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Einbeiniges Denken

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AW: Einbeiniges Denken

So, was tut ihr alle aktiv gegen die Produktion von Landminen ???
Denn nur die anderen für ihr handeln, oder besser gesagt, für ihr nicht handeln zu verurteilen ist etwas zu wenig.
Ich stelle Bemerkungen wie meine Signatur in das Internet, die bei jedem meiner postings wiederholt werden. Ich wähle nach Möglichkeit friedliebende Parteien, soweit ich dies erkennen kann. Als drittes denke ich nach, was ich noch für eine waffenfreie Welt machen könnte.

Logisch, aber viel schwieriger als es sich liest, wäre, den Menschen jene Angst zu nehmen, die sie Waffen erfinden, konstruieren und produzieren lässt.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Einbeiniges Denken

Es ist eben keine fiktive Geschichte, lieber Sibel. Verstehe nicht, wie du darauf kommst.
(Nur weil da ein ganz weiches naives Krokodilchen mitunter Schabernack treibt.)

Überleg mal, was dieser amerikanische Papa tut. Er ist der größte Landminenhersteller und ist gegen das Verbot dieser Dinger. Komischerweise. Und der Papa weiß genau, dass Amerika diese Dinger nicht zur Verteidigung braucht. Oder meinst du , er denkt, dass man diese Dinger rund um die USA legt aus Sicherheitsgründen? So dumm wird kaum ein Papa sein. Gut, die Bildzeitung gibt es dort ja nicht. Aber. Er muss m.E. wissen, dass diese Dinger hauptsächlich verkauft werden und hauptsächlich in „Krisenregionen“. Auch ein Land aus humanitären (also) erdöltechnischen Gründen zu überfallen und zu bombardieren (Terrorismusbekämpfung) , ist damit nicht möglich. Also ist es ein reines Geschäft, diese Dinger herzustellen. Und unser Papa lebt davon.

Wenn ich gegen Landminen wäre, hätte ich das Thema in Politik gesetzt. Ich frage mich nur, wie ein Mensch in diesem schizoiden Zustand leben kann. Ich frage mich etwas erweitert, wie so viele Menschen in Deutschland und Österreich in einer ähnlichen Situation überleben können. Deutschland ist der 3. größte Waffenexporteur. Was meinst du wie viele dieser liebevollen Papas es hier im Ländle gibt?

DAS, ist meine Frage.
Von denen, die die Dinger einbuddeln, will ich garnicht reden, denn die sind ja unsere Verteidiger. Manchen sah ich schon son Ding nach nem Terroristen werfen. Der Bericht darüber liegt leider noch nicht vor.

Salem maleikum
Bernd
 
AW: Einbeiniges Denken

Seit gestern beschäftigt mich die Frage, ob ich in einer Landminenfabrik arbeiten würde, wenn ich keine andere Möglichkeit hätte, Geld zum Überleben zu verdienen.
Und ich muß gestehen, ich weiß es nicht.
Ich trau' mich wirklich nicht zu sagen "nie und nimmer würd' ich so was machen, lieber verhungere ich".
Gern würde ich es, aber ich bin mir nicht sicher, daß mir in einer Extremsituation nicht auch das eigene Hemd näher wäre.
Ich habe mich auch gefragt, was mach' ich eigentlich außer darüber empört zu sein.
Und ich muß gestehen, nicht viel. 1x im Jahr eine Benefizveranstaltung, unter anderem für den Ankauf von Minensuchgeräten, mitorganisieren. Ohne darüber nachzudenken, in welche Gefahr sich die Menschen begeben, die sie vor Ort einsetzen.
Es ist vielleicht mehr als andere machen, aber ist es genug?
Kann ich mehr machen? Ich, die kleine Eule die nie den Mut hätte, in diese Gebiete zu fahren?

Mir geht dieses Thema nicht mehr aus den Kopf und immer wieder kommt derselbe Gedanke. Egal wie sehr wir "kleinen" Leute uns engagieren, wenn die Mächtigen Krieg führen wollen, dann tun sie es.
Wieviel Leid und Elend gäbe es nicht, wenn alle Regierungen in der Vergangenheit mit derselben Kraft für den Frieden gekämpft hätten, mit der sie es in der Gegenwart für das Überleben der Finanzwirtschaft tun, dann würde in Zukunft kein Kind mehr auf Landminen treten.

Tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär', dann wär' mein Vater Millionär.......

lg.eule
 
AW: Einbeiniges Denken

Hallo Bernd,

entschuldige, ich habe gerade erst gesehen, dass du mir geantwortet hattest!

Was würdest du tun, liebe Salem, wenn dein Mann (ein Soldat) jemals nicht mehr nur Waffen putzen müsste, sondern jemanden aufgrund einer temporären Mehrheitsmeinung (Wahrheit) damit wirklich mal erschießen müsste und euer Familienglück (neue Sitzecke, Pauschalurlaub, Haus, Kindersachen...) gefährdet währe. Rein fiktiv natürlich.
Nur um es klar zu stellen, seit Ende 2007 ist er bereits wieder Zivilist.
Wenn er jemanden hätte erschießen müssen, was seinerzeit in Afg sicherlich auf ihn hätte zukommen können, allerdings aufgrund seiner dortigen Beschäftigung niemals nicht auf Befehl sondern wenn überhaupt nur aus Eigenschutz im Notfall, dann hätte sich für mich nichts geändert.
Für ihn vielleicht, wer weiß das schon. Für mich sicher nicht.
Ich wüßte allerdings zugegebenermaßen nicht wie es wäre, hätte ich einen Mann, der an der aktiven Front im kämpferischen Einsatz "Töten auf Befehl" praktiziert hätte, denn nicht die Waffe macht für mich die Sache aus, sondern der Grund warum ich sie einsetze. Weil es mir jemand sagt und ich gehirnlos folgen muss, oder weil ich sehe, dass ich sonst in der Holzkiste heimfliege, macht für mich einen Unterschied. Es gibt beim Bund auch Soldaten, die anderes tun als rumzuballern....*mal in den Logistikbereich oder zu den Sanis schiele* und trotzdem in Situationen kommen, an denen Selbstschutz angesagt ist.

Unser Familienglück war gefährdet...und zwar in dem Moment, wo er den Boden in diesem und auch anderen Einsatzländern betreten hat, nämlich dadurch, dass auch ihm ja was hätte passieren können. Wir haben das in Kauf genommen, beide als Partner, aus Überzeugung und weil es zu seinem Beruf gehörte.
Und übrigens... als Belohnung für diese Zeiten des Bangens, des Getrenntseins und des Auslebens und Durchhaltens einer nicht ganz einfachen Überzeugung, haben wir die Taler für die Pauschalreise, die neuen Möbel und die anderen netten Dinge gerne und dankend und ohne schlechtes Gewissen vom Staat angenommen.
Dennoch sind wir beide heute froh, nachdem sich die politischen Ideen gewandelt haben, dass wir beide mit dem Flecktarnverein nichts mehr zu tun haben. Was jedoch keine grundsätzliche Ablehnung bedeutet. Bundeswehr ist eben immer, was die aktuelle Politik draus macht.

Ich habe neulich gehört ich würde ausweichen....sollte dem hier auch so sein, sag mir bitte, was genau du sonst von mir hören willst. Ich kann sowas hier nicht so rein fiktiv und objektiv betrachten, dafür waren solche Themen lang genug Bestandteil meiner Realität.


Du müsstest mich ebenso wie Sibel bei pädagogischen Themen versuchen „irgendwie weg zu bekommen“.
??? Ich will dich nicht weg bekommen....oder was meinst du sonst???

Ich wünsche dir, dass du niemals die Wahrheit hinter dem Geld erfährst und weiter so sein darfst, wie du bist.
Das darf ich sowieso. Ich kann dir meine Wahrheit dazu sagen, aber willst du sie hören?

Deine Wahrheit darf nicht gefährdet werden. Das will ich akzeptieren. Zu viel steht auf dem Spiel.
Es steht gar nichts auf dem Spiel, das geht nur wenn jemand Angst hat und ich zumindest habe keine, weder vor Wahrheiten noch vor Menschen die Dinge anders beurteilen. Aber dann hole bitte weiter aus, und erzähle mir -uns- deinen Blick auf die (deine) Wahrheit.

:blume1:
Gute Nacht!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Einbeiniges Denken

Seit gestern beschäftigt mich die Frage, ob ich in einer Landminenfabrik arbeiten würde, wenn ich keine andere Möglichkeit hätte, Geld zum Überleben zu verdienen.
Und ich muß gestehen, ich weiß es nicht.
Ich trau' mich wirklich nicht zu sagen "nie und nimmer würd' ich so was machen, lieber verhungere ich".
....
Egal wie sehr wir "kleinen" Leute uns engagieren, wenn die Mächtigen Krieg führen wollen, dann tun sie es.

aus meiner sicht ist eine änderung dieser situation, wie sie eule oben beschreibt nur dann möglich, wenn so viele wie möglich nicht mehr mitmachen, sich zusammenschließen und "denen da oben" klar machen, dass sie sich nicht mehr wie die schafe zur schlachtbank führen lassen.

...also weder in eine minenfabrik noch in den krieg.

aber so ein zusammenschluss ist sicher nur dann möglich, wenn wir aufhören, UNS dauernd GEGENSEITIG an die gurgel zu fahren.
so, wie es z.b. in diesem forum immer und immer wieder der fall ist.

wir sind nicht zu schwach, um uns gegen die machthaber zu wehren. wir sind nur zu blöd, uns zusammen zu schließen und denen gemeinsam mores zu lehren.
so meine meinung.
 
AW: Einbeiniges Denken

Ich habe erst sehr spät den Führerschein gemacht. Ich dachte das kann eh nicht so weitergehen mit den Autos und so, wegen Umwelt, Klima, ...

Ich musste mir viel Mühe geben, um irgendwo hinzukommen. Musste viel warten, stehen, Kälte, Nässe ertragen, und mich belächeln lassen.

Dann bekam ich ein Kind, zog um. Die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel unter aller Sau. Ich schleppte Einkäufe, und musste mir wieder viel Mühe geben Termine einhalten zu können, die weiter entfernt waren, - mit Kleinkind ... . Irgendwann konnte ich nicht mehr. Um mich rum fuhren alle locker weiter Auto, und belächelten mich. Tatsächlich hab ich mich damit ins Hintertreffen gebracht gegenüber den anderen, die nicht so viel Energie und Zeit investieren mussten um überhaupt von a nach b zu kommen.
Ich hab aufgegeben.
Heute fahre ich auch Auto.
 
AW: Einbeiniges Denken

danke maybe

das war mal ne richtig gute und lebensnahe geschichte.:)


siehst du bernd da kannst du dir mal nen beispiel nehmen.

so wie du daher kommst mit erhobenen zeigefinger und trotzdem sensatinsgeil muss du ja bei der bildzeitung arbeiten! :confused:
 
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