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Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Ja, durchaus möglich, hoffe aber, es ist nicht nur - ein Wunschdenken Deinerseits. Es sind ja gar nicht so wenige, die solches herbeirufen.


Warum sollte ich so etwas wünschen?
Ich unterstelle allen, das ist jedenfalls mein Beweggrund, die offentsichtliche Fehlentwicklungen in der BRD, auch hinsichtlich auftretender Demokratiedefizite, sich Sorgen um unsere Demokratie machen, weil sie diese eben erhalten wissen wollen.
Ich sehe im Gegenteil diejenigen als Feinde der Demokratie, die Kritik und freie Meinungsäußerung unterdrücken wollen und mehr Überwachung fordern.

Dein bester Freund ist derjenige, der dir auch deine Fehler aufzeigt.
 
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AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Dein bester Freund ist derjenige, der dir auch deine Fehler aufzeigt.

wie wahr.

und zwar, wenn er das aus liebe tut. denn dann ist er ja auch dein freund.
tut er es, um dich fertig zu machen, dann könnte mensch ja fast annehmen, er wäre dein feind.....

nur wird heute zwischen freund und feind nicht mehr stark unterschieden.
vielleicht, weil der heutige mensch nicht wahrhaben will, dass er auch feinde haben könnte?
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

ich weiß ja nicht, wo du, rupert, genau den unterschied zwischen kritisieren und schlechtreden triffst.

aber das aufzeigen von missständen unserer gesellschaft, sollte hier sicher nicht als einfaches "schlechtreden" abqualifiziert werden.
denn sonst passiert genau das, was wotanswut und ich gemeint haben, wenn wir sagen, dass einem nicht mehr erlaubt ist auszudrücken, was einem auf dem herzen liegt.

so schlimm wohl andere zeiten hierzulanden gewesen sein mögen, auch jetzt gibt es missstände, die nicht übersehen werden sollten!

und jede/r, der diese missstände oder problembereiche abtut, indem erSie meint, früher wär´s noch viel schlimmer gewesen und woanders wär schon das, was wir haben, das paradies, tut der ganzen situation HIER nichts gutes

und problembereiche gibt´s leider auch hierzulande wahrlich genug.
und sie führen genau zu der entwicklung, die u.a. hier unter dem thema "neue nationalsonzialisten" besprochen wird:

  • sich ins koma saufende jugendliche
  • junge menschen ohne ausbildung und arbeitsplatz und ohne perspektive
  • zunehmender analphabetismus
  • verfehlte integrations- und zuwandererpolitik
  • wertewandel in der gesellschaft
  • wegfall des religiösen zusammenhalts
  • ein künftig unbezahlbares sozialsystem
  • entscheidungs- und reformschwache politiker
  • ziel- und planlosigkeit innerhalb der polit. führungsschicht - stattdessen
  • totale abhängigkeit von wirtschaftlichen belangen
  • unfreiheit bei vorgaben, die regional unpassend sind und vom volk nicht angenommen werden (stichwort EU)

unser problem hierzulande ist es halt, dass unsere demokratie nunmehr nicht mehr in den anfangsschuhen steckt. wir haben halt nun nicht mehr die schöne und klar zielorientiert nachkriegs- und aufbauzeit.
ich glaube nicht, dass es gut ist, den jetzt lebenden und geborenen andauernd vorzuhalten, dass sie erstmal die schlechten zeiten früher erleben hätten müssen!
auch heute und jetzt gibt es leider mitten unter uns jugendliche mit kaum vorhandenen aussichten.
und ebenso gibt es menschen, die schon jahrelang in ihren berufen arbeiten und nicht mehr können.
es gibt nach wie vor einen hohen prozentsatz an alkolhol- oder sonstigen suchtkranken. wobei die tablettensucht (die, wo keiner merken soll, dass es sie gibt!) weiter stark im vormarsch ist.
und die modekrankheit "burn-out" hat sicher noch nicht ihren spitzenwert gefunden.
die "rechte" ist im vormarsch.
die "linke" ist zunehmend konzept- und aussichtslos.
und die umweltsünden hören - auch in ländern, die den unseren sehr nah sind, nicht auf - ja, sie weiten sich geradezu aus, wenn man sie überregional oder gar global betrachtet, was man in diesem themenbereich ja muss!

alles in allem bleibt hier sehr viel, was verbesserungs- oder veränderungswürdig wäre.

nein, gutes schlechtreden, das will ich nicht.
aber leider sehe ich zu vieles, was ich einfach nicht "gutheißen" kann.

und da gehört auch das bénehmen unserer politiker im hohen haus dazu.
hör dir doch mal eine diskussion dort an!

dann wirst du merken, dass das einfach nicht richtig sein kann, wenn menschen derart an wichtige themen herangehen, indem sie sich gegenseitig andauernd nur runtermachen und den "schwarzen peter" zuschieben.
und zum schluss ist da wieder keine weg, keine einigung, keine aussicht.

und das einzige positive wäre, dass man sich denkt, woanders ist´s ja eh viel schlimmer!

das kann doch nicht "unsere demokratie" gewesen sein! :haare:




und noch was möchte ich hier anmerken:

meine mutter ist heuer, 91-jährig, gestorben. sie hat also all die zeiten, von denen du, rupert, hier sprachst selber erlebt.
aber in ihren letzten jahren sagte sie oft, dass sie froh sei, schon so alt zu sein. denn das, was sie hier und jetzt so mitkriegt, (damit meinte sie die atomsache, die zunehmende arbeitslosigkeit, die sterbenden regenwälder, die geldknappheit in sozialen belangen, das unpassende schulsystem, das ozonloch, die luftverschmutzung, die politische abkehr von sozialen werten, den rechtsruck, die ständig welchselnden no-name-politiker......) lässt sie gerne hinter sich.
und ich kann´s ihr wirklich nicht verdenken.


Bravo Kathi, du hast es auf den Punkt gebracht.
Genau die Argumentation, die Rupert hier anbringt, habe ich schon einmal erfahren: In der DDR gab es auch das von oben verordnete Verbot der Kritik am Staat DDR und seiner politischen Führung und viele Menschen die Kritik an der DDR ablehnten, weil wir ja froh sein konnten im fortschrittlichen, weil sozialistischen, und demokratischen deutschen Staat zu leben und nicht in der rückschrittlichen imperialistischen und militaristischen BRD.
Was aus der DDR wurde, trotz oder wegen der Unterdrückung von Kritik und Meinungsfreiheit, wissen wir alle.
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

wie wahr.

und zwar, wenn er das aus liebe tut. denn dann ist er ja auch dein freund.
tut er es, um dich fertig zu machen, dann könnte mensch ja fast annehmen, er wäre dein feind.....

nur wird heute zwischen freund und feind nicht mehr stark unterschieden.
vielleicht, weil der heutige mensch nicht wahrhaben will, dass er auch feinde haben könnte?

Das Problem bei vielen Deutschen ist, das sie die Meinung und Argumentation eines anderen Menschen nicht akzeptieren wollen. Das sie auf andere Argumente nicht gelassen reagieren um ruhig ihre eigene Argumentation vorzubringen.
Wie oft hört oder liest man: Ach solcher Meinung bist du/wenn du das so siehst/ wenn du das sagst . . . dann bist du ein/dich müßte man/du gehörst . . . (Schublade auf, Schublade wieder zu)

Warum sind wir nur mit dem Schicksal bestraft, das unser Volk immer wieder 100tausende kleine Despoten hervorbringt, die meinen, sie müßten den Rest des Volkes erziehen und disziplinieren?
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Warum sind wir nur mit dem Schicksal bestraft, das unser Volk immer wieder 100tausende kleine Despoten hervorbringt, die meinen, sie müßten den Rest des Volkes erziehen und disziplinieren?
Das sind selbsterschaffende Resonanzen... aus dem wiederholten Verhalten heraus.:daisy:

Das Problem bei vielen Deutschen ist, das sie die Meinung und Argumentation eines anderen Menschen nicht akzeptieren wollen.
Hast Du ja toll beschrieben... diese ausgelagerte Selbstablehnung. Selbstablehnung bedingt Selbstzerstörungsprozesse. Die Menschen könnten viel dadurch profitieren, in Ursache und Wirkung zu denken und zu handeln.:)
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Das sind selbsterschaffende Resonanzen... aus dem wiederholten Verhalten heraus.:daisy:


Hast Du ja toll beschrieben... diese ausgelagerte Selbstablehnung. Selbstablehnung bedingt Selbstzerstörungsprozesse. Die Menschen könnten viel dadurch profitieren, in Ursache und Wirkung zu denken und zu handeln.:)

Richtig.
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Hast Du ja toll beschrieben... diese ausgelagerte Selbstablehnung. Selbstablehnung bedingt Selbstzerstörungsprozesse. Die Menschen könnten viel dadurch profitieren, in Ursache und Wirkung zu denken und zu handeln.:)
Wie sollte sich einer, wie dieser da aus Norwegen, im Vorfeld verhalten, damit er nicht das tut was er getan hat?

Mal angenommen, der merkt das irgendwie... äh was kann der denn merken, aber egal, angenommen der merkt, dass er, sagen wir mal, gewisse Tendenzen hat. Jetzt will der gegensteuern, watt muss der dann machen... richtig... einen "Selbstzerstörungsprozess" einleiten durch Selbstablehnung. Der müsste jetzt schon im Vorfeld sich seiner Freiheit berauben, zu denken was ihm gerade in den Sinn kommt. Puuhhh, das könnte Schwerstarbeit sein, vor allem, weil die um ihn herum ja so gut zum diesbezüglichen Abgucken geeignet erscheinen :rolleyes:

Wie kann sich erkennen, wer sich "frei entfaltet"? Wie kann sich korrigieren, wer sich "frei entfaltet"? Wie kann überhaupt reflektiert werden ohne oppositionelle innere Instanz?
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Wie sollte sich einer, wie dieser da aus Norwegen, im Vorfeld verhalten, damit er nicht das tut was er getan hat?

Mal angenommen, der merkt das irgendwie... äh was kann der denn merken, aber egal, angenommen der merkt, dass er, sagen wir mal, gewisse Tendenzen hat. Jetzt will der gegensteuern, watt muss der dann machen... richtig... einen "Selbstzerstörungsprozess" einleiten durch Selbstablehnung. Der müsste jetzt schon im Vorfeld sich seiner Freiheit berauben, zu denken was ihm gerade in den Sinn kommt. Puuhhh, das könnte Schwerstarbeit sein, vor allem, weil die um ihn herum ja so gut zum diesbezüglichen Abgucken geeignet erscheinen :rolleyes:

Wie kann sich erkennen, wer sich "frei entfaltet"? Wie kann sich korrigieren, wer sich "frei entfaltet"? Wie kann überhaupt reflektiert werden ohne oppositionelle innere Instanz?
Die Frage ist, ob so ein von Dir beschriebener Mensch schon in der Lage ist, selbstreflektiv zu erkennen? Ohne permanente Projektionen. Ist ein Mensch dazu in der Lage, wird er eigene Konflikte und Blockaden durch das Verhalten des Umfeldes erkennen können. Für Veränderungen braucht er Ressourcen (Wissen, Toleranzen, Willenskraft, Stärke, etc.), welche möglicherweise erst aufgebaut werden müssen. Das könnte bedeuten, daß er sein soziales Umfeld völlig verändern müßte. Schwerstarbeit, ja!:)

Vielleicht ein Beispiel dazu: Ein Kranker fragte einen Heiler, ob er ihm helfen könne, ganz gesund zu werden. Dieser bejahte. Sagte ihm auch, daß in diesem Falle er sich nicht wiedererkenne, also ein völlig anderer Mensch werden würde. Und sich hinter nichts mehr verstecken könne, sich mit der völligen Gesundung der ungebrochenen Selbstverantwortung verpflichtete - wenn er denn gesund bleiben wolle. Und der Heiler fragte den Kranken auch, ob er mit diesen Konsequenzen leben möchte.
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Das meiste hier Vermerkte kann ich durchaus unterschreiben.
Aber weiterhin keinesfalls diese harschen Kritiken und pessimistischen Zukunftsprognosen über den gesellschaftlich Zustand der BR Deutschland.
Wer hat denn hier gegen offene und freie Kritik gesellschaftlicher Zustände polemisiert? Niemand!
Und @WotansWut hat selbst viel weiter oben skiziert, wo er Grenzen setzt bzw. der Staat sie ziehen muss. "Gut, dass mal miteinadner geredet haben..." ist aber zuwenig und so ein Stuhlkreis ist etwas völlig unverbindliches.
Es gibt Ansichten und politische Willenserklärungen, die müssen aufeinander prallen und es gibt solche, die die Grenzen einer weltoffenen, aufgeschlossenen Gesellschaft überschreiten. Da muss man zufassen. Mit den "neuen Nationalsozialisten" kann ich jede Debatte führen, aber in vielem werden wir uns nicht einigen und dort, wo man Verfassung und Staat faktisch abschaffen will, ist die Diskussion zuende und wir sprechen von der "wehrhaften Demokratie".
Alles sagen, meinetwegen, dies propagandistisch plakatieren, schon schwieriger und alles tun zu dürfen, was man meint, es sei Bürgerrecht, ist dann u. U. grenzwertig und wird sanktioniert.
 
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