Macht mal einen Waldspaziergang
"Ali, die eigentliche offene Frage (...)"
Es gibt mehrere Optionen. (Ich bin übr. NICHT die Streusalzwiese) Wir können uns noch ewig darüber streiten, ob ich eine unsaubere Gangart eingelegt habe oder nicht, oder wir können es sein lassen, denn die Positionen sind klar und kaum vereinbar.
Ich bin für Zweiteres: (Im Technikbereich entsteht Hektik. Das Licht wird langsam runter gedimmt, die Bühne leert sich, bis ein Spot eine einzelne Gestalt ausleuchtet, die sich mit hängenden Schultern langsam dem Restpublikum zuwendet. Dumpfes Timpanitrommeln steigert sich langsam, eine Orchesterversion von „Don’t let me be missunderstooodt“ wird während des Schlussmonologes immer deutlicher heraus zu hören, der Refrain A Capella von Coloraturkünstlerinnen im Hintergrund alle paar Minuten wiederholt)
Die einsame Gestalt fällt auf die Knie und greift sich mit einfach herzzerbrechender Intensität an die Brust: „So höret mein beklagenswertes Schicksal und möge euch nie ein ähnliches begegnen. Egal wie stark ich auch bemüht bin, zivilisiert zu sein, fair, rücksichtsvoll, ehrlich und all so Sachen, welche ein kultivierter Mensch berücksichtigen sollte - stets werden bösartige Intentionen dahinter vermutet. Und die lassen sich auch noch immer finden.“
Die Gestalt erhebt sich und deutet anklagend in den inzwischen fast völlig leeren Zuschauerraum. (Die Tontechniker schieben wie bescheuert an Schiebern und fluchen leise vor sich hin.)
„Sagt das nicht etwas über euch aus? Über die Welt ganz allgemein?“ (Maschinengewehr, Mensch Heinz, das ist DER Schieber)
„Ist es denn wirklich so, dass Leute etwas brauchen, worüber sie sich freuen können, aber noch viel wichtiger, ganz viel, worüber sie sich ärgern können?“ (Geräusche von fallenden und explodierenden Bomben)
Brauchen Menschen mehr Ärger als Freude?
Ich nicht. War aber wirklich nett hier. (Gestalt verbeugt sich in einer komplexen Bewegungsabfolge und fällt dabei in den Orchestergraben. Vorhang.)
"Ali, die eigentliche offene Frage (...)"
Es gibt mehrere Optionen. (Ich bin übr. NICHT die Streusalzwiese) Wir können uns noch ewig darüber streiten, ob ich eine unsaubere Gangart eingelegt habe oder nicht, oder wir können es sein lassen, denn die Positionen sind klar und kaum vereinbar.
Ich bin für Zweiteres: (Im Technikbereich entsteht Hektik. Das Licht wird langsam runter gedimmt, die Bühne leert sich, bis ein Spot eine einzelne Gestalt ausleuchtet, die sich mit hängenden Schultern langsam dem Restpublikum zuwendet. Dumpfes Timpanitrommeln steigert sich langsam, eine Orchesterversion von „Don’t let me be missunderstooodt“ wird während des Schlussmonologes immer deutlicher heraus zu hören, der Refrain A Capella von Coloraturkünstlerinnen im Hintergrund alle paar Minuten wiederholt)
Die einsame Gestalt fällt auf die Knie und greift sich mit einfach herzzerbrechender Intensität an die Brust: „So höret mein beklagenswertes Schicksal und möge euch nie ein ähnliches begegnen. Egal wie stark ich auch bemüht bin, zivilisiert zu sein, fair, rücksichtsvoll, ehrlich und all so Sachen, welche ein kultivierter Mensch berücksichtigen sollte - stets werden bösartige Intentionen dahinter vermutet. Und die lassen sich auch noch immer finden.“
Die Gestalt erhebt sich und deutet anklagend in den inzwischen fast völlig leeren Zuschauerraum. (Die Tontechniker schieben wie bescheuert an Schiebern und fluchen leise vor sich hin.)
„Sagt das nicht etwas über euch aus? Über die Welt ganz allgemein?“ (Maschinengewehr, Mensch Heinz, das ist DER Schieber)
„Ist es denn wirklich so, dass Leute etwas brauchen, worüber sie sich freuen können, aber noch viel wichtiger, ganz viel, worüber sie sich ärgern können?“ (Geräusche von fallenden und explodierenden Bomben)
Brauchen Menschen mehr Ärger als Freude?
Ich nicht. War aber wirklich nett hier. (Gestalt verbeugt sich in einer komplexen Bewegungsabfolge und fällt dabei in den Orchestergraben. Vorhang.)
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