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Escape The Pain

AW: Escape The Pain

Mir ist es bereits gelungen, jedes Leid aus meinem Alltag zu verbannen. Ich weiß mich geborgen im Universum, sehe mein Leben als nicht wichtig an und verlasse mich darauf, dass alles seinen Gang geht, auch ohne mein Zutun, oder genauer: dass ich die richtigen Entscheidungen treffen werde, wenn sie erforderlich sein werden: ich leide nicht mehr, weil ich nicht mehr leiden will! Und es funktioniert. Deshalb kann ich nur zustimmen: escape the pain!

Der Mensch kommt als Erscheinungsform eines unbekannten Prinzips zur Welt. Dieses Prinzip hat viele Namen (Gott, Bewusstsein, Selbst, Quelle, das Absolute, die Totalität, Noumenon, etc). Diese Quelle stattet den Menschen mit einem Geist aus, dessen Aufgabe es ist, Verwirrung zu stiften und dadurch Leid zu verursachen. Irgendwann, wenn viel gelitten wurde, (das scheint bei ihnen der Fall zu sein), will man nicht mehr leiden und es beginnt der Weg zurück. Oder anders gesagt, der Mensch ist nicht demütig, sondern wird demütig gemacht. In ihrem Fall gibt es immer noch die Idee einer freien Enrtscheidung. Tatsächlich aber haben sie auf das Leben entsprechend ihres Charakters reagiert ! Das ist ein enormer Unterschied.
 
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AW: Escape The Pain

Ich habe auch schon auf mindestens einen Gegensatz/Widerspruch hingewiesen aber das ist unnötig. Ein Meister will ja nichts lernen sondern etwas lehren, ganz unabhängig von der Qualität seiner Lehre. Wenn Schüler fehlen, wird es halt skuril scheindialogisch oder monologisch. Die Sehnsucht nach Schülern resultiert meiner Meinung nach aus einem Mangel an Gemeinschaft.

Ich traue es dem Herrn Pain zu, ein Sonntagskind zu sein und mit Glück und Verstand viele Lebensprobleme für sich allein bewältigt zu haben aber ein einsames Paradies dauerhaft wirklich zu genießen, ist vermutlich nicht vorgesehen. Da ist diese soziale Schnittstelle, die irgendwie gefordert sein will. :)

Mir fallen zu Escape The Pain zwei Zitate von Schopenhauer ein:

-> Ich rede bisweilen mit Menschen so, wie das Kind mit seiner Puppe redet: Es weiß zwar, daß die Puppe es nicht versteht, schafft sich aber durch eine angenehme wissentliche Selbstdeutung die Freude der Mitteilung.

-> Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass er aus sich und seiner Lehre ein richtiges Gesamtkunstwerk macht :-)
 
AW: Escape The Pain

Mir fallen zu Escape The Pain zwei Zitate von Schopenhauer ein:

-> Ich rede bisweilen mit Menschen so, wie das Kind mit seiner Puppe redet: Es weiß zwar, daß die Puppe es nicht versteht, schafft sich aber durch eine angenehme wissentliche Selbstdeutung die Freude der Mitteilung.

-> Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass er aus sich und seiner Lehre ein richtiges Gesamtkunstwerk macht :-)

eine kühne behauptung an der etwas wahr sein könnte...betone...könnte !
:-)
 
AW: Escape The Pain

Apropos Schopenhauer:

Zitat: "Ich kann thun was ich will: Ich kann, WENN ICH WILL, Alles, was ich habe den Armen geben und dadurch selbst einer werden, - wenn ich WILL! - Aber ich vermag nicht, es zu WOLLEN; weil die entgegenstehenden Motive viel zu viel Gewalt über mich haben, als das ich es könnte. Hingegen wenn ich einen andern Charakter hätte, und zwar in dem Maasse, dass ich ein Heiliger wäre, dann würde ich es wollen können; dann aber würde ich auch nicht umhin können, es zu wollen, würde es also thun müssen."
 
AW: Escape The Pain

Apropos Schopenhauer:

Zitat: "Ich kann thun was ich will: Ich kann, WENN ICH WILL, Alles, was ich habe den Armen geben und dadurch selbst einer werden, - wenn ich WILL! - Aber ich vermag nicht, es zu WOLLEN; weil die entgegenstehenden Motive viel zu viel Gewalt über mich haben, als das ich es könnte. Hingegen wenn ich einen andern Charakter hätte, und zwar in dem Maasse, dass ich ein Heiliger wäre, dann würde ich es wollen können; dann aber würde ich auch nicht umhin können, es zu wollen, würde es also thun müssen."

Der Hr. Schopenhauer war sicher ein interessanter Mann. Einerseits ein begabter Beobachter und andererseits finanziell so unabhängig, dass man ihm glauben kann, dass er wirklich nur das geschrieben hat, was er schreiben wollte.

In dem von dir zitierten Text ist aber auch die Krux deiner und vieler anderer Lehren beschrieben: Es mag ja alles richtig sein, aber auch wenn es vernünftig ist, verzichtet niemand komplett auf seine Identität; mit Ausnahme der Heiligen und die stehen im dringenden Verdacht Neurotiker zu sein, was ja auch Schopenhauer im letzten Satz andeutet.
 
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AW: Escape The Pain

verzichtet niemand komplett auf seine Identität;

stimmt. selbst jesus und buddha identifizierten sich mit ihren körper und benahmen sich wie menschen. wie ich schon sagte, auch nach dem übergang ärgert man sich im stau, freut sich über den neuen renault twizy (den ich mir diese woche zulegte))), trauert über einen geliebten verstorbenen und schreit bei zahnschmerzen.

aber, im gegensatz zum durchschnittsmenschen, der die sensationen des lebens für real hält, weiss der weise, dass freude und leid nur vorbeiziehende erscheinungen sind....und messt ihnen keine besondere bedeutung zu. das leben wird zum kinofilm. statt wie bisher mitzuspielen, sitzt man bequem im zuschauerraum (fussfrei), schaut sich interessiert oder gelangweilt die handlung an, nicht ohne vorher popcorn gekauft zu haben...

das habe ich gut gesagt !
 
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