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Euer Umgang mit Suizidgedanken

baerliner schrieb:
was Harku über die Abwärtsspirale schreibt, gegen die ein unter einer akuten Depression Leidender mit dem Verstand nicht ankämpfen kann.

ja das ist gut erklärt.kann ich mich auch anschließen.

man versucht lange so zun tun als ob nichts wär. man verscuht sich vor sich selbst zu verstecken.

an und für sich ist das ja voll arg. und es ist in unserer gesellschaft verbreitet. man wirft sich selber dies und jenes vor, will damit nicht nach außen gehen, weil man nach außen hin sonst geringgeschätzt wird (eigenangst davor) und weil man sich selbst gegenüber nicht seine schwächen/dieses fremde, das man nciht in den griff bekommen kann, eingestehen will.
 
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ich hab nicht viel heir gelesen aber möchte mal wissen wer seine suizidgedanken "fertig" gedacht hat, "bis zum schluss".
was ich dadrunter verstehe: also wirklich enorm darüber nachgedacht auf welche art und weise man sich selbst umbringt, wie man sich verabschiede, auch mal über zeitpunkte usw. besonders aber über die gründe für die mordgedanken.

mich würde hauptsächlich interessieren ob ihr der selben meinung seid wie ich:
wer "zu ende" denkt, bringt sich nicht um, weil man erkennt das man für den größten teil seiner probleme selbst verantwortlich ist und die verdammte pflicht hat nicht so feige vor einem selbst zu flüchten.

bei mir war es so das der großteil meiner probleme die michr richtung zuizid geleitet haben, durch mich selbst entstandne sind, teilweise schon vor langer zeit. ich konnte ab einem bestimmten punkt nicht mehr auf andere schieben, es kam immer: du hattest doch dies und jenes getan was dann dazu führte und es im endeffekt sogar dann noch stärker in die richtung getrieben.
wie ihr seht habe ich mich nicht umgebracht, hing damit zusammen das ich meinte ich solle meinen mist selber richten, besonders weil ich eine menge leute nicht in trauer bringen wollte die mir teilweise bei meinen selbst verursachten problemen auch noch halfen diese zu beseitgen. es hing aber auch damit zusammen das ich zu dem schluss gekommen bin: ich könnte mich glaube ich nicht umbringen.
kamen noch andere zu dem schluss?
oder wer sagt: ich könnte ohne größere probleme mich umbringen, wissendlich, bei vollem bewusstsein?

passt nicht ganz zu der überschrift, aber mich interessiert das mal.

ciao
 
Ich hätte mit den eigentlichen Akt wohl keine alzuschweren Probleme..
aber so eine Entscheidung könnt ich einfach nicht treffen.. da spielen zu viele Dinge eine zu große Rolle. Aber den Gedanken zu ende zu denken ist glaubig gar nicht nötig, Selbstkritik/erkenntnis ist gut aber das Gefühl ist unabhängig davon.. Ich hab selber Depressionen und obwohl professioneller Hilfe wird es nicht besser.. das läßt einem auf Dauer die Sache ganz anders sehen.
 
Trist schrieb:
Ich hätte mit den eigentlichen Akt wohl keine alzuschweren Probleme..
aber so eine Entscheidung könnt ich einfach nicht treffen.. da spielen zu viele Dinge eine zu große Rolle. Aber den Gedanken zu ende zu denken ist glaubig gar nicht nötig, Selbstkritik/erkenntnis ist gut aber das Gefühl ist unabhängig davon.. Ich hab selber Depressionen und obwohl professioneller Hilfe wird es nicht besser.. das läßt einem auf Dauer die Sache ganz anders sehen.


Natürlich wird es nicht besser, wenn Dein Leben nicht besser wird!

Depressionen entstehen nur durch ein unglückliches Leben! :)
 
Natürlich wird es nicht besser, wenn Dein Leben nicht besser wird! Depressionen entstehen nur durch ein unglückliches Leben!

Das ist mir schon klar.. deshalb versucht man ja die Ursache zu finden und zu beseitigen..klappt bei mir aber irgendwie nicht.
 
Trist schrieb:
Das ist mir schon klar.. deshalb versucht man ja die Ursache zu finden und zu beseitigen..klappt bei mir aber irgendwie nicht.

Vielleicht ist es hilfreicher, nicht die Ursachen zu suchen, sondern einfach zu schauen, welche Dinge es sonst noch in deinem Leben gibt. Du hast Depressionen? Ok, soll sein, haben viele andere auch! Die Frage ist letztendlich, willst du leben oder nicht! Und wenn du nicht tot sein willst, dann tu das, was eben gerade zu tun ist, auch wenn es dich anstrengt, auch wenn du traurig oder müde bist, auch wenn du dich leer und antriebslos fühlst.
Niemand hat eine Garantie dafür, dass es ihm immer gut gehen wird. Fühle dich so, wie du dich eben fühlst, aber nimm es nicht so wichtig. Gestatte dir, traurig und leer zu sein, weine, ruhe dich aus, oder strenge dich auch an, wenn dir danach ist. Aber erlaube dir, dich auch schlecht zu fühlen. Du bist in einem Teufelskreis, wenn du deine Leere oder deine schlechten Gefühle auch noch verdammst.

Ich spreche aus eigener Erfahrung. Vielleicht hast du ja auch meinen Beitrag zum Thema Suizid gelesen. In der tiefen Depression geht es mMn hauptsächlich ums Durchhalten. Je mehr du mit dir selbst haderst, weil du keinen Sinn im Leben findest, je tiefer sinkst du hinunter. Manchmal ist das zwar auch nicht zu verhindern, aber alles, was dir geschieht, sind Erfahrungen, aus denen du etwas über dich selbst lernen kannst.

Also, keine Angst vor Depressionen, wenn sie da sind, dann nimm sie an, sie lassen sich nicht verhindern. Und so gehen sie auch wieder vorüber.

Alles Gute! :umarm:

lilith
 
@lilith
Größtenteils gebe ich Dir Recht. Dennoch muss man in Betracht ziehen, dass bei Manchen die Dinge etwas anders liegen. Darum kann man nicht jedem per Ferndiagnose einfach dazu raten "durchzuhalten und dem etwas Positives abzugewinnen".

Die Erfahrung eines Reifeprozesses durch die Krankheit hat der Betroffene ja erst hinterher, mittendrin kann er ihr ganz sicher nichts abgewinnen, oder? Du sagst ja, dass Du aus persönlicher Erfahrung sprichst.

Jedenfalls würde ich die eingangs ausgesprochene Warnung von Guido ernst nehmen. Wer bspw. hochgradig gefährdet ist, sollte sich dazu durchringen, Hilfe anzunehmen. Von hier aus kann man nicht mal sicher sagen, was überhaupt das Problem ist. Ist Depression lediglich die Selbsteinschätzung? Was, wenn weitere Dinge vorliegen (Angstzustände, Anfälle, paranoide oder schizoide Elemente, Wahnvorstellungen, Sucht etc.)?

Wer krank ist, dem sollte intensiv und nach eingehender persönlicher Diagnose geholfen werden. Übers Forum kann man allzu leichtfertig an die Dinge herangehen, da muss man sich die Verantwortung vor Augen halten.

Ich würde auch keinem mit Kopfschmerzen raten, eben mal auszuschlafen. Auch da habe ich eine persönliche Erfahrung in der Familie, die so losging. Am Ende ist sie an einem Gehirntumor gestorben.

Ist nur gut gemeint :)

Viele Grüße
Harka
 
lilith51 schrieb:
Also, keine Angst vor Depressionen, wenn sie da sind, dann nimm sie an, sie lassen sich nicht verhindern. Und so gehen sie auch wieder vorüber.

lilith

Den letzten Satz halte ich für sehr gefährlich. Harka u.a. haben darauf hingewiesen, dass bei einer echten Depression ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss, denn diese gehen nicht so ohne Weiteres vorüber.

Wir sollten uns mit jeden Rat zurückhalten, außer dem, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Und Angehörige, Freunde, Kollegen usw. sollten selbst bei eigenen Erfahrungen mit Depressionen diesen Rat geben.
 
Harka schrieb:
Wer krank ist, dem sollte intensiv und nach eingehender persönlicher Diagnose geholfen werden. Übers Forum kann man allzu leichtfertig an die Dinge herangehen, da muss man sich die Verantwortung vor Augen halten.
Meine Antwort galt für Trist, ich habe ihn auch direkt angesprochen. Er schrieb ja weiter oben, dass er bereits in professioneller Behandlung ist.

Ich bin durchaus der Meinung, dass eine Depression in professionelle Behandlung gehört. Meine Erfahrungen damit lassen mich allerdings daran zweifeln, dass sich die Profis ihrer Verantwortung immer bewusst sind.
Außerdem kommt es bei Depressionen oft vor, dass gerade der Verweis an einen Profi-Therapeuten eine zusätzliche Belastung für den Depressiven ist, im Sinne von "Bin ich schon soweit, dass ich für meine Freunde nicht mehr erträglich bin". D.h. Wie erkennt ein Depressiver selbst, dass er krank ist und behandelt werden sollte? Das war die schwierigste Phase mit meinem Sohn, der absolut nicht glauben konnte, dass ihn irgendwer verstehen könne.

Deine Hinweise im Post#29 kann ich nur unterstreichen, das entspricht genau dem, was ich auch erlebt habe.

Von Profis wurde ich (und später noch viel ärger mein Sohn) eher mit all dem abgewimmelt, was du als besonders kontraproduktiv aufgelistet hast. Er wurde von ihnen, wie von den laienhaften Freunden, mit Ratschlägen "erschlagen", und wurde mit "Therapiegesprächen" fast erstickt, bei denen der Therapeut ihm erklären wollte, dass er alles falsch macht, und reagierte dadurch mit totalem Rückzug. Damals ließ ich nicht locker und zwang ihn regelrecht, zu einem anderen Arzt bzw. in ein Krankenhaus zu gehen, wo er dann - sehr langwierig - wieder eine Schimmer am Horizont entdecken konnte.

Wenn allerdings ein Depressiver hier im Forum selber um Rat fragt, dann will er offensichtlich schon etwas annehmen. Ich glaube nicht, dass ich hier mit dem Thema leichtfertig umgehe.
Meine Erfahrung hat mir auch gezeigt, dass es in der Depression ja um Einsamkeit geht, um das Sich-Abgeschnitten-Fühlen von den anderen. Jede Zurückweisung bestätigt dieses Gefühl.
Deshalb möchte ich auch bei meiner Aussage bleiben. "Keine Angst vor der Depression!" Das heißt ja nur, dass ich mir auch selber eingestehen kann, dass ich sie habe. Damit erst kann ich auch Wege beschreiten, die heraus führen. Keine Angst zu haben, heißt ja nicht, dass ich nichts dagegen tun soll. Aber das liegt dann beim Kranken (und seinem nächsten Umfeld) selbst, welchen Weg er finden kann. Ein Problem anzunehmen ist die einzige Möglichkeit, Wege zu finden, wie es gelöst werden kann.

Eine "Durchhalteparole" ist mMn insofern hilfreich, weil es die dunkelsten Zeiten, wo nichts von außen eindringen kann und kein noch so kleines Licht am Horizont sichtbar ist, überbrücken kann, wenn ich mich an den Strohhalm klammere, dass es sicher wieder heller wird, wenn ich es nur durchstehe.

Da ich nur von meinen Erfahrungen sprechen kann, möchte ich natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben.

herzlich
lilith
 
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Ja, ok - lilith.

Wenn Du Trist etwas besser kennst, ist das in Ordnung. Ich hatte auch mehr die Absicht, eventuell direkt oder indirekt Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht von einem Fall aus diesem Gespräch problemlos Rückschlüsse ziehen dürfen...

Ich habe von einem Fall gehört, bei dem jemand mit Depressionen (auch von einem Arzt) wie die bisherigen "Fälle" mit einem "aufputschenden" Medikament behandelt wurde. Das Ergebnis war, dass er zuerst seine motorische "Gelähmtheit" überwandt, seine Unfähigkeit sich zu einer Handlung durchzuringen. Was er noch in keinster Weise erkannt hatte, waren die zu Grunde liegenden Ansichten und Gedanken.

Das Ergebnis war, dass er den schon lange latent vorhandenen Gedanken an Selbstmord aktiv in die Tat umsetzte...

Gruß Harka
 
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