• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Grundsätzliches zum Glauben

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.499
Liebe Forumsbenutzer !

Bei meinem heutigen Spaziergang durch die Wiener Praterauen fiel mir etwas ein, was ich euch nicht vorenthalten möchte: Grundsätzliches zum Glauben.

Wir sagen statt ich glaube auch, ich nehme an bzw. ich gehe davon aus. Wer hier differenziert, möge es mir bitte mitteilen und begründen.

Alle Menschen sind entweder strenggläubig, leichtgläubig oder ungläubig.

Moralische strenggläubige oder leichtgläubige Menschen sind zusätzlich noch gutgläubig oder schlechtgläubig.

Menschen mit starkem Geltungsdrang sind zusätzlich noch großgläubig (sie glauben nur Spitzenpolitikern und kreativen Künstlern) oder kleingläubig.

Was haltet Ihr davon ? Es würde mich auch interessieren, ob das oder so etwas ähnliches vor mir schon jemand gedacht hat.

Liebe Grüße

Zeili
 
Werbung:
Das Wort 'leichtgläubig' scheidet in diesem Zusammenhang schon lexikalisch aus. Die Moral und den Glauben immer zusammen und nur zusammengehörig sowie auch noch mit erhobenem Zeigefinger zu sehen, finde ich persönlich doch sehr ermüdend. Die Suche nach Moral als Regeln menschlichen Zusammenlebens, als Antwort auf die Frage: Wie soll man leben?, gefällt mir besser. Du suggerierst uns ständig, dass höchstens Gläubige moralisch einwandfrei leben können. Vielleicht solltest Du damit irgendwann klarkommen versuchen, dass auch Menschen, die nicht an einen Gott glauben, weitgehend die zehn Gebote befolgen, ohne sie auswendig runterleiern zu können.
Es ist schon wieder eine Kasten-Aufstellung, die ich nicht befürworten kann.
 
Jérôme schrieb:
Das Wort 'leichtgläubig' scheidet in diesem Zusammenhang schon lexikalisch aus.
Das verstehe ich nicht; warum scheidet das Wort "leichtgläubig" lexikalisch aus ? Willst Du damit sagen, es steht in keinem Lexikon ?

Die Moral und den Glauben immer zusammen und nur zusammengehörig sowie auch noch mit erhobenem Zeigefinger zu sehen, finde ich persönlich doch sehr ermüdend. Die Suche nach Moral als Regeln menschlichen Zusammenlebens, als Antwort auf die Frage: Wie soll man leben?, gefällt mir besser. Du suggerierst uns ständig, dass höchstens Gläubige moralisch einwandfrei leben können.
Respektiere ich einfach einmal als Deine persönliche Meinung.

Vielleicht solltest Du damit irgendwann klarkommen versuchen, dass auch Menschen, die nicht an einen Gott glauben, weitgehend die zehn Gebote befolgen, ohne sie auswendig runterleiern zu können.
Die 10 (christlichen) Gebote auswendig zu lernen und sie dann runter zu leiern, hat nichts mit Moral zu tun. Das ist höchstens Heuchelei. Die Gebote der anderen Religionen kenne ich nicht.

Es ist schon wieder eine Kasten-Aufstellung, die ich nicht befürworten kann.
Wenn du das nur so sehen kannst. Ich wollte es jedenfalls nicht so verstanden wissen.

Viele Grüße
Zeili
 
Zeilinger schrieb:
Alle Menschen sind entweder strenggläubig, leichtgläubig oder ungläubig.
Es gibt aber offensichtlich verschiedene Definitionen des Begriffs "Glaube". Wenn wir deine drei Kategorien so stehen lassen, dann ist nach meiner Beobachtung und Meinung der srenggläubige Mensch auch ein besonders leichtgläubiger Mensch - mit einem besonderen Geltungsdrang. Es handelt sich um keine Kategorien, die sich ausschließen...
Moralische strenggläubige oder leichtgläubige Menschen sind zusätzlich noch gutgläubig oder schlechtgläubig.
Nach meiner Meinung hat der Strenggläubige gegenüber dem eher Kritischen keine besondere Qualität voraus. "Gutgläubigkeit" ist nach unserem Sprachgebrauch ja auch keine positive Berwertung...
Menschen mit starkem Geltungsdrang sind zusätzlich noch großgläubig (sie glauben nur Spitzenpolitikern und kreativen Künstlern) oder kleingläubig.
"Großgläubigkeit" ist negativ bewertet und "Gutgläubigkeit" positiv? Der "Mensch mit starkem Geltungsdrang" (du meinst: "übertriebenen"?) glaubt nur an die Kraft von Menschen? Oder daraus abgeleitet: Der gottlose Mensch ist übertrieben geltungssüchtig? :dontknow: Der Gläubige hingegen nicht? Der Glaube ist also die geeignete Medizin gegen Größenwahn? Ou... ou... Das habe ich aber sehr oft - und bei Strenggläubigen immer - anders erlebt, Zeilinger, mit Verlaub...
Was haltet Ihr davon ? Es würde mich auch interessieren, ob das oder so etwas ähnliches vor mir schon jemand gedacht hat.
Nee. Das ist dein Werk.

Gysi
 
>Gysi

Gisbert Zalich schrieb:
Es gibt aber offensichtlich verschiedene Definitionen des Begriffs "Glaube".
M.E. nur Synonyme: annehmen, davon ausgehen.

Wenn wir deine drei Kategorien so stehen lassen, dann ist nach meiner Beobachtung und Meinung der srenggläubige Mensch auch ein besonders leichtgläubiger Mensch - mit einem besonderen Geltungsdrang. Es handelt sich um keine Kategorien, die sich ausschließen...
Nein. Der Strenggläubige ist das Gegenteil vom Leichtgläubigen. Der Ungläubige muss alles sinnlich erfahren, was er zum Leben braucht. Der Leichtgläubige ist der Ärmste von den dreien.

Nach meiner Meinung hat der Strenggläubige gegenüber dem eher Kritischen keine besondere Qualität voraus.
Deine Meinung bleibt Dir unbenommen; ich meine, dass der Strenggläubige der Kritische ist.

"Gutgläubigkeit" ist nach unserem Sprachgebrauch ja auch keine positive Berwertung...
Gutgläubigkeit ist m.E. bereits ein moralischer Begriff; der Gutgläubige glaubt an etwas Gutes (was er jeweils als gut definiert).

"Großgläubigkeit" ist negativ bewertet und "Gutgläubigkeit" positiv?
Nach meinem Empfinden, ja.

Der "Mensch mit starkem Geltungsdrang" (du meinst: "übertriebenen"?) glaubt nur an die Kraft von Menschen?
Die Kraft ist ein neuer Aspekt - kann ich mich aber damit anfreunden. Übertrieben ? Ja, ich meinte übertrieben, bin aber kein Psychiater.

Oder daraus abgeleitet: Der gottlose Mensch ist übertrieben geltungssüchtig? :dontknow: Der Gläubige hingegen nicht? Der Glaube ist also die geeignete Medizin gegen Größenwahn?
Das kann - vielleicht - Alzii beantworten, falls seine Signatur ernst zu nehmen ist.

Ou... ou... Das habe ich aber sehr oft - und bei Strenggläubigen immer - anders erlebt, Zeilinger, mit Verlaub...
Du lässt mich Strenggläubig erklären, obwohl Du eine feste Meinung davon hast ? Was ist das schon wieder ?

Nee. Das ist dein Werk.
Ich hoffe, der nächste Verleger ist auch dieser Ansicht.

Viele Grüße
Zeili
 
genau jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo es mich persönlich ganz direkt nervt. Schon allein diese Art, wie ihr beide immer wieder JEDEN EINZELNEN SATZ auseinanderpflückt. *heul*
-------------------------------------------------------------------------
Mit "lexikalisch" dürfte übrigens gemeint gewesen sein, dass das Wort schon allein von der (lexikalischen) Bedeutung her nicht in die Reihe passt. "leichgläubig" ist keine Graduierung zwischen streng- und ungläubig. Du verstehst das Wort im Sinne von "leicht gläubig" und das finde ich - wenn ich das 'mal so sagen darf - recht "unkonventionell" ;).

Ansonsten verweise ich auf meine Beiträge zur Drei- Phasen- Theorie, die Hauptbedenken sind die selben. Dein Vorhaben die Welt zu strukturieren... naja.


cf
 
Zeilinger schrieb:
Nein. Der Strenggläubige ist das Gegenteil vom Leichtgläubigen. Der Ungläubige muss alles sinnlich erfahren, was er zum Leben braucht. Der Leichtgläubige ist der Ärmste von den dreien.
Ist doch gar nicht wahr! Der "Ungläubige" (also der "Gottlose") ist nicht auf sinnliche Wahrnehmung beschränkt, gerade er bemüht sich um intellektuelle Rückschlüsse, um Dekuktionen, um von der (Oberfläche der) sinnlichen Wahrnehmung in die (Tiefe des so genannten) "Wesens" zu kommen.
Der Gläubige glaubt ohne Analyse.
Du konstruierst dir eine Welt mit einem Begriffepaket, das die Realität kaum greift. Und schon träumst du von einem Verleger... Wie sang Nicole nochmal? "Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund..." :)

Gysi
 
Hallo Zeilinger,

eine kurze Frage vorab, wie kommst du überhaupt darauf, dass man hier nicht differenzieren sollte, bzw. müsste?

"Wir sagen statt ich glaube auch, ich nehme an bzw. ich gehe davon aus.
Wer hier differenziert, möge es mir bitte mitteilen und begründen."

Desweiteren stellst du eine Behauptung auf und entbehrst dabei jeglicher näheren argumentativen Begründung. Weshalb also sollte sich jemand anders gefordert sehen, eine völlig unbegründete Behauptung mit Begründungen zu widerlegen? Ich sehe hier für mich keinen Anreiz gegeben. Wieso sollte ich etwas falsifizieren, was nicht einmal verifiziert worden ist?

Desweiteren finde ich, dass dein Denken von vornherein nicht sonderlich breitgefächert umsich greifen kann, da es in Begrifflichkeiten verfangen und somit kaum tiefergehendes Reflektieren möglich ist.

Bloßes kategorisieren trägt nicht oder nur sehr bedingt zum Verstehen des menschlichen Verhaltens bei und gerade der Glaube ist eine menschliche Eigenschaft, die zwar anhand von Begriffen allenfalls grob erfasst, nicht aber verstandesmäßig eingehender beleuchtet werden kann.

Es wäre vonnöten die Begriffe nicht als absolut wahrheitsgebend anzusehen, sondern lediglich als Hilfsmittel zur Verbildlichung einer Vorstellung, bzw. des Verstehens. Sind wir also z.B. daran interessiert, was der Glaube als Begriff beschreibt, dann ist es wesentlich sinnvoller das zu betrachten, was der Glaubensbegriff zu beschreiben versucht, nicht aber, den Begriff selbst als Fixum anzusehen und anhand anderer Begriffe diesen wiederum belegen zu wollen.

Ansonsten drehen wir uns sehr schnell im Kreise selbst kreierter Schranken und verfehlen die Kompetenz des offenen Hinterfragens.

Viele Grüße,

philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
PhilippP schrieb:
Hallo Zeilinger,

eine kurze Frage vorab, wie kommst du überhaupt darauf, dass man hier nicht differenzieren sollte, bzw. müsste?

"Wir sagen statt ich glaube auch, ich nehme an bzw. ich gehe davon aus.
Wer hier differenziert, möge es mir bitte mitteilen und begründen."
Okay, muss nicht begründet werden; für mich bedeuten jedenfalls diese 3 Ausdrücke dasselbe.

Desweiteren stellst du eine Behauptung auf und entbehrst dabei jeglicher näheren argumentativen Begründung. Weshalb also sollte sich jemand anders gefordert sehen, eine völlig unbegründete Behauptung mit Begründungen zu widerlegen? Ich sehe hier für mich keinen Anreiz gegeben. Wieso sollte ich etwas falsifizieren, was nicht einmal verifiziert worden ist?
Okay, vergiss es.

Desweiteren finde ich, dass dein Denken von vornherein nicht sonderlich breitgefächert umsich greifen kann, da es in Begrifflichkeiten verfangen und somit kaum tiefergehendes Reflektieren möglich ist.

Bloßes kategorisieren trägt nicht oder nur sehr bedingt zum Verstehen des menschlichen Verhaltens bei und gerade der Glaube ist eine menschliche Eigenschaft, die zwar anhand von Begriffen allenfalls grob erfasst, nicht aber verstandesmäßig eingehender beleuchtet werden kann.
Ich wollte nur etwas Ordnung hineinbringen, weil m.E. "Gläubigkeit" allzu schnell mit "Leichtgläubigkeit" verwechselt wird.

Es wäre vonnöten die Begriffe nicht als absolut wahrheitsgebend anzusehen, .....
Es ist eine Art Denkansatz, Theorie oder was man immer darin sehen will. Das kann einem gefallen oder auch nicht.

Danke jedenfalls für Deine Stellungnahme.

Viele Grüße,

Zeili
 
Werbung:
Zurück
Oben