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Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Werter aktiver Freidenker,

ich möchte hier nicht auf deine Wortspielereien eingehen sondern beim Thema bleiben: Wenn Teile der europäischen Bevölkerung Ressentiments gegen den fundamentalistischen Islam bzw. dessen Angehörige hegen, dann wird das wohl einen Grund haben. Als Grund vermute ich in erster Linie das äußere Erscheinungsbild. In weiterer Folge eben die nicht gerade seltene Kollision zwischen aufgeklärten europäischen und islamisch-fundamentalistischen gesellschaftlichen Wertvorstellungen. Das wurde in diesem Thread aber schon etliche Male behandelt. Derart massive Ressentiments wie gegen fundamentalistische Moslems sind mir gegen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften oder deren Untergruppen nicht bekannt.

MfG,
Harald

Also bitte Harald,

Du kannst ja auch nicht an den Beikeles eines koscheren Juden „zupfen“ oder ihm die Kippa samt Hut vom Kopf reißen, wenn das Gesicht dabei fast verdeckt ist und Dir dieses nicht behagt,

meint :reden:
K. M.
 
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AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Lieber Harald,

das ist uns doch klar und darüber gibt es keine Unklarheit.

Deshalb bitte ich Dich uns mitzuteilen, ob Du nun die Menschenrechte für ALLE Menschen anerkennst oder ob Du spezielle Gruppen, ob nun fundamentalister Art oder eben nicht, davon ausnimmst?

fragt
Axl

PS: und bitte keine Wortspiele, sondern KLARHEIT.

Gegenfrage:
Was hilft es, wenn zwar ich die Menschenrechte anerkenne, nicht jedoch in Europa lebende fundamentalistische Moslems? Aber auch diese Frage wurde in diesem Thread schon des Öfteren behandelt.

Also bitte Harald,

Du kannst ja auch nicht an den Beikeles eines koscheren Juden „zupfen“ oder ihm die Kippa samt Hut vom Kopf reißen, wenn das Gesicht dabei fast verdeckt ist und Dir dieses nicht behagt,

meint :reden:
K. M.

Dein Vergleich hinkt m. E. doch gewaltig! Das "Zupfen" an den Haarlocken orthodoxer Juden - in deiner Diktion: Die Baikeles koscherer Juden - stellt doch bereits einen tätlichen Angriff dar und geht somit extrem weit über Ressentiments hinaus. Hast du schon einmal eine Kippa in natura gesehen? Anscheinend nicht, denn sonst müsstest du eigentlich wissen, dass diese das Gesicht eines Menschen nicht verdecken kann. Ein Hut m. E. ebenso wenig! (Eine "normale" Trageweise natürlich vorausgesetzt).
Darüberhinaus stellt auch das "Reißen" einer Kippa oder eines Hutes vom Kopf einen tätlichen Angriff dar und kann somit nicht der Bedeutung des Begriffes: "Ressentiment", untergeordnet werden.
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Gegenfrage:
Was hilft es, wenn zwar ich die Menschenrechte anerkenne, nicht jedoch in Europa lebende fundamentalistische Moslems? Aber auch diese Frage wurde in diesem Thread schon des Öfteren behandelt.

Das war ja klar ~
Ausweichmanöver, Verzögerungstaktik, Wortspielchen ~
Du magst spielen ~
ich auch ~
spiele mit ~
~ ~ ~

Die Antwort: NIX
Die Begründung: NIX verstanden
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

......... Dein Vergleich hinkt m. E. doch gewaltig! Das "Zupfen" an den Haarlocken orthodoxer Juden - in deiner Diktion: Die Baikeles koscherer Juden - stellt doch bereits einen tätlichen Angriff dar und geht somit extrem weit über Ressentiments hinaus. Hast du schon einmal eine Kippa in natura gesehen? Anscheinend nicht, denn sonst müsstest du eigentlich wissen, dass diese das Gesicht eines Menschen nicht verdecken kann. Ein Hut m. E. ebenso wenig! (Eine "normale" Trageweise natürlich vorausgesetzt).
Darüberhinaus stellt auch das "Reißen" einer Kippa oder eines Hutes vom Kopf einen tätlichen Angriff dar und kann somit nicht der Bedeutung des Begriffes: "Ressentiment", untergeordnet werden.

Harald,

ich meinte dies als bildsprachliche Begriffe, denn sich über eine Haar- und auch Barttracht, eine (religiös notwendige) Kippa unterm traditionell sehr großen Hut, vielleicht auch noch mit Brille, welches zusammen nahezu das gesamte Gesicht verdeckten, würde dann ebenfalls in den „Vermummungsartikel“ fallen und der Gleichbehandlung (aller Religionen, Ethnien und sozialer Gruppen im Staat), nämlich dann auch gesetzlich! – ebenso widersprechen. Wenn ich am Samstag durch die Innenstadt gehe, könnte ich ältere jüdische Mitbürger niemals untereinander unterscheiden, vor allem, eine leicht nach vorne geneigte Haltung jeden Gesichtserkennungskontakt verhindert. (nämlich der Gesetzgeber reisst dann die "Vermummung" vom Gesicht) Dieser Umstand bereitet auch in Frankreich Verfassungsrechtlern großes Kopfzerbrechen, weil Du Menschen nicht vorschreiben kannst was sie anziehen, sofern Bedeckungsnormen (der Geschlechtsteile) und keine beleidigenden, oder rassistischen Schriftzüge sich auf der Kleidung befinden, erfüllt werden.

Gruß
K. M.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Hi Axl,

ich hätt' ein paar Fragen an Dich.

Wie weit muß Deiner Meinung nach Toleranz gehen?
Muß ich wirklich alles im Namen der Menschenrechte tolerieren?
Darf ich im Gegenzug keine Toleranz erwarten?
Sind meine Menschenrechte weniger wert als die von Migranten?
Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?
Toleranz bis zur Selbstaufgabe der eigenen Werte?

Ist es das, was Du Dir unter Toleranz vorstellst?

Wenn es so ist, dann bin ich intolerant.
Denn meine Toleranz hat Grenzen.

lg.eule
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Wie weit muß Deiner Meinung nach Toleranz gehen?

Liebe Eule,

ich mag den Begriff der Toleranz nicht und ich toleriere auch nichts, weil ich eben akzeptiere und zwar all das, was ethisch, moralisch vertretbar ist.

Mir ist es gleich, ob man sich mit Piercing oder Tätowierungen verunstaltet, welche Frisuren, seien sie für mich noch so unansehnliche "Sauerkrautwellen" oder rasierte oder zum Strich verunstaltete gezupfte Augenbrauen, ob Kopftuch oder Turban, egal auch ob man nach Mekka oder Rom betet. Erlaubt ist ALLES, auch das, was mich nicht erfreut oder erheitert und auch das, was mir persönlich nichts nützt, solange man nicht gegen ethisch oder moralische Prinzipien verstößt, wie beispielsweise Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, Diebstahl, Betrug, Umweltverbrechen und Steuerhinterziehung usw... Nur all diese Regel sind in unseren Gesetzbüchern ausführlich geregelt.

Muß ich wirklich alles im Namen der Menschenrechte tolerieren?

NEIN!
Man muss die allgemeinen Menschenrechte für ALLE Menschen akzeptieren und nicht die Straftaten, welche unter dem Deckmantel der Menschenrechte und des Humanismus begangen werden.
Aber auch ein Straftäter muss alle Menschenrechte für sich in Anspruch nehmen können. Recht auf einen fairen Prozess, Anwalt, keine Folter usw... Ebenso dürfen wir Straftätern auch nicht die Religionsfreiheit oder andere grundlegende Menschenrechte verweigern.
Wenn wir dies zulassen, so wie es Cosima, Finna und Harald hier einfordern, dann haben wir wieder Gestapo-Methoden. Das hatten wir doch schon. deshalb ist es so wichtig auch die Tatsachen der Geschichte ~ vor allem die des Nationalsozialismus ~ nicht zu vergessen oder gar zu leugnen.

Darf ich im Gegenzug keine Toleranz erwarten?

Glaube mir bitte liebe Eule, sobald man die Welt und die Menschen auch so akzeptieren kann, wie sie ist, dann wirst auch Du so akzeptiert werden. Sicherlich gibt es immer bornierte Menschen mit festgezurrten und verankerten Meinungen und Standpunkten, welche unbelehrbar und beratungsresistent sind, aber von diesen Menschen braucht man sich eben nicht beeinflussen oder gar manipulieren zu lassen.

Sind meine Menschenrechte weniger wert als die von Migranten?

Also ich verstehe es nicht.
Was ist denn daran so unverständlich, dass für ALLE Menschen die Menschenrechte gelten (sollten).
Sicherlich gibt es auch in den von der UNO ratifizierten Ländern, wie beispielsweise den USA Folter und Missstände, auch hier in Deutschland werden Menschen entgegen den Menschenrechten behandelt ~ leider!

Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?
Toleranz bis zur Selbstaufgabe der eigenen Werte?

Du meinst die Grenze der Menschenrechte?
Es darf keine Grenze geben, die über den Menschenrechten steht.
Sie ist die derzeitige Grundlage für unser globales Zusammenleben und ich würde diese noch auf Umweltrechte ausweiten, dass es eben nicht mehr zulässig wäre, die Umwelt zu zerstören.

Ist es das, was Du Dir unter Toleranz vorstellst?

Toleranz ist nur eine Duldung des mir Fremden. Sobald ich aber das Fremde annehme, dann akzeptiere ich dies. Akzeptanz funktioniert bei mir viel leichter, weil ich mich dann gefühlsmäßig in das Fremde einfühlen muss, um es zu verstehen und dann habe ich keinerlei Probleme mehr damit.

Bei der Duldung beschäftigt man sich nicht umfassend mit dem Fremden, weshalb dann die Ressentiments weiter zunehmen, insbesondere auch der Einfluss der Anderen, welche mit mir ebenfalls diese Duldung üben, wirken dann wie ein Katalysator und verstärken die Ressentiments immer weiter.

meint
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Hi Axl,

ich hätt' ein paar Fragen an Dich.

Wie weit muß Deiner Meinung nach Toleranz gehen?
Muß ich wirklich alles im Namen der Menschenrechte tolerieren?
Darf ich im Gegenzug keine Toleranz erwarten?
Sind meine Menschenrechte weniger wert als die von Migranten?
Wo ist die Grenze, oder darf es keine geben?
Toleranz bis zur Selbstaufgabe der eigenen Werte?
Ist es das, was Du Dir unter Toleranz vorstellst?

Wenn es so ist, dann bin ich intolerant.
Denn meine Toleranz hat Grenzen.

lg.eule


S.g. Aktivfreidenker.

Du hast fast alle Fragen sehr schön beantwortet, könntest du bitte auch diese Frage von Eule58 beantworten:

Toleranz bis zur Selbstaufgabe der eigenen Werte?
Danke
Belair57
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Dein Statement Axl,

kann man unterstreichen: denn es ist sehr gefährlich anzufangen, über die erwähnten grundlegenden Rechtsnormen der bürgerlich- und strafrechtlichen, für jeden geltenden Gesetzte, dann noch darüber hinaus Normen einzuführen, welche bereits ins Privat- und sogar dem Intimbereich eingreifen.

Ich kann mich noch gut erinnern, als in Österreich ausgelöst durch „Ausländerdebatten“ zu Beginn der 90iger Jahre auch im Zuge des Beitrittes zu Europäischen Union Gesetze zum Schutz der Privatsphäre, vor allem Gesetze zum Schutz der Bürger vor behördlicher Willkür, noch von Joseph II. aufgehgehoben wurden; alles nur der Sicherheit wegen – und heute ist damit der Polizeistaat perfekt, die Willkür der polizeipräventiven Möglichkeiten fast uneingeschränkt – und zwar für jeden! Nach dem Grundsatz:

„zuerst „DIE“ – dann „DU“​

K. M.
 
AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

S.g. Aktivfreidenker.

Du hast fast alle Fragen sehr schön beantwortet, könntest du bitte auch diese Frage von Eule58 beantworten:

Toleranz bis zur Selbstaufgabe der eigenen Werte?
Danke
Belair57


Lieber Belair,

das Problem bei dieser Fragestellung ist der Begriff "Selbstaufgabe".

Was wird damit bezeichnet?

Etwa eine Aufgabe für sich selbst, wie beispielsweise die Aufgabe für mich, diese Frage zu beantworten. Ich möchte dies ja tun, daher ist es auch meine Selbstaufgabe.

Oder aber man versteht darunter, das sich selbst aufgeben...

Okay ~ betrachten wir dies einmal nach logischen Gesichtspunkten.
Demnach kann eine Duldung eben keine Aufgabe für mich selbst sein, sondern nur die Akzeptanz, also die Aufgabe für mich, sich mit dem Fremden auseinanderzusetzen und sich in das Fremde einfühlen, warum dies oder das so ist und was die Fremden darunter verstehen, fühlen, denken, meinen....

Ebenso kann die Duldung des Fremden auch nicht dazu führen, mich selbst aufzugeben. Warum sollte eine Duldung dazu führen können. Evtl. wird dies noch deutlicher, wenn ich statt Duldung von Gleichgültigkeit spreche.

Und in diesem Sinne verstehe ich auch den Begriff der Toleranz. Sie ist nicht nur eine Duldung sondern auch eine Gleichgültigkeit.

Mir persönlich ist beispielsweise Fußball gleichgültig ~ wer, wann und wo gewinnt oder verliert. Aber ich akzeptiere die Fußballfans und -spieler, weil sie dadurch Spaß, Freude für sich persönlich haben, auch wenn sich für mich keinerlei Nutzen daraus ergibt.

Also um die Frage nochmal klar zu beantworten:
NEIN! Es ist gar nicht möglich, dass Toleranz zur Selbstaufgabe der eigenen Werte führt.
 
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AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz

Dein Statement Axl,

kann man unterstreichen: denn es ist sehr gefährlich anzufangen, über die erwähnten grundlegenden Rechtsnormen der bürgerlich- und strafrechtlichen, für jeden geltenden Gesetzte, dann noch darüber hinaus Normen einzuführen, welche bereits ins Privat- und sogar dem Intimbereich eingreifen.

Ich kann mich noch gut erinnern, als in Österreich ausgelöst durch „Ausländerdebatten“ zu Beginn der 90iger Jahre auch im Zuge des Beitrittes zu Europäischen Union Gesetze zum Schutz der Privatsphäre, vor allem Gesetze zum Schutz der Bürger vor behördlicher Willkür, noch von Joseph II. aufgehgehoben wurden; alles nur der Sicherheit wegen – und heute ist damit der Polizeistaat perfekt, die Willkür der polizeipräventiven Möglichkeiten fast uneingeschränkt – und zwar für jeden! Nach dem Grundsatz:

„zuerst „DIE“ – dann „DU“​

K. M.

Lieber Kultus,

nachdem ich ja nun auch die Verfassung Österreichs mit Kommentierung gelesen habe, kann ich Deine Meinung zum Polizeistaat sehr gut nachvollziehen und dies unabhängig von den jeweiligen Polizeigesetzen.

:blume1:
Axl
 
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