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Techo-Kids! Anders als die frühere Jugend

  • Ersteller Ersteller majanna
  • Erstellt am Erstellt am
Original geschrieben von wirrlicht
Absolut Deiner Meinung - es ist manchmal geradezu rührend (altmodischer Ausdruck, aber ein passenderer fällt mir grad nicht ein) wie aufgeschlossen und mitteilungsfreudig die Kids oft werden, wenn sie spüren, daß man echtes Interesse zeigt und sie in Unterhaltungen ernst nimmt. Da wird "Hunger" auch nach einer Art "Führung" im Sinne von "zeig mir Deine Erfahrungen!" spürbar. :)
"Ohne Liebe brichst du auseinander wie ein leeres Ei!" Das ist ein Zitat von Nastassja Kinski. Das ist in meiner Erinnerung fest eingebrannt! Und diese Liebe ist untrennbar mit Interesse, Verständnis, Verstehen und Hilfe verbunden, sofern diese sinnvoll ist und erwünscht. Ohne diese Kategorien ist die Liebe unglaubwürdig.

Gysi
 
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Original geschrieben von wirrlicht
Es wundert mich nicht: man läßt die Kiddies zu oft allein mit ihrem Empfinden, nicht akzeptiert zu sein - sie schließen sich zusammen, demonstrieren überzogenen Nationalitätsstolz und im Ergebnis tingeln in manchen Gegenden hier albanische, türkische, serbokroatische Cliquen durch die Gegend, markieren den "strammen Max" und pöbeln beliebig Leute an, schubsen Obdachlose herum und rempeln andere an in der Hoffnung (so scheint es zumindest) eine zünftige Schlägerei provozieren zu können. Auch das sehe ich als Veränderung im Wertesystem an. "Früher" wollten wir auch provozieren in der Hoffnung, daß sich die "doofen" Erwachsenen über uns ärgern. Heute scheint die Verhältnismäßigkeit oft nicht mehr da zu sein - Ärgern reicht nicht mehr, Gewalt scheint irgendwie "normaler" geworden zu sein.

Hallo Ihr ...

also vor ca. 20 Jahren gab es hier bei uns am Rhein jedes Wochenende Massenschlägereien ... Es gab türkische Banden und Rockergruppen ... Mofa-Cliquen, die mit Kutten rumfuhren und sich gegenseitig das Leben schwer gemacht haben ...

In jeder Disko kam es immer wieder zu Schlägereien - für mich war das "normaler" Alltag ...

Mir ist allerdings aufgefallen, dass unsere Kids heute immer jünger werden, die gewalttätig sind oder bei mir im Job anrufen und mir unanständige Angebote machen ... :D

Ich nehme es allerdings immer mit Humor, denn ich bin mir sicher, sie wissen gar nicht, wovon sie reden ...

Vielleicht verbringt unsere Jugend heute einfach zu viel Zeit vor dem Fernseher ???

Es fängt ja schon mit dem Fussball an ... Im Fernsehn sind das Helden, die sich gegenseitig die Knochen zertrümmern und Fouls und rote Karten sind "echt cool" ...
Im Kiga liefen die 6jährigen dann mit Trikot rum und wenn sie die Großen nachgemacht haben und den anderen im vollen Lauf ein Beinchen stellen sind sie "böse" ...

Verdrehte Welt, das ... !

mara


PS: Ist das alles, was Ihr hier an Smilies habt ? Ich glaube, ich gehe wieder ins Eso-Forum ... * kicher *
 
Stimmt schon, Daggi - als ich noch Mini war (ist auch schon lange her - da ging's grad so richtig los mit den 68ern) - das waren Straßenschlachten, Wasserwerfereinsätze, "Rocker" mit lauten Motorrädern, langen Haaren und Schlagringen "in".

Irgendwie kommt mir das heute trotzdem anders vor... Vielleicht plumpse ich gerade in die Falle "verklärte Vergangenheit"? :D


Nein, da hatte - s... (? sorry, hab den Namen nicht mehr geläufig) schon nicht ganz unrecht: damals verbanden die Jugendlichen ihre Revolten mit Zielen (wenn die teilweise auch bissl abgehoben waren) - rückblickend habe ich den Eindruck, daß sie "auf etwas zu gegangen" sind.

Heute kommen mir so viele einfach ziellos und traurig vor. So viele wissen ihren Frust noch nicht mal zu benennen :(
 
Lach -

in den 68er, war ich gerade mal 4 Jahre alt und habe nur im Sandkasten randaliert ...

Ne Du ... zu meiner Zeit (so ca. 1976 und später) war ich selbst in solch eine Gang und habe die Typen hautnah erlebt ...

Sie hatten keine Perspektiven ... kamen aus ganz unterschiedlichen Milieus, Alkohol, Drogen, Sex und RocknRoll ...

Ein paar sind da auf der Strecke geblieben ... und die, die ich heute noch so ab und an mal auf einem Dorffest treffe, sind noch genauso perpektivenlos wie damals ...

Zu unserer Zeit gab es keine Alternativen für Glauben ... Es gab nur die Kirche (jedenfalls im Umfeld) ... heute gibt es viele Dinge (ich meine außer Geld ;-) ) an denen sich Jugendliche orientieren können ...

Es gab noch nie so viele Soziale Dienste ... Angebote ...
... das kann doch nur besser werden als bei uns ?!?
 
in jeder Generation gibt es technische Errungenschaften,
die es in der Generation vorher nicht gab
und in der folgenden Generation werden abermals neue Sachen auftauchen

jede der früheren Generation hat gedacht und provoziert
dabei die jeweils aktuelle Technik eingesetzt

die heutige beschränkt sich allein auf die Technik
insofern ist da ein Bruch

ps
ich verfalle nicht in das Denkschema 'früher war alles besser'
ich sehe nur nicht,
wo derzeit irgendetwas reflektiert wird
 
auf den Nenner gebracht:

Kapitalisten Kinder sind dumm

(deshalb wird der Kapitalismus scheitern)


jetzt outet Euch:
Gysi und Walter

ps
ich bin weder Kommunist noch Faschist noch Konservativer
 
Hey Scilla,

auf den Nenner gebracht:

Kapitalisten Kinder sind dumm

(deshalb wird der Kapitalismus scheitern)


Das klingt mehr nach Wunschdenken als nach durchdachter Meinung, sorry. Vor allem sehe ich den Zusammenhang mit "Kapitalist" und Nicht-Kapitalist nicht (wo ist denn da die Grenze?)

Ich diskutiere z.Zt. ganz gerne mit Jugendlichen, die sich gerne selbst als desillusionierte "alles Scheiße"-Generation präsentieren. Sobald man da ein bißchen dran kratzt entwickeln die mehr Grips, Ideen und Sehnsüchte als ich bis jetzt von Dir gelesen habe. Ich verstehe Deine Haltung nicht. Was meinst Du denn mit "DUMM"?
 
Nein Scilla ...

so pauschal kann man da noch nicht mal drauf reagieren ...

Es gibt viele verstörte Jugendliche, die aus "reichen" Familien kommen ... wo für alles immer nur Geld hergehalten hat ...

Aber jedes Kind, das "Auffälligkeiten" zeigt, ist eben NICHT dumm ...

Ich habe schon öfters beobachtet, dass gerade Menschen, die Zuhause in Friede, Freude, Eierkuchen aufgewachsen sind, total oberflächlich durchs Leben laufen ...

Gute Ausbildung, Job, Heiraten, Kinder kriegen ... Fremdgehen und mit 50 gehen sie zum Zigarettenautomaten und kommen nie wieder ...

Gerade Kinder mit Problemen entwickeln eine "emotionale" Intelligenz ... sie reifen an den Problemen ...
... wenn sie alt genug werden und nicht vorher an Drogen oder Alkohol kaputt gegangen sind oder sich das Leben nehmen ...

...

Ich wohne auf dem Land - seit über 30 Jahren - hier ist das alles noch ziemlich heil ... Die Familien halten zusammen, Trennungen sind eher die Ausnahme ... Es gibt Junggesellen-Vereine ... Pfadfinder, Sport-Vereine, Freiwillige Feuerwehr mit Jugendabteilung und die Alten kümmern sich noch um die Jungen ... z.B. hat ein Bauer hier im Dorf eine seiner Wiesen zur Verfügung gestellt und die Väter haben daraus einen Fussballplatz gemacht ...

Unsere Städte sind m.E. unser Problem ...

Dort lümmeln diese coolen Typen rum, die nichts mit sich anzufangen wissen und so auf dumme Ideen kommen ... Warum gibt es in den Städten an jeder Ecke Jugendhäuser, Beratungszentren usw. und ...

... wo - zum Teufel - sind eigentlich die Eltern ???
 
Original geschrieben von Daggi
... wo - zum Teufel - sind eigentlich die Eltern ???


Arbeiten, um sich die Kinderproduktion leisten zu können. Für persönliches Interesse an ihren Produkten reicht's dann oft nicht mehr. Anders kann ich mir nicht erklären, warum Eltern es nicht mal fertigbringen, zu den Elternabenden für ihre Kinder zu gehen.

Aber klar, daß dann die Gesellschaft und der Staat "schuld" sind, schließlich - Eigenverantwortung ist ja aus der Mode, nicht?


LG, wirrlicht
 
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Ups ...

jetzt hast Du mir unwissentlich auf die Füsse getreten... lach ...

Ich war gestern auch wieder nicht - aber Vortrag über "Gesundes Essen" - das hat mich wahrlich nicht gelockt ... hihi

Bei uns in der Kindertagesstätte läuft dieses Problem auch gerade ... von 75 Kindern kommen nur höchstens 30 Elternteile ...

Ich habe mir mal so meine Gedanken gemacht und bin drauf gekommen ...:

Wir sind einfach überlastet ...

Lebensunterhalt, Wohnung, Haushalt, Garten, Auto, Angehörige, Einkaufen, Freizeit, Kind, Nachbarn, Hobby´s und noch einmal pro Monat eine Veranstaltung im Kiga ...
.. und da wir eine Elterninitiative sind, auch noch etliche Nebenpflichten ... Putzen, Staubsaugen, Gartenarbeit, Reparaturarbeiten usw.

Das gilt natürlich nicht für die Schulen ... trotzdem ist mir der Gedanke gekommen, dass es schlicht und einfach so ist ...
Diese Gesellschaftsform überfordert die Menschen schlicht und einfach ...

Die Eigenverantwortung - ja ... das ist gut und hört sich super an, aber wir haben auch Grenzen ... wir sind doch nur Menschen !

Ich soll ja nebenbei auch noch meinen Sohn zu einem geraden, pflichtbewußten Bürger erziehen, der später meine Rente finanziert ! ... und nicht auf die schiefe Bahn gerät, gelle ...

Alles meine Verantwortung !
 
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