Eine Möglichkeit ist inhaltlich ja nichts Reales, sondern etwas fiktives, postuliertes. Bei "möglichen Szenarien" ist hier zwischen "denkmöglich" und "realmöglich" zu unterscheiden. Der Determinismus besagt, dass es nur eine reale Ausformung geben kann und der Begriff der Realmöglichkeit somit dort nicht greift. Denkmöglichkeiten hingegen sind nicht wider dem Determinismus. Treten sie auf, ist ihre Existenz gemäß Determinismus sogar unvermeidlich.Was auch immer ein "mögliches Szenario" jetzt sein soll. Ist ein mögliches Szenario eins das auch eintritt? Dann gibt es gerade keine Szenarien, sondern eben nur die eine Zukunft, die passieren wird. Oder ist ein mögliches Szenarios eines, das nicht eintritt? Was unterscheidet es dann von einem nicht-möglichen Szenario?
Jedenfalls gibt es beim Menschen üblicherweise mehrere antizipierte Szenarien. Und natürlich kann höchstens eins davon am Ende eintreten. Welches dieser Szenarien der Mensch auswählt, hängt von seinem Entscheidungsapparat ab. Da ist nichts umdefiniert, sondern das ist einfach Tatsache.
Neurologische Erkenntnisse zeigen aber, dass die Entscheidung im Hirn schon getroffen ist, bevor sie die Person bewusst trifft. Gemäß den Erkenntnissen ist die Person nur noch die ausführende Entität einer Entscheidung, die jemand/etwas anderen zuvor getroffen hat und unterliegt lediglich der Täuschung, diese Entscheidung selbst getroffen zu haben.Tut es das? Für wen? Für den Entscheider jedenalls nicht, da die Entscheidung erst in seinem Entscheidungsfindungs-Prozess im Hirn gebildet wird. Und das ist eben auch die Essenz der freien Willensentscheidung, welche ein Kaktus eben nicht im selben Mass vorweisen kann. Diesen Unterschied einfach wegzuwischen, wie es die Libertarier fälschlicherweise machen, scheint mir viel eher die Wegdefinition von freiem Willen zu sein...
Eine fundamental dramatische Erkenntnis, die das Fundament des menschlichen Selbstverständnisses inklusive das Konzept des freien menschlichen Willen völlig auf den Kopf stellt bzw widerlegt.