• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Die absolute Freiheit gibt es nicht.
Es gibt höchstens die Freiheit von etwas Einengendem und Begrenzendenden und die Entscheidung zu der Unsicherheit die das Leben mit sich bringt ja zu sagen, so wie es gerade ist.
Freiheit beinhaltet erst einmal die Bedingungen zu akzeptieren, die vorgefunden werden. Gebunden an das Leben zu sein im hier und jetzt und daraus das Beste zu machen.
Diejenigen, die an diese Grenzen ihrer Freiheit gestoßen werden, schreien entweder erst einmal Zeter und Mordio und fühlen sich enorm in ihrer Freiheit, nach ihrer Gewöhnung weiter zu leben, eingeschränkt.
So ist es nach meiner Erfahrung auch ein Eiertanz, sich die eigene notwendige Freiheit zur Weiterentwicklung zu nehmen und es bedarf eines ungeheuren Mutes, :wut3: um hier nicht auf halbem Weg stecken :autsch: zu bleiben.
Denn sobald sich ein Mensch verändert, verändert sich das ganze System in dem er lebt.
So gibt es nur die Freiheit die Verantwortung für sein Leben voll zu übernehmen und aus allem was einem begegnet zu lernen. Das gestatten einem nicht viele Menschen. Wer gelernt hat mit den Angriffen und dem Neid der zur Isolierung führt, die sich aus dieser Freiheit ergibt, leben zu lernen, hat die halbe Miete gewonnen, wenn er lernt immer wieder aufzustehen von den niederdrückenden Erlebnissen in dieser Beziehung.
Ich habe also die Freiheit liegen zu bleiben oder wieder aufzustehen, um mich weiter für mein Ziel einzusetzen.
"Die Liebe ist ein Kind der Freiheit"

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
Werbung:
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Prinzipiell habe ich die Freiheit zu tun, wozu ich mich entschließe und in der Lage bin.
Inwieweit das Ergebnis die Freiheit anderer einschränkt oder andere Freiheiten mich einschränken, ändert wenig bis gar nichts am Prinzip.
Es verändert nur die Rahmenbedingungen!

Allerdings: nur aus meiner persönlichen Freiheit heraus werde ich niemals in der Lage sein bestimmte Grenzen zu überschreiten, Dinge zu tun, deren ich nicht fähig bin, wie z.B. für eine Stunde die Luft anzuhalten.
Ich kann meine Freiheit zwar benutzen, um es zu versuchen, werde aber ziemlich sicher scheitern.
Schränkt man meine Freiheit ein, so nimmt man mir nur die Fülle an Möglichkeiten sie zu nutzen!
Denn prinzipiell habe ich die Freiheit zu tun, wozu ich mich entschließe und in der Lage bin.
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

...schade, es klingt nach allem Möglichen aber nicht nach der philosophischen
Betrachtung des Begriffes Freiheit.
Empfehle das Werk von Rudolf Steiner "Die Philosophie der Freiheit" um eine
Ahnung zu bekommen wie eine Möglichkeit ausschaut diesen Begriff zu
beschreiben. Ist ein interessantes Buch mit durchaus allgemeiner Gültigkeit,
nicht nur für Anthroposophen aber sehr schwere geistige Kost, nicht so
unterhaltsam wie ein Phantasieroman.

gruß fluuu
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

oh je -willst du den en das wirklich antun - nicht mal die meisten anthroposophen haben steiners pdf versatanden...... :-(

schaffst du es vielleicht steiners ansatz hier grob zu skizieren ?
wäre für uns alle ein ziemlicher gewinn ..... weil ich glaube weniger dass es hier jemand le3sen wird....
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

...schade, es klingt nach allem Möglichen aber nicht nach der philosophischen
Betrachtung des Begriffes Freiheit.
Empfehle das Werk von Rudolf Steiner "Die Philosophie der Freiheit" um eine
Ahnung zu bekommen wie eine Möglichkeit ausschaut diesen Begriff zu
beschreiben. Ist ein interessantes Buch mit durchaus allgemeiner Gültigkeit,
nicht nur für Anthroposophen aber sehr schwere geistige Kost, nicht so
unterhaltsam wie ein Phantasieroman. gruß fluuu

Hallo fluuu,

"Die längste Reise ist die nach innen." hatte ich mal über meinem Schreibtisch hängen und ein freundlicher Kollege schrieb dazu: "Man sollte auf jeden Fall eine Rückfahrkarte bestellen."

Dein Post erklärt mir jetzt so einiges an Missvertändnisen, die sich im Kontakt mit Dir immer wieder auftun!
Ich bin zufrieden mittlerweile mit dem Möglichen, das andere folgt dem dann auf dem Fuß. Es darum seine möglichen Freiheiten zu entdecken, die in der Tat in der Tiefe liegen.

Wer gesammelt in der Tiefe lebt,
sieht auch die kleinen Dinge in großen Zusammenhängen.

Edtih Stein​

Diese Fähigkeit wünsche ich Dir.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Hallo !

Erstmals vielen Dank für die zahlreichen - m.E. meist sinnvollen - Beiträge zu diesem Thema. Der Anlass meiner Frage waren und sind folgende, dem einen oder anderen vielleicht bekannten Zeilen:

Freiheit ist unteilbar.

Wenn ich einen Teil der Freiheit preisgebe, schlage ich eine Bresche für die Unfreiheit. Wenn ich einen Teil meiner Freiheit preisgebe, gebe ich meine ganze Freiheit preis. Wenn ich einen Teil meiner Freiheit preisgebe, um nicht meine ganze Freiheit preisgeben zu müssen, gebe ich meine ganze Freiheit preis.

Freiheit ist unteilbar.

Wenn ich um meines Friedens willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meinen Frieden und meine Freiheit. Wenn ich um meines Denkens willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich mein Denken und meine Freiheit. Wenn ich um meiner Liebe willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meine Liebe und meine Freiheit. Wenn ich um der Freiheit willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meinen Willen und die Freiheit. Wenn ich um der Freiheit der anderen willen auf meine Freiheit verzichte, verrate ich mich und die anderen und die Freiheit.

Freiheit ist unteilbar.

Wenn ich um der Freiheit willen einen Teil der Freiheit aufschiebe, verrate ich für immer die ganze Freiheit. Freiheit ist unaufschiebbar. Wenn ich um der Freiheit willen Machtpolitik betreibe, verrate ich mich selber und die Freiheit. Freiheit kann nicht an die Macht kommen, ohne Unfreiheit zu werden und zu erzeugen, aber sie kann gegen die Macht kämpfen, indem sie Freiheit ist, und sie kann vielleicht die Macht abschaffen. Wenn ich die Freiheit einem Sinn unterordne, verrate ich die Freiheit. Es gibt keine unsinnige und keine sinnlose Freiheit. Freiheit ist Freiheit für dich und für mich und für ihn und für sie und für es und für uns und für euch und für sie.

Freiheit ist unteilbar.
Freiheit, die nicht auch deine Freiheit ist, ist keine Freiheit.​

Aus einem Liebesgedicht von Robert Forstner-Billau​

---------------------------------------------------

Als ich diese Zeilen das erste Mal hörte (CD Liebe mich, Amadeo, Liebesgedichte, gesprochen von Politikern), dachte ich, es ist eine aufbauschte Schwärmerei eines Menschen, der weder Liebe noch Geborgenheit kennt. Bei genauerem Hinsehen scheint aber alles sehr wissenschaftlich und fundiert.

Irgendwie suggerieren diese Zeilen mMn, dass es die große Freiheit als absoluten Wert doch gibt. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass ich sehr wohl vieles bereits in meinem Leben machen musste, da war weder eigener noch freier Wille dabei.

Versteht wer zur Gänze obigen Text ?

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Freiheit ist unteilbar.
Wenn ich einen Teil der Freiheit preisgebe, schlage ich eine Bresche für die Unfreiheit. Wenn ich einen Teil meiner Freiheit preisgebe, gebe ich meine ganze Freiheit preis. Wenn ich einen Teil meiner Freiheit preisgebe, um nicht meine ganze Freiheit preisgeben zu müssen, gebe ich meine ganze Freiheit preis.​

Es kommt einfach darauf an, was für ein Mensch ich sein will. Ob wenigstens ich, zu dem was ich tue und sage mit meiner ganzen Person ja sage und selbst die unangenehmsten Folgen dafür in Kauf nehme, die mir die übrigen Verfechter der Freiheit auferlegen.

Freiheit ist unteilbar.
Wenn ich um meines Friedens willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meinen Frieden und meine Freiheit. Wenn ich um meines Denkens willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich mein Denken und meine Freiheit. Wenn ich um meiner Liebe willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meine Liebe und meine Freiheit. Wenn ich um der Freiheit willen auf einen Teil meiner Freiheit verzichte, verrate ich meinen Willen und die Freiheit. Wenn ich um der Freiheit der anderen willen auf meine Freiheit verzichte, verrate ich mich und die anderen und die Freiheit.
So dieser Absatz scheint mir kompletter Blödsinn zu sein. Wenn ich um der Liebe willen auf etwas verzichte, dann bin eben frei zu lieben und wenn dann der Verrat an sich selber und dem Nächsten entdeckt wird, hat mich eben die Macht und die Kraft der Liebe wieder befreit.


Freiheit ist unteilbar.

Wenn ich um der Freiheit willen einen Teil der Freiheit aufschiebe, verrate ich für immer die ganze Freiheit. Freiheit ist unaufschiebbar. Wenn ich um der Freiheit willen Machtpolitik betreibe, verrate ich mich selber und die Freiheit. Freiheit kann nicht an die Macht kommen, ohne Unfreiheit zu werden und zu erzeugen, aber sie kann gegen die Macht kämpfen, indem sie Freiheit ist, und sie kann vielleicht die Macht abschaffen. Wenn ich die Freiheit einem Sinn unterordne, verrate ich die Freiheit. Es gibt keine unsinnige und keine sinnlose Freiheit. Freiheit ist Freiheit für dich und für mich und für ihn und für sie und für es und für uns und für euch und für sie.
Da Macht regelmäßig stattfindet, sollte die Macht in den Blick genommen werden und gesehen werden wie die größte Macht der Liebe verläuft und wo und wann sie ihre Wirkung zeigt. Es ist doch sehr merkwürdig, dass sie erst wenn eine Katastrophe eintritt, sie erst wieder sichtbar wird.

Freiheit ist unteilbar.
Freiheit, die nicht auch deine Freiheit ist, ist keine Freiheit.
Aus einem Liebesgedicht von Robert Forstner-Billau​

Dem kann ich unumwunden zustimmen.
Real ist aber zur Zeit, dass die meisten Leute quietschen, wie Schweine die geschlachtet werden sollen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie gerade im Moment dabei sind meine Freiheit einzuschränken.

---------------------------------------------------
Als ich diese Zeilen das erste Mal hörte (CD Liebe mich, Amadeo, Liebesgedichte, gesprochen von Politikern), dachte ich, es ist eine aufbauschte Schwärmerei eines Menschen, der weder Liebe noch Geborgenheit kennt. Bei genauerem Hinsehen scheint aber alles sehr wissenschaftlich und fundiert.
Das weiß ich nicht! :dontknow: MAn ist es höchst unwissenschaftlich ein menschliches Phänomen, die Macht, bekämpfen zu wollen. Es gilt sie zu entdecken und mit der größten Macht der Welt, der Liebe, zu verbinden.
Irgendwie suggerieren diese Zeilen mMn, dass es die große Freiheit als absoluten Wert doch gibt. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass ich sehr wohl vieles bereits in meinem Leben machen musste, da war weder eigener noch freier Wille dabei.
Das ist ja auch gut so! So findet jedes menschliche Leben statt. Jeder ist eingebunden in viele Bedingungen und diese Bedingungen zu erkennen und zu durchschauen führt immer in die größere Freiheit und zu der Erkenntnis, das jeder Mensch immer nur das Beste für sich will und damit zur Selbstliebe.
Den die Liebe ist ein Kind der Freiheit.
Versteht wer zur Gänze obigen Text ? Liebe Grüße Zeili
Ich glaube nicht, dass ich es zur Gänze verstehe. Allerdings hatte Freiheit für mich immer einen sehr hohen Stellenwert und ich musste mich durch viele ungute Abhängigkeiten wühlen, um die Freiheit zu erringen mit der ich in Zufriedenheit leben kann.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Hallo Zeili,
Keine Angst, Salem, ich denke dabei nicht an irgendeine Kriegswaffe; mit erkämpfen meine ich die Anstrengung, die nötig ist,
um einen Sieg in einer Sportart zu erringen,
die Sympathie eines Menschen zu gewinnen oder
einen Job bzw. eine sonstige gesellschaftliche Position zu ergattern.​
Okay, das kann ich nachvollziehen, es heißt also Einsatz zeigen und sich seine Freiheiten erarbeiten.
Ich war nicht sicher ob es eher in die Richtung Widerstand (z.B. durch den Partner) geht und man sich quasi Erlaubnis erbitten (erkämpfen) muss, deshalb meine Frage.

Falls Du ins so einem großzügigen und toleranten gesellschaftlichen Gefüge eingebunden bist, darfst Du Dich glücklich schätzen.
Ja das sollte ich tun, man neigt oft dazu, es als Selbstverständlichkeit anzunehmen, aber wenn man sich so umblickt ist es das bei vielen Menschen wohl oft nicht.

Freiheiten, die sicher gegen klammernde Eltern oder sonstige Autoritäten von den meisten Menschen immer wieder erkämpft werden müssen, sind z.B. die freie Arztwahl, die freie Berufswahl, in manchen Gesellschaften auch die freie Partnerwahl.
Alles Dinge die ich persönlich zum Glück immer frei entscheiden durfte, in denen ich allerdings auch nie ein Eingreifen anderer geduldet hätte.
Um die großen und kleinen Freiheiten ausleben zu können, gehört sicherlich auch eine gute Portion Egoismus und Dickschädeligkeit dazu.
Ich kann die Selbstaufgabe mancher Menschen nur schwer nachvollziehen, für mich wäre das nichts.

:blume1:
Liebe Grüße
Salem
 
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

1. Die Freiheit, das zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

2. Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.

3. Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

4. Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

5. Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer Sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

Virginia Satir​

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
Werbung:
AW: Große Freiheit oder kleine Freiheiten ?

Um die großen und kleinen Freiheiten ausleben zu können, gehört sicherlich auch eine gute Portion Egoismus und Dickschädeligkeit dazu.
Ich kann die Selbstaufgabe mancher Menschen nur schwer nachvollziehen, für mich wäre das nichts.
:blume1: Liebe Grüße Salem

Hallo Salem,
und damit schließt sich der Kreis der Beziehungslosigkeit für die Menschen, die sich selber ganz aufgeben. Oder ist hier einfacher zu sagen in etwas ganz hineingeben? Eine ganz Hingabe und ein volles Engagement und voller Einsatz wird doch auch überall gefordert.
Wenn sie dann aber da ist, dann kann das kein Mensch nachvollziehen? Warum fühlt sich dann keiner dafür verantwortlich und geht in die Beziehung zu dem Menschen und fragt was er da macht und warum er das macht? Dann und damit wird das Leben doch erst wirklich interessant und spannend. Sich auch einmal von einer anscheinend unsinnigen Sache mitreißen zu lassen bis jeder seine eigene Sache gefunden hat, die wie der Schlüssel zum Loch genau passend ist für das eigene leben und die eigene Freiheit, die es immer zu erweitern gilt.
Zu deren Gunsten lohnt es sich immer ein paar Illusionen zu opfern.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
Zurück
Oben