Schuld ist ein gedankliches Konzept. "Du hast Dich nicht so verhalten, wie Du Dich hättest verhalten sollen."
Ach und ich dachte immer wenn das Zeichen mir 10 € geliehen hat, dann schulde ich dem blöden Zeichen genau diese Summe und bin die Schuld wieder los, wenn ich sie zurück gezahlt habe. Danach ist es wieder gut.
Was Du da beschreibst hat viel mit dem gedanklichen Konzept eines kleinen Kindes zu tun, welches danach strebt es seinen Eltern recht zu machen und die fixe Idee entwickelt hat, dass es ein perfektes Verhalten gibt und seine Gefühle ausgeschaltet hat, weil die Enttäuschung einfach zu groß wird über die permanente Frustration der Emotionen.
Schuld liegt in der Vergangenheit und ist dort nicht mehr änderbar, deshalb ist Schuld, wenn sie einmal anerkannt ist, prinzipiell untilgbar.
Das ist aber ein teuflisches Konzept. Willkommen in
der Hölle. Da bleibt ja alles beim Alten.
Mit dem Schuldkonzept werden dem Individuum Gruppenfesseln angelegt.
Und wer hat ein Interesse an diesem Blödsinn?
Lediglich gefühllose Zeichen und Dinge. Automaten und Roboter eben, die sich mit hohlen Phrasen begnügen.
Dankbarkeit ist ein Gefühl. Es kommt oder es kommt nicht.
Wenn ich alles habe, was ich brauche kann sich Dankbarkeit einstellen, wenn das nicht da ist, dann liegt ein Mangel vor und ein wacher und aufmerksamer Mensch wird versuchen diesen Mangel zu beheben. Für die Schlafmützen gilt das Gegenteil. Die müssen dann erst einmal geweckt werden.
Es fühlt sich für alle Beteiligten angenehm an, kann aber nicht verordnet oder erzwungen werden.
Es können aber Bedingungen dafür geschaffen werden und die Aufmerksamkeit darauf gelegt werden, warum dieses Gefühl gerade nicht mehr fließen kann.
Ist Schuld tatsächlich etwas, das in der Vergangenheit begründet liegt, im Sinne von
"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern"
Diese Bitte im Vater unser zeigt einen ganz deutlichen Hinweis auf die zwischenmenschliche Beziehung. Sie ist auch da aufzulösen. Da liegt der Dreh- und Angelpunkt.
In einer solchen Beziehung kann auch untersucht werden, ob tatsächlich eine Schuld vorliegt oder eben ein Mangel aus Unwissenheit oder Blockaden im Denken und damit im Handeln.
Zum Beispiel: sibel teilt uns in ihren Beiträgen (Gegenwart) ihre Gedanken mit, deshalb schulden wir ihr Dank.
Nein das schuldest Du ihr erst einmal gar nichts. Du hast die Möglichkeit diesen ihren Beitrag lesen und vergessen, gar nicht erst einmal wahrnehmen,
bewusst ignorieren weil sich um sibel handelt und Du ihre Beiträge wenig konstruktiv bis jetzt erlebt hast, oder wiederum auf ihre Gedanken eingehen und in Deinem Sinne weiterspinnen und entwickeln, oder ihre Gedanken als ein wertvolles Mosaikstück und Ergänzung wahrnehmen, die Dir selber noch zur Abrundung eines heilen Bildes gefehlt hat. Bei letzterem stellt sich bei mir dann Dankbarkeit und eine Befriedigung ein. Da habe ich dann immer noch die Entscheidung ob ich jetzt wie ein gestillter Säugling zufrieden einschlafe oder ihr diese meine Dankbarkeit hier im Forum auch mitteile.
Auf diesen Satz trifft Deine obige Erklärung nicht zu. Was nun
Das liegt eben in Deiner eigenen und freien Entscheidung, siehe oben.
rg