HeinrichUnverzagt
Well-Known Member
- Registriert
- 13. Mai 2018
- Beiträge
- 682
Wess Brot ich ess, des Lied ich sing. Wunderbar zu sehen, wie Studien zum gleichen Thema je nach Auftraggeber divergieren. Im kleinen zu sehen bei Vergleichstests zwischen Verbrennern und E-Autos. Gerät, wie derzeit häufig, das E-Auto ins Hintertreffen, wird kurzerhand die durchschnittliche Nutzungsdauer von 8 Jahren auf 16 Jahre wie beim Verbrenner erhöht. Merkt ja keiner. Nur blöd, dass mittlerweile immer mehr Hardcore E-Auto Fahrer ihre Teslas publikumswirksam sprengen. Weil es sich einfach nicht rechnet nach 8 Jahren einen defekten Akku für 23000 Euro zu ersetzen. Bei Jaguar oder Porsche werden daraus gern mal über 50000 Euro. Wenn wir die tatsächlichen Emissionen an CO2 nehmen, die die Herstellung eines solchen Akkus verschlingt, werden alle oben zitierten Studien ad absurdum geführt. Immer gehen alle spekulativ von einer besseren Quote erneuerbarer Energie aus. Gibt es offizielle Zahlen dazu, das Verhältnis wird immer schlechter.Leider haben sich in Ihrem Bericht ein paar falsche Behauptungen eingeschlichen, die ich gerne korrigieren möchte.
Fazit: Die Umstellung auf Elektromobilität und die dazugehörigen politischen Entscheidungen sind Teil eines umfassenden Plans zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. (nicht nur) Viele der in der Behauptung genannten Punkte sind übertrieben oder falsch interpretiert. Es gibt umfangreiche Belege dafür, dass Elektroautos einen signifikanten Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten können und dass die notwendige Infrastruktur in absehbarer Zeit aufgebaut werden kann.
- Behauptung: "Das Debakel mit den E-Autos war abzusehen und zeigt die Dummheit der Politik".
- FaktenCheck: Elektroautos sind ein wesentlicher Bestandteil vieler Strategien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Laut einer Studie der International Energy Agency (IEA) haben Elektroautos das Potenzial, signifikante CO2-Reduktionen zu erzielen, insbesondere wenn der Strommix zunehmend aus erneuerbaren Quellen (unten werde ich ein paar nennen) stammt .
- Behauptung: Bis 2030 6 Millionen E-Autos auf die Straßen zu bringen, widersprachen schon eigene Gutachter der Bundesregierung.
- Fakten: Die Ziele der Bundesregierung zur Elektromobilität sind ehrgeizig, aber nicht unrealistisch (aber selbst wenn, ist nichtstun noch dümmer). Laut dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität sind Maßnahmen vorgesehen, um die Ladeinfrastruktur zu er weitern und die Produktion von erneuerbarem Strom zu fördern .
- Behauptung: Es werden 30 neue Atomkraftwerke benötigt.
- Fakt: Diese Berechnung ist übertrieben. Studien zeigen, dass der zusätzliche Strombedarf durch den Ausbau erneuerbarer Energien gedeckt werden kann - man muss eben was tun. Laut einer Studie (siehe unten) des FraunhoferInstituts für Solar Energiesysteme co kann die Stromversorgung durch eine Kombination aus Wind-, Solar- und Speichertechnologien gesichert werden.
- Behauptung Ihrerseits: Die Infrastruktur würde Jahrzehnte zur Errichtung brauchen.
- FaktenCheck: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist bereits im Gange. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW Siehe unten) wurden bis 2023 mehrere tausend neue Ladestationen installiert, und die Pläne sehen einen weiteren Ausbau in den kommenden Jahren vor .
- Behauptung: Es gibt keinen ökologischen Nutzen von E-Autos.
- Gegendarstellung: Studien zeigen, dass Elektroautos über ihren Lebenszyklus hinweg weniger CO2 emittieren als Verbrennerfahrzeuge, selbst wenn man die Herstellung der Batterien berücksichtigt. Laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA) haben Elektroautos im Durchschnitt 17-30% weniger CO2-Emissionen über ihren Lebenszyklus . Hier wird außer Acht gelassen, dass auch die Stromerzeugung in Zukunft sich verbessern könnte.
- Behauptung: Wertverluste von E-Autos sind gigantisch. (wie bei jedem anderen Auto auch, fährt man von Hof, ist es 30 % weniger wert.)
- Fakt: Der Wertverlust von Elektroautos ist tatsächlich ein Thema, aber nicht so dramatisch, wie behauptet. Untersuchungen zeigen, dass der Wertverlust von Elektroautos sich mit zunehmender Marktakzeptanz und technologischer Reife stabilisiert.
- Behauptungen: Reichweiten sind unter realen Bedingungen deutlich geringer.
- Fakt: Die Reichweitenangaben der Hersteller basieren auf standardisierten Tests (zugegeben, viele Hersteller von Autos, egal welchen Antrieb sie benutzen, versuchen natürlich es in das Beste Licht möglich hinzu stellen9. Es ist bekannt, dass die tatsächliche Reichweite je nach Fahrbedingungen variieren kann, aber dies gilt auch für Verbrennerfahrzeuge. Technologische Verbesserungen und ein dichteres Netz von Schnellladestationen mildern dieses Problem .
- Behauptung: Die Bahn ist unzuverlässig geworden. (stimmt! ABER...)
- Fakt: Die Deutsche Bahn (mit Österreich kenne ich mich nicht so aus) hat in den letzten Jahren Investitionen in die Infrastruktur erhöht, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Laut dem Jahresbericht der Deutschen Bahn 2022/3 wurden erhebliche Mittel in die Modernisierung von Strecken und Zügen investiert...
- Behauptung: Verbrennerverbot ist ein Irrsinn. (
- Fakt: Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass zur Erreichung der Klimaziele ein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen notwendig ist. Ein Verbot von Verbrennerfahrzeugen ab einem bestimmten Zeitpunkt ist Teil dieser Strategie und wird von zahlreichen Studien unterstützt. Natürlich wäre es hier ratsam, zu überlegen, ob es vielleicht ein paar Ausnahmeregelung gibt, wie zum Beispiel ein Notarzt, der nach wie vor vielleicht auf Solar, aber zusätzlich auf Benzin greifen könnte)
________________________________
Quellen- ich hoffe ich habe alle zusammengetragen, die ich erwähnt habe:
- IEA, Global EV Outlook 2021
- EEA, Electric vehicles from life cycle and circular economy perspectives
- Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität
- Fraunhofer ISE, Studie zur Energieversorgung der Zukunft
- BDEW, Ausbau der Ladeinfrastruktur
- EEA, Vergleich von CO2-Emissionen verschiedener Fahrzeugtypen
- Auto-Bild, Wertverlust von Elektroautos
- ADAC, Reichweiten von Elektroautos im Test
- Jahresbericht der Deutschen Bahn 2022
- Umweltbundesamt, Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen
Und Zahlen des Umwelt- oder Wirtschaftsministeriums sind mir suspekt. Wissen wir doch seit einigen Wochen, dass die dortigen Ideologen, wie im Falle der abgeschalteten AKW´s, aus ideologischen Gründen lügen. Usw. Usw.
Ich fordere lediglich einen echten Wettbewerb der Systeme. Erneuerbare Energie: Wisst Ihr, welche Umweltschäden die Herstellung von Solarpaneelen hervorruft, aus welchen giftigen, nicht wiederverwertbaren Materialien die Flügel der Windräder bestehen? Dass es immer noch kein Recycling für Akkus aus E-Autos existiert? Lasst Euch von den durch Steuergeldern alimentierten Sachverständigen Gutachten nicht verarschen. Denkt an die Kampagne der Margarine-Union. Hat es geschafft, mit Hilfe korrupter Professoren die Butter zu verteufeln.
Das Äquivalent von Kraftstoff zu Strom ist einfach algebraisch zu ermitteln. Und dass die neue Infrastruktur herbeigelogen wird, sah ich bei der Anfrage eines Bekannten, der eine große Ladestation in Kerstenhausen an der B3/A49 bauen wollte. Preußen-Elektra sagte: Keine Chance, dann gehen in der Region die Lichter aus. Das ist die traurige Realität. Ideologie schafft nur in totalitären Systemen Wahrheit.