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God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Hubert Kleinert, Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule für Verwaltung des Landes Hessen in Wiesbaden, bringt in einem Kommentar die Kritik an Europa auf den Punkt. Er erklärt warum die Iren mit Nein gestimmt haben, er erklärt was falsch läuft in Europa und schlägt vor, wie man es besser machen könnte:

Warum die Iren nicht die Deppen Europas sind

Und interessant an dem Kommentar ist, dass er sämtliche Argumente enthält, die ich bereits mehrfach hier vorbrachte. Ganz bekloppt bin ich also offenbar doch nicht.


lg, xcrypto
 
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AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Auch wenn hier viel über einzelne Vorgaben der EU gestritten wird scheinen die Meisten ja der Meinung zu sein, dass der Integrationsprozess auf jeden Fall weitergehen muss.

Ich frag mich da warum eigentlich?

Sicherlich gibt es schon einige Vorteile: Keine Grenzkontrollen mehr in der EU, kein Geldwechseln mehr wenn man ins EU-Ausland fährt, keine Zölle auf tschechisches Bier und auch noch Teil einer der weltstärksten Wirtschaftsmächte- wow, das ist schon nicht schlecht. Aber trotzdem könnte man doch auch in einem System von vielen einzelnen Nationalstaaten, von denen sich jeder um seine eigenen Angelegenheiten kümmert ein glückliches Zusammenleben führen.

Warum wird die Weiterentwicklung der EU hier als einzige Alternative für die Zukunft betrachtet?

Andere Länder wie z.B. die Schweiz schaffen es doch auch von der EU eingekreist weiterzuexistieren und ich glaub nicht, dass es den Leuten dort soviel schlechter geht als in den EU-Ländern

In der Schweiz findet ja auch gerade die Fußball-EM statt, da feiern ja auch alle Europäer gemeinsam ohne das sie sich daran stören, das die Schweiz nicht in der EU ist

Und ich glaube auch, BelAir 57 (ich hoff des is jetz richtig geschrieben) hat es ja auch schon angedeutet, das dies alles auch schon wieder in so eine gewisse Blockbildung führt.
Jetzt haben wir in Europa die EU als Block. In Amerika wurde doch auch gerade so ein Nordamerikanischer Block gebildet (aus USA, Kanada und Mexico glaub ich) (vielleicht kann mich ja da nochmal jemand aufklären)
Jetzt fehlt nur noch so ein Bündniss zwischen China und Rußland, denn hätte man die Welt wieder schön in gerechte Blöcke verteilt. Und wo ich gerade dabei bin, die Islamische Welt könnte man ja wohl auch schon als ein geschlossen Block bezeichnen (ja ich weiss, ich triffte in die Weltpolitik ab)
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

...weil kein einziger europäischer Staat alleine in der globalen Welt existieren könnte - auch die Schweiz nicht, die, wenn sie ehrlich ist, zugeben muss, dass sie ganz schön von der EU profitiert, ohne Mitglied zu sein...
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Hallo Oktoberwind,

das hat nichts mit dem Thema zu tun. China profitiert auch ganz schön von der EU ohne Mitglied zu sein.


lg, xcrypto
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Die Schweiz wird so wie hier auch immer wieder von EU-Gegnern angeführt und ist (so wie auch Norwegen, wenn auch aus anderen Gründen) ein gutes Beispiel.
Sie blieb von beiden Weltkriegen und den damit verbundenen katastrophalen wirtschaftlichen Rückschlägen verschont.

Dazu eine Information des WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung), 2005:

Die Schweiz übertrifft Österreich zwar in fast allen Indikatoren
der Wettbewerbsfähigkeit und ist immer noch eines der reichsten
Länder der Welt. Die Wirtschaft expandiert aber schon seit längerem
langsamer als in Österreich. In der Entwicklung des BIP pro Kopf war
Anfang der neunziger Jahre ein Bruch zu verzeichnen…
Der anfänglich große Vorsprung der Schweiz gegenüber Österreich macht
nach jüngsten Daten nur noch rund 6 Prozentpunkte aus.

Der Wachstumsvorsprung Österreichs vor der Schweiz im Ausmaß von rund 1 Prozentpunkt pro Jahr im abgelaufenen Jahrzehnt lässt sich auf folgende Faktoren zurückführen: …“


Weiters:
Die Schweiz verfolgt, nach der Ablehnung des EWR-Abkommens in
einem Referendum 1992, die Strategie einer allmählichen Annäherung an
die EU über bilaterale Abkommen. Seit 2002 gelten die "Bilateralen
Abkommen I", die Teilabkommen der "Bilateralen II" traten 2005
bereits teilweise in Kraft. In zwei Referenden hat das Schweizer Volk
der Teilnahme am Schengen-Abkommen und der Ausdehnung der Öffnung des
Arbeitsmarktes auch für die 10 neuen EU-Länder zugestimmt. Die
Schweiz hat damit die wesentlichen Inhalte des EWR-Abkommens
nachträglich übernommen.

http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20051028_OTS0029&ch=wirtschaft

Die Handelsbeziehungen Chinas, Südafrikas, den USA oder Australiens untereinander oder mit D und Ö bringen auch einen gegenseitigen Profit (das ist ja das Handelsprinzip), bei den bilateralen Verträgen geht es aber um etwas anderes, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Der Schweizer Wirtschaft geht es erst seit dem Inkrafttreten der bilateralen Verträge wieder gut, geht aus den Wirtschaftsdaten hervor.

2006 befürworteten die Schweizer eine Aufbauhilfe der Schweiz in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro für die neuen osteuropäischen EU-Mitglieder. Die bilateralen Bindungen mit der EU wurden dadurch weiter ausgebaut.

Gruß an alle
Andreas
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Zu deinem Link, xcrypto:
Die konstruktiven Vorschläge zur Verbesserung der EU (so lege ich deine Ideen aus, wie ich schon mal geschrieben habe!) sind aber wieder etwas anderes als die "Anregungen", über einen EU-Austritt nachzudenken!
Das ist eben das Verwirrende, das ich ebenfalls schon angeschnitten habe: Geht es jetzt um einen Austritt aus der unnötigen EU oder um Verbesserungsvorschläge?
Noch irreführender ist ein Vergleich der EU mit Bündnissen wie die NATO oder mit Nordamerika (nicht nur USA), Birnen und Äpfel...!

Warum eine EU?
Das von ziemlich allen Seiten befürwortete Friedensprojekt jetzt mal beiseite gelassen, denn der Frieden ist ja sowieso eine Selbstverständlichkeit (Vorsicht, Ironie):
Wenn jeder einzelne europäische Staat mit China, USA, Russland oder Japan über unerlässliche Handelsverträge, verschiedenste Wirtschaftsforderungen, humanitäre Belange usw. verhandeln müsste, dann …
… würde ich gerne die Leute hören oder lesen, die heute von der Diktatur der EU sprechen!

Und: Über die angebliche Diktatur in Deutschland oder Österreich, wo über Verfassungen und Gesetze wenig oder gar nicht abgestimmt wird und wo ein Vergleich mit demokratischen Gepflogenheiten naheliegender wäre, schweigt man sich hier aus.

Warum mir dein Vorschlag gefällt, xcrypto: Weil solches oder ähnliches mMn die EU tatsächlich handlungsfähiger und durchschlagskräftiger machen könnte.

Warum ich aber skeptisch bin: Weil einerseits eine solche starke EU nicht gewünscht wird (Verlust der Souveränität?), wie man es nicht nur hier immer wieder vernehmen kann.
Und weil andererseits ein starker Überstaat praktisch nie so ohne weiteres verordnet werden kann.
Beispiel USA: Nordstaaten – Südstaaten – Mexiko (nicht gelungen), Krieg und Bürgerkrieg!

Gruß
Andreas
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Aha. Und du bestimmst hier, was zum Thema passt und was nicht!

Na ja, xcrypto will ja wohl nicht bestimmen, was hier zum Thema gehört.
Er hat eine Meinung geäußert, die ich übrigens nicht falsch finde...
Es ist hier immer die Gefahr gegeben, dass sich an einem konkreten Thema die Versuche entzünden, "alles und jedes" zu diskutieren. Das ursprüngliche Thema verschwindet dann, bis vielleicht irgendwann jemand einen neuen Thread mit ebendem Thema aufmacht.

Da finde ich Hinweise wie den von xcrypto durchaus hilfreich, im Hinblick auf etws mehr geistige Disziplin.:)

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: God bless you, Dublin! F*** you, Brussels!

Zitat von Andreas:
Die Gurkenkrümmung ist mMn ein gutes Beispiel für Desinformation, Nichtinformation und populistischer (Medien-) Politik:

Niemand scheint verstanden zu haben, warum die Gurkenkrümmung von der EU reguliert sein muss.
Was geht das „Brüssel“ an, lächerlich, ein Kasperltheater, die EU halt…!

Jetzt möchte endlich die EU diese Regelung fallen lassen: Aufschrei der Länder, voran Frankreich und Deutschland, auch Ö. sympathisiert mit ihnen!
Es war eine Forderung des Handels, nicht der „mächtigen Herren in Brüssel“, weil man es nicht den einzelnen Ländern überlassen wollte, Größe und Gewicht nach dem Subsidiaritätsprinzip selber festzulegen, was nicht nur Lieferungen sehr kompliziert macht, sondern auch Preis- und Qualitätsvergleiche fast unmöglich macht (eine Forderung der Konsumentenvertreter!).

DANN fragt man sich, warum die "mächtigen Herren in Brüssel" der Forderung des Handels nachgeben!?

Schwäche oder Lobbyismus?

Mir ist es auch relativ egal, was die Gurken oder Orangen angeht.

Worum es mir geht ist , womit sich eine Union so alles beschäftigt, die noch nicht einmal in der Lage ist, einen Konsens über die Verfassung unter seinen Mitgliedern zu erzielen. Da ist es mir auch egal, wie sinnvoll Gesetze sind oder nicht.

Jaja, ich weiß, es waren nur die Iren, die allen 26 anderen im Weg stehen. Bei den Menschen in den restlichen Staaten herrscht ja breite Zustimmung. Übrigens, in einem Punkt lag ich falsch: Man kann auch ohne Volksabstimmung seine Meinung zur EU kundtun: In dem Mann Politiker wählt, die EU-kritisch sind. Das wäre bei uns: DIE NPD? DIE DVU? DIE REPUBLIKANER? So kann es ganz schnell gehen: Wegen dem Versagen Brüssels machen sich bei uns die Radikalen breit. Die EU muss sich damit nicht rumplagen, die erwägt Sanktionen und damit hat sich das Problem.

Und nur, damit es nicht unter geht: Es wurde schon gesagt: Die meisten, die sich hier kritisch äußern, wollen keine Abschaffung der EU.

Man fragt sich nur, wie die EU jemals Zusammenhalt erreichen will, wenn sie die Sorgen der Menschen nicht ernst nimmt. Da haben es Nationalpolitiker einfacher, in der Tat.

Und es ist auch ein rührendes Bild: Die arme, missverstandene EU, die durch den Dolchstoß missgünstiger nationaler Medien und Politiker nieder gemeuchelt wird.

Die EU hat ja auch gar keine Möglichkeiten, die Menschen zu informieren. Oder Dinge richtig zu stellen, nicht wahr?

Oder liegt es auch mit daran, dass Brüssel bis jetzt die Unterstützung der Menschen als selbstverständlich hingenommen hat, und sich um Information zu wenig gekümmert hat?

Das sieht übrigens der französische Premierminister ähnlich, in sofern scheint da was dran zu sein.

Die Tricks der Gegner wären, mit ein bisschen besserer Information, leicht zu durchschauen gewesen. Ich habe mich vorgestern mit einer irischen Studentin hier in Bonn unterhalten. Sie hat erzählt, dass die Gegner beispielsweise behauptet hätten, die Iren dürften, wenn der Vertrag angenommen wird, nicht mehr mit Torf (in Teilen Irlands ein beliebtes Heizmittel) heizen, da der EU-Vertrag auf Grund von Umweltschutzgründen die Torfverbrennung reglementiert.
Was sie nicht erwähnten: Es ging um die großangelegte Torfverbrennung in Fabriken oder ähnlichen Gebäuden, nicht um die privaten Haushalte (Wenn ich es richtig verstanden habe.)

Meine Frage ist jetzt: Wenn das dumme Volk mit dem Blick nicht über das Schnapsglas hinaus, dass sich lieber für Fußball (oder Rugby oder Hurling) interessiert, den Gegnern des Vertrags zuhört, warum hat es dann die EU, die weitaus besser organisiert ist als die Vertragsgegner es nicht geschafft, dass man ihnen zuhört?

Weil die Vertragsgegner näher dran waren, nicht wahr? Genau das ist mein Problem! Wo war die EU? Es gibt irische EU-Abgeordnete, Beamte. Keiner dieser (übrigens gut ausgebildeten Leute) war in der Lage, seine Landsleute aufzuklären .

Zitat von Andreas:
Die meist übliche Forderung (eine genaue Information über die Verfassung) ist meist nur eine manipulative, vordergründige Forderung der EU-Gegner. Wenn man etwa 400 Seiten auf nur 100 zusammenstaucht, interessiert das die Masse genauso wenig wie auch ein Heftchen mit nur 10 Seiten. Ich habe in der Tageszeitung schon einige Male die Inhalte gelesen (zuletzt vor der Iren-Abstimmung eine Großseite), und ich glaube, dass das im Normalfall für die Durchschnittsbürger deshalb genügt, weil genug viele nicht mal so viel lesen – höchstens populistische, marktschreierische Aufmacher wie die Gurkenkrümmung oder die Despotenherrschaft der EU statt einer Demokratie.

Wer das nicht glaubt, weil er/sie persönlich wirklich mehr wissen will, sollte sich in der Realitätswelt umblicken! Wer es genauer wissen will – Internet! Ich habe schon jede Menge von Links und Verweise gelesen, in Tageszeitungen und auf Plakaten beispielsweise, mir aber noch nicht die Zeit genommen, da zu stöbern. Und ich wage die Behauptung, dass es den meisten anderen entweder genauso geht oder dass sie noch weniger Zeit/Interesse haben, Verfassungstexte und Erklärungen seitenweise zu lesen!
Blickt euch doch um, aber nicht nur im Büro!

Noch einmal: Will die EU erfolgreich sein, sollte sie sich nicht auf die nationalen Medien verlassen.

Viele Grüße,
Sunnyboy
 
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Hallo Sunnyboy!
Die Gurken sind uninteressant?
Warum dann die Aufregung über "Lobbysten"?
Warum darf man eigentlich dem Handel in dieser Frage auf keinen Fall nachgeben?
Und auch nicht den Konsumentenvertretern, die ja auch dafür waren?
Was wurde eigentlich mit den Gurken dem europäischen Volk wirklich angetan???

Dir müsste doch auch dieser Ton auffallen: Die rührende EU, die EU muss..., diese EU kann nicht..., die EU kann mich..., diese EU soll gefälligst ....(siehe auch Thread-Titel)!

Wer ist diese EU?

Wie soll diese EU menschennah sein, wenn sie nur abstrakt ist, nicht fassbar ist?
Da wird niemand wirklich verantwortlich gemacht, unsere Politiker können sich wieder schön ducken...

Zu meiner Definition der "Information" will ich mich nicht wiederholen, noch eine konkrete Ergänzung dazu:
Da ich eben der Meinung bin, dass die EU von den nationalen Politikern bestimmt werden muss, müsste auch hier angesetzt werden:

1. Informationspflicht über aktuelle Vorgänge in der EU müssen vorgeschrieben sein und laufend durchgeführt werden. Denn aus purer Menschenfreundlichkeit und liebevoller Bürgerliebe geschieht selten was, auch nicht in der Politik.
Da muss jeder EU-Staat ein Budget aufbringen, um das entsprechend zu organisieren, und das ist bei der nötigen Konsequenz nicht so wenig, wie sich das vielleicht momentan anhören könnte!
Dann wären Gurkenpolemiken erst gar nicht aufgekommen und das Landwirtschaftsministerium kann sich nicht um eine Antwort drücken.

Aber "die EU in Brüssel" wird das nicht für ganz Europa machen können, denn es geht hier nicht um Gesetzestexte alleine, auf die sind auch die wenigsten heiß - das hat nichts mit dem dummen Volk zu tun!

2. Die nationalen Parlamente sollen Mitspracherecht bekommen und nicht nur alles auf das EU-Parlament abschieben - das wäre im Lissabon-Vertrag vorgesehen!

Gruß
Andreas
 
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