• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Friedrich Nietzsche

AW: Friedrich Nietzsche

Was du meinst und weshalb was bei mir so kam, sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

Ich sag ja auch nichts gegen deine übertriebene Form der sexuell pädophilen Totliebhabereien.

Da könntest du auch ägyptische Mumien für hernehmen......

Deine Unterstellung ist deine Ansicht, mag sein, doch sie ist nicht Tatsache.

Würde ich die Bibel nehmen, müsste ich bewusst lügen....

Es gibt einen Unterschied zwischen: eine Geschichte schreiben und: einen Diskussionsbeitrag verfassen.
Wenn ich eine Geschichte über einen Neonazi schriebe, dann würde ich den ausgiebig auf Hitler bezug nehmen lassen. Und ich würde ihn vielleicht auch absolut unverständlich reden lassen.
Wenn ich einen Diskussionsbeitrag schreibe, dann bemühe ich mich darum einen Sachverhalt so darzustellen, dass er auch verstanden werden kann. Und deine Bemerkung "Meine Meinung ist der von Adolf Hitler sehr ähnlich, nur mit ausgetauschtem Inhalt" kann von keinem Leser verstanden werden.
 
Werbung:
AW: Friedrich Nietzsche

Nun zum Peitschenbild von 1882 Nietzsche, Lou und Paul Ree

Lou sitzt in einem Wagen gezogen von ihren beiden Verehrern.Lou hält eine kleine Peitsche in der rechten Hand.
Die beiden 'Sternenfreunde' beide verliebt/ begeistert von einer jungen, hübschen Frau (Lou war keine Jüdin) die auch noch intelligent war und tiefe Gespräche mit Begeisterung führen konnte. Nietzsches Zukunftsvision! Eine Frau soll in Zarathustras Geheimnis feierlich eingeweiht werden. Eine „Jüngerin“ der Zukunft!
Das war Nietzsches größtes Ziel. Sie ist krank, also ideal für sein geheimes Wissen.
Am 26. Juni, unterbreitete Nietzsche Lou brieflich den Vorschlag, sie solle einen Teil des Sommers mit ihm zusammen in Tautenburg (etwa 20 km östlich von Weimar) verbringen:

Auszug aus diesem Brief:

Wenn wir zueinander passen, so werden auch unsere Gesundheiten zueinander passen, und irgend worin wird ein geheimer Nutzen sein. Ich habe bisher nie daran gedacht, daß Sie mir „vorlesen und schreiben“ sollen; aber ich wünschte sehr, Ihr Lehrer sein zu dürfen. Zuletzt, um die ganze Wahrheit zu sagen:: ich suche jetzt nach Menschen, welche meine Erben sein könnten; ich trage einiges mit mir herum, was durchaus nicht in meinen Büchern zu lesen ist-und such mir dafür das schönste und fruchtbarste Ackerland! Sehen Sie meine Selbstsucht!- Wenn ich hier und da an die Gefahren ihres Lebens, Ihrer Gesundheit denke:da füllt sich meine Seele jedesmal ganz von Zärtlichkeit; ich wüßte nichts, was mich so schnell Ihnen nahe brächte.-Und dann bin ich immer glücklich zu wissen, daß Sie Ree und nicht nur mich zum Freunde haben. Sie beide mit mir zusammen spazierendgehend und redend zu denken ist mir ein wahrer Genuß.----Treulich Ihr freund Nietzsche

Nietzsche wollte nie eine sexuelle Beziehung eingehen (vielleicht ein Wunsch) weil er von seinen starken Kopfschmerzen ständig geplagt war.

Gesundheit war Herrn Nietzsches Thema,
nicht das Frau von Salomés.
Nicht mal ihr zwischenzeitliches Lungenproblem
hielt sie davon ab, selbstbestimmend ihr Leben zu leben.
Sie war es,
die seine zwei (eher konventionellen) Heiratsanträge abwies
und später einen anderen nur unter der Bedingung heiratete,
dass sie sich nie körperlich mit ihm vereinigen werde -
was sie keinesfalls von ihr bekömmlichen Liebhabern fernhielt.
Und ihres war es auch ansonsten,
authentisch zu ihren Bedürfnissen zu stehen.
Sie schlug eine Ménage à trois vor,
der sich die Herren aber nicht gewachsen fühlten.
Und nicht nur das:
Herr Nietzsche ist ziemlich jämmerlich ausgerastet:
"An jedem Morgen verzweifle ich, wie ich den Tag überdaure …
Heute Abend werde ich so viel Opium nehmen,
dass ich die Vernunft verliere:
Wo ist noch ein M(ensch) den man verehren könnte!
Aber ich kenne Euch alle durch und durch."
(Briefentwurf von 1882 -
Frau von Salomé war da grade mal 21 Lenze jung.)
Er bestand darauf, Verehrung müsse über allem stehen.

Irgendwann überließ sie die beiden sich selbst -
erst den einen, dann den anderen.
Und ging Zeit ihres Lebens unbeirrt eigenen Weg,
der nicht selten recht skandalträchtig war.
Sehr interessante und sehr starke Frau .....

Was genau interessiert Dich an ihrer Lebensweise?
Ich geh einfach mal davon aus, dass mehr,
als bloß der liebeskranke Blick eines ihrer vielen Verehrer.

:winken3:
 
AW: Friedrich Nietzsche

Und deine Bemerkung "Meine Meinung ist der von Adolf Hitler sehr ähnlich, nur mit ausgetauschtem Inhalt" kann von keinem Leser verstanden werden.

Naja, also ganz so rigoros seh ich das nicht.
Ich hab sie schon verstanden, diese Bemerkung.
Nur halt nicht in vom Schreiberling erwarteten Sinne.
Eher in eigenem:
1, 2, 3, ..... knapp 1600 Beiträge ..... Selbstdisqualifikation.
Erwähnenswerter finde ich den Anlass zu letzterer nicht.

:rollen:
 
AW: Friedrich Nietzsche

nandu schrieb:
Er bestand darauf, Verehrung müsse über allem stehen.

Hast du dafür einen Beleg? In welchem Zusammenhang?

Nietzsche hat viele Briefe geschrieben an Lou. Später schrieb er auch einen Versöhnungsbrief an Lou und an Ree. Er zog sehr schnell seinen Antrag zurück und gab Ree den Vorrang. (brieflich festgehalten)

Lou hat Nietzsches Geheimnis nie erfahren und deswegen war das Buch (Nietzsche in seinen Werken von Lou) für mich nicht so interessant.
Das sie später aber einen guten Ruf erlangte durch ihre Arbeit über sich selbst (mit Hilfe von Freud) ist mir bekannt. Aber noch nicht gelesen.
 
AW: Friedrich Nietzsche

Hast du dafür einen Beleg? In welchem Zusammenhang?

In diesem:

"An jedem Morgen verzweifle ich, wie ich den Tag überdaure …
Heute Abend werde ich so viel Opium nehmen,
dass ich die Vernunft verliere:
Wo ist noch ein M(ensch) den man verehren könnte!
Aber ich kenne Euch alle durch und durch."
(Briefentwurf von 1882 .....)


Er zog sehr schnell seinen Antrag zurück und gab Ree den Vorrang. (brieflich festgehalten)

Falsch. SIE gab Anderem Vorrang.
(Wie's halt so ist, wenn Frau einen Antrag ablehnt.
Andersrum soll's ja auch vorkommen.)

Da prallten wohl zu verschieden intensive Lebenszugänge aufeinander.


Lou hat Nietzsches Geheimnis nie erfahren und deswegen war das Buch (Nietzsche in seinen Werken von Lou) für mich nicht so interessant.
Das sie später aber einen guten Ruf erlangte durch ihre Arbeit über sich selbst (mit Hilfe von Freud) ist mir bekannt. Aber noch nicht gelesen.

Du beschreibst eine Sichtweise,
mit der ich nicht allzu viel anfangen kann.
Ich zweifle grundsätzlich an,
dass es sowas wie übertragbare Erkenntnisgeheimnisse gibt.
Jeder sieht nur durch die eigenen Augen,
und darum zuweilen vor lauter Bäumen nicht den Wald.
Herr Nietzsche war Kind seiner spezifischen Zeit.
Nicht eben einfach für eine Persönlichkeit wie ihn.
Und doch eine Zeit, die ihn richtig asen ließ - in seinem.
Er hat sich sehr verkannt gefühlt.
Da Du so viel von ihm gelesen hast,
wirst Du das sicher wissen.

Auch Deine Bemerkung über Frau von Salomé -
ich kann ihr nicht folgen.
Irgendwann von irgendwem
einen guten Ruf zugesprochen zu bekommen,
wäre das letzte,
was mir im Hinblick auf diese Dame einfiele.
Die Frau war einfach konsequent.
Und das mit dem Selbstbewußtsein einer,
die weiß, dass es anders nicht geht.
Eben darum pflegte und genoss sie auch
so viele interessante Freundschaften.
Laut Wicki nahm sie die Arbeit Freud's vorweg.
Zumindest wird Anna Freud entsprechend zitiert.

Da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lou_Andreas-Salomé

Wie auch immer, sie war keine Frau,
die der Legitimation zum Selbersein
durch andere bedurft hätte.
Und war (vermutlich auch deshalb) vielen nah.

Wenn Du Spaß an feiner Unterhaltungsliteratur hast,
kann ich "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom empfehlen.
Mir hat's anregenden Spaß gemacht, es zu lesen.

Zum Gesamtwerkelesen
fehlt mir schlichtweg entsprechend nötigende Einsicht.
Leben ist so kurz
und möchte immer wieder neu verstanden werden.
Da meins ein recht ausgefülltes ist,
hab ich ganz schön damit zu tun,
das umzusetzen, was sich für mich richtig anfühlt.
Außerdem gibt's so viele andere Anregungen,
die einfach mehr Spaß machen,
als philosophische Gesamtwerke zu erarbeiten.
Also mir.
Am Ende zählt doch eh bloß,
ob man mit sich einig oder uneinig stirbt.
Herr Nietzsche ist sehr unglücklich gestorben.
Und das Davor war auch nicht von Glück gesegnet.
Er konnte durch Schleier sehen.
Aber halt nur durch bestimmte.

Ich entdecke lieber Eigenes.

:winken3:
 
AW: Friedrich Nietzsche

nandu schrieb:
Falsch. SIE gab Anderem Vorrang.
(Wie's halt so ist, wenn Frau einen Antrag ablehnt.
Andersrum soll's ja auch vorkommen.)

Deine flapsige Art zeigt mir, das du dich nicht intensiv mit Nietzsche beschäftigt hast.

Denn Nietzsche schrieb im November an Ree:

Denken Sie, liebster Freund, so gut als möglich von mir, und bitten sie auch Lou um eben dasselbe für mich. Ich gehöre Ihnen Beiden mit meinen herzlichsten Gefühlen-ich meine dies durch meine Trennung mehr bewiesen zu haben, als durch meine Nähe.
Alle Nähe macht so ungenügsam-und ich bin zuletzt überhaupt ein ungenügsamer Mensch. Von Zeit zu Zeit werden wir uns schon wiedersehen, Nicht wahr? Vergessen Sie nicht, daß ich von diesem Jahe an plötzlich arm an Liebe und folglich sehr bedürftig der Liebe geworden bin.
Schreiben Sie mir etwas recht Genaues über das, was uns jetzt am meisten angeht,-was "zwischen uns steht", wie Sie schreiben. In ganzer Liebe der Ihre F.N.
(Auszug)

Am nächsten Tag schrieb er an Lou:

Und nun,Lou, liebes Herz, schaffen Sie reinen Himmel! Ich will nichts mehr, in allen Stücken als reinen hellen Himmel: sonst will ich mich schon durchschlagen, so hart es auch geht. Aber ein Einsamer leidet fürchterlich an einem Verdachte über die Paar Menschen, die er liebt - namentlich wenn es der Verdacht über einen Verdacht ist, den sie gegen sein ganzes Wesen haben...
Ich fühle jede Regung der höheren Seele in Ihnen, ich liebe nichts an Ihnen als diese Regungen. Ich verzichte gerne auf alle Vertraulichkeit und Nähe, wenn ich nur dessen sicher sein darf: Daß wir uns dort einig fühlen, wohin die gemeinen Seelen nicht gelangen...
Verzeihung! Liebste Lou, seien Sie, was Sie sein müssen. F.N.

Aber ich habe jetzt keine Lust, alle Briefe genau zu analysieren. Für mich steht fest, Nietzsche suchte einen Seelenfreund/ Sternenfreund der Zukunft.
Er sah große Zusammenhänge, die uns heute noch Rätsel geben! ?(Kybernetik-Wittgenstein und, und, und) Lou war viel zu sehr mit sich beschäftigt.:winken3:
(Seiner Schwester wollte er auch mal dieses Geheimnis mitteilen, was meinst du warum er auch ihr nicht traute?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Friedrich Nietzsche

nandu schrieb:
Wenn Du Spaß an feiner Unterhaltungsliteratur hast,
kann ich "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom empfehlen.
Mir hat's anregenden Spaß gemacht, es zu lesen

Mir nicht! Nietzsche hätte nie gesprochen! Höchstens die Schwächen des Psychiaters waren für mich von Bedeutung.;) (Film auch gesehen)
Aber da ich mich auch mit Freud beschäftigt habe, fand ich auch die Situation wo der Psychiater auf die rote Liege musste amüsant, aber nicht neu.
Freud ist nicht alles!;)
 
Zurück
Oben