alte götter sind alte götter - unabhängig von ethik und epoche !
wobei für ihr tieferes verständnis ein einblick in ihr einbettendes kollektiven seins erforderlich ist.
Solange ich nicht weiß, wer für dich ein alter und wer ein neuer Gott ist, werde ich 's wohl auch nicht ansatzweise verstehen können.
Was ist zB mit Zeus? Alt oder neu?
Loki?
Allah?
es ist für europäer nicht einfach einen fremden kultur,seins bzw sprachraum in seiner vollständigkeit zu erfassen - es ist ja schon schwer genug den eigenen zu verstehen.
Um etwas zu verstehen, genügt es, die Grundprinzipien zu erfassen - vollständig kann man weder eine Sprache, noch eine Kultur kennenlernen - dafür reicht ein Leben nicht.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich Sprache und Kultur ständig wandeln.
selbst wenn wir fremde sprachen in ihren rationalen bezügen verstehen - in ihrer symbolik werden sie uns immer fremd bleiben.
Das kommt doch ganz auf den einzelnen Sprachkenner an.
von daher sollten wir uns als europäer besser auf den heimischen indoeuropäischen kulturraum beschränken.
Warum?
Wenn sich jemand zu einer anderen Kultur hingezogen fühlt, wird er wohl seiner Neigung folgen dürfen.
ich selbst mag gerne das nordische pantheon - einmal kommt es aus sprachlich/denken gründen meinem eigenen sein nahe . aber auch durch die 1000 jährige unterdrückung konnte es sich weitgehend von theologisierenden bestrebungen freihalten und blieb uns somit als einigermassen reine projektionsfläche für unsere eigene spiritualität erhalten.
Wenn 's dir liegt - klar.
Ich selbst brauche nach wie vor keine Götter.
Ich brauche auch keine Projektionsfläche für meine Spiritualität.
Das sind doch alles Vernebelungen, die im Grunde nichts aussagen...
Entweder man ist spirituell - was auch immer man drunter versteht - oder man ist es nicht.
Oder man GLAUBT, dass man 's ist und teilt die Menschen in spirituelle und unspirituelle ein.
In jungen Jahren ist mir das passiert - zum Glück bin ich aber nach relativ kurzer Zeit wieder aufgewacht!
die neuen ... ja sie sind für mich weitgehend keine bestandteile einer freien ethnischen spritualität sondern geistige produkte geknechteter und damit entarteter seelen.
Das finde ich doch ziemlich anmaßend!
Warum sollte eine geknechtete Seele gleichzeitig entartet sein?
Außerdem - wenn man Seele im ursprünglichen Sinn als den unsterblichen Teil des Menschen versteht, ist das unsinnig, denn wie könnte etwas Unsterbliches unterdrückt werden?
ja - etwas zu verstehen setzt ein kennen voraus. und das verstehenswerte in uns sind eben besonders unsere tief in uns verankerten grundwerte.
Auch das ist individuell verschieden, was jemand als besonders verstehenswert betrachtet.
Die Grundwerte finde ich ziemlich leicht zu verstehen.
Schwieriger finde ich zu verstehen, wieso und weshalb wir welche Werte übernehmen und selbst entwickeln.
Am Umfeld alleine kann es meiner Erfahrung nach jedenfalls nicht liegen.
vernunftfähig heisst unsere handlungen in bezug zu unseren werten abzugleichen. wir sind alle gleich vernünftig - nur haben wir eben unsere unterschiedlichen werte - bzw herrschende götter.
Das glaube ich nicht, dass wir alle gleich vernünftig sind.
Du vergisst, dass zB starke Emotionen die Vernunft glatt beiseite fegen können.
Wobei man sich an sich noch drüber austauschen müsste, was der Einzelne überhaupt als vernünftig betrachtet.
Ich selbst finde es unvernünftig, zu vernünftig zu sein und vernünftig, auch mal unvernünftig zu sein.
klar ist es etwas armselig nur einen einzigen archetypen zu verkörpern oder zu verehren. aber das schöne an den polytheistischen göttern wie auch der archetypen ist deren pluralität - aber es besteht ja kein zwang sie im vollen umfang zu nutzen.
Wozu überhaupt Archetypen verkörpern?
Mir genügt' s, ich selbst zu sein.