Zu den Selbstmord-Attentätern: das Töten eines Menschen GEGEN dessen Willen ist MORD!
Beim erweiterten Selbstmord religiöser Attentäter, werden die anderen Toten einfach als Helfer des Feindes definiert. Für die Al-Qaeda-Typen, die das WTC pulverisierten, waren die Menschen darin sicherlich Mittäter, die dazu beitrugen, das falsche System der Sündhaftigkeit und Gottlosigkeit mit am Laufen zu halten. Mord ist im Islam in der Tat eine schwere Sünde, nicht aber Tötung eines Aggressors (im Krieg) oder die Hinrichtung zum Tode verurteilter Verbrecher.
Bei einigen Indianerstämmen Amerikas verließen alte Menschen ihren Stamm, um freiwillig in den Tod zu gehen, um der Gemeinschaft nicht zur Last zu fallen. Würdest Du das als unehrenhaft werten?
Nein, dahinter steckt der Wille, vielen anderen Menschen zu helfen. Sowas halte ich nicht für verwerflich. Das ist vergleichbar mit Leuten (Feuerwehr, etc), die ihr eigenes Leben opfern, um mehrere andere zu retten. Wenn ich im Fall des Indianers Selbstmord auch für ziemlich übertrieben halte.
Die Freiheit, seinem Leben bewusst selbst ein Ende zu setzen ist nach meiner Meinung das, was den Menschen über die Tiere hebt.
Du scheinst keine besonders gute Meinung vom Menschen zu haben. Für mich ist das herausragendste Merkmal des Menschen, dass er abstrahieren und sich selbst managen kann. Das befähigt ihn dazu, Sprachen und andere ausgefeilte Kommunikationsmethoden und Technologien zu entwickeln, sein Leben und seine Umwelt zu gestalten. Der Mensch kann Philosophie, Mathematik, Kunst und vieles mehr, dank eines besonders leistungsstarken Gehirns. Und er kann seine Triebe kontrollieren. Anders als beim Tier, das offenbar nur auf Überleben und Arterhaltung beschränkt ist.
Die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu töten, als etwas zu sehen, dass den Menschen "über" Tiere erhebt, finde ich sehr befremdlich. Den Selbstmord als höchsten Ausdruck des Menschseins zu bezeichnen, ist wie eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Menschenwürde.
Als Atheist berührt Dich Letzteres natürlich nicht, aber warum verurteilst Du das s0 pauschal, was ich als Freitod bezeichne?
Das ist eine innere Überzeugung von mir. Der Mensch ist letztlich von der Evolution als Kämpfer erschaffen worden. Er versucht im Normalfall sich in der Welt zu behaupten und seinen Einflussbereich auszuweiten. Das tun nicht nur die Bösen, auch die Guten. Mindestens dergestalt, dass er die Bösen zurückdrängen will, also nicht nur aus egoistischen Motiven.
Wenn wir genau darüber nachdenken, haben wir alles, was wir haben und sind, nur erreicht, weil wir niemals kapituliert haben. Das gilt für den Einzelnen, wie auch für die gesamte Menschheit. Man kann mal verlieren, aber dadurch wächst man und macht es nächstes Mal besser.
Wer sich aber selbst tötet, nur weil er die Realität nicht mehr ertragen kann, der hat es nicht verdient, überhaupt jemals gelebt zu haben.