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Eine Frage zu Jesus

fusselhirn

Well-Known Member
Registriert
16. Februar 2005
Beiträge
1.702
Markus7 schrieb:
Und er gebot ihnen, sie sollten's niemandem sagen. Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus.
Dies ist nur ein Beispiel für mehere Stellen in der Bibel, indem Jesus den Menschen sagt, dass sie seine Wunder für sich behalten sollen.

Wenn Jesus nicht wollte das seine Wunder bekannt werden, was suchen diese Stellen dann in der Bibel?

bin für jede gedankliche Hilfestellung dankbar.

euer
grübbelndes fusselhirn
 
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AW: Eine Frage zu Jesus

Dies ist nur ein Beispiel für mehere Stellen in der Bibel, indem Jesus den Menschen sagt, dass sie seine Wunder für sich behalten sollen.

Wenn Jesus nicht wollte das seine Wunder bekannt werden, was suchen diese Stellen dann in der Bibel?

bin für jede gedankliche Hilfestellung dankbar.

euer
grübbelndes fusselhirn

Lieber Fussel,

Wer soll Dir da Antwort geben können? Jede Antwort auf diese Frage kann nur Spekulation sein.

Wie Du ja bestimmt weißt, sind all diese Dinge erst nach dem Tod von Jesus aufgezeichnet worden. Ich glaube, dass die frühesten Aufzeichnungen ungefähr um das Jhr 70 n. Chr. stattgefunden haben. Viele noch viel später.

Es handelt sich um mündliche Überlieferungen von verschiedenen Personen, die auch miteinander nicht in Verbindung standen. Diese Abhandlungen weisen oft Parallen auf, sodass man in diesen Fällen annehmen kann, dass gewisse Begebenheiten tatsächlich so stattgefunden haben. Doch gibt es aber auch andere Überlieferungen, bei denen man nicht mehr nachweisen kann, ob es tatsächlich so gewesen ist.

Dass die Apostel die Wunder nicht weitersagen sollten, ist mir aus meinem Religionsunterricht - immerhin habe ich einen derartigen 13 Jahre genossen - nicht in Erinnerung, wohl aber sollten sie nicht weitersagen, dass Gott ihn seinen geliebten Sohn genannt hätte.

Aber vielleicht wissen die anderen User mehr darüber.

Mit lieben Grüßen

suche :reden:
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Wenn Jesus nicht wollte das seine Wunder bekannt werden, was suchen diese Stellen dann in der Bibel?

Na ja, vielleicht wusste er, dass die Menschen genau das machen, wovon er will, dass sie es nicht machen. Wenn er groß gesagt hätte: "Seht her, ich vollbringe Wunder mit göttlicher Kraft! Tut dies Kund, dass die ganze Welt es erfährt!" dann ... ich weiß auch nicht, aber es heißt doch auch "Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt und wer sich erniedrigt, der wird erhöht." (frei zitiert)
Jesus wusste vielleicht über diese Gesetzmäßigkeit bescheid, wenn es denn eine ist. Vielleicht war es seine gewisse Zurückhaltung und Demut, die ihn in den Augen der Menschen noch größer machten, als es seine Wunder allein hätten tun können. Demnach war ihm auch klar, dass seine Werke größere Wirkung bekommen. Es heißt ja schließlich "Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus." Klingt für mich wie: "Je kleiner er sich machte, desto mehr Achtung brachte man ihm entgegen."

Rein aus dem Bauch heraus gesagt, finde ich übrigens, dass es einem großen Geist besser geziemt, sich demütig und klein zu geben in Hinblick darauf wie winzig wir Menschen doch für Mutter Natur sein müssen. (Ich umschreibe hier bewusst die Bezeichnung "Gott" ;) )

Wenn dir das hilft, Fussel.

lg
Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Eine Frage zu Jesus

Hallo Ben und Fussel, wenn ihr erlaubt...

Angeregt durch diese eigentlich unscheinbare Frage hab ich gerade ein paar simple Gedanken entwickelt (die auch kompletter Schwachsinn sein können, ihr verzeiht...)

a) Jesus hatte ein kindlich-naives-unschuldiges Wesen
b) Jesus hatte das Wesen eines großen Denkers und Weisen
(Möglichkeit c) Er war Sohn Gottes und läßt sich damit nicht in diese Schemata pressen, laße ich hier aus, weil dann ein Erklärungsversuch seiner Aussage sowieso irrelevant wäre.)

War er b) ein großer Denker und Weiser, dann glaube ich, kann die Behauptung von Ben nicht stimmen. Weil wenn er sich selbst erniedrigt, und dabei weiß, daß ihn genau das "berühmt" macht, und er es deshalb tut, hat er sein Gebot selbst gebrochen, weil er sich eben im scheinbaren Erniedrigen selbst erhöht. (Und ich glaube, daß Jesus in der Bibel das auch sagt: Erniedrigt euch nicht um von anderen bewundert zu werden (Ich glaube er sagt es im Zusammenhang mit dem Fasten und Beten, ungefähr so hab ich es in Erinnerung: Wenn ihr fastet/betet, tut dies nicht öffentlich, damit die anderen sagen: Seht, der Mann fastet/betet, er ist ein Gläubiger. Sondern fastet/betet im Stillen, so daß es keiner merkt. Oder so ähnlich, bitte korrigiert mich, falls das nicht stimmen sollte.)) Daß Jesus sein eigenes Gebot bricht, kann ich mir nicht ganz vorstellen...

Dies alles trifft aber nicht zu, wenn er ein a) kindlich-naives-unschuldiges Wesen besaß, weil er ja dann von den "Folgen" seiner Selbsterniedrigung nichts ahnen konnte. Weil er aber selbst das Gebot des "verborgenen fastens/betens" vorgegeben hat, kann es widerum auch nicht stimmen, daß er nichts von den "Folgen" ahnte...

Das ist irgendwie ein Dilemma...

Bliebe also nur noch c) er war Sohn Gottes und damit Jenseits von Gut und Böse

Oder er war b) ein Großer Weiser und hat sich einen hierbei einen unbeabsichtigten Fehltritt erlaubt.

(Übrigends d) er war ein Heuchler, kann auch nicht stimmen, weil er sich ja schlußendlich am Kreuz für uns geopfert hat (Und e) er war Schizo, halte ich auch für sehr unwahrscheinlich))

Macht das Sinn?
Ich zweifle selbst schon daran :)
Persephone
 
Weil wenn er sich selbst erniedrigt, und dabei weiß, daß ihn genau das "berühmt" macht, und er es deshalb tut, hat er sein Gebot selbst gebrochen, weil er sich eben im scheinbaren Erniedrigen selbst erhöht.

Hmm ... mein Gedanke war anders ausgelegt. Ich hätte gesagt, es ging ihm nicht darum sich zu erhöhen. Ich habe das wie folgt gemeint. Er hat sich zwar selbst klein gegeben, nicht jedoch darum weil er sich dadurch wieder erhöhen wollte, und Ruhm oder ähnliches erlangen. Nein, ich meine, dies würde sich nicht für einen großen Geist ziemen. Er gab sich schlicht deshalb klein, weil es zu seinem Wesen gehörte. Und dieses Wesen hat vor aller Augen seine Größe bescheinigt.

Dies zeigt doch auch der Umstand, dass er sich unter den ärmsten Menschen aufgehalten hat. Er hat seine Wunder nicht in königlicher Manier vollbracht, dass er ganzen Völkern Frieden brachte. Wie das sich vielleicht die Menschen von Gottes Sohn erwartet hätten. Er gab sich mit dem kleinen Volk ab. Mit den Ärmsten der Armen. Gerade den Menschen, die von allen anderen herabgelassen wurden, hat er seine Zuwendung gegeben.
Er hat sich nicht als König präsentiert. Sondern als ein einfacher, unscheinbarer Kerl.

Ich glaube, es ging Jesus nie um Ruhm. Und eben das dürfte ihn noch berühmter gemacht haben.

Und ich vermute, dass deshalb seine Worte trotzdem aufgezeichnet und weitererzählt wurden, obwohl er eigentlich selbst davon nichts wissen wollte, oder dies sogar abgelehnt hat. Die Faszination der Menschen dürfte zu groß gewesen sein.
Es ist so wie wenn einer sagt: "Ich verschenke mein ganzes Hab und Gut an die Armen. Aber bitte erzählt es keiner Menschenseele!" Gerade das werden die Menschen noch eher erzählen, als wie wenn er sagen würde: "Seht her wie großzügig ich bin!"

Es ist diese Bescheidenheit und Demut, die einen Menschen noch bewundernswerter und größer erscheinen lassen. Wir können getrost davon ausgehen, dass dieser Jesus von Nazareth eine Menge solcher tugendhafter Charaktereigenschaften hatte. Wäre dem nicht so gewesen, dann wäre er wohl nie so bekannt geworden.

Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Eine Frage zu Jesus

Hi Freunde,

danke für eure intressanten Gedanken. Ich habe gestern noch mit einem RL-Freund darüber gesprochen und er zeigte mir eine andere Stelle im Markus-Evangelium, die mein Zitat vielleicht in ein anderes Licht rückt.

Markus 1 schrieb:
Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. 41Und es jammerte ihn, und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! 42Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. 43Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich a 44und sprach zu ihm: Sieh zu, daß du bniemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und copfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. 45Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekanntzumachen, so daß Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden.

Interessant finde ich die Wortwahl meines ersten Zitates in den Bibeln. Jesus spricht nicht freundlich mit den Menschen sondern er gebietet/verbietet ihnen. In der neuen-Welt-Übersetzung steht "schärfte es ihnen ein". Hier in dem Zitat steht:"drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich".

Ist dies nicht ein paradoxes Verhalten? :confused:

fussel
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Hi Freunde,

danke für eure intressanten Gedanken. Ich habe gestern noch mit einem RL-Freund darüber gesprochen und er zeigte mir eine andere Stelle im Markus-Evangelium, die mein Zitat vielleicht in ein anderes Licht rückt.

Interessant finde ich die Wortwahl meines ersten Zitates in den Bibeln. Jesus spricht nicht freundlich mit den Menschen sondern er gebietet/verbietet ihnen. In der neuen-Welt-Übersetzung steht "schärfte es ihnen ein". Hier in dem Zitat steht:"drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich".

Ist dies nicht ein paradoxes Verhalten? :confused:

fussel

und copfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. 45Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekanntzumachen, so daß Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden.

Lieber Fussel,

ich glaube eher daran, dass er den Menschen gewisse Dinge wohl einschärfte, weil es notwendig war. "drohen und wegtreiben" dürfte eher eine schlechte Übersetzung sein.

Ich weiß ja nicht, aus welcher Bibel Du diese Worte hast, doch ist die Übersetzung, bzw. sind die Worte in verschiedenen Bibeln anders gewählt.

Der Rede kurzer Sinn "wäre", dass er nach einer Heilung die Menschen wegschicken musste, da sie sich ansonsten an ihn geklammert hätten

Doch Christus musste ja für andere wichtige Aufgaben frei sein.

Liebe Grüße

suche :reden:
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Ich weiß ja nicht, aus welcher Bibel Du diese Worte hast, doch ist die Übersetzung, bzw. sind die Worte in verschiedenen Bibeln anders gewählt.

Einschärfen, drohen, gebieten ist für mich irgendwie dasselbe zumindest hier in diesem Zusammenhang.

Der Rede kurzer Sinn "wäre", dass er nach einer Heilung die Menschen wegschicken musste, da sie sich ansonsten an ihn geklammert hätten

Das haben sie ja dann trotzdem gemacht, oder lieg ich da falsch?

Doch Christus musste ja für andere wichtige Aufgaben frei sein.

Für welche Aufgaben? Er war doch hier, um Heil zu bringen, oder nicht?

Pph
 
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AW: Eine Frage zu Jesus

Einschärfen, drohen, gebieten ist für mich irgendwie dasselbe zumindest hier in diesem Zusammenhang.



Das haben sie ja dann trotzdem gemacht, oder lieg ich da falsch?



Für welche Aufgaben? Er war doch hier, um Heil zu bringen, oder nicht?

Pph

Es ging Jesus nicht darum, als Wunderheiler bekannt zu werden, sondern um eine Lehre, in der es mehr um eine Vorbereitung für ein nächstes Leben als um Gesundheit und Wohlbefinden hier geht.

Es ist ja bezeichnend, dass die meisten "Christen" zwar den "offiziellen" Lebenslauf dieses Mannes kennen, nicht aber seine Lehre, geschweige denn, dass sie sich danach in irgend einer Form richten.

Ich meine, es ging ihm nicht darum, sich zu erniedrigen oder nicht zu erhöhen, sondern darum, dass SEINE Pointe, SEINE Lehre angesichts dieser Wunderheilungen einfach unterging.
Es hat ihn sicher gestört, dass sich viele seiner Anhänger ihm nur deswegen angeschlossen hatten, weil er Heiler und Wundertäter war, nicht aber seiner Lehre wegen.
 
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