WER IMMER DAS LIEST,
SO HILF MIR DOCH EINER,
ICH BIN DER VERZWEIFLUNG NAHE:
NUN HABE ICH SCHON DEN DRITTEN ODER VIERTEN VERSUCH GESTARTET,
MANDEN SEINEN DENKFEHLER KLARZUMACHEN
UND IN SEINER INTRANSIGENZ
WILL [SIC!] ER ES NICHT BEGREIFEN -
ER W I L L ES NICHT BEGREIFEN!
IRGENDEINEN Schöpfer muss es offenbar geben, einen Impuls, einen Zünder, der alles Sein und Seiende ausgelöst und den Anstoss gegeben hat.
Wenn ich mir erlaube die (ungemein unbeholfene) Frage zu stellen: "...und wer bitte hat den Schöpfer erschaffen"?, dann kömmt mich dabei folgende Überlegung an: selbst wenn ich nun alles, dass es über Gott zu wissen gäbe wüsste (und folgerichtig also ALLWISSEND wäre), muss eine, und zwar die einzig entscheidende, letzte, nie beantwortbare Frage, ewig unbeantwortet bleiben: warum "ist" überhaupt etwas, denn: wenn ich weiß "wir sind, weil Gott uns erschaffen" hat, weiß ich nicht, warum Gott ist, wenn ich weiß "Gott hat Gott 1.0 erschaffen", weiß ich wiederum nicht, warum Gott 1.0 ist.
Diese Problematik, diese Aporie gleicht dem hermeneutischen Zirkel, bezogen auf die Transzendentalität (wenn ich die nicht-empirischen transzendentalen Voraussetzungen von Emprischem untersuchen will, und sie zu meinem "Forschungsobjekt" mache, untersuche ich die transzendentalen wiederum nur wie empirische Eigenschaften, denen wiederum transzendentale Bedingungen zugrunde liegen - verzeih mir die behäbige, umständliche, ungeschickte Erklärung...)
Aber egal, nimm dir nur bitte diesen Rat zu Herzen: wenn es dich interessiert (was scheinbar nicht der Fall ist), warum es ohnehin sinnlos ist über "Gott" zu sprechen erfährst du in einem netten kleinen Aufsatz Ludwig Wittgensteins, namentlich "Tractatus logico-philosophicus".