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Grundbegriffe der Logik: Wahrheit, Existenz, Möglichkeit

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Jetzt wo du es sagst... Überhaupt - wenn ich genauer drüber nachdenke, gibt es hier einige Foristen, die mich durch ihr Geschriebenes längst widerlegt haben.

Wo sollte man dich widerlegt haben ?
Wer seid "ihr" ?
Bist du "euer" Sprecher ?
Denkt ihr alle das Gleiche ?
Warum zeigst du dich zu anfangs offen für einen offenen philosophischen Diskurs und willst dann Beteiligte, die du nicht verstehst im Kollektiv vom Diskurs ausschließen ?
 
Das ist überhaupt ein interessanter Punkt, der ja auch in Wittgensteins Überlegungen zur Privatsprache eine Rolle spielt. Wir können uns kaum vorstellen, was nichtsprachliches Denken sein soll, weil wir solche Gedanken immer schon ausbuchstabieren.
Den hatte ich dabei auch im Hinterkopf.
Und wir werden eben in die sprachliche Welt hineingeboren, wie Du schon geschrieben hast und können uns an unsere vorsprachlichen Episoden nicht mehr erinnern.
Am ehesten kommt man dem nichtsprachlichen Denken vielleicht bei der Meditation auf die Spur. Dass das Nichtdenken aber eine harte Nuss ist, die kaum zu knacken ist, zeigt, wie sehr wir dem sprachgebundenen Denken verhaftet sind. Der vorsprachliche Urzustand ist für uns nicht mehr erreichbar.
Ja.
Wobei ich glaube, dass Meditation eher die Errichtung einer weiteren inneren Instanz ist.
Affekte sind das eine, Sprache/Denken das andere und Meditation ein Punkt der oberhalb oder außerhalb von beidem ist, da man ja auch in vielen Meditationsformen beides zurückweist bzw. austrudeln lässt.
 
Wir können uns kaum vorstellen, was nichtsprachliches Denken sein soll, weil wir solche Gedanken immer schon ausbuchstabieren.
Ich vermute, dass das nichtsprachliche Denken zum großen Teil über rein biologisch vererbte/tradierte Muster funktionierte, die uns, wie Algorithmen eingeschrieben waren. Was eine bestimmte Reizschwelle überschritten, folgte ein spezuifisches Programm und man kann sich vorstellen, dass es ein Vorteil war, wenn diese mitunter starren Programme (Erbkoordinationen) vom Individuum selbst unterbrochen oder variiert werden konnten.

Das kann mit einem ersten Aufflackern von Ich-Bewusstsein einhergehen. Auch hier gibt es ohne Du/Umwelt kein Ich, all das entsteht gleichursprünglich. Das Ich kann im Grunde nur ein alles oder nichts Phänomen sein, aber es ist denkbar, dass dieses Ichbewusstsein eben immer mal wieder entstand - während bestimmter Momente im Leben eines Individuums* - und dies erlaubt zumindest in meiner Phantasie, mit Umwelt, Körper und eben auch Lautbildungen zu spielen, diese zu manipulieren oder zu variieren. Die Reaktionen der Mitwelt könnte zu weiteren 'Experimenten' geführt haben und so ein erstes 'Ich kann auch anders' könnte parallel entstanden sein, es ist denkbar, dass sich beides wechselseitig verstärkte.

Insgesamt finde ich diese primär auf den Nutzen (biologische Fitness etc. pp) ausgerichteten Theorien jedoch nicht sonderlich überzeugend, zumindest nicht als allerklärende Kraft. Irgendwie fehlt ihnen regelmäßig auch die Erklärung, statt dessen wird notorisch Zeit & Zufall (& Selektion) etwas floskelhaft eingesetzt.
Aber so könnte man sich immerhin Variationen der Lautbildung denken und über die angeborenen Affektdispositionen führen diese zu Reaktionen bei anderen. Es ist ebenfalls denkbar, dass ein experimentierender anderer sozial gemaßregelt wurde, wenn er bspw. mit Variationen von Alarmrufen spielt, weil andere mit der Zeit davon gestresst hätten sein können. Also eine Art Protodialog und der Aufbau einer inneren Welt von Repräsentationen.**
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* analog könnte es sich aktuell mit der Etablierung spiritueller/meditativer Muster verhalten.
In Meditationen sind diese immer wieder erreichbar, aber sie tragen noch nicht kollektiv und es kostet uns auch Mühe, in diesem 'Zustand' zu bleiben, was man innerlich daran erkennt, wie erleichternd es wirkt, sich wieder auf/in den Gedankenstrom stürzen zu dürfen.
Meditation ist in der Summe entspannend, während dessen aber enorm schwierig.

** Eine Frage von Gabriel ist ja auch, ob wir Sprache nun tatsächlich erzeugen oder entdecken, vorfinden. In seinem Neuen Realismus geht er zumindest von der 'Strahlkraft' der Objekte selbst aus, wir würden innere Muster also eher vorfinden als erzeugen. Keine Ahnung, wie weit das trägt, aber ein reizvoller Ansatz. Denken ist folglich für ihn ein Sinn, wie Sehen, Hören, Fühlen ..., mit ihm bereisen wir sozusagen Innenwelten, aber der Innen-/Außendualismus ist m.E. in jeder Variante unhaltbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist möglich nicht-grammatikalisch (anders-grammatikalisch) zu denken.
Eine Grammatik der Sprache vermöchte es nicht dies adäquat wiederzugeben.
Aber nicht jeder ist in seinem Denken mit einer Grammatik seiner Sprache identifiziert.
Aber Viele wie hier nachzulesen ist.
Und aus dieser Identifikation wird dann ein, wir können nicht anders denken.
Aus einem eigenen Unvermögen wir ein Unvermögen aller postuliert.
Und anderes Denken bekommt dann, wenn es zur Sprache kommt, negativ konnotierten Status: Klamauk, Wirrheit, unlogisch, unvernünftig, subjektiv, themenfremd.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Innen-/Außendualismus ist m.E. in jeder Variante unhaltbar.

Kommt drauf an. Da gibt es unterschiedliche Interpretationen.

Ein Substanzdualismus à la Descartes dürfte heute nicht mehr viele Anhänger haben, außer vielleicht in religiösen Kreisen. Aber der perspektivischen Gegensatz von innen und außen, der bei alle Betonung des Einsseins doch nicht beiseite zu schaffen ist, kann ja auch mit dem Begriff 'Dualismus' bezeichnet werden.

Der inhärente Widerspruch in unseren Selbstverständnis, der ständig zwischen Monismus und Dualismus schwanken lässt, ist eine Kraftquelle, die jeden Dialektiker schwärmen lassen sollte.
 
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Kommt drauf an. Da gibt es unterschiedliche Interpretationen.

Ein Substanzdualismus à la Descartes dürfte heute nicht mehr viele Anhänger haben, außer vielleicht in religiösen Kreisen. Aber der perspektivischen Gegensatz von innen und außen, der bei alle Betonung des Einsseins doch nicht beiseite zu schaffen ist, kann ja auch mit dem Begriff 'Dualismus' bezeichnet werden.

Der inhärente Widerspruch in unseren Selbstverständnis, der ständig zwischen Monismus und Dualismus schwanken lässt, ist eine Kraftquelle, die jeden Dialektiker schwärmen lassen sollte.
'Nun', von 'einigen' (immerhin) wird das schlicht 'Leben' genannt. In dem allerdings Vereinigung - ja, auch des (angeblich) "nicht zu beiseite Schaffenden" -, jedenfalls nicht wirkliche, also 'endgültige', schlichtweg gar nicht hinzubekommen ist. Aber 'genau' dies ist dennoch in ihm stets immer wieder zu versuchen!
Und wie gesagt, 'genau' dieses Ganze, wird, zumindest auch, eben schlicht 'Leben' genannt. Ach jou, und 'genau' dies, dieses 'ewige' versuchen Müssen, ist auch, quasi zugleich, seine "Kraftquelle".
 
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