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Euer Umgang mit Suizidgedanken

Miriam]Suche,
ich bin der Meinung, dass wir durchaus als Basisgedanken ein Werk, einige Stellen oder nur eine vielsagende Stelle eines Werkes nehmen können.
Ist denn unsere Gedankenwelt nur aus uns entstanden?
Wer das behauptet, macht sich etwas vor. Wir sind auch in unserem Denken geprägt von Werken die wir gelesen, gehört oder gesehen haben. Was ist da verkehrt?
Interessant ist ja erst was ein jeder daraus macht, wie individuell und sogar entgegengesetzt Gedanken sein können, die als Basis eine gleiche Quelle haben.

Du magst ja recht haben Miriam, doch ziehe ich vor, wenn es um eigenständige Meinungen gehen soll, vorerst das gesagt wird, was sich eben ohne oder mit Büchern im eigenen Kopf bereits herauskristallisiert hat. Die eigene Wortwahl ist noch immer die überzeugenste. Wähle ich allerdings Worte eines anderen, dann ist es wohl angebracht, dies als Quelle anzugeben.


Persönlich bevorzuge ich es wenn man bei manchen Theman sich auf etwas bezieht und dann natürlich eigenständig weiter reflektiert.

So kann man es auch machen.


Ganz offen gesagt: manche Themen hier werden so zu sagen eigenständig entwickelt, als müsste man das Alphabeth selber entdecken um ja nicht das schon bestehende zu benutzen. Dabei möchte ich manchmal darauf hinweisen, wie kluge Gedanken zum Thema schon geäussert wurden.

Nicht jeder kennt die gedanklichen Vorläufer von diversen Themen, also soll es ihm erlaubt sein, sie selbständig zu entwickeln.


Originalität mit jedem Preis, auch wenn dabei eine minderwertige Qualität zustande kommt, muss m.E. nicht sein.

Dieser Meinung bin ich auch, doch ist es den Schreibern nicht immer bewusst. Dazu sind eben dann die anderen da, um ihn höflich aber bestimmt darauf aufmerksam zu machen.

Mit lieben Grüßen

suche :reden:
 
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Mir ist es ehrlich gesagt scheißegal, wer diese Gedanken als erster gedacht hat.

Für mich ist ausschlaggebend, ob sie wahrhaftig sind.

Wenn man es zuspitzen würde, ließe sich jeder hier geschriebene Satz bereits in einem Buch wiederfinden und der Autor könnte seine Rechte in Millionenhöhe einklagen.

Seitenweise Zitate sollten selbstverständlich benannt werden, ganz klar. Doch wenn ich mir Gedanken mache, dann nehme ich zu großer Wahrscheinlichkeit auch Fremdgedanken auf, die ich vorher irgendwo gelesen oder gehört habe. Mir darüber auch noch Gedanken zu machen und die Urheber herauszufinden, halte ich für übertrieben.

Ich selbst käme nicht auf die Idee jemanden wegen meiner Gedanken oder Wortwahl zu verklagen, sondern würde mich freuen, wenn ein anderer damit etwas anfangen kann. Die materielle Welt in der es um Rechte und Geschäfte geht, ist nicht die meine.
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Hallo Bernd,




Aufgrund meiner "erlesenen" Erfahrung kann ich dir nur raten, dieses Thema nicht in diesem Forum anzusprechen!!!
Es sei denn, du willst Bibelzitate oder hausgemachte Weisheiten hören. Senf- und Zwiebelwickel, Esoterik und Reinkarnationsgedanken, bis hin zu selbsterdachten Lebensweisheiten, werden dir bei diesen Gedankengängen bestimmt nicht helfen.


Guido ich hab da ein kleines Zitat von William Blake für dich:

"Wer verallgemeinert, ist ein Idiot!"
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Hallo Bernd,

Aufgrund meiner "erlesenen" Erfahrung kann ich dir nur raten, dieses Thema nicht in diesem Forum anzusprechen!!!
Es sei denn, du willst Bibelzitate oder hausgemachte Weisheiten hören. Senf- und Zwiebelwickel, Esoterik und Reinkarnationsgedanken, bis hin zu selbsterdachten Lebensweisheiten, werden dir bei diesen Gedankengängen bestimmt nicht helfen.

Hallo Lizard.

Ich hab das Thema in einigen anderen Foren damals auch besprochen. Jedes Forum hat seine eigene Stimmung. Die m.E. nicht nur im Forum selber existiert, sondern man identifiziert sich immer ein wenig mit dem nick, der langsam wächst und diese fiktive Persönlichkeit ist in gewisser Weise schon die Brille, durch die man auch die Beiträge schreibt und liest...die Grundstimmung, der Ton zum Beispiel, ist damit bei ein und der selben Person im jeweiligen Forum immer ähnlich...in einem anderen Forum dann meist anders, aber dort dann wieder in sich ähnlich.

Dieser Nick ist zwar offensichtlich zumeist eine erdachte Figur, mit erdachten Eigenschaften (also ich bin in Wirklichkeit kein rauflustiges, naives Krokodil) aber diese Figur ist in meinem Verständnis nicht so viel unwirklicher als die Persönlichkeit die man im RL meint zu sein...nur dass man sich dort schon viel länger mit diesen Mechanismen und Speicherinhalten gleichsetzt und sich davon kaum trennen kann...echter ist die Persönlichkeit im RL daher für mich nicht als der Nick des jeweiligen Forums.

Bin inzwischen schon länger hier im Forum und mir gefällt es eigentlich schon manchmal, was wir uns hier so austauschen, deine generelle Abneigung kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht auch deshalb, weil ich wie einige gleichgesinnte unverbesserliche Altuser hier, schon manche Tendenz des Forums mal in diese mal in jene Richtung „überlebt“ habe. Viele Selbstbilder sind an den unverbesserlichen hin und wieder doch selbst denkenden Usern und mangelnder Huldigung hier zerbröckelt, mancher hat sich mit Pauken und Trompeten gar mehrmals aus dem Forum verabschiedet, mancher umbenannt und mancher fand das Forum einfach nur unfachmännisch. Mancher stellte so hohe Ansprüche an das Forum, weil er damit seinen eigenen Wert erheben wollte...ein weit verbreiteter Trick. Aber ich bin noch hier, weil hier einige Menschen sind, mit denen ich mich gern unterhalte oder deren Texte ich hin und wieder gern lese.

Mich interessieren nun inzwischen eigentlich NURNOCH „selbsterdachte Lebensweisheiten und hausgemachte Weisheiten“.

Viele Grüße
Bernd
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Hallo!

Ich komme mit etwas Banalem daher, doch ich bin dankbar dafür, dass mich, als dunkle Wolken über mir schwebten, mir letztlich mein Körper gezeigt hat, wo´s langgeht.

Als vor einigen Jahren mein erstes Rezidiv festgestellt wurde, obwohl ich glaubte, alles "richtig" gemacht zu haben, fiel ich in besagtes tiefes Loch.
Ich verlor die Lust am Leben völlig und bekam zu den gesundheitlichen Problemen private Schwierigkeiten der gröberen Art.
Innerhalb weniger Tage nahm ich so ca. 8 kg ab, doch dann siegte mein Appetit über die Suizidgedanken.
Wer essen will, und gut dazu, der will leben.
Und ich wollte und will es.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Hallo Bernd

Selbstmord ist auch Mord - und verbietet sich damit schon einmal von selbst. Wenn ich einen Mord begehe, ist es keine gute Verteidigung, zu sagen "Er spürt es eh nicht mehr". Die Angehörigen würden mich mindestens verdammen...

Selbstmord ist extrem undankbar und egoistisch. Die Liebe der Eltern, die Freundschaft, die entgegengebracht wird - all das bedarf eigentlich nur eines Dankes: NICHT Selbstmord zu begehen. Daher undankbar. Egoistisch ist eigentlich logisch: Man denkt nicht daran, was andere vielleicht empfinden könnten, wenn man Selbstmord begeht. Da hilft auch keine Entschuldigung.

Aber ich selbst würde auch aus anderen Gründen niemals Selbstmord begehen: Ganz einfach weil ich nicht den Mumm hätte, das gebe ich gerne zu. Ich hänge doch sehr an meinem Leben. Ich fürchte den Tod, nicht, weil ich Angst davor habe zu sterben (das ginge ja schnell), sondern weil ich jetzt, als junger Mensch, leben möchte. Ich will nicht das verlieren, was mein Leben letztendlich ausmacht: Gefühle. Auch Schmerz ist ein Gefühl und mir daher noch lieber, als tot zu sein. Mein Leben ist mir - ebenso wie jedes andere - verdammt viel wert und es gibt nur sehr, sehr wenig, wofür ich es aufgeben würde.

lg, Animus
 
AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

Selbstmord ist extrem undankbar und egoistisch. Die Liebe der Eltern, die Freundschaft, die entgegengebracht wird - all das bedarf eigentlich nur eines Dankes: NICHT Selbstmord zu begehen. Daher undankbar. Egoistisch ist eigentlich logisch: Man denkt nicht daran, was andere vielleicht empfinden könnten, wenn man Selbstmord begeht. Da hilft auch keine Entschuldigung.


Hallo Animus,

glaubst du, ein Mensch, der sich das Leben nimmt, fühlt sich geliebt?
Glaubst du tatsächlich, ein Mensch, der so verzweifelt ist, dass er die Angst vor dem Tod, die wohl jeder Mensch in irgendeiner Weise empfindet, überwindet, weil die Angst vor dem Leben so viel grösser geworden ist, handelt aus egoistischen Motiven?

Ich will nicht über Menschen urteilen, die sich das Leben nehmen.
Ein Mensch, der dermassen leidet, hat nur selten die Kraft, an andere zu denken. Hätte er sie, dann hätte er auch die Kraft, weiter zu leben.

Liebe Grüsse
Ela
 
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AW: Euer Umgang mit Suizidgedanken

von Animus: Selbstmord ist extrem undankbar und egoistisch. Die Liebe der Eltern, die Freundschaft, die entgegengebracht wird - all das bedarf eigentlich nur eines Dankes

Hallo Animus,
wenn du das Leben lebst, wirst du möglicherweise Tage erleben, an denen du deine Eltern verfluchst, dich hier ausgesetzt zu haben. Möglicherweise siehst du das mit dem Egoismus dann etwas anders. Möglicherweise wirst du sehen, dass sie dich nicht aus Nächstenliebe erschufen, sondern weil sie dich als ihr Kind, sehr genau in ihren Lebenslauf einplanten, als ihre Lebensgestaltung.

Kann man denn egoistischer überhaupt sein? Ein neues Leben schaffen, damit das eigene vollkommener wird? Ist es nicht so, dass man dir beibrachte, Egoismus sei doof, damit du für andere Menschen, für Ideen, für höhere Ziele verwertbar bist? Und deinen Eltern ein Schmuckstück? Ist es nicht das, was Leben wertvoll macht, sehr gut verwertbar zu sein? Als Handykonsument und Arbeitskraft?

Lieber Animus, ich will garnicht weiter stänkern. Auch wenn mir das großen Spaß macht(, so scheint es völlig sinnfrei). Ich meine damit nur, dass deine augenblickliche Haltung sich ändern kann. Und in meinen Augen ist es sinnvoller, man bezieht Suizidgedanken ins Leben ein. Man kann nicht über Leben reden und es gestalten und den Tod ausblenden, dann entwickelt man sich zu einem Heuchler. Wie Religion, die täglich über das Leben redet, aber den Sex, ohne den es weder den Pfarrer noch den Beichtstuhl gäbe, wegschweigt, reglementiert oder gar verdammt. Gibt es denn eine größere Heuchelei als das?

Mir ging es in dem Thema darum, sich mal damit auseinander zu setzen. Ich wollte Meinungen und Ansätze herauslocken und mich damit beschäftigen. Mir ist das Thema auf diese Weise heute weniger wichtig geworden, suizid gar unnötig (!), es hat sich verbraucht, es war eher ein Auslöser, das was da ist (Leben), genauer anzuschauen. Ich für mich schätze es heute mehr den je. Und bin recht froh, keinem Psychologen oder anderem "Funktionsfähigmacher" in die Hande gefallen zu sein. Und ich erlaube mir einen gewissen offenen Hass auf die die hier die Augen schließen und altes ewig in die Zukunft retten oder die Kinderzimmertüren schließen oder die ihr Herzchen schließen und den Fachleuten an den Lippen kleben, damit die ihnen Wahrheit beibringen...usw... Der Wunsch zu sterben ist m.E. nichts, was man bewerten muss.

Und jetzt endlich mal was zur Sache, wo ihr das Thema schon mal ausbuddelt.
Ela, ich hab früher manchmal Menschen viel Kraft gewünscht, damit sie ihr Leben meistern. Heute finde ich meinen damaligen Wunsch eine ziemliche Frechheit. Ich meine heute, man sollte den Menschen nicht das Handwerkszeug und viel Kraft mitgeben, damit sie sich durchs Leben kämpfen, Verantwortungen wahrnehmen, ehrgeizig an sich und ihrem Leben arbeiten, sondern statt der ganzen Mechanik lieber hi und da etwas dazu tun, dass sie von selber erkennen können, dass die den Kampf gegen einen luftig leichten Tanz tauschen können, wenn sie es denn wollen. Vielleicht gibt einem Menschen dabei auch das Gefühl, hier einfach willkommen zu sein, mehr Mut zu eigenem Erleben/Ideen, zum Zulassen der eigenen Wahrheit, als diese endlosen Ratschläge. Ob mir das gelingt? Selten. Aber bei mir selber ab und zu schon.

Bernd
 
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