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Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Wo ist bei dir der Unterschied zwischen einer Empfehlung und einem Gebot?
Muss ich nach deiner Empfehlung handeln oder nicht?
Wenn ich jemanden töte, weil mir sein Gesicht nicht gefallen hat. Komme ich bei dir vor einem Richter?

mit strafen, die von fall zu fall unterschiedlich zu erheben sind und bei denen man den hintergrund auch beachten sollte und alles außer todesstrafe.
Wo ist der gravierende Unterschied zu unseren Gesetzen?

Idee:
Ich bin kein Experte der griechischen Philosophie. Warum können nach Platon Ideen nicht temporär statisch und sterblich sein?
Ist die Menge der Ideen auch unveränderlich oder kontinuierlich anwachsend?
 
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AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Wo ist bei dir der Unterschied zwischen einer Empfehlung und einem Gebot?
Muss ich nach deiner Empfehlung handeln oder nicht?

hallo, fussel,

mit deiner zweiten frage beantwortest du deine erste eigentlich schon selbst. eine empfehlung ist ein leitfaden an den man sich halten sollte, weil er schon oft so funktioniert hat, man muss ihn aber nicht befolgen.
ein gebot hingegen ist ein fakt, eine anweisung nach der man handeln muss, die wie ich schon geschrieben habe, nicht sehr praktikabel ist.

Wenn ich jemanden töte, weil mir sein Gesicht nicht gefallen hat. Komme ich bei dir vor einem Richter?

ja, auch wenn du andere straftaten begangen hast, soll über dich geurteilt werden. bevor du mir wieder konterst, ob ein straftatbestand vorliegt oder nicht, kann man mithilfe der empfehlung überprüfen.
wie dieser straftatbestand zu werten ist und welche konsequenzen er nach sich zieht, liegt im ermessen der richter, die idealerweise frei von gesetzen, entscheiden. dabei können sie sich von den empfehlungen in ihrer urteilsfindung beeinflussen lassen, müssen aber nicht.
du siehst, der richter bekommt dadurch mehr macht!

Idee:
Ich bin kein Experte der griechischen Philosophie. Warum können nach Platon Ideen nicht temporär statisch und sterblich sein?
Ist die Menge der Ideen auch unveränderlich oder kontinuierlich anwachsend?

zweite frage: ideen sind nach den objektiven idealisten (z.b. platon und hegel) schon immer da, sie müssen vor uns da sein, da alles aus ihnen entsteht. die ideen bleiben dabei immer gleich, sind also statisch. weil wenn wir sie ändern würden, könnten wir unsere entstehung verändern, bei platon stieß das auf einen kausalnexus. wenn man das verändern könnte, was unsere ursache ist, sind wir nicht mehr deren wirkung, können also nicht mehr die ursache verändern, ein paradoxon!
zum tieferen verständnis von platon, dass ich leider noch nicht besitze, empfehle ich dir, ihn zu lesen!
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Der Rechtsstaat, indem wir leben, ist also nicht praktikabel, aber deine anarchistische Ideolgie schon. Es lebe die Willkür der Richter und Herrscher! :D

Ich habe lange mit meiner Antwort gewartet, weil ich nicht wusste, ob du mich veräppeln willst. Doch dann ist mir eingefallen, das ich zu meiner Punkzeit mit cirka 16 Jahren ebenfalls an eine friedliche Anarchie glaubte. Dehalb denke ich, dass auch du deine Meinung ändern wirst, wenn du anfängst ein eigenständiges Mitglied der Gesellschaft zu werden.

:umarm:
fussel
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

ja, auch wenn du andere straftaten begangen hast, soll über dich geurteilt werden. bevor du mir wieder konterst, ob ein straftatbestand vorliegt oder nicht, kann man mithilfe der empfehlung überprüfen.
wie dieser straftatbestand zu werten ist und welche konsequenzen er nach sich zieht, liegt im ermessen der richter, die idealerweise frei von gesetzen, entscheiden. dabei können sie sich von den empfehlungen in ihrer urteilsfindung beeinflussen lassen, müssen aber nicht.
du siehst, der richter bekommt dadurch mehr macht!

Hallo psbvbn!

Damit komme ich nicht ganz klar, vielleicht verstehe ich es aber auch falsch:

Der Richter ist prinzipiell zu 100 % dem Gesetz unterworfen. Das entspricht schon dem Prinzip der Gewaltenteilung, denn nicht er entscheidet über das Bestehen der Gesetze, sondern der Souverain bzw. die Legislative. Folglich muß er seine Ermessensentscheidungen, sofern er die im Einzelfall hat (vornehmlich im öffentlichen Recht) immer einer sog. teleologischen Auslegung unterziehen. Das heißt er muß sie immer vor dem Hintergrund beurteilen, was der Gesetzgeber mit der Schaffung der Norm bezwecken wollte.

Das kann freilich zu gewaltigen Gewissenskonflikten führen, denn es gibt nicht nur gute, sondern auch weniger gute und teilweise auch lückenhafte Gesetze. Deshalb hat sich in der Praxis so etwas wie eine richterliche Rechtsfortbildung entwickelt, die oft auch zu Korrekturen (z.B. Analogien) führen kann. Oft führt dies dazu, daß die Legislative reagieren muß. Trotzdem sollen auch diese sich im Rahmen der Zweckrichtung bewegen.

Zudem füllt ein Richter natürlich die Rechtsnormen im gesellschaftlichen Kontext aus, er sollte es jedenfalls. Da die gesellschaftlichen Wertvorstellungen sich stetig verändern, verändert sich oft auch die Anwendung der Rechtsnormen (Beispiel: sittliche Vorstellungen).
Zugleich muß er aber auch die Normen schützen.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

Der Rechtsstaat, indem wir leben, ist also nicht praktikabel, aber deine anarchistische Ideolgie schon. Es lebe die Willkür der Richter und Herrscher! :D

Ich habe lange mit meiner Antwort gewartet, weil ich nicht wusste, ob du mich veräppeln willst. Doch dann ist mir eingefallen, das ich zu meiner Punkzeit mit cirka 16 Jahren ebenfalls an eine friedliche Anarchie glaubte. Dehalb denke ich, dass auch du deine Meinung ändern wirst, wenn du anfängst ein eigenständiges Mitglied der Gesellschaft zu werden.

:umarm:
fussel

fussel, danke für dein mitgefühl mit meiner "phase".:reden:

aber ich glaube nicht, dass eine willkürherrschaft der richter einer anarchie entspricht, wo sie dann über andere leute mit urteilen herrschen. ich will damit keine anarchistische theorie entwerfen.

@zwetsche
du hast mich so schon richtig verstanden.
ich habe vielleicht ein wenig vorausschnell geschrieben, denn ich habe den unterschied zwischen gesetzgebung und gesetzausübung nicht beachtet.

@alle
vielleicht könnten wir aber dieses thema in einen anderen thread verschieben,
denn hier geht es ja eigentlich um gott und den philosophischen umgang mit ihm. ich bleib immer noch auf meinem paradoxon (beitrag 70) sitzen, die bisherige diskussion hat ihn nicht zu lösen vermocht.
 
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AW: Gott-die Grenze des Verstandes und der Philosophi

gute idee von dir mit dem thread, fussel!

weil das gehörte ja überhaupt nicht mehr zum thema "gott".
 
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