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Techo-Kids! Anders als die frühere Jugend

  • Ersteller Ersteller majanna
  • Erstellt am Erstellt am
Re: Ups ...

Original geschrieben von Daggi
Wir sind einfach überlastet ...

Lebensunterhalt, Wohnung, Haushalt, Garten, Auto, Angehörige, Einkaufen, Freizeit, Kind, Nachbarn, Hobby´s und noch einmal pro Monat eine Veranstaltung im Kiga ...
.. und da wir eine Elterninitiative sind, auch noch etliche Nebenpflichten ... Putzen, Staubsaugen, Gartenarbeit, Reparaturarbeiten usw.

Das gilt natürlich nicht für die Schulen ... trotzdem ist mir der Gedanke gekommen, dass es schlicht und einfach so ist ...
Diese Gesellschaftsform überfordert die Menschen schlicht und einfach ...


Nun - ohne Dir auf die Füße treten zu wollen: man hört das so oft, die Eltern seien überlastet. Und ich frage mich dann immer: wo werden denn Prioritäten gesetzt? Wenn Ihr eine Elterninitiative seid zeigt das doch immerhin schon mal ein gewisses Engagement. Es gibt Vorschulkindergärten, wo von 24 Kindern gerade mal 3 einzelne Elternteile zum Elternabend erscheinen. Noch mehr Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Nachwuchs kann ich mir kaum vorstellen.

Um was für eine "Gesellschaftsform" geht's denn? Zu keiner Zeit gab es so viele Erleichterungen für die Hausarbeit, wurden so wenig Wochenstunden gearbeitet, waren durchschnittlich so wenig Kinder in einer Familie üblich (mehr als 2 gilt ja fast schon als asozial!), wurde "Freizeit" so hoch gehalten wie heutzutage. Aber Eltern sind überlastet?

Nimm's mir nicht übel - aber ich grüble da schon, was eigentlich mit uns los ist. Manchen möchte ich dann doch lieber so'n japanisches Roboterhundchen empfehlen statt eines lebenden, fühlenden Kindes :(

LG, wirrlicht


(ich bin heute nörgelig - deswegen dampfe ich jetzt mal ab. Haue wird erst morgen wieder entgegengenommen ... )

:p
 
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Re: Re: Ups ...

Original geschrieben von wirrlicht
Nun - ohne Dir auf die Füße treten zu wollen: man hört das so oft, die Eltern seien überlastet. Und ich frage mich dann immer: wo werden denn Prioritäten gesetzt?

Wenn Ihr eine Elterninitiative seid zeigt das doch immerhin schon mal ein gewisses Engagement. Es gibt Vorschulkindergärten, wo von 24 Kindern gerade mal 3 einzelne Elternteile zum Elternabend erscheinen. Noch mehr Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Nachwuchs kann ich mir kaum vorstellen.

Siehst Du, gerade in einem Kindergarten ist das totaler Schwachsinn ...
Es geht nicht um die Gleichgültigkeit dem Kind gegenüber, sondern bemängelt wird die Gleichgültigkeit der Arbeit der Erzieher gegenüber ...
Ich bin rundherum zufrieden mit der Einrichtung, mit der ersten war ich´s nicht, also haben wir gewechselt ... Ich brauche auch keinen Elternrat ... wenn ich was zu meckern habe, tue ich das an Ort und Stelle ...

Ich sage ja, Schule ist was anderes ... Da möchte ich dann schon wissen, was Sache ist, aber selbst da ... Wenn man Sohn gute Noten mit nach Hause bringt, einen zufriedenen Eindruck macht ... warum soll ich dann zum Elternabend, der mir nur Stress bringt, weil ich morgens um 6 Uhr arbeiten muss, keiner für´s Kind da ist usw.

Um was für eine "Gesellschaftsform" geht's denn? Zu keiner Zeit gab es so viele Erleichterungen für die Hausarbeit, wurden so wenig Wochenstunden gearbeitet, waren durchschnittlich so wenig Kinder in einer Familie üblich (mehr als 2 gilt ja fast schon als asozial!), wurde "Freizeit" so hoch gehalten wie heutzutage. Aber Eltern sind überlastet?

Das ist sicher einen eigenen Thread wert, denn meine Kritik an der Form ist schon ziemlich abgedreht ...
Kurz umrissen: Ich will meine Freiheit ... das geht nicht ... das nervt, stresst und belastet mich !

Nimm's mir nicht übel - aber ich grüble da schon, was eigentlich mit uns los ist. Manchen möchte ich dann doch lieber so'n japanisches Roboterhundchen empfehlen statt eines lebenden, fühlenden Kindes

Stell Dir vor, alle Kinder würden gleich aufwachsen - dann wäre das Schicksal ziemlich arbeitslos !
... und der ganze Laden hier ziemlich hinfällig ... :D :D :D

Haue muss verschoben werden, denn ich bin heute überhaupt nicht hauerisch unterwegs ... ;-)
 
Hi Du ...

ich habe selbst Eineinhalb Jahre von der Sozialhilfe gelebt ...

Wer sowas auf Dauer aushält ist für mich nie und nimmer ein Weichei ...

Ich habe es nicht ausgehalten ... es hat mich ziemlich kaputt gemacht !

Ich bin der Meinung es muss in unserer Gesellschaft auch Platz für Leute geben, für die die Arbeit/das Geldverdienen nicht das höchste Ideal ist ...
Ich bezahle zur Zeit zwar keine/kaum Steuern und Sozialabgaben, aber das bischen gebe ich gerne für die - die den Mut haben sich aus dem System rauszumogeln und uns zu zeigen, was wir doch im Endeffekt für Idioten sind ...

Ich bin mal 5 Jahre Autolos gewesen und habe jeden morgen an der Bushaltestelle gestanden ... immer zur gleichen Zeit ...
Immer dieselben Autos, immer dieselben Leute, immer die selben Gesichter ... stereotyp ... tagein - tagaus ...

Damals ist mir klargeworden, dass ich das nicht ein Leben lang machen will ...

Mir fehlen nur leider etwas die Perspektiven !

Ich kenne eine Frau, die läßt sich jetzt seit über 10 Jahren immer wieder ein Kind machen, jedesmal von einem anderen und lebt seitdem von der Sozialhilfe und jedesmal wenn ich sie sehe, muss ich lachen und auch wenn Du´s nicht glaubst ...

Ich bewundere ihren Mut !!!
 
Na Daggi -

damit Du meine Kritik nicht mißverstehst: ich habe selbst auch schon Sozialhilfe bezogen - mal während meiner Ausbildung (ergänzend zur Waisenrente), mal weil ich psychisch in so desolatem Zustand war, daß ich nicht arbeiten konnte - damals hatte ich sogar eine Betreuerin an der Seite, die dafür sorgte, daß ich 2 x im Jahr 300 DM Kleidergeld bekam, daß ich Vorhänge bekam, neues Bett, Stühle usw. - ich weiß wovon ich rede. Und sei mir nicht böse: WAS soll daran so ein schreckliches Leben sein? Ist klar, mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt kann man keine Riesensprünge machen. Aber ich habe in der Zeit besser gelebt als in anderen Zeiten, in denen ich wenig verdient habe und nebenbei noch Kredite abzahlen mußte. Mag sein daß ich da eine etwas drastische Einstellung habe, aber ich sehe NICHT ein, warum ich als Sozialhilfeempfänger "Anspruch" auf ein TV-Gerät habe (wenn ich mir als Angestellte keinen leisten kann zahlt's mir auch niemand) und ich sehe NICHT ein, warum man als Sozialhilfeempfänger alle halbe Jahre Anspruch auf Kleidergeld haben muß (wenn man sich das als arbeitende Person nicht leisten kann) und ich sehe genauso wenig ein, warum ein Sozialhilfeempfänger Teppiche bezahlt bekommt - wozu braucht man Teppiche? Ein Fußboden tut's auch!

Ich finde es gut, daß ein Staat diejenigen, die wirklich hilfebedürftig sind, nicht fallen läßt. Aber ich finde es völlig unmöglich, daß Sozialhilfeempfänger einen Lebensstil finanziert bekommen, den sich so manche kleine Verkäuferin nicht leisten kann. Und sorry: eine Frau, die sich alle Jahre schwängern läßt und sich eifrig vom Staat sponsorn läßt - ich finde das nicht witzig. Welchem Vorbild sollen diese Kinder denn nacheifern?

Ich versuche das immer zu "übersetzen" in kleinere, nachvollziebarere Dimensionen. Stelle Dir doch mal ein kleines Dorf mit 100 Leutchens vor - Alte, Kinder und dazwischen die arbeitsfähigen Erwachsenen. Jeder der Dorfbewohner trägt im Rahmen seiner Fähigkeiten und der vorhandenen Möglichkeiten zum Lebensstandard des Dorfes bei. Wer krank oder arbeitsunfähig ist wird von den anderen mit erhalten. Was nun, wenn einer beschließt, er habe eine so zarte Gesundheit (oder könne nichts anderes als Kinder bekommen) und sich deshalb von der Gemeinschaft miternähren läßt? Wäre das fair?
Ich finde nicht.
 
Es wäre Freiheit und Toleranz ...

Willst Du etwa sagen, Kinder zu bekommen und grosszuziehen sei keine Leistung an der Gesellschaft ?

Und welche Werte soll ich denn meinem Kind vorleben ? Eine gute Arbeitnehmerin zu sein ?

Sind nicht Liebe, Hilfsbereitschaft, Sensibilität, Nächstenliebe usw. Werte, die vermittelt werden sollen ... Offenheit, Herzlichkeit ... Selbstbewußtsein, Mut ...

Nichts wert in dem kleinen 100 Seelendorf ???
 
Original geschrieben von Daggi
Es wäre Freiheit und Toleranz ...

Willst Du etwa sagen, Kinder zu bekommen und grosszuziehen sei keine Leistung an der Gesellschaft ?


Die Tatsache als solche - Kinder zu kriegen - nein, das ist keine Leistung an der Gesellschaft. Fortpflanzung ist ein Trieb, auch wenn wir heute weitgehend die Wahl haben, das bleiben zu lassen.


Original geschrieben von Daggi
Und welche Werte soll ich denn meinem Kind vorleben ? Eine gute Arbeitnehmerin zu sein ?

Sind nicht Liebe, Hilfsbereitschaft, Sensibilität, Nächstenliebe usw. Werte, die vermittelt werden sollen ... Offenheit, Herzlichkeit ... Selbstbewußtsein, Mut ...

Nichts wert in dem kleinen 100 Seelendorf ???


Daggi, das ist ziemlich plakativ gefragt, nicht? Warum stellst Du denn diese Tugenden der Bereitschaft, für sich selbst zu sorgen, gegenüber - sie könnten doch genauso gut nebeneinander stehen, nicht? Natürlich sind die von Dir genannten Tugenden etwas wert. Genauso aber finde ich die Bereitschaft, sich AUCH (nicht nur!) für das Gemeinwohl einzusetzen eine Tugend.

Ich versuche mir dieses Dorf noch einmal vorzustellen. Wenn eine Frau ihren Lebenszweck darin sieht, viele Kinder groß zu ziehen - was spricht dann dagegen, daß sie neben eigenen auch noch ein paar Kinder als Tagesmutter miterzieht? Das ist nur ein Beispiel, wie diese Frau dann zum Gemeinwohl beitragen und sich dabei trotzdem verwirklichen könnte.

Am konkreten Beispiel:
Ich kenne eine Frau, die ein Pflegekind zu ihrem eigenen aufgenommen hat. Mit dem Geld, das sie für dieses Pflegekind bekommen hat, konnten sie und ihr Mann den Lebensstandard für die gesamte kleine Familie etwas heben. Die beiden Mädels wuchsen als Geschwister auf, ein elternloses Kind hatte dort ein gutes Zuhause.

Anderes Beispiel:
eine meiner früheren Klassenkameradinnen hat nach der Schule eine Lehre begonnen, wurde schwanger, zog mit ihrem Freund zusammen (er jobbt gelegentlich als Hilfskraft). Inzwischen sind es 6 Kinder, die Mutter hat noch nie gearbeitet, der Freund ist (weil Alkoholiker) in Frührente. Weil er aufgrund zu wenig eingezahlter Rentenbeiträge kaum Anspruch an die Rentenkasse hat bezieht die Familie Sozialhilfe. Kinder brauchen Vorbilder, Daggi - und bei dieser Familie sehe ich wenig davon. Die Mutter ist "eine ganz Liebe" (ist sie wirklich!), der Vater bissl lasch, aber auch nicht "böse" trotz seines Alkoholismus.

Das älteste der Kinder ist inzwischen 20. Es hat eine Lehre angefangen, aber dann abgebrochen - er hoffte, mit Jobs schneller sein Wunschauto ersparen zu können. Sein Auto hat er jetzt - gelegentlich jobbt er (wie Papa), sonst bezieht er Sozialhilfe. Die Kinder sind soweit ok - also keine "Abhänger" auf der Straße, sie sind durchaus hilfsbereit und liebenswert. Aber wie man etwas LEISTET - das haben sie nicht gelernt (bis auf die Drittälteste - sie hat aus eigenem Antrieb durchgesetzt, daß sie eine weiterführende Schule besuchen kann).


"...Liebe, Hilfsbereitschaft, Sensibilität, Nächstenliebe ... Offenheit, Herzlichkeit ... Selbstbewußtsein, Mut ..."

sind zweifellos schöne Tugenden. Aber nicht die einzigen, die ein Kind lernen muß!

LG, wirrlicht
 
eine kleine Hilfestellung

hat sich der Kapitalismus in den letzten zehn Jahren verschärft
ist alles gleich geblieben
ist er humaner geworden?

und was hat das mit Jugendlichen zu tun
die in dieser Welt aufwachsen
(in welche Richtung verändert die Jugendkultur gerade den Kapitalismus?)


gefragt sind vor allem

gysi und walter

(was ist mit meiner Antwort auf Walters Nachfrage?)

Ihr habt bisher immer den Schwanz eingezogen,
wenn ich gespannt gewesen wäre,
ob Ihr noch antworten könnt
stellt Euch vor,
wie würden in einer Kneipe hocken und diskutieren
da würdet Ihr Euch auch nicht davonstehlen können


Frau Wirrlicht und Daggi

ich habe eine These aufgestellt
dann mehrfach begründet
und jetzt soll ich ohne Ideen, Grips, Sehnsucht ... dastehen?
 
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Original geschrieben von scilla
Frau Wirrlicht und Daggi
ich habe eine These aufgestellt
dann mehrfach begründet
und jetzt soll ich ohne Ideen, Grips, Sehnsucht ... dastehen?

Na scilla ...

ich habe nur Deine Behauptung gelesen ... bin aber ja auch neu hier ... vielleicht hast Du woanders Deine Ideen, Grips und Sehnsüchte definiert ...

Also ...

hast Du Ideen, Grips, Sehnsucht ???
 
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