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Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

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AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Ein m. E. brillant geschriebener Kommentar zur Minarett-Causa:

Thema des Tages:
Minarette und die offene Gesellschaft

Das Schweizer Votum war falsch. Doch der politisierte Islam ist die größte Gefahr, meint KURIER-Chefredakteur Christoph Kotanko.

Der Schweizer Minarettstreit war das Thema der Woche. Es ging vordergründig um drei Baugesuche islamischer Gemeinden aus dem Jahr 2006, die von einer "Eidgenössischen Volksinitiative" bekämpft und zur Volksabstimmung gestellt wurden. Unerwartet viele Stimmberechtigte (57,5 %) sprachen sich gegen Minarette aus, obwohl Regierung, Parlament und die sogenannten Meinungsführer auf die Ablehnung der "Volksinitiative" gedrängt hatten. Seither stehen die Schweizer am Pranger; Fanatismus, Rassismus und Islam-Feindlichkeit sind das gängige Deutungsmuster.

Nun ging es den Schweizern nicht um das konkrete Bauvorhaben in Wangen bei Olten im Kanton Solothurn oder eine ähnliche örtliche Erregung. Die Abstimmung war ein Zeichen für ein Unbehagen, das es weit über die Schweiz hinaus gibt. Im Osten Deutschlands ist die Mehrheit für, im Westen gegen das Verbot. In Frankreich lehnen 46 Prozent neue Minarette ab; die Akzeptanz neuer Moscheen ist mit 19 Prozent so niedrig wie nie in den vergangenen Jahrzehnten. - Eine Umfrage in Österreich brächte wohl ein ähnliches Ergebnis.

In Wahrheit geht es nicht um die Frage, ob Minarette verboten werden sollten. Sie sollen es nicht. Sie gehören zu den Moscheen wie die Kirchtürme zu den Kirchen. Minarette sind Bestandteil der Tradition des Islam.

Das Bauverbot verhindert nicht, was es angeblich erreichen will, nämlich die Verbreitung islamistischer Ideologien zu bremsen. Islamistische Überzeugungstäter treffen sich bevorzugt in Hinterhofmoscheen ohne Minarett, weil sie sich dort unbeobachtet fühlen.

Politisierter Islam
Wichtiger als der Turm-Sturm ist, was in den Moscheen geschieht. Dort sind nicht die "Hassprediger" der Normalfall. (Man muss sich vor Verallgemeinerungen hüten; "die Muslime" sind bekanntlich keine historische oder religiöse Einheit, sondern in mehrere Richtungen gespalten.) Es gibt aber einen weltanschaulichen Islamismus, dessen Ansichten und Absichten keinesfalls mit dem demokratischen Wertesystem vereinbar sind.
Genau hier beginnt ein Problem, dem viele Kritiker der Schweizer Volksabstimmung ausweichen.

"Der politisierte Islam unterscheidet nicht zwischen Staat und Religion. Er entrechtet nicht nur die Frauen und agitiert offensiv. Das ist auch und vor allem für die Mehrheit der MuslimInnen ein Problem", sagte die deutsche Frauenrechtlerin Alice Schwarzer unlängst im Interview mit dem Zürcher Tagesanzeiger.

Die totalitären Tendenzen des politischen Islam sind eine Bedrohung der offenen "westlichen" Gesellschaft. Weltliche Demokratie und totalitäre Gottesherrschaft sind klare Gegensätze, die nicht durch "appeasement" (Beschwichtigungspolitik) aufzulösen sind.

Die Schweizer Abstimmung wird weithin als Zeichen gegen Toleranz und Vielfalt interpretiert. Vordergründig kann man das so sehen. Doch hinter dem Votum steckt die berechtigte Sorge, dass ein politisierter Islam die Werte der offenen Gesellschaft zerstören könnte.


Artikel vom 05.12.2009 22:37 | KURIER | Christoph Kotanko
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Weil Öl noch eine Zeitlang das 'Blut der Weltwirtschaft' bleiben wird und wegen dem 'Verschwendungsmonopol' (Windreiter, #416) der westlichen Staaten.

meint
Hartmut

Ach so ...
ich dachte, du meinst, die Ölstaaten und -Lieferanten seien darüber hinaus von Interesse!
So lange das Öl noch fließt und alle Welt von ihm abhängig ist, klaro, zwangsläufig :reden: !

LG
Cosima :blume1:

p.s.
@Gräfliche Hoheit... damit sie sich nicht grämt, dass sie "ignoriert" wird und leer ausgeht...

Blablabla, das übliche Gesabbel
dummdreistes Pseudo Psychogebabbel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

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Das sind die Tatsachen unserer Geschichte, aus der wir alle lernen sollten.
Dies zu verdrängen und das Kapitel zu schließen, ist der Untergang Europas.
Es geht hier um Europa, wie Meinungsmache und mediale Verzerrungen eine Stimmung erzeugen, welche mich doch sehr an die Geschichte erinnert.

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Es mag auch ohne Minarette gehen, doch geht es auch ohne Verbote?

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Die Zitate der Woche:

"Stolze Demokraten müssen nicht ängstlich sein gegenüber Leuten, die die Aufklärung wegbomben wollen."
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU)

Ein Zeichen einer "zunehmenden rassistischen und faschistischen Haltung in Europa" und ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
Recep Tayyip Erdogan, türkischer Ministerpräsident

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Und jetzt ist es auch in Frankreich amtlich: Die Burka ist verboten. Der Geheimdienst hat doch tatsächlich unter den 6 Mio. Moslems 357 Burka-Trägerinnen feststellen können.

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Wie aus Minderheiten Mehrheiten werden:

Die Wahlbeteiligung lag bei 54% ~ der Anteil der Verbotsbefürworter hatte einem Anteil von 57% ~ das ergibt dann rund 31% aller Wahlberechtigten Schweizer, welche die demokratische Mehrheit darstellen.

anderes Zahlenbeispiel:

In der Schweiz gibt es ca. 100 Moscheen und nur 4 davon haben ein Minarett.
Das bedeutet 4 % aller Moscheen stellen ihren "Machtanspruch" mit einem "politischen Symbol" da. Grund genug es zu verbieten.

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"Entladung und Erregung" heißt die Überschrift eines Artikels in der Süddeutschen vom 5. Dezember. Nur warum spielen die Emotionen eine so große öffentliche Rolle in einer allumfassenden Egal-Gesellschaft? Massentrauer um Fussballprofi und Minarettendebatte haben doch soziologisch viel gemein. Man empört sich gern über andere und trauert gemeinsam über Einzelschicksale in einer Pluralistischen Gesellschaft. Normalerweise geht es doch niemanden etwas an, was der Nachbar treibt, wie er sich ernährt, welches blöÖödes TV-Programm er guckt und wie man seine Wohnung einrichtet. Privat ist privat. Aber immer dann, wenn die Menschen begreifen, was das Private auch das Politische ist und damit das Privaten zur öffentlichen Angelegenheit wird, dann ist es immer viel einfacher, mit dem Finger auf andere zu zeigen, um von sich selbst und seiner kleinkarierten Borniertheit abzulenken.

Niemand empört sich so laut gegen die brachialen Mediamarktgebäude, weil Mario Barth uns ja weis macht: "Ich bin doch nicht blöÖöd!"

Ja wie blöÖöd sind wir denn eigentlich, um nicht zu merken, dass wir uns neuen Tempelanlagen in den Schoppingsmalls nach amerikanischen Vorbild sehen und das der wahre Gott das Geld ist, welches wir anbeten. Wir schuften uns den Buckel krum für paar leppische Talers und kaufen uns all die Dinge, welche wir für unser Überlegen in einer ignoranten friedvollen Nebeneinander-Koexistenz benötigen. Wir benötigen das, was aus der Not heraus geboren wird. Ein Ausgleich, eine Kompensation des "bedingslosen Lebenlassen - das ja meistenteils dem eigenen Wunsch entspricht, aber die Eingriffsmöglichkeiten eben auf null setzt". Dieses permanente Machtlosigkeitsgefühl entladet sich dann in temporäre Erregung. Wir sind doch noch nicht soweit angepasst, dass man seine Gefühle einsperrt und keinerlei Entladungen in der Gesellschaft stattfinden. Man denke an die Amokläufer, die Randalierer und Vandalisten, welche in Berlin derzeit täglich mehrere Luxuskarossen anzündung, an die Studierenden usw...

Ja, ja ~
"Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"

Goethe

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Einen schöÖönen Advent und
:kuesse:
alles Liebe und Gute
:weihnacht
wüscht
Axl
 
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AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Hallo Axl,

ich weiß schon, dass es in bestimmten Kreisen "modern" und "in" ist, sofort die "Nazikeule" zu schwingen, wenn Kritik - sei diese auch noch so sachlich und berechtigt - am Islam bzw. an Moslems geübt wird. Wenn man jedoch aktiv und frei von Bevormundung selbständig denken kann, dann muss man ganz einfach zu dem Schluss kommen, dass sich die Situation der Juden in Nazideutschland überhaupt nicht mit der der heutigen Moslems in Europa (!) vergleichen lässt. Ich möchte dich aber nicht um die Chance bringen, deinem Nickname "aktiver Freidenker" alle Ehre zu machen.
Falls dein "aktives Freidenken" ein paar sachliche und vor allem historisch richtige Impulse braucht, lass es mich bitte wissen.
Oder hast Angst, dass die Wahrheit dein Weltbild zum Einsturz bringen könnte?

MfG,
Harald
 
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AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Hallo Axl,

ich weiß schon, dass es in bestimmten Kreisen "modern" und "in" ist, sofort die "Nazikeule" zu schwingen, wenn Kritik - sei diese auch noch so sachlich und berechtigt - am Islam bzw. an Moslems geübt wird. Wenn man jedoch aktiv und frei von Bevormundung selbständig denken kann, dann muss man ganz einfach zu dem Schluss kommen, dass sich die Situation der Juden in Nazideutschland überhaupt nicht mit der der heutigen Moslems in Europa (!) vergleichen lässt. Ich möchte dich aber nicht um die Chance bringen, deinem Nickname "aktiver Freidenker" alle Ehre zu machen.
Falls dein "aktives Freidenken" ein paar sachliche und vor allem historisch richtige Impulse braucht, lass es mich bitte wissen.

Oder hast Angst, dass die Wahrheit dein Weltbild zum Einsturz bringen könnte?

MfG,
Harald

Lieber Harald,

es geht mir nicht um ein Vergleich der Situation zwischen Juden und Moslems ~ weder historisch ~ noch aktuell ~
sondern um die mediale Repräsentation von Sachverhalten,
welche ein Stimmung erzeugen, welche mir missfällt.


Das habe ich damit zum Ausdruck gebracht.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Im Übrigen bin ich jüdischer Abstammung ~ also 1/8 ~ wenn man es noch so bezeichnen kann. Und auch wenn meine geschichtliche Bildung große Lücken aufweist, bin ich doch gerade mit der Zeit des Nationalsozialismus und auch mit der Weimarer Republik recht gut vertraut. Was aber nun nicht heißen soll, dass ich da nichts mehr hinzulernen könnte...
:zauberer2

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Hallo Fritz,
Hast Du davon schon einmal gehört?

Hallo, liebe Eule,

so wie du es schilderst nicht. Dass aber im vorislamischen, mekkanischen Pantheon auch weibliche Gottheiten saßen, die eventuell matriarchale Obödienz kannten, ist gewiss. Das legen auch die Satanischen Verse nahe, die von orthodoxen Moslems im hohen Maße verabscheut werden und Salman Rushdi die Fatwa einhandelte:

„Satanische Verse“ ist die Bezeichnung für gewisse, angeblich gelöschte Koran-Verse. Nach einer bei Tabari [1] erhaltenen Überlieferung fuhr Mohammed nach Sure 53 Vers 19f., in dem es um die Göttinnen Al-Lat, Uzza und Manat des vorislamischen Mekka ging, aufgrund der Einflüsterung des Satans, fort: „Das sind die erhabenen Kraniche. Auf ihre Fürbitte darf man hoffen.“[2]
Die neue, gereinigte oder berichtigte Fassung verdrängte diese Göttinnen, da sie auch als (untergeordnete) verehrungswürdige Wesen nicht mit dem Monotheismusgebot in Einklang zu bringen waren.


Nach dem von dir genannten Details werde ich mich noch umsehen.

Gruß Fritz
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Axl, glaub mir, du wirst nicht in dem Maße überzeugender, wie deine Bilder riesiger werden... :reden:
Das mit der ewigen Nazi-Keule lass am besten auch mal sein, das ist eine Erpressungsmasche, die bis zum Erbrechen immer wieder hervorgekramt wird.
Der Holocaust, unsere deutsche Schande, darf keine Rolle spielen, wenn eine neue historische Situation flexibel neu überdacht werden muss, Deutsche müssen auch äußern dürfen, was ihnen missfällt, man kann sie doch nicht ewig mit der Vergangenheit erpressen!
Jedem, der ein Unbehagen an Minaretten spürt und das auch sagt, ist nicht automatisch ein Nazi!
Das ist falsch und sorry, auch platt argumentiert!
Einige sicher, aber willst du zum Beispiel 57,5 Prozent der Schweizer eine braune Gesinnung unterstellen, mit allem, was dazu gehört? ß?

LG
Cosima :blume1:
 
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Axl, glaub mir, du wirst nicht in dem Maße überzeugender, wie deine Bilder riesiger werden... :reden:
Das mit der ewigen Nazi-Keule lass am besten auch mal sein, das ist eine Erpressungsmasche, die bis zum Erbrechen immer wieder hervorgekramt wird.
Der Holocaust, unsere deutsche Schande, darf keine Rolle spielen, wenn eine neue historische Situation flexibel neu überdacht werden muss, Deutsche müssen auch äußern dürfen, was ihnen missfällt, man kann sie doch nicht ewig mit der Vergangenheit erpressen!
Jedem, der ein Unbehagen an Minaretten spürt und das auch sagt, ist nicht automatisch ein Nazi!
Das ist falsch und sorry, auch platt argumentiert!
Einige sicher, aber willst du zum Beispiel 57,5 Prozent der Schweizer eine braune Gesinnung unterstellen, mit allem, was dazu gehört? ß?

LG
Cosima :blume1:

Liebe Cosima,

richtig der Holocaust ist unsere deutsche Schande und die Mehrheit aller Deutschen wollte davon nicht wissen und man will es wohl auch heute noch nicht begreifen. (siehe Beitrag von Neugier in einem anderen Faden)

Es ist das UNFASSBARE ~ welches pressend auf das Bewusstsein wirkt.
Ja Du hast recht, aber ich will niemanden er_pressen, womit auch, mit einem schlechten Gefühl, wenn sich die Verdrändungs- und Unterdrückungsmechanismen lösen und einem das Unbehagen zurückschlägt?

Das die Minderheit von ca. 31 % aller wahlberechtigten Schweizer eine demokratische Mehrheit von gut 57 % darstellen ist Dir schon klar. Mit den Schweizern, welche nicht wählen dürfen minimiert sich die Zahl weiter.

Das Wählerverhalten wurde in der Presse bestens untersucht. Demnach haben die Frauen, welche eigentlich eher aus den liberalen Lager kommen, sich GEGEN die Minarette entschieden, wohl auch deshalb, weil eine Burka tragende Frau in Schwarz abgebildet und das ganze Land damit zu plakatiert wurde.

Jeder mit nur ein bisschen Hausfrauenpsychologie durchschaut das Propagandamuster dieser medialen Kompanie.

Ferner weiß ich, dass es hierbei NOCH nicht um Nazis geht, sondern um Angst und Feindbilder einer kranken gesamteuropäischen und globalen Gesellschaft.

Ich unterstelle niemanden eine braune Gesinnung.
Und jeder hat das Recht seine Meinung, auch seine Ängst zu benennen.
Dies gilt im Übrigen auch für mich.

Lieben Gruß
Axl
 
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