Ich habe weder Geduld noch Zeit, mir hier die Finger fusselig zu schreiben und auf alle Argumente einzugehen, geschweige denn, mich zu "verteidigen", wobei ich den Eindruck habe, dass das, was ich schreibe, sowieso nur danach abgecheckt wird, wo man einhaken und alles widerlegen kann.
Kein Geringerer als der Schriftsteller Ralph Giordano, den man beim besten Willen nicht in die rechte Ecke drängen oder als einseitigen Idioten abstempeln kann - er hat als Jude den Holocaust mit seiner Familie nur in Kellern versteckt überlebt - vertritt meine Meinung.
Ich nehme ihn hier als mein Sprachrohr.
Aus einem Artikel im Focus:
Der jüdische Buchautor Ralph Giordano warnt in der Minarett-Debatte vor zu harscher Kritik an der Schweiz. In Deutschland dominiere ein „Gemisch aus Multikulti-Illusionismus, Sozialromantik, Gutmenschtum“.
Ralph Giordano
"Schluss, endlich Schluss mit den Totschlagargumenten einer ´Political Correctness´, die mit der Autorität einer Staatsräson auftritt“, schreibt Giordano in einem Beitrag für die „Bild“-Zeitung vom Freitag. Ein „Gemisch aus Multikulti-Illusionismus, Sozialromantik, Gutmenschtum und Umarmungstendenzen“ und „der aus der Nazizeit überhängende Schulddruck“ habe lange Zeit die Auseinandersetzung mit dem Islam vermieden.
„Eine Haltung, die sich von Grund auf scheut, anti-emanzipatorische und menschenrechtsferne Mentalitäten, Sitten, Gebräuche und Traditionen der muslimischen Minderheit auch nur anzusprechen, geschweige denn zu thematisieren“, so Giordano weiter. „Dabei sind das größte Tabu die Integrationshemmnisse, die aus der Minderheit selbst kommen. Zustände, die mit Grundgesetz und Menschenrechten nicht vereinbar sind.“
Und die, die den Schweizern vorschreiben wollen, wie sie zu entscheiden haben und damit die Basis einer demokratischen Gesellschaft ignorieren, tun immerhin auch 47% Unrecht...
Denn nicht alle Schweizer sind gegen den Bau neuer Minarette, schon deshalb sind diese Pauschalisierungen und Polarisierungen falsch.