Verständnis von uns Zeitlichen) braucht so ein Zusand nicht - er ist die erste Ursache.

Gysi
 
Gysi, eine Frage habe zu deinem Beitrag:

Warum ist eine "erste Ursache" notwendig?

Vielleicht habe ich einen Denkfehler, aber auch in einer Singularität ist ja doch Materie oder Energie vorhanden, es kann ja nicht alles Verschwinden, oder? So ist doch zumindest etwas existent, auch wenn Zeit und Raum nicht oder in anderer Form existieren. Dieses "etwas" bedarf dann jedoch keiner ersten Ursache.

Für eine kurze Erläuterung wäre ich dir dankbar.
 
Wenn das Weltbild keiner ersten Ursache bedarf, dann muss der, der an einen Gott glaubt, auch daran glauben, dass Gott eine Ursache hat. Welche?
Ich halte es gut für möglich, dass das Nichts unsere erste Ursache ist. Dass nicht ein Gott am Anfang als unser Schöpfer dasteht, sondern das Nichts. Und das hat ja nun wirklich keine weiteren Ursachen, es ist die erste. Das Nichts ist mit seiner Antigravitation (Perlmutter, Schmidt und Leibundgut => amerik. Physiker), seiner Kontur-, Inhalts-, Raum-, Zeit-, Maß- und Grenzenlosigkeit das exakte Spiegelbild der Fülle, die uns hier bestimmt und umgibt. Mit diesem Nichts sind wir so symbiotisch verbunden wie Schatten und Licht. Und denke an die immer tiefere Analyse des Atoms als den Urbaustein der Existenz: Sie lässt uns immer mehr ins - Nichts greifen...

Gysi
 
@gysi
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist aus dem Nichts etwas enstanden und dies ohne Grund. Und woher kommen die Regeln für dieses etwas?
 
Gysi, jetzt wird es aber konfus.

„Wenn das Weltbild "keiner" ersten Ursache bedarf, dann muss der, der an einen Gott glaubt, auch daran glauben, dass Gott "eine" Ursache hat.“

Wenn alles keine Ursache hat, weil immer schon existent, dann muss Gott eine Ursache haben?

Dies erscheint mir nicht sehr logisch.

Bitte kurz erklären.
 
louiz30 schrieb:
Wenn alles keine Ursache hat, weil immer schon existent, dann muss Gott eine Ursache haben?
Dies erscheint mir nicht sehr logisch.
Gott ist doch auch der Schöpfergott, richtig? Dann ist er die erste Ursache, das war in den 50er Jahren ein Streit der Kirche mit Bertrand Russell. Nach der Kirchenlehre hat Gott natürlich keine Ursache. Aber DU sagest doch, dass es keine "erste Ursache" geben müsste. Also muss alles eine Ursache haben.

Gysi
 
fusselhirn schrieb:
@gysi
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist aus dem Nichts etwas enstanden und dies ohne Grund. Und woher kommen die Regeln für dieses etwas?
Wat weiß ich? Sie scheinen zustandegekommen zu sein, weil es möglich war und ist. Ich gehe davon aus, dass es unendlich viele Universen gibt. Und so wird es alles geben, was möglich ist. Alle Zusammenfügungen, die zusammenfügbar sind.

Gysi
 
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gysi, wenn nichts eine Ursache hat, dann auch Gott nicht. Stell dir vor, es gibt keinen Anfang und kein Ende und stell dir vor, dass die Zeit eigentlich nicht existiert. Dann ist das Basissystem, die Intelligenz auch nicht auf einen Ursprung angewiesen, weil immer schon vorhanden.

Nebenbei: 1950 ist lange her, auch Christen entwickeln sich weiter.
 
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