Das existiert bei anderen Lebewesen eher weniger, es gibt wenige Arten die ihre Übermacht zum unötigen Verhalten ausnutzen. Das Ziel der meisten ist nur die Befriedigung ihrer Bedürfnisse bis zum Punkt genug, nicht weiter.
Eichkätzchen sammeln was sie kriegen können und oft so viel, dass sie den Großteil ihrer versteckten Beute nicht einmal mehr finden können. Tiere schränken sich nicht selbst ein, sondern werden durch die Umstände eingeschränkt bzw haben aus ihrer Natur heraus gar kein Verlangen, das einer Selbstbeschränkung zugeführt werden könnte.
Der Mensch ist aber auch indirekt Rücksichtslos auf eine Weise, zu der die “Tiere“ unter sich gar nicht in der Lage wären. Das offensichtlichste wäre der, leider bewusste, Umgang mit unserem Planeten, der jedes Tier betrifft, also auch die Menschen.
Da nur wir die dazu nötigen Mittel haben ist es eine rein bei Menschen vorhandene Rücksichtslosigkeit.
Ist das Nichtausleben einer Untugend auf Grund simpler Unfähigkeit bzw Ohnmacht eine Tugend ?
Wer schläft, sündigt nicht. Ist man dadurch schlafend fromm ?
Aber zum Umgang mit der Umwelt:
Karnickel im Gehege fressen und sch***** alles voll, so schnell es geht. Wäre es für sie nicht vernünftiger, ihre Geschäfte lediglich in einer bestimmten Ecke zu verrichten, sodass nicht alles so schnell wie möglich versaut ist ?
Oder Keime in der Petrischale: Wäre es nicht sinnvoll, wenn die vorhandenen Keime möglichst lange mit der in der Petrischale vorhandenen Nahrung auskommen würden ? Aber nein, die vermehren sich so schnell es geht und verbrauchen somit alle Nahrung so schnell wie möglich und "vergiften" ihren Lebensraum sodass sie schnellsmöglich im eigenen Dreck umkommen.
Was du hier monierst, ist eine Ureigenschaft des Lebens. Für das Leben ist es offensichtlich kein erstrebenswertes Ziel, mit einer begrenzten Ressource möglichst lange auszukommen. Sondern vielmehr, möglichst viel von jeder Ressource FÜR SICH zu nutzen. Und das gebietet, dass man die Ressource möglichst schnell nutzt. Denn eine Ressource, die man in der Natur nicht schnell für sich nutzt bleibt einem nicht für später, sondern sie wird von jemand anderem (Konkurrenz, Feind) genutzt oder verdirbt einfach.
Und tatsächlich wird es schwierig, eine "Überlegenheit" einer Zivilisation von jeweils 1000 Individuen, die 1 Million Jahre anhält gegenüber einer Zivilisation von 1 Million Individuen, die 1000 Jahre anhält, fest zu machen.
Dass der Mensch also anscheinend sämtliche Ressourcen rasch und verschwenderisch verbraucht ist keine einzigartige Perversion in der Natur, sondern das ist die Natur schlechthin. Wenn man dem Menschen hier etwas vorwerfen möchte, dann könnte es höchsten das sein, dass er "natürlich" handelt bzw sich nicht wieder die Natur stellt.