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Heuchelei bei Flüchtlingen

Vernunft ist kein Ziel, sondern ein Mittel, um ein Ziel zu erreichen.
Zur Erreichung egoistischer Ziele wäre es womöglich vernünftig.
Zur Erreichung humanitärer Ziele jedoch eher nicht.

Die Beurteilung, ob etwas vernünftig ist oder nicht, kann nur in Verbindung mit vorausgesetzten Zielen und Umständen getätigt werden.
Wenn ich die Wahl zwischen einem Totalfehlschlag habe, wo ich keines der Ziele erreiche und als Alternative die Egoistischen erreichen kann und die humanitären im gleichen Maße unerreicht bleiben spreche ich doch von einer geringfügigen Systemoptimierung.., wenn man sich dafür entscheidet wenigstens etwas zu erreichen und die jenigen rettet, die dazu imstande sind etwas zu erreichen. Das war seit jeher so...
 
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Wenn du genug Wasser für 1 Blume hast und du hast 2 in deiner Wohnung, würdest du die halb verwelkte vor sich hin siechen lassen oder die Strahlend lebendige gießen, die noch lange von Vorteil sein wird und auch noch Samen werfen kann, für bessere Stunden auf Erden? @Muzmuz
 
Das ist natürlich vollkommen korrekt,
Aber im Moment ist es ja auch eine Auslese nach dem Kriterium,
wer hat den größten Geldbeutel für das Beste Fluchtfahrzeug...
Natürlich, aber "die Umstände" sind Rahmenbedingungen, die man nicht beeinflussen kann, jedoch sie hinnehmen muss.
Dass die Ärmsten der Ukrainer es schwerer haben hier her zu kommen ist keine Grundlage für eine zusätztliche Selektion
an der Grenze.
Ist Geld nicht noch viel unfairer?
Wenn kein Platz für alle da ist, ist es immer unfair!
So ist es, aber die "unfairness des Lebens" berechtigt nicht dazu, Moralvorstellungen oder gar rechtliche Vorgaben über
den Haufen zu werfen und nur auf den eigenen Profit zu schauen.
 
So ist es, aber die "unfairness des Lebens" berechtigt nicht dazu, Moralvorstellungen oder gar rechtliche Vorgaben über
den Haufen zu werfen und nur auf den eigenen Profit zu schauen.
Stimmt.
Also urteilt man mit dem Argument, dass moral beim Thema Überleben wichtiger ist, damit kann ich etwas anfangen!
 
Wenn ich die Wahl zwischen einem Totalfehlschlag habe, wo ich keines der Ziele erreiche und als Alternative die Egoistischen erreichen kann und die humanitären im gleichen Maße unerreicht bleiben spreche ich doch von einer geringfügigen Systemoptimierung.., wenn man sich dafür entscheidet wenigstens etwas zu erreichen und die jenigen rettet, die dazu imstande sind etwas zu erreichen. Das war seit jeher so...
Wenn...., dann.... - ja.
Aber, das humanitäre Ziel ist es, Menschen zu retten. Flüchtlinge abzulehnen, weil sie nicht intelligent genug oder nicht
betucht genug sind, ist an sich ein Verbrechen, ganz unabhängig von sonstigen Zielen. Wenn jemand an der Grenze steht,
ist die Frage nicht jene der Systemoptimierung, sondern jene der Nothilfe.
Man kann nicht das Hauptziel einer Flüchtlingshilfe neu ausrichten, nur weil man es nicht schaffen wird, alle Flüchtlinge
langfristig aufzunehmen.

So werden schwimmende Menschen nach und nach ins Rettungsboot geholt, so lange Platz ist, und nicht vorab schon eine
Auslese getroffen, um andere Ziele zu erreichen.
 
So werden schwimmende Menschen nach und nach ins Rettungsboot geholt, so lange Platz ist, und nicht vorab schon eine
Auslese getroffen, um andere Ziele zu erreichen.
Ja da hast du recht, aber beim Thema Wirtschaftsflüchtlinge, macht meine These Sinn. Beim Thema Kriegsflüchtlinge nicht. Soweit verstehe ich es jetzt.
 
Wenn du genug Wasser für 1 Blume hast und du hast 2 in deiner Wohnung, würdest du die halb verwelkte vor sich hin siechen lassen oder die Strahlend lebendige gießen, die noch lange von Vorteil sein wird und auch noch Samen werfen kann, für bessere Stunden auf Erden? @Muzmuz
Der Punkt dabei ist, nach welchen Kriterien man entscheidet.
Wenn sich ein Mann und eine Frau für eine Stelle bewerben und beide gleich qualifiziert sind,
dann muss doch entschieden werden, ob man dem Mann oder der Frau die Stelle gibt.
Das sind die Umstände, für die niemand verantwortlich ist. Trifft man aber die Entscheidung
auf Grund des Geschlechtes, ist das Sexismus.
Das heißt, so oder so muss eine Entscheidung getroffen werden, und einer der beiden Bewerber
wird abgelehnt werden müssen. Es ist aber nicht die Ablehnung selbst, die darüber entscheidet,
ob Sexismus vorliegt oder nicht, sondern welchen Grund die Ablehnung hat.
So auch bei den Flüchtlingen. Wird ein Flüchtling abgelehnt, weil die Umstände das so bedingen,
dann ist das etwas anderes als wenn der Flüchtling auf Grund seiner Intelligenz abgelehnt werden
würde.

So geht es auch bei der Triage darum, letztendlich über Menschenleben zu entscheiden. Die Kriterien,
nach denen man entscheiden darf, sind vorgegeben. Auf Basis anderer Kriterien zu entscheiden ist,
egal wie die Entscheidung ausfällt, falsch.
 
Frag nach bei den Sowjets, was die seinerzeit dort wollten.
Die Amerikaner haben sich damals mit den Djihadisten gegen die Sowjets verbündet! Ein kommunistisches Afghanistan wäre vlt sogar die bessere Lösung gewesen, als dieser failed state von heute, ein jammer, das Land ist nicht zu retten..
 
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Stimmt.
Also urteilt man mit dem Argument, dass moral beim Thema Überleben wichtiger ist, damit kann ich etwas anfangen!
Bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen geht es nicht um das eigene Überleben sondern eher um jenes des Flüchtlings,
und wenn Nothilfe auf Grund der Umstände geboten ist, dann darf die Intelligenz des jenigen in Not kein Kriterium sein,
ob man in diesem Fall Nothilfe leistet oder nicht.
 
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