AW: Gedanken zur menschlichen Würde
Nun möchte ich versuchen einige Gedanken zum anderen Aspekt den ich im vorigen Beitrag erwähnte, zu fassen:
Arbeit und menschliche Würde.
Roberto, wenn ich doch behaupten werde, dass Arbeit und Würde eng verbunden sind, dann beziehe ich mich natürlich nicht auf zynische Auswüchse wie "Arbeit macht frei." Auch nicht auf Sklavenarbeit (die übrigens auch heute noch besteht).
Wenn Würde ein Begriff ist der für uns mehr oder weniger Abstrakt ist, dann ist im Gegensatz, Arbeit etwas sehr konkretes und bestimmt unser Leben nicht nur weil sie unsere materielle Lebensgrundlage ausmacht. Nein, sie verleiht uns auch einen Teil unserer Persönlichkeit – vielleicht ist sie das was uns am meisten zum sozialen Wesen macht, welches in einer Gesellschaft integriert ist.
Auch wenn man manche Formen der Arbeit im Grunde genommen als einen entwürdigenden Akt der Gewalt betrachten sollte, dann kann auch Arbeitslosigkeit ein solcher werden. Nicht nur gegenüber dem betroffenen Arbeitslosen kann er dies sein – bei Gesellschaften mit hoher Arbeitslosigkeit, stellt man ein Anwachsen der Gewalt fest. Je krasser die Gewinnmaximierung im Mittelpunkt des Bestrebens der Konzerne steht, wird der Arbeitsmarkt zunehmen zu einem Kampfplatz, die Gesellschaft bewegt sich immer mehr vom Miteinander das ja eine Gemeinschaft ausmachen sollte, zum Gegeneinander.
Doch nicht immer bedeutet das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen auch einen Ausweg aus der Armut. Viele die zum Beispiel einen Arbeitsplatz finden und durch Mindestlohn bezahlt werden, können die Armutsgrenze nicht überschreiten. Ziel einer Wohlstandsgesellschaft müsste es im Grunde genommen sein, die Grenzen zwischen unterschiedlichen Schichten durchlässiger und nicht Unüberwindbar werden zu lassen. Auch das hat viel mit menschlicher Würde zu tun.
Es ist nicht Sinn dieses Themas Auswege aufzuzeigen aus diesem Dilemma. Doch wir sollten den Bezug herstellen zwischen menschlicher Würde und die Grundbedürfnisse die diese garantieren, weil sie eigentlich zu den Rechten des Menschen gehören.
"Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt, ein Anschlag auf die körperliche und seelisch - geistige Integrität der davon betroffenen Menschen. Das Ringen um eine zukunftsfähige Arbeitsgesellschaft ist deshalb keine bloß akademische Auseinandersetzung, sondern ein Kampf um Herrschaftsinteressen, um die Zukunft der Demokratie."
Zitat aus Oskar Negt : Arbeit und menschliche Würde
Negt nennt als eine der Hauptursachen für den Verlust dieser unabdingbaren Voraussetzung zur menschlichen Würde den "großen Globalisierungsbetrug" und zeigt auf, dass die Schere zwischen Reich und Arm ständig mehr auseinander klafft, da im Mittelpunkt des Interesses immer mehr die Tendenzen des Kapitals, z.B. die Profitmaximierung, steht.
Oskar Negt warnt eindringlich vor den Missständen die er in der heutigen globalisierten Welt feststellt und appelliert an die Menschen sich endlich auf eines der wichtigsten Werte zu besinnen – auf ihr moralisches Kapital.
Auch auf ein anderes Grundrecht der Menschen das eng verbunden ist mit Arbeit weist noch Oskar Negt hin: das Recht aber auch die Unabdingbarkeit von Bildung. Denn aus diesem Vorrat den sich der Mensch rechtzeitig anlegen sollte, speist sich zum Teil die Möglichkeit der Arbeit.
Nun ist natürlich die so genante Prekarisierung der Elterngeneration, sehr oft das Hindernis sich Bildung anzueignen für die jüngere Generation.
Es zeigt sich also wie einige Grundrechte des Menschen eng miteinander verknüpft sind, so wie gerade erwähnt Arbeit und Bildung – und auch diese müssen den Menschen garantiert werden um ihnen ihre Würde nicht zu nehmen.
Nun möchte ich versuchen einige Gedanken zum anderen Aspekt den ich im vorigen Beitrag erwähnte, zu fassen:
Arbeit und menschliche Würde.
Roberto schrieb:Doch bleibt die Definition der Würde durch das Recht auf Arbeit ein Problemfall. Arbeit sichert nicht die Würde des Menschen. Provozierend muß man in den Raum stellen: Verbreiteten Arbeitslager verschiedenster Färbung - ob nun KZ oder Gulag -, den angenehm-süßlichen Duft menschlicher Würde?
"Arbeit macht frei" oder: Arbeit verleiht die Würde der Freiheit. Das sein Nazenspruchen gewesen! - Arbeit verleiht zunächst nichts, außer Qualen, Blasen an den Händen und das unerträgliche Gefühl von Ausbeutung.
Roberto, wenn ich doch behaupten werde, dass Arbeit und Würde eng verbunden sind, dann beziehe ich mich natürlich nicht auf zynische Auswüchse wie "Arbeit macht frei." Auch nicht auf Sklavenarbeit (die übrigens auch heute noch besteht).
Wenn Würde ein Begriff ist der für uns mehr oder weniger Abstrakt ist, dann ist im Gegensatz, Arbeit etwas sehr konkretes und bestimmt unser Leben nicht nur weil sie unsere materielle Lebensgrundlage ausmacht. Nein, sie verleiht uns auch einen Teil unserer Persönlichkeit – vielleicht ist sie das was uns am meisten zum sozialen Wesen macht, welches in einer Gesellschaft integriert ist.
Auch wenn man manche Formen der Arbeit im Grunde genommen als einen entwürdigenden Akt der Gewalt betrachten sollte, dann kann auch Arbeitslosigkeit ein solcher werden. Nicht nur gegenüber dem betroffenen Arbeitslosen kann er dies sein – bei Gesellschaften mit hoher Arbeitslosigkeit, stellt man ein Anwachsen der Gewalt fest. Je krasser die Gewinnmaximierung im Mittelpunkt des Bestrebens der Konzerne steht, wird der Arbeitsmarkt zunehmen zu einem Kampfplatz, die Gesellschaft bewegt sich immer mehr vom Miteinander das ja eine Gemeinschaft ausmachen sollte, zum Gegeneinander.
Doch nicht immer bedeutet das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen auch einen Ausweg aus der Armut. Viele die zum Beispiel einen Arbeitsplatz finden und durch Mindestlohn bezahlt werden, können die Armutsgrenze nicht überschreiten. Ziel einer Wohlstandsgesellschaft müsste es im Grunde genommen sein, die Grenzen zwischen unterschiedlichen Schichten durchlässiger und nicht Unüberwindbar werden zu lassen. Auch das hat viel mit menschlicher Würde zu tun.
Es ist nicht Sinn dieses Themas Auswege aufzuzeigen aus diesem Dilemma. Doch wir sollten den Bezug herstellen zwischen menschlicher Würde und die Grundbedürfnisse die diese garantieren, weil sie eigentlich zu den Rechten des Menschen gehören.
"Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt, ein Anschlag auf die körperliche und seelisch - geistige Integrität der davon betroffenen Menschen. Das Ringen um eine zukunftsfähige Arbeitsgesellschaft ist deshalb keine bloß akademische Auseinandersetzung, sondern ein Kampf um Herrschaftsinteressen, um die Zukunft der Demokratie."
Zitat aus Oskar Negt : Arbeit und menschliche Würde
Negt nennt als eine der Hauptursachen für den Verlust dieser unabdingbaren Voraussetzung zur menschlichen Würde den "großen Globalisierungsbetrug" und zeigt auf, dass die Schere zwischen Reich und Arm ständig mehr auseinander klafft, da im Mittelpunkt des Interesses immer mehr die Tendenzen des Kapitals, z.B. die Profitmaximierung, steht.
Oskar Negt warnt eindringlich vor den Missständen die er in der heutigen globalisierten Welt feststellt und appelliert an die Menschen sich endlich auf eines der wichtigsten Werte zu besinnen – auf ihr moralisches Kapital.
Auch auf ein anderes Grundrecht der Menschen das eng verbunden ist mit Arbeit weist noch Oskar Negt hin: das Recht aber auch die Unabdingbarkeit von Bildung. Denn aus diesem Vorrat den sich der Mensch rechtzeitig anlegen sollte, speist sich zum Teil die Möglichkeit der Arbeit.
Nun ist natürlich die so genante Prekarisierung der Elterngeneration, sehr oft das Hindernis sich Bildung anzueignen für die jüngere Generation.
Es zeigt sich also wie einige Grundrechte des Menschen eng miteinander verknüpft sind, so wie gerade erwähnt Arbeit und Bildung – und auch diese müssen den Menschen garantiert werden um ihnen ihre Würde nicht zu nehmen.