baerliner
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Re: Warum ich Gerhard Schröder mag:
Majanna, das sehe ich aber ganz anders: Schröder ist in meinen Augen kein Polarisierer, sondern ein Moderator, der Konflikten möglichst aus dem Wege geht. (Vielleicht ist das auch ein Grund für seine 4 Ehen ) Die parteiinterne Diskussion
über seinen Weg sozialer Reformen hätte auch im Vorfeld geführt werden müssen. Daß er sie offensichtlich nicht gesucht hat, ist für mich eine Bestätigung meines Eindrucks.
Es ist richtig, daß er Stimmungen in der Bevölkerung aufnimmt und zu seinem Vorteil nutzt, was ja auch völlig legitim ist. Sein außenpolitisches Geschick stelle ich aber infrage: außenpoltisch hat er sich mit seiner innenpolitisch motivierten Entscheidung, vorbehaltlos eine deutsche "Beteiligung" am Irakkrieg abzulehnen so in die Enge manövriert, daß nur noch Chirac ihm herausgeholfen hat. Und wo er sich jetzt erfolgreich wieder einklinkt, kann ich auch nicht erkennen: jetzt, wo er mit klaren Aussagen den Aufbau im Irak fördern könnte, fängt er an zu taktieren und legt sich nicht fest.
no comment
Ich wünschte, daß er ohne zu lavieren erste Schritte (denen weitere folgen müssen!) zum Abbau des Reformstaus unternimmt. Eigentlich kann auch nur die SPD Änderungen am Sozialsystem durchsetzen, wenn sie es schafft, deren Notwendigkeit zu erklären. M.W.
lehnen nur 30% aller Deutschen die Agenda 2010 ab; die Mehrheit der Bevölkerung wäre also zufrieden.
Original geschrieben von majanna
1. Er ist als Politiker eine authentische Persönlichkeit, d.h., dass er so auf der politischen Bühne agiert, dass er erfolgreich zu sein scheint, auch, wenn er es objektiv nicht íst. Das sichert ihm seine
Stammanhängerschaft und - siehe aktuelles Beispiel/Parteiaufstand in der SPD - er vermag so in eigenen
Reihen zu polarisieren.
Solche parteiinternen Polarisierungen halte ich für wichtig für eine interne Demokratie.
Majanna, das sehe ich aber ganz anders: Schröder ist in meinen Augen kein Polarisierer, sondern ein Moderator, der Konflikten möglichst aus dem Wege geht. (Vielleicht ist das auch ein Grund für seine 4 Ehen ) Die parteiinterne Diskussion
über seinen Weg sozialer Reformen hätte auch im Vorfeld geführt werden müssen. Daß er sie offensichtlich nicht gesucht hat, ist für mich eine Bestätigung meines Eindrucks.
2.. Er vermag es genau so geschickt wie Chirac , sich international wieder einzuklinken, wo er sich , vom überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung unterstützt, vorher - und ich neige zu der Annahme- aus Überzeugung ausgeklinkt hatte. Beispiel: Irakkrieg.
Es ist richtig, daß er Stimmungen in der Bevölkerung aufnimmt und zu seinem Vorteil nutzt, was ja auch völlig legitim ist. Sein außenpolitisches Geschick stelle ich aber infrage: außenpoltisch hat er sich mit seiner innenpolitisch motivierten Entscheidung, vorbehaltlos eine deutsche "Beteiligung" am Irakkrieg abzulehnen so in die Enge manövriert, daß nur noch Chirac ihm herausgeholfen hat. Und wo er sich jetzt erfolgreich wieder einklinkt, kann ich auch nicht erkennen: jetzt, wo er mit klaren Aussagen den Aufbau im Irak fördern könnte, fängt er an zu taktieren und legt sich nicht fest.
3. Er gefällt mir als Mann (Ihr seht, wie ich schon politamerikanisch argumentiere).
no comment
Zu seiner Innenpolitik kann ich mich nicht so äußern, da bin ich mehr österreichisch informiert.
Aber ich hoffe, dass er in dieser auch so erfolgreich lavieren kann wie in der Außenpolitik. Was solls`s ? Warum soll gerade Deutschland den Reformstau bei Pensionen, Krankenkassen usw. so lösen können, dass die Mehrheit der Bevölkerung zufrieden ist.
Ich wünschte, daß er ohne zu lavieren erste Schritte (denen weitere folgen müssen!) zum Abbau des Reformstaus unternimmt. Eigentlich kann auch nur die SPD Änderungen am Sozialsystem durchsetzen, wenn sie es schafft, deren Notwendigkeit zu erklären. M.W.
lehnen nur 30% aller Deutschen die Agenda 2010 ab; die Mehrheit der Bevölkerung wäre also zufrieden.