AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz
Hier noch ein Artikel, den sich vor allem die Realitätsflüchtlinge gut durchlesen sollten.
Die Frau ist eine Insiderin! Sie kennt sich aus!
Der Link als solcher ließ sich leider nicht kopieren.
Deshalb gleich der gesamte Text:
Necla Kelek kritisiert Duckmäusertum vor Islam
Türkischstämmige Autorin und Soziologin im Interview
Necla Kelek kritisiert Duckmäusertum vor Islam
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BERLIN – Nach dem Attentatsversuch auf den dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard spricht die Berliner Soziologin Necla Kelek von Duckmäusertum in Deutschland vor islamistischer Gewalt. Es sei schon bitter, wie sich manche Medien winden, «wenn es schlicht darum geht, das Recht auf Meinungsfreiheit und das Leben eines Mannes zu verteidigen», sagt die türkischstämmige Autorin im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Kelek verweist auf nur spärliche Reaktionen nach dem gescheiterten Anschlag eines mutmaßlichen Islamisten.
Die mit dem Geschwister Scholl Preis ausgezeichnete Frauenrechtlerin («Die fremde Braut») fordert die Muslime in Deutschland auf, sich vorbehaltlos zur Bürgergesellschaft zu bekennen: «Es gibt keinen anderen Weg – außer man setzt auf Konfrontation.»
Bislang gibt es in der deutschen Öffentlichkeit nur wenige Reaktionen zu dem Attentatsversuch auf Westergaard. Wie erklären Sie sich dieses Schweigen. Versagt die westliche Öffentlichkeit?
Kelek:«Inzwischen scheint man in gewissen Kreisen offenbar nur noch froh zu sein, dass die Bomben nicht explodieren und Dänen axtfeste Türen bauen. Es breitet sich gegenüber dem Islam eine »Duck and cover»-Mentalität aus wie einst im Kalten Krieg. Damals empfahl man der Bevölkerung bei einem Atomschlag, sich die Aktentasche über den Kopf zu halten. Ich vermisse die, die wie Voltaire sagen: »Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.»»
Es fehlt an klaren Positionen?
Kelek: «Der von islamischen Führern seit über einem Jahrzehnt mit dem Tod bedrohte Schriftsteller Salman Rushdie hat angemerkt: »Es ist völlig in Ordnung, dass Muslime wie alle Menschen in einer freien Gesellschaft Glaubensfreiheit genießen sollten. Es ist völlig in Ordnung, dass sie gegen Diskriminierung protestieren, wann und wo immer sie ihr ausgesetzt sind. Absolut nicht in Ordnung ist dagegen ihre Forderung, ihr Glaubenssystem müsse vor Kritik, Respektlosigkeit, Spott und auch Verunglimpfung geschützt werden.» Der Mann hat Mut, im Gegensatz zum Chefredakteur der »Süddeutschen Zeitung», der in seinem mentalen Panikraum angesichts des versuchten Attentats auf Kurt Westergaard meint, über die Qualität der Mohammed-Karikatur philosophieren zu müssen.»
Das klingt hart...
Kelek: «Es ist schon bitter, wie sich manche Medien selbst dann – und natürlich höchst differenziert – winden, wenn es schlicht darum geht, das Recht auf Meinungsfreiheit und das Leben eines Mannes zu verteidigen.»
Befürchten Sie, dass der Anschlag wie eine Projektionsfläche für die Ängste auch vieler Deutscher gegenüber dem Islam wirken könnte – und wie sollten die islamischen Institutionen reagieren?
Kelek: «Die Islamvereine reden immer von »dem Islam», wenn es um das Recht auf Religionsunterricht, das Kopftuch, das Schächten und Minarette und Moscheen geht, also um das, was sie als »ihr religiöses Leben», ihre Symbole bezeichnen. Sie vergleichen sich gern mit den Juden und deren Verfolgung und denunzieren inzwischen mit Hilfe deutscher Islamversteher kritische Stimmen als rassistisch. Das ist ein reines Ablenkungsmanöver und lächerlich. Aber wenn Terroristen Bomben legen oder Attentate im Namen der Religion verüben, wenn Väter ihre Töchter im Namen der von Stamm und Religion propagierten »Ehre» töten, dann hat das nach Meinung derselben Leute »nichts mit dem Islam» zu tun. Das ist bigott.»
Verurteilen Sie jetzt den Islam pauschal oder fundamentalistische Islamisten?
Kelek: «Der Münchner Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samed vergleicht in der Berliner Zeitung »Der Tagesspiegel» vom 5. Januar den Islam treffend mit der Droge Alkohol. In geringen Mengen und in der entsprechenden Qualität genossen kann diese wie jede andere Droge helfend, gar erhellend sein, unkontrolliert konsumiert macht sie irre, süchtig und ist ein Gift.»
Wie wird ihrer Einschätzung nach der Anschlag auf Westergaard von in Deutschland lebenden Muslimen empfunden: Scham und Wut darüber, was im Namen des Islams geschieht, oder möglicherweise klammheimliche Genugtuung?
Kelek: «Die Mehrzahl der Muslime in Deutschland hat mit Islamisten und mit den Islamvereinen nichts zu tun. Sie sind nicht organisiert und verabscheuen die Taten und deren Ideologie. Und haben sich von dem, was als Islam propagiert wird, gelöst. Ihr Islam ist kulturelle Identität, vielleicht Glaube.»
Und die Minderheit der Muslime?
Kelek: «Moscheen bauen die Konservativen, sie betreiben auch die Koranschulen, in denen sie nicht nur den Koran auswendig lernen. Das sind nicht mehr als zehn Prozent der Muslime, aber die sind gut organisiert und bekommen Geld und Anleitung aus dem Ausland. Diese Verbände vertreten den politischen Islam, sie sind meist konservativ, propagieren die Scharia, die islamische Lebensweise und wollen im Prinzip eine andere Gesellschaft. Nicht jeder Muslim ist ein Terrorist, aber die Täter, von denen wir sprechen, nennen sich Muslime. Und die meisten kommen aus dem Umfeld von Moscheen oder Islamvereinen. Das ist ein ernstes Problem der islamischen Gemeinschaft, das sich nicht mit »Wir haben damit nichts zu tun» abtun lässt, denn alle berufen sich auf die Scharia, den Weg der Rechtleitung.»
Hat der Westen eine Bringschuld, rücksichtsvoller gegenüber dem Islam zu sein, und hat die islamische Welt eine Bringschuld, Fanatiker zu ächten?
Kelek: «Der Islam hat ein Problem. Er will Leitkultur sein und nicht nur das Leben der Muslime regeln, sondern auch bestimmen, wie sich die übrige Gesellschaft gegenüber den Muslimen zu verhalten hat. Der Islam trennt zudem nicht Religion und Politik, ist also nicht säkular. Gleichzeitig hat diese Weltanschauung aber keine einheitliche Lehre davon, was diesen Glauben überhaupt ausmacht. Er ist alles und gleichzeitig nichts. Ein Gespenst. Der Islam ist in diesem Sinne verantwortungslos, weil der Gläubige nur Allah gegenüber verpflichtet ist.»
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie?
Kelek: «Deshalb muss die Zivilgesellschaft mit ihren Gesetzen, Regeln und Werten dieser Bewegung demokratisch die Grenzen aufzeigen. Und eine lautet: Religion ist Teil unserer Freiheit, sie steht aber nicht über der Verfassung. Die Muslime müssen sich von der Scharia lösen, sie müssen den politischen Islam ächten und sich vorbehaltlos zur Bürgergesellschaft und deren Rechte und Pflichten bekennen. Es gibt keinen anderen Weg außer man setzt auf Konfrontation.»
dpa
6.1.2010 10:49 MEZ