AW: Die Lücken in unserer Gesellschaft: Vom Umgang mit Fehlern
Lieber Zeili, ich denke, die allermeisten Menschen heiraten heute mindestens im Glauben, sie liebten einander. Doch selbst wenn wir eine tiefgehende Liebe annehmen wollen, dann gilt: Nichts ist so labil wie Gefühle. Wie leicht wechseln sie, wie rasch verblüht die Liebeszuneigung. Und auf dem instabilsten Fundament, dem eines womöglich noch durch den Rausch der Sexualität und des Verliebtseins umnebelten Gefühls soll eine dauerhafte Bindung aufgebaut werden? Das kann in vielen Fällen einfach nicht gelingen.
Man soll also nur Kinder zeugen, wenn man sicher ist, sie zu lebenstüchtigen Menschen erziehen zu können? - Wenn dies die unabdingbare Voraussetzung sein soll, lieber Zeile, dann dürften ab sofort keine Kinder mehr gezeugt werden, denn sicher kann man sich nie sein. Kinder in die Welt zu setzen, ist immer ein Rissiko für Eltern und Kinder.
Ich stimme den meisten Äußerungen zur Erziehung hier zu und wenn diese als konservativ diffamiert werden sollten, dann bin ich erzkonservativ. Das Modell einer antiautoritären Erziehung ist auf eine geradezu katastrophale Weise gescheitert. Kinder brauchen Orienierung, Leitung. Nur wer gehorchen gelernt hat, vermag einmal sinnvoll zu befehlen. Die sog. Sekundärtugenden der Höflichkeit, des Anstands, der Loyalität sind auch solche des Inhalts, nämlich Respekt und Achtung vor dem anderen. Der fehlende Respekt der Jugend vor den Alten, den Binchen zurecht einklagt, ist nur ein Unterfall der allgemeinen Verwahrlosung der Umgangsformen.
Der Staat kann Normen setzen, er kann und muß Verstöße dagegen u.U. auch hart bestafen. Gerade Jugendliche müssen lernen, daß schwere Normverstöße nicht verzeihend toleriert werden, sondern von der Gesellschaft
geahndet werden. Das abschreckendste Beispiel sah ich mal in einer TV: Ein jugendlicher Mörder wurde in einem Kreis junger Menschen interviewt. Der Moderator sagte: "Niemand will Dich hier ausgrenzen". Korrekt hätte es heißen müssen: Du hast Dich leider ausgegrenzt, bist ausgetreten aus dem Kreis zivilisierter Menschen. Ehe Du von uns wieder aufgenommen werden kannst, mußt Du eisehen und lernen, daß Mord kein Mittel im Umgang mit Menschen sein kann.
Aber was der Staat nicht kann ist: Erziehung zum Gutmenschentum. Das müssen die direkten Erzieher - Eltern, Lehrer, Großeltern - und die heimlichen Miterzieher, zu denen auch die Medien gehören, schon selbst besorgen.
Der Anteil der straffälligen Immigrnatenkinder ist ja gerade deshalb dreimal so hoch wie bei der autochthonen Bevölkerung, weil es an Erziehung, die vor allem Vorbild und Zuwendung sein muß, fehlt.
Ziesemann
Aus den vielen lesenswerten Beiträgen dieses wichtigen Threads - ich wußte übrigens gar nicht, daß wieder bewertet werden kann, ich dachte, auch dies System sei abgeschafft - greife ich diese Sätze heraus, um daran etwas zu zeigen, nämlich was die staatlich gefaßte Gesellschaft leisten kann und was nicht.Ein vager Vorschlag zur Behebung dieser emotionellen Misere: Ehen sollten nur aus Liebe zur Person geschlossen werden und Kinder nur gezeugt werden, wenn man sich sicher ist, dass man sie auch zu lebenstüchtigen und sozialen Menschen erziehen kann.
Liebe Grüße
Zeili
Lieber Zeili, ich denke, die allermeisten Menschen heiraten heute mindestens im Glauben, sie liebten einander. Doch selbst wenn wir eine tiefgehende Liebe annehmen wollen, dann gilt: Nichts ist so labil wie Gefühle. Wie leicht wechseln sie, wie rasch verblüht die Liebeszuneigung. Und auf dem instabilsten Fundament, dem eines womöglich noch durch den Rausch der Sexualität und des Verliebtseins umnebelten Gefühls soll eine dauerhafte Bindung aufgebaut werden? Das kann in vielen Fällen einfach nicht gelingen.
Man soll also nur Kinder zeugen, wenn man sicher ist, sie zu lebenstüchtigen Menschen erziehen zu können? - Wenn dies die unabdingbare Voraussetzung sein soll, lieber Zeile, dann dürften ab sofort keine Kinder mehr gezeugt werden, denn sicher kann man sich nie sein. Kinder in die Welt zu setzen, ist immer ein Rissiko für Eltern und Kinder.
Ich stimme den meisten Äußerungen zur Erziehung hier zu und wenn diese als konservativ diffamiert werden sollten, dann bin ich erzkonservativ. Das Modell einer antiautoritären Erziehung ist auf eine geradezu katastrophale Weise gescheitert. Kinder brauchen Orienierung, Leitung. Nur wer gehorchen gelernt hat, vermag einmal sinnvoll zu befehlen. Die sog. Sekundärtugenden der Höflichkeit, des Anstands, der Loyalität sind auch solche des Inhalts, nämlich Respekt und Achtung vor dem anderen. Der fehlende Respekt der Jugend vor den Alten, den Binchen zurecht einklagt, ist nur ein Unterfall der allgemeinen Verwahrlosung der Umgangsformen.
Der Staat kann Normen setzen, er kann und muß Verstöße dagegen u.U. auch hart bestafen. Gerade Jugendliche müssen lernen, daß schwere Normverstöße nicht verzeihend toleriert werden, sondern von der Gesellschaft
geahndet werden. Das abschreckendste Beispiel sah ich mal in einer TV: Ein jugendlicher Mörder wurde in einem Kreis junger Menschen interviewt. Der Moderator sagte: "Niemand will Dich hier ausgrenzen". Korrekt hätte es heißen müssen: Du hast Dich leider ausgegrenzt, bist ausgetreten aus dem Kreis zivilisierter Menschen. Ehe Du von uns wieder aufgenommen werden kannst, mußt Du eisehen und lernen, daß Mord kein Mittel im Umgang mit Menschen sein kann.
Aber was der Staat nicht kann ist: Erziehung zum Gutmenschentum. Das müssen die direkten Erzieher - Eltern, Lehrer, Großeltern - und die heimlichen Miterzieher, zu denen auch die Medien gehören, schon selbst besorgen.
Der Anteil der straffälligen Immigrnatenkinder ist ja gerade deshalb dreimal so hoch wie bei der autochthonen Bevölkerung, weil es an Erziehung, die vor allem Vorbild und Zuwendung sein muß, fehlt.
Ziesemann