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Robin
Guest
Aktuell in spiegel online: Bischof Wolfgang Huber stellt die Frage nach der Allmacht Gottes und umkurvt sie gleich wie ein virtuoser Wellensurfer:
Ein sensibles Thema, gewiss. Dennoch tun sich Fragen auf. "Sich ihnen [den Gewalten der Natur] nicht zu unterwerfen, sie aber zu achten, ist die Folgerung." Was ist damit gemeint? Ist es ein Zeichen Gottes, so war es eine Warnung - dann hätte er den Tod der 100 000 aber mit einkalkuliert. Oder ist Bischof Hubers Satz nur ein zutiefst menschlicher Schluss aus der Katastrope? Wozu dann aber Gott? Soll man dann sagen: Seine Wege sind unerfindlich (wo man doch sonst so viel über seine Motive zu wissen glaubt)?Wollte Gott den Tod so vieler Menschen? Auch diese Frage wird jetzt gestellt. Nein, kann die Antwort nur lauten, Gott will nicht den Tod. Sondern Gott ist ein Freund des Lebens. Sein Sohn, dessen Geburt wir in diesen Weihnachtstagen feiern, nahm den Tod auf sich, damit kein Mensch mehr geopfert werden muss - auch nicht den Gewalten der Natur. Sich ihnen nicht zu unterwerfen, sie aber zu achten, ist die Folgerung. Totale Sicherheit wird es nie geben. Aber mehr Sicherheit gegenüber Tsunamis kann und sollte auch entwickelt werden. Im Pazifik gibt es ein entsprechendes Warnsystem, im Indischen Ozean nicht. Das gehört zu den ungleichen Lebensverhältnissen in der Einen Welt. Viele Menschen, so scheint es, hätten sich in Sicherheit bringen können, wenn sie rechtzeitig gewarnt worden wären.