AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?
Zur Klärung der Frage: "Ist die Bibel ein Geschichtsbuch oder eher ein historischer Tatsachenroman?",
empfehle ich folgenden Vortag zu lesen:
Quelle:
http://www.bfg-muenchen.de/br270703.htm
Mythologie
Römische Mythologie:
In der römischen Mythologie findet sie ihre Entsprechung in der Iustitia. ........
http://de.wikipedia.org/wiki/Dike_(Mythologie
Griechische Mythologie:
Themis: Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung, Gattin und Schwester des Iapetos, später zweite Gattin (nach Methis) des Zeus; sie kennt die Zukunft und ermöglicht so Deukalion und ......
http://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Mythologie
Auch in allen Märchen gehr es immer um Rechtsansprüche und Verhaltensnormen (
die Gebrüder Grimm z. B. waren beide Richter)
Zu Deinem Beitrag Nr.: 230:
Unser Beitrag zum Jahr der Bibel (Teil II)
Autor und Sprecher: Gerhard Rampp
Rundfunkvortrag vom 27.07.2003
Schreibt der selbige Autor:
............ Schon nach der Entstehung des griechischen Welt-Epos erhob niemand ernsthaft den Anspruch, hier handle es sich um die Aufzeichnung von erlebter Historie, und schon gar nicht betrachteten die Griechen die geschilderten Episoden als beispielhafte Geschichten mit moralischem Vorbildanspruch. ...........
das stimmt so nicht vollends:
denn sowohl Platon als auch modere Verfassungsrechtler stellen unmissverständlich Märchen Mythen - heute die Film- und Medienwelt (auch der Musikbranche) in unmittelbaren Zusammenhang mit der Erziehung, der vom Staat aus zu bildenden Volksmeinung sowie des Rechts (Regisseure haben dicke Bücher als Vorgaben zu Auflagen um einen Film überhaupt produzieren zu können, vor allem Förderungen zu erhalten, ausgehend der Moral- und Rechtsgrundlagen nicht nur geltender Gesetze, sondern auch des nachahmenswürdigen Verhaltens der Bevölkerung wegen)
Platon Politeia:
........... Wie aber, die Lüge in Worten, wann und wem ist sie nützlich und verdient daher keinen Hass? Ist sie nicht gegenüber von Feinden, und unter denen, welche Freunde heißen, in dem Falle, wenn sie infolge von Wahnsinn oder sonstiger Verblendung etwas Schlimmes zu tun unternehmen, dann gleichsam ein heilsames Mittel zur Abwehr? Und in den eben erwähnten Märchendichtungen, handeln wir da nicht heilsam, indem wir, weil wir nicht wissen, wie sich die alten Dinge in Wahrheit verhalten, die Lüge der Wahrheit möglichst ähnlich machen? ...................
......... Du erkennst also an, sagte ich, dass dies das zweite Muster ist, wonach man Götter im Sprechen und Dichten darstellen muss, als solche, die weder selbst Gaukler sind, indem sie sich verwandeln, noch uns durch Lügen irreführen im Reden oder im Tun?
Ja.
Soviel wir also auch an Homer loben, das werden wir nicht loben, Zeus' Sendung des Traumes an Agamemnon, auch nicht den Aischylos, wenn Thetis sagt, Apollon habe bei ihrer Hochzeitfeier singend aufgezählt ihr reiches Kinderglück, ...........
......... Wenn jemand derartiges über Götter sagt, werden wir böse werden und keinen Chor hergeben, noch die Lehrer davon bei Bildung der Jugend Gebrauch machen lassen, wofern uns die Wächter gottesfürchtig werden sollen und göttlich, soweit es nur immer einem Menschen möglich ist.
Allerdings, erwiderte er, anerkenne ich diese Muster und möchte sie als Gesetze aufstellen.
Hinsichtlich der Götter, fuhr ich fort, müßte, wie es scheint, etwa derartiges schon von Kindheit an hören und nicht hören, wer die Götter ehren soll und die Eltern, und die Freundschaft unter einander nicht für gering achten.
Und ich glaube, versetzte er, daß wir das Richtige getroffen haben.
Und wie dann? Wenn sie tapfer sein sollen, muß man nicht dasjenige sprechen und derartiges, was sie am wenigsten den Tod fürchten macht? Oder glaubst du, daß je einer tapfer sein werde, der diese Furcht in sich hat?
Nein, bei Gott, gewiß nicht, erwiderte er.
Wie nun? Meinst du, daß einer, der an die Dinge im Hades glaubt und sie für schrecklich hält, ohne Todesfurcht sein und in den Schlachten den Tod der Niederlage und Knechtschaft vorziehen werde?
Keineswegs.
Wir müssen demnach, wie es scheint, auch diejenigen überwachen, welche über diese Märchen sprechen wollen, und sie bitten, nicht so ohne weiteres den Zustand im Hades zu schmähen, sondern vielmehr zu loben, da das, was sie reden, weder wahr sei noch zuträglich für solche, die streitbar werden sollen.
Das müssen wir allerdings, versetzte er.
Wir werden demnach, sagte ich, von folgendem epischen Verse an alles Derartige ausstreichen: ...............
.......... Ferner muss man auch die Wahrheit hochachten. Ist nämlich die Behauptung richtig, die wir soeben aufgestellt haben, und ist wirklich die Lüge für die Götter unnütz, für die Menschen aber als Heilmittel nützlich, so ist es klar, dass man dergleichen den Ärzten anheimgeben muss, Laien aber es nicht berühren lassen darf. .........
.......... Wenn also irgend jemandem, so kommt es der Regierung des Gemeinwesens zu, der Feinde oder der Bürger wegen zu lügen zum Vorteil des Gemeinwesens, die andern alle aber dürfen sich damit nicht befassen; sondern solchen Regierenden gegenüber zu lügen werden wir bei einem Bürger als eine ebenso große oder noch größere Verfehlung bezeichnen als bei einem Kranken, wenn er dem Arzte, oder bei einem Turner, wenn er dem Turnmeister in bezug auf seine Körperzustände nicht die Wahrheit sagt, oder wenn jemand dem Steuermann in betreff des Schiffes und der Mitfahrenden nicht den wirklichen Sachverhalt sagt, wie es bei ihm selbst oder einem der Mitfahrenden stehe. ...........
........... Ist in bezug auf die Mäßigung nicht - wenigstens für die Menge - das Wichtigste, daß man der Obrigkeit untertan sei und selbst in bezug auf die Genüsse des Trinkens, der Liebe und des Essens sich zu beherrschen wisse? ............
......... So werden wir also, denke ich, sagen, dass derartiges gut gesprochen sei, wie bei Homer Diomedes spricht: Setze dich still, mein Lieber, und folge du meiner Ermahnung! .........
http://www.opera-platonis.de/Politeia6.html
K. M.