Moebius,
es verwundert auch mich hier im Forum, dass so viele Teilnehmer mit vehementer Beharrlichkeit religiöse Märchenliteratur historischer Tatsachen und Fakten vorziehen; - und es stimm wie Du es zum Ausdruck bringst! – dahinter steckt die Angst vor der eigenen Verantwortung! - vor allem aber: sich selbst zu erkennen;
„Erkenne dich selbst“
(Gnothi seauton Γνῶθι σεαυτόν Gnōthi seautón, auch Γνῶθι σαυτόν Gnōthi sautón; vermutlich von Heraklit, vielleicht auch älter)
Die „biographisch- lebensgeschichtlich- familienbezogene Vergangenheitsbewältigung“ ist auch mit einer dafür notwendigen Bildung verbunden, Therapeuten können diesbezügliche Defizite leider nicht immer wettmachen, scheitern infolge damit auch an der Unvernunft und dem Unwissen ihrer Klienten.
Gruß
K. M.
Bildung ist gut, aber schützt sie wirklich?
"Jedem Deutschen von nur einiger Bildung sind die unsterblichen Helden des Odyssee und des Don Quichotte vertraut wie kaum die Biblischen Geschichte.Shakespiere und Ibsen gehören zu unseren Klassikern ganz wie Goethe und Gottfried Keller. Pindar, Horaz, Dante, Petrarca, Ariost, Boccaccio, Rabelais, Byron stehen nicht ungelesen in unseren Bücherschränken.Und Dickens, Stendal, Balzac, Flaubert, Baudelaire, Leopardi, Dostojewski, Jacobsen, Strindberg sind in Deutschland allbekannt...." Hier spricht ein Mann mit Bildung. Oder???? Diese Worte stammen von Arthur Schürig aus seinem Vorwort zu: "Tagore.Seine Persönlichkeit Seine Werke Seine Weltanschauung".Schurig beklagt die Verehrung von Tagore: "Verdient der Fremdling all die Ehre und Bevorzugung?" "Tagore mag einzelnen, weiblichen, unselbständigen Naturen, Leuten die unbedingt für etwas schwärmen müssen, Seelen die in Not sind und nicht wissen, wo sie die große Geistesführer der Vergangenheit finden, als Heilsverkündiger erscheinen. ......." " Genug." " Bei allem wollen wir nicht vergessen, das wir Abendländer sind. Jahrtausende sind wir, als glückliche Erben griechischer und römischer Kultur, stolz darauf gewesen, im Gegensatz zur asiatischen Benebelung und Selbstbenebelung des Verstandes, klar zu denken, Wirklichkeit und Imagination streng auseinander zu halten, kräftig, zielbewußt und tätig zu leben und die bescheidenen Freuden des Diesseits nicht gerade zu verachten. Der Wahrhafte Abendländer hat auch heute noch keinen Anlaß, seinen alten Ideen und Idealen untreu zu werden. Europa erneuert sich. Es ist nicht das erste Mal. Der Europäer hat in solchen Zeiten keine Zeit zu morgenländischer Meditation. Er hat alle Hände voll zu tun. Was wäre er lieber denn Tatenmensch? Es wird aus den Ruinen neues Leben erblühen. Aber weder Budha noch Tagore werden ihm dabei helfen." Arthur Schurig, Ostrau, am 28. August 1921.
" Wer mich auf der Straße sieht, läuft hinter mir her. Die Menge wird von ihrer eignen Masse hypnotisiert. Ich habe nichts damit zu tun."
Tagore (von Schürig zitiert!)
Wovon lassen wir uns heute, 90 Jahre später, hypnotisieren, beeinflussen, lenken? Haben wir aus der Geschichte gelernt? Sind wir nicht auch Kinder unserer Zeit, unfähig zu sehen wovon wir manipuliert werden? Vom Papst wohl am wenigsten, vermute ich..........