Hallo Axl, ich wiederhole Deine Frage, damit der Sinn der Antworten nicht verloren geht.
Der Islam trennt bekanntlich Staat und Religion nicht voneinander, was bereits als Antwort genügen sollte.
Würde man in den Moscheen lediglich der Ausübung des privaten Glaubens nachgehen, hätten die Sakralbauten keine politische Symbolik; dann allerdings hätten nicht etliche Hassprediger aus Europa ausgewiesen werden müssen etc. etc.
Ein Minarettverbot beschränkt den Gläubigen in seiner Freiheit der Religion nicht, es ist ein Turm und nichts weiter, war ursprünglich auch überhaupt nicht vorgesehen.
Der radikale Islam wendet sich sogar ausdrücklich gegen die üppige Kunst in den Moscheen wie auch gegen Überflüssiges in der Architektur, verlangt grösstmögliche Einfachheit und uneingeschränkte Aufmerksamkeit für die Predigt und das Gebet. Zum 'ironischen' Politikum wird u.a., wenn gerade diese radikalen Islamisten nun zum Boykott der Schweiz aufrufen.
Sicher. Du hast keine Angst, ausser vielleicht -wenn ich nicht irre- Deiner Trypanophobie bist Du frei. Hast Du uns etwa zehnmal oder noch öfters mitgeteilt. Aber ausnahmsweise geht es hier nicht um Dich
. Sonst habe ich etwas Mühe, den Satz zu verstehen bzw. merke nicht, worauf sich die antizipaatorische Hypothese bezieht. Auf die Islamisierung, auf das Minarett oder auf Dich?
Ich merke was, Axl. Heisse Luft, die mich umweht.
Deine Einheit (Synthese) zerlegt -hier und für Dich aus der strukturalistischen Linguistik entlehnt und verfremdet, bedeutet doch logischerweise auch nichts anderes als zwei Teile: These ~ Antithese.
'Die Synthese der beiden Pole bekommst du doch hin, oder?', hast Du so überaus freundlich Belair57 gefragt... Du jedoch bist frei, inkosequent zu sein, keine Frage!
Das Unehrliche am Minarettverbot ist, dass es gar nie um den Turm an sich ging. Türme zu verbieten ist lächerlich. Aber befasst man sich näher mit der Problematik, erschliesst sich auch die politische Symbolik auf der anderen Seite doch (fast) jedem. Als Absage an eine rückständige und fundamentalische Lebensweise und Kultur mit umfassenden Machtansprüchen ---> Islamisierung.
Dazu kommt, dass das Verbot von Feministinnen -von rechts, über die Mitte bis nach links- als Zeichen gegen die Unterdrückung der Frau im Islam befürwortet und gerade natürlich von Frauen bei der Abstimmung befolgt wurde. Ich denke nicht, dass bei den Frauen Angst eine Rolle spielte, eher Solidarität.
Das Verbot kann auch eine Chance sein, wenn moderate Moslems erkennen, dass sie ihre Angst überwinden und sich öffentlich mehr und mehr gegen die Radikalisierung des Islams wenden müssen; wenn sie merken, dass die Demokratie für sie ohne ihre aktive Mitbeteiligung nicht besonders gut funktionieren kann.
In Frankreich hängt die Baubewilligung für eine Moschee/ein Minarett von der kommunalen Behörde ab, ist also mehr der Stadtplanung unterstellt, aber auch der Behördenwillkür ausgesetzt. So durfte z.B. in Strasbourg unter der konservativen Bürgermeisterin Mme Keller eine Moschee nur ohne das mitgeplante Minarett (30m hoch) gebaut werden. Ihr Nachfolger, der Sozialist Ries, will das Minarett nachträglich erlauben, sofern es die muslimische Gemeinde wünscht. Es ist lediglich eine Frage der persönlichen Einstellung, denn die Stadt leistet da keinen Beitrag. Durch die strikte Trennung vom Staat müssen sich alle 'Gotteshäuser' selbst -durch Spenden, Legate u.ä. finanzieren.
Minarette sind in F eher selten anzutreffen, möglicherweise aus Kostengründen, oder weil die Muezzins wg. öffentlicher Ruhestörung verboten sind. (Kirchenglockengeläut ist Tradition und daher erlaubt.)
Die Planer der grössten Moschee Frankreichs, in Marseille (7000 Plätze und m.W. zwei Minarette, je 25 m; Kostenpunkt 22 Mio. Euro) haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Der verbotene Ruf zum Gebet wird visuell vermittelt -per Lichtsignal vom Minarett. Es ist eine Menge Proteste gegen den gigantischen Bau eingegangen, ob auch die Schifffahrtsgesellschaften protestierten, weiss ich leider nicht
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