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Freundschaft

Original geschrieben von Nina
Mal eine ganz andere Frage, Walter, es ist mir hier oberpeinlich im Forum dass ich fast null Ahnung von Computer habe, aber wie mache ich, dass im Zitat der Name des Autors steht:cool: ?

Einfach bei dem betreffenden Beitrag auf den kleinen Button rechts unten "Zitat" klicken, der Computer fügt Dir dann automatisch das "original geschrieben von..." ein (das mit dem "original geschrieben" ist eine holprige Übersetzung, ich weiss, dafür kann ich aber nichts).
 
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Original geschrieben von walter
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass einen ein anderer (ob Freund oder Lebenspartner) selten ergänzen kann, oft aber Defizite spürbar macht
Ganz ehrlich gesagt, und das bin ich nun mal, sehe ich das anders. Defizite, die man hat, sollten einem schon vorher bekannt sein. Es ist sehr wichtig seine Schwächen und Fehler zu kennen, um diese möglichst nicht jedes Mal ans Tageslicht zu bringen. Das soll aber nicht heißen, dass man zu seinen Defiziten nicht stehen soll.

Mein Lebenspartner, besser gesagt Freundin (denn ich habe ja noch ein ganzes Leben vor mir), ist für mich unheimlich wichtig, weil Sie die Defizite von mir mit Ihrem Verhalten, Ihre Eigenheit und Ihrer Person übertuscht oder unterdrückt, bzw. mich manchmal einfach nur eine Sekunde länger (oder überhaupt) nachdenken lässt. So bin ich z. B. sehr schnell für etwas begeistert und reagiere dann vielleicht ein wenig überhastet oder unüberlegt. Sie ist da eher vernünftig und rational-denkend und weist mich dann schon mal in die Schranken mit Worten wie "Wozu brauchst Du denn das? Das ist doch rausgeschmissenes Geld..." oder ähnliches (nicht nur auf Geld bezogen).

Klar benutzt man und auch ich oft die Formulierung "Wir ergänzen uns blendend.", doch wenn ich mir das ein Minütchen länger überlege, schmecke ich einen bitteren Beigeschmack bei dieser eigentlich positiv gemeinten Aussage.
Wieso ergänzt man sich? Es ist jetzt schwer meine Gedanken in Worte zu fassen, also bitte versteht mich nicht falsch. Ich meine, es klingt doch schon fast so, als ob man alleine ein "nicht so guter" oder "kompletter" oder "souveräner" Mensch ist, als mit seinem Partner. Man existiert "besser" als Paar als als eigenständige Person...
Es ist schon ein wenig auf die Spitze getrieben, was ich da formuliere, aber lasst Euch das doch trotzdem mal durch den Kopf gehen.

Meine Freundin ist eine wunderbare Person, die mir das gibt, was ich brauche. Wir passen einfach sehr gut zueinander, obwohl wir von Grund auf zwei verschiedene Personen sind und auch in vielen Dingen verschiedene Ansichten haben. Es stimmt einfach!
 
Original geschrieben von OneEye
Ganz ehrlich gesagt, und das bin ich nun mal, sehe ich das anders. Defizite, die man hat, sollten einem schon vorher bekannt sein. Es ist sehr wichtig seine Schwächen und Fehler zu kennen

Aber kennt man wirklich alle? Das Eigen- stimmt eigentlich immer mit dem Fremdbild nicht überein.

Mein Lebenspartner, besser gesagt Freundin (denn ich habe ja noch ein ganzes Leben vor mir), ist für mich unheimlich wichtig, weil Sie die Defizite von mir mit Ihrem Verhalten, Ihre Eigenheit und Ihrer Person übertuscht oder unterdrückt, bzw. mich manchmal einfach nur eine Sekunde länger (oder überhaupt) nachdenken lässt.

So weit sind unsere Gedanken nicht voneinander entfernt, glaube ich. Wenn mir mein Partner meine Grenzen aufzeigt oder Defizite spürbar macht dann ist das im Grunde ja nichts anderes als eine Aufforderung zu lernen und zu wachsen.
 
Original geschrieben von OneEye
Ganz ehrlich gesagt, und das bin ich nun mal, sehe ich das anders. Defizite, die man hat, sollten einem schon vorher bekannt sein. Es ist sehr wichtig seine Schwächen und Fehler zu kennen, um diese möglichst nicht jedes Mal ans Tageslicht zu bringen

Hm, also ich denke, daß Freundschaften etwas sind, das ganz allmählich wachsen soll. Ich lerne nicht jemanden kennen und kenne seine Schwächen von Anfang an. Ich erwarte auch nicht, daß er/sie mir seine Schwächen gleich offenbart, die lernt man im Lauf der Zeit kennen. Je nachdem - das kann 1, 2 oder mehr Jahre dauern - stellt man schon fest, ob man wirklich Freundschaft mit dem Menschen führt oder man einfach "nur" befreundet ist - das sind für mich schon Unterschiede. Ich finde auch, daß Freundschaften einander irgendwann ähnlich "erklärt" werden sollten wie z.B. die Liebe(serklärung). Sonst kann's zu so merkwürdigen Situationen kommen wie die, die ich mal erlebt habe: da stellte eine Frau, mit der ich ganz gut auskam, ihrem Besuch (war 'ne private Party) mich als ihre "beste Freundin" vor. Da habe ich derb geschluckt - ich fühlte mich mit ihr nicht befreundet.

Ich erlebe ziemlich oft, daß andere sich von mir enttäuscht abwenden, weil sie sich von mir "in Stich gelassen" fühlen oder beklagen, daß ich mich ja "NIE" bei ihnen melden würde, wohingegen sie sich "immer melden müssen". Bei Nachfragen wird dann schnell gesagt "Wenn wir aber doch Freunde sind!" -
Vielleicht ist das Problem oft, daß jeder darunter etwas anderes versteht. Ich bezeichne einen einzigen Menschen wirklich als FREUND im Wortsinn - daneben gibt es meinen "Freund" i.S. von Lebenspartner und jede Menge freundschaftlicher Kontakte.


Original geschrieben von OneEye
Klar benutzt man und auch ich oft die Formulierung "Wir ergänzen uns blendend.", doch wenn ich mir das ein Minütchen länger überlege, schmecke ich einen bitteren Beigeschmack bei dieser eigentlich positiv gemeinten Aussage.
Wieso ergänzt man sich? Es ist jetzt schwer meine Gedanken in Worte zu fassen, also bitte versteht mich nicht falsch. Ich meine, es klingt doch schon fast so, als ob man alleine ein "nicht so guter" oder "kompletter" oder "souveräner" Mensch ist, als mit seinem Partner. Man existiert "besser" als Paar als als eigenständige Person...

So könnte es klingen, man kann's aber auch anders sehen. Nämlich: ich fühle mich komplett. Aber ich muß - als Single oder "ohne Freundschaft" - lediglich Verantwortung für mich allein übernehmen und tragen. Wenn ich mein Gehalt in 2 statt in 4 Wochen verjuxe - nun ja, dann muß ich eben die Hälfte des Monats herumkrebsen - die Konsequenzen meines Tuns betreffen also mich selbst. Mit Partner jedoch wird er in vielem von dem, was ich tue, mitbetroffen sein - dementsprechend empfinde ich es als Bereicherung, wenn mein Partner z.B. mich "ergänzt", indem er mir in finanziellen Dingen etwas auf die Finger guckt. Denn wenn ich als Partnerin meine Kohle unüberlegt verjuxe, werde ich meinem Partner den Wunsch nach gemeinsamen Urlauben, der Anschaffung gemeinsamer Dinge usw. immer wieder abschlagen müssen - was mir für mich alleine relativ egal wäre. So sehe ich das mit der Ergänzung :)

LG, wirrlicht
 
Braucht man wirklich eine andere Person um seine Schwächen auszumerzen? Kann man die Schwächen wirklich damit ausmerzen oder nur vorübergehend stilllegen?

Das sind Fragen die sich mir bei dieser Diskussion stellen.

Walter,

warum sollte man nicht seine Schwächen kennen, das was ich für mich oder du für dich als Schwäche deiner person siehst. Die Schwäche die ein anderer für einen sieht ist doch seine Welt und nicht die eigene. Das ist eine Ausrichtung nach anderen nicht nach sich selbst oder habe ich da das verkehrt kapiert.

Ich kenne meine Schwächen und versuche sie selbst in mir mit mir so zu handhaben dass ich kein problem damit habe. Mein partner hat mich mit diesen schwächen kennengelernt und liebengelernt. Er kann mich liebevoll unterstützen ja, wenn es so sein soll aber dass er sie ergänzen soll mit seiner Stärke, nun ja für mich ich weiss nicht ob das funktioniert. Meine Heilung krieg ich eigentlich durch mich selbst und ergänzen, ich weiss nicht für was? Für das perfekte? Ja was ist das?

Doch auch das was jeder als perfekt definiert, für sich. Das kann für mich ganz anderst sein als für dich/euch. Mein partner ist perfekt für mich, ich für ihn mit all unseren schwächen, die ja jeden so individuell machen.

Liebe Grüße von Andi
 
für mich bedeutet freundschaft ehrlichkeit.
ich habe eigentlich sehr viele liebe freundinen, die mir nichts vormachen oder vorspielen.

solche gabs, und gibts, immer wieder.
doch wenn ich merke, daß mir eine heilewelt, und "wie toll" doch alles ist, nur vorgespielt wird, distanziere ich mich natürlich von solchen "freunden", denn das brauch ich nicht!

dann ist irgendwas schief gelaufen.
hatt ich und hab ich immer wieder!
erst totale ehrlichkeit und ne wirklich liebevolle freunschaft und plötzlich entfernt man sich und die gespräche sind sehr oberflächlich:confused:

schade aber wie heisst so schön, wo eine türe zufällt tut sich eine andere auf;)
 
Hi Andi ...

ja ...


Freundschaft ist für mich, Schwächen nicht übersehen (wollen), sondern wahrnehmen ... akzeptieren ...

Es geht da nicht um Veränderung, sondern um Annehmen des anderen ... so wie er ist !

Spiegeln tu ich mich in flüchtigen Bekanntschaften oder in kurzfristigen Verbindungen ... wenn das Thema durch ist, trennen sich die Wege ...

Ein richtiger Freund, das ist was anderes ... Das hat mit ergänzen nichts zu tun, sondern mit einer tiefen Verbindung ... die nichts braucht ...

M.E. gibt es keine Partnerschaft ohne vorherige Freundschaft ...


lg daggi
 
Original geschrieben von Daggi
Spiegeln tu ich mich in flüchtigen Bekanntschaften oder in kurzfristigen Verbindungen ... wenn das Thema durch ist, trennen sich die Wege ...

Ein richtiger Freund, das ist was anderes ... Das hat mit ergänzen nichts zu tun, sondern mit einer tiefen Verbindung ... die nichts braucht ...

boah eh genial ausgedrückt
diese sätze klau ich daggi
und füge sie meinem posting noch hinzu;)
 
für mich bedeutet freundschaft ehrlichkeit.
ich habe eigentlich sehr viele liebe freundinen, die mir nichts vormachen oder vorspielen.

solche gabs, und gibts, immer wieder.
doch wenn ich merke, daß mir eine heilewelt, und "wie toll" doch alles ist, nur vorgespielt wird, distanziere ich mich natürlich von solchen "freunden", denn das brauch ich nicht!

dann ist irgendwas schief gelaufen.
hatt ich und hab ich immer wieder!
erst totale ehrlichkeit und ne wirklich liebevolle freunschaft und plötzlich entfernt man sich und die gespräche sind sehr oberflächlich:confused:

schade aber wie heisst so schön, wo eine türe zufällt tut sich eine andere auf;)

Spiegeln tu ich mich in flüchtigen Bekanntschaften oder in kurzfristigen Verbindungen ... wenn das Thema durch ist, trennen sich die Wege ...

Ein richtiger Freund, das ist was anderes ... Das hat mit ergänzen nichts zu tun, sondern mit einer tiefen Verbindung ... die nichts braucht ...
 
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Hi Biene ...

klau ruhig ... (fühlgeschmeichelt) ...

Aber !!!

Zwischen Freunden braucht es keine Ehrlichkeit ... Tiefe ...

Es gibt Zeiten, da muss man lügen, oberflächlich sein ...

Nobody is perfect ...


Ich habe es immer gewußt, denn die Tiefe ist immer da ... der Kern verändert sich ja nicht ...

Es ist eine Zeit, in der man vertrauen muss ...

Bis heute habe ich immer Recht behalten und dann kam wieder eine Zeit, in der man Tacheles reden konnte und dann ist die Tiefe wieder da und auch die Ehrlichkeit ...

Auch das gehört dazu ...

Alles bewerten taugt nichts ...

Ein Freund ist ein Freund ... eine Verbindung ist eine Verbindung ...

lg daggi
 
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