A
Andreas61
Guest
AW: Engel - warum?
Und ehrlich, liebe Ela, liebe Sartchi: Glaubt ihr wirklich, dass eure Kinder durch diesen Unsinn, wenn er von der Religionslehrerin tatsächlich so gesagt wurde, wie vom Kind vielleicht interpretiert wurde, einen bleibenden englischen Schaden für sein Weltbild erhalten hat?
Solche Kommunikationschancen, die uns Kinder durch ihre Mitteilung bieten, was alles andere als selbstverständlich ist, müssen die Eltern am Schopf packen (nicht das Kind!), um sich mit wichtigen Fragen auseinandersetzen und gemeinsam diskutieren zu können, solange das Interesse beim Kind dafür da ist! Vielleicht ähnlich wie von reinwiel angedeutet: „Ein ehrlicher, gerader Materialist kann ebenso ein guter Engel für die Menschen sein wie jemand, der an Gott glaubt. Beide können die guten, verborgenen Engel der Menscheit sein. Rein philosophisch können sich beide beim Tod ins Nichts auflösen - und beide werden, falls dies nicht eintritt, nach dem Sterben weiterleben.“
Man hat nicht so oft die Möglichkeiten mit dem Kind über etwas zu sprechen, mit dem es sowieso öfters konfrontiert wird und für seine Persönlichkeit auch ein Mosaiksteinchen sein wird. Je nach Alter stellen sich grundsätzliche Fragen, wie: Kann man einen Engel sofort an seinem Äußeren erkennen? Welche Eigenschaften sollte ein Engel deiner Meinung nach haben? Könntest du dich selbst als Engel vorstellen, für einen Tag nur?
Wenn man schon Engelsprobleme hat, könnte man diese doch wohl so ähnlich am besten entschärfen?
Andere Denkansätze: Mutter Teresa, Dalai Lama oder Karlheinz Böhm etwa, kann man solche Menschen als Engel sehen? Welche pros und cons gebe es dazu? Jede Menge Stoff für tatsächlich am Thema interessierte Leute! Daran habe ich beim Lesen des Eingangthreads beispielsweise gedacht. (Was für interessante und lohnende Diskussionen wären dazu möglich, wie ich sie früher mal hier erleben konnte!)
Die psychologische Seite ist nun mal da und kann nicht wegdiskutiert werden: Wie und warum glauben die Menschen eigentlich nach wie vor an Engeln? Warum muss man sich geradezu schämen, wenn man laut darüber nachdenkt (zumindest in offenen, liberal gesinnten Kreisen)? Oder glaubt ihr tatsächlich, dass niemand hier auf seine/ihre ganz persönliche Art an Engeln glaubt? Plötzlich liest man hier ja doch von gewissen Vorstellungen davon...
Ein Vergleich mit Weihnachten: Man glaubt nicht an die Geburt Jesu, man glaubt nicht an die „unbefleckte Empfängnis“ und an all das Drumherum. Aber man verfällt in die süße und liebliche Weihnachtsstimmung, auch mit allem Drumherum mit Geschenken usw.! Was ist denn das für eine Verlogenheit? (Nein, ich feiere gern und offen Weihnachten, ich stehe dazu!)
Das hat noch nie so einfach funktioniert und wird bei aller Aufklärung und dem wissenschaftlichen Fortschritt meiner Überzeugung nach auch nicht in 100.000 Jahren funktionieren: Dass man alles erklären und nachweisen kann, welche Vorgänge in der Psyche des Menschen vorgehen. Wir haben uns nicht selber produziert, auch wenn wir uns klonen können!
Weil ich erst gestern eine Erzählung eines Zeitzeugen aus meiner näheren Umgebung gelesen habe, wie Weihnachten im Krieg gefeiert wurde, will ich in diesem Zusammenhang an solches erinnern: Im Lager wurden die „Sträflinge“ gerade zu Weihnachten mit 3 Tagen Essensentzug „bestraft“. Weil die Leute aber ein wenig Weihnachtsstimmung spüren wollten, befestigten sie unter dem Tisch, damit es nicht gesehen werden konnte, grüne Zweige als Symbol für den Christbaum. Was hat denn das für einen Sinn gehabt? Oder verstehen wir nur in extremen Notsituationen die Psyche?
Und noch eine kleine Nebenbemerkung am Rande:
Das Engelmacherlied von Gerhard Bronner würde ich dann in solch einer Diskussionsatmosphäre auflockernd empfinden, überhaupt nicht spöttisch, ladet eher zum Schmunzeln und zum Nachdenken ein, je nach Laune und Befinden.
Diese Lockerheit ist mir hier längst fremd geworden. Vermisse Authentizität im Sinn von Glaubwürdigkeit.
Gruß
Andreas
Ich fass es nicht, habe ich mal fluuu mit ein wenig Schmunzeln geschrieben. Aber bei solchen Zeilen meine ich das ernst, liebe Miriam: Für eine solche Selbstverständlichkeit braucht ihr 150 Beiträge?! Wen interessieren denn heute noch die Engeln, die am blauen Firmament schwebend befestigt sind? Wo ist denn da eine Gefahr für unsere Gesellschaft auszumachen? Solches konnte ich beim Eröffnungsthread von Bherka nicht herauslesen, auch wenn er eine besondere Vorliebe für Engeln hat.In diesem Sinne benutze ich auch gerne das Wort Engel - hier aber ging es, wie schon erwähnt, nicht um einen stellvetretenden Begriff, sondern um die Realität.
Und ehrlich, liebe Ela, liebe Sartchi: Glaubt ihr wirklich, dass eure Kinder durch diesen Unsinn, wenn er von der Religionslehrerin tatsächlich so gesagt wurde, wie vom Kind vielleicht interpretiert wurde, einen bleibenden englischen Schaden für sein Weltbild erhalten hat?
Solche Kommunikationschancen, die uns Kinder durch ihre Mitteilung bieten, was alles andere als selbstverständlich ist, müssen die Eltern am Schopf packen (nicht das Kind!), um sich mit wichtigen Fragen auseinandersetzen und gemeinsam diskutieren zu können, solange das Interesse beim Kind dafür da ist! Vielleicht ähnlich wie von reinwiel angedeutet: „Ein ehrlicher, gerader Materialist kann ebenso ein guter Engel für die Menschen sein wie jemand, der an Gott glaubt. Beide können die guten, verborgenen Engel der Menscheit sein. Rein philosophisch können sich beide beim Tod ins Nichts auflösen - und beide werden, falls dies nicht eintritt, nach dem Sterben weiterleben.“
Man hat nicht so oft die Möglichkeiten mit dem Kind über etwas zu sprechen, mit dem es sowieso öfters konfrontiert wird und für seine Persönlichkeit auch ein Mosaiksteinchen sein wird. Je nach Alter stellen sich grundsätzliche Fragen, wie: Kann man einen Engel sofort an seinem Äußeren erkennen? Welche Eigenschaften sollte ein Engel deiner Meinung nach haben? Könntest du dich selbst als Engel vorstellen, für einen Tag nur?
Wenn man schon Engelsprobleme hat, könnte man diese doch wohl so ähnlich am besten entschärfen?
Andere Denkansätze: Mutter Teresa, Dalai Lama oder Karlheinz Böhm etwa, kann man solche Menschen als Engel sehen? Welche pros und cons gebe es dazu? Jede Menge Stoff für tatsächlich am Thema interessierte Leute! Daran habe ich beim Lesen des Eingangthreads beispielsweise gedacht. (Was für interessante und lohnende Diskussionen wären dazu möglich, wie ich sie früher mal hier erleben konnte!)
Die psychologische Seite ist nun mal da und kann nicht wegdiskutiert werden: Wie und warum glauben die Menschen eigentlich nach wie vor an Engeln? Warum muss man sich geradezu schämen, wenn man laut darüber nachdenkt (zumindest in offenen, liberal gesinnten Kreisen)? Oder glaubt ihr tatsächlich, dass niemand hier auf seine/ihre ganz persönliche Art an Engeln glaubt? Plötzlich liest man hier ja doch von gewissen Vorstellungen davon...
Ein Vergleich mit Weihnachten: Man glaubt nicht an die Geburt Jesu, man glaubt nicht an die „unbefleckte Empfängnis“ und an all das Drumherum. Aber man verfällt in die süße und liebliche Weihnachtsstimmung, auch mit allem Drumherum mit Geschenken usw.! Was ist denn das für eine Verlogenheit? (Nein, ich feiere gern und offen Weihnachten, ich stehe dazu!)
Das hat noch nie so einfach funktioniert und wird bei aller Aufklärung und dem wissenschaftlichen Fortschritt meiner Überzeugung nach auch nicht in 100.000 Jahren funktionieren: Dass man alles erklären und nachweisen kann, welche Vorgänge in der Psyche des Menschen vorgehen. Wir haben uns nicht selber produziert, auch wenn wir uns klonen können!
Weil ich erst gestern eine Erzählung eines Zeitzeugen aus meiner näheren Umgebung gelesen habe, wie Weihnachten im Krieg gefeiert wurde, will ich in diesem Zusammenhang an solches erinnern: Im Lager wurden die „Sträflinge“ gerade zu Weihnachten mit 3 Tagen Essensentzug „bestraft“. Weil die Leute aber ein wenig Weihnachtsstimmung spüren wollten, befestigten sie unter dem Tisch, damit es nicht gesehen werden konnte, grüne Zweige als Symbol für den Christbaum. Was hat denn das für einen Sinn gehabt? Oder verstehen wir nur in extremen Notsituationen die Psyche?
Und noch eine kleine Nebenbemerkung am Rande:
Das Engelmacherlied von Gerhard Bronner würde ich dann in solch einer Diskussionsatmosphäre auflockernd empfinden, überhaupt nicht spöttisch, ladet eher zum Schmunzeln und zum Nachdenken ein, je nach Laune und Befinden.
Diese Lockerheit ist mir hier längst fremd geworden. Vermisse Authentizität im Sinn von Glaubwürdigkeit.
Gruß
Andreas