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Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Gott hat das Böse* mit erschaffen. Auch wenn Gott meint seine Schöpfung sei gut, ist demzufolge nicht alles gut, sondern gut ist, dass es gut und böse gibt. Der bibl. Gott trennt ganz klar zwischen Gut und Böse. Ansonsten würden z. B. Gebote keinen Sinn ergeben, oder?

fussel


* Satan, Teufel, Schlange, Luzifer, Widersacher, Zweifler usw.
 
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AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Gott hat das Böse* mit erschaffen. Auch wenn Gott meint seine Schöpfung sei gut, ist demzufolge nicht alles gut, sondern gut ist, dass es gut und böse gibt. Der bibl. Gott trennt ganz klar zwischen Gut und Böse. Ansonsten würden z. B. Gebote keinen Sinn ergeben, oder?

fussel


* Satan, Teufel, Schlange, Luzifer, Widersacher, Zweifler usw.

Hallo fussel,
mein Gottesbegriff orientiert sich nicht ursächlich nach der Bibel. Manche Bibelsprüche passen dennoch auch zu meinem "Gott", allerdings nur, weil es einfacher ist, eine bereits bekannte Formulierung zu verwenden, die eine sonst sehr schwer erklärbare Überlegung anschaulich macht.

Das was du als das von Gott geschaffene "Böse" aufzählst, sind Bilder, die auch etwas anschaulich machen sollen. Der Zweifler auf deiner Liste drückt für mich das am besten aus, was ich gemeint habe. Zweifeln an den eigenen Urteilen, daran, was ICH als gut oder böse einstufe, das bringt mich dazu, etwas von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten. Zweifeln verhilft mir zu einer breiteren und umfassenderen Sicht einer Sache. Gut und böse gibt es nur als Urteil (= ein Produkt des Denkens), nicht als etwas Manifestiertes. Alles was ich beurteile, kann aus einer anderen Sicht gegenteilig beurteilt werden. Was für mich gut ist, kann für jemand anderen böse bzw. schlecht sein.

Gott, so wie ich ihn verstehe, ist der Impulsgeber. Das was geschaffen wird, ist Leben. Neutral, ohne Bewertung. "Gut" ist das, was ich für meinen Teil des Lebens unterstützend und hilfreich empfinde, "Böse" ist das, was mein Leben behindert und schwierig macht.

Kannst du damit etwas anfangen, fussel?

:kuss1:
lilith
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Ich hab keine Ahnung was methexis bedeutet.

Methexis ist die teilhabe einer idee an einer höheren, also allgemeineren. platon legt diese hierarchie seiner ordnung der ideen zugrunde. er bedient sich dabei der sokratischen methode: so leitet er aus einer sehr allgemeinen idee, z.b. die kunst mehrere "unterideen" ab, z.b. kunst unterteilt er in schaffende und erzeugende kunst.
er geht dann soweit, dass eine ganz bestimmter bereich dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus der idee des guten als höchste idee entspringt, indem er an ihr teilhat.
er abstrahiert also nicht die speziellen dinge wie sie vorkommen zu allgemeineren (z.B. birnen und äpfel zu obst und dann zu früchten, dann zu organischem material,...), sondern er stellt die speziellen dinge als teile der allgemeineren dar.
somit sind sie praktisch durch allgemeinere "geschaffen" worden, kann man mit
unserm schöpfergottesbild vergleichen.
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Hallo psbvbn1,

dankeschön für die erklärung. So lerne ich "Unstudierte" immer wieder etwas dazu.:)

:blume1:
lilith
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Gott hat das Böse* mit erschaffen. Auch wenn Gott meint seine Schöpfung sei gut, ist demzufolge nicht alles gut, sondern gut ist, dass es gut und böse gibt. Der bibl. Gott trennt ganz klar zwischen Gut und Böse. Ansonsten würden z. B. Gebote keinen Sinn ergeben, oder?

fussel

aber ist es sicher, dass es nur gut und böse gibt, oder liegt das sein nicht irgendwo dazwischen? wenn ja, hat man mehrere wahlmöglichkeiten.
gebote, die diese möglickeiten einschränke, stören. also wäre es nicht sinnvoll, dass sie gegeben wurden.
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Hi psbvbn1,
Ich verstehe nicht ganz was du mir sagen willst. Ich kann deine Sätze unterschiedlich interpretieren. Kannst du mir genauer sagen, was du meinst?

fussel
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Hi psbvbn1,
Ich verstehe nicht ganz was du mir sagen willst. Ich kann deine Sätze unterschiedlich interpretieren. Kannst du mir genauer sagen, was du meinst?

fussel

ja, ich habe ein bisschen verworren geschrieben.
also ich gehe davon aus, es gibt nicht nur gut und böse, auch etwas das beiden seiten beinhaltet.
wenn man ein gebot aufstellt, das nur darauf ausgerichtet ist, dass gute tun zu sollen, ist dieses für mich einschränkend, nicht praktikabel, weil es die sicht auf die wirklichkeit versperrt, wo handeln nicht stur nach geboten ablaufen kann!
 
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AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

ich hab mir gestern einen gedankengang überlegt, der wie folgt aussieht:

wenn ich das wesen eines stuhles erkennen sollte, besitze ich eine idee davon, diese idee besitzt ideales sein in meinem kopf, ist also Essenz.
eine idee ist unveränderlich, ewig.

wenn ich gott erkennen könnte, besäße ich eine idee von ihm, er wäre essenz in meinem kopf.
da die idee von gott unveränderlich wäre, besäße ich immer die gleiche vorstellung von gott, was aber nicht der fall ist.

daraus ergeben sich zwei folgerungen: 1. gott lässt sich nicht erkennen oder
2. ich erkenne gott immer wieder anders

Bei 1. wäre das reden über wesen und eigenschaften und fähigkeiten gottes hinfällig, vergesst also große teile der theologie!:)
Bei 2. wäre ich beim erkennen abhängig von etwas außer mir. also das gottesbild wäre verschieden bei verschiedenen personen und/oder zu verschiedenen lebensphasen.

daraus würden wieder zwei folgerungen entstehen:
1. gott ist von uns in seinem wesen abhängig, dann wäre er nicht perfekt, er wäre kein gott mehr (noch schlimmer als oben 1.)
2. gott ist unabhängig von unseren vorstellungen über ihn, aber wäre das nicht schon wieder eine vorstellung von uns über ihn?

helft mir bitte meine fehler in meinem gedankengang zu finden oder irgendwie anders das paradoxon zu lösen!
 
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