Wenn die Opposition ja eh alles kritisiert, warum würde sie dann ausgerechnet eine Unwahrheit nicht richtigstellen, wenn sie zusätzlich noch die Regierung diskreditieren könnte?
Naja, nicht nur, aber die Macht demokratischer Politiker ist sehr begrenzt. Ist ja auch verfassungsmäßig so vorgegeben, weil man aus der Geschichte gelernt hat, dass es selten gut ausgeht, wenn einer einzelnen Person zu viel Macht zukommt. Aber, manche wollen immer wieder dieselben Fehler machen und schreien nach einem "starken Führer", der "endlich einmal den politischen Misthaufen aufräumt". Auch hier haben wir solche Kicklfans.
Ja, und wer ist dieser "man"? Und auch - WER kann es ändern und wie?
Die Politikverdrossenheit nimmt weiter zu, weil die Egomanie zunimmt. Jeder kümmert sich nur um sich selbst, Politik hat gefälligst ein Selbstläufer zu sein (also keinen eigenen Beitrag fordern) und natürlich so zu sein, wie man es selbst sich wünscht. Zusätzlich wird die Welt immer komplexer, was dem Durchblick abträglich ist. Also macht man "zu", ist frustriert und schiebt die Schuld anderen zu - am liebsten "Politikern", denn diese werden dann für alles verantwortlich gemacht, was einem nicht passt.
Natürlich nicht, aber in einer freien Demokratie bekommt das Volk immer die Regierung, die es verdient. Und sollte das eines Tages ein Kickl sein, dann ist das auch so.
Ach so? Das Umfeld, indem man aufwächst und lebt hat keine Auswirkung auf die eigene Denkweise?
Das bezweifle ich doch stark.
Vor 60 Jahren war es noch üblich und gewollt, dass Frauen die klassische Hausfrauen- und Mutterrolle übernehmen, heute nicht.
Haben die ganzen Menschen wirklich unabhängig voneinander ihre Haltung verändert?
Das würde auch funktionieren, wenn all die Menschen, die "gut und in Frieden leben wollen", keine sonstigen Wünsche und Bedürfnisse hätten.
Ist aber nicht.
Bietet Wege an, aber nicht zum "vollständigen Frieden". Wenn man sich beispielsweise das Flüchtlingsproblem anschaut, dann bieten manche als Lösung an, dass wir HIER in Frieden leben, weil man die Flüchtlinge AN DER GRENZE schon daran hindert, herzukommen.
An der Grenze herrscht also ganz und gar nicht Friede.
Jetzt entscheidet für sich, wie sehr er (s)einer Ideologie nachläuft.
Eine Ideologie beansprucht vielleicht selbst die Lösung für ein Problem spezielles Problem zu sein (mitnichten für alle gesellschaftlichen Probleme!), aber die Lösung, wie man das entsprechende Ideal umsetzt, ist eine andere Frage. Und ja, besonders die verbohrten Ideologen werden als solche bezeichnet, aber ein Ideologie wird man nicht erst durch Verbohrtheit. Ideologien an sich sind ja nicht schlecht, aber wenn jemand so in ihr gefangen ist, dass er den Blick auf das Ganze bzw die Realität verliert, dann wird es sehr gefährlich.
Nein- die Ideologie ist schon Grundlage für die Entscheidung, ob Helfen - ja/nein
WIE man ggf am besten hilft ist dann schon eine sachliche bzw wissenschaftliche Frage.
Vielleicht verstehe ich besser, was du meinst, wenn du ein konkretes Beispiel bringst und die zugehörigen "Ideologien" benennst.
Also bevor eine Partei oder eine Regierung an die Öffentlichkeit geht, hat sie in der Regel schon eine Zeit lang daran gearbeitet, und das Setzen auf die Agenda ist schon eine Zeit lang her. Es bekäme einer politischen Bewegung nicht gut, wenn sie in dem Tenor auftritt "Das ist ein wichtiges Problem, aber wir haben keine Ahnung, wie wir das lösen". Sie wird dann nicht als vernünftig oder besonnen wahrgenommen, sondern als planlos und inkompetent.
Daher setzen sich die Akteure intern zusammen und erarbeiten Lösungskonzepte, und wenn sie diese für ausgereift genug halten, gehen sie damit an die Öffentlichkeit. Natürlich stunde es ihnen auch nicht gut, wenn sie dann nach den ersten Einwänden, wieder von ihrem Plan abrückten - denn auch dann würden sie als schwach, planlos und inkompetent wahrgenommen werden.
Richtig, so will sich keine hinstellen.