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Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Ich wollte damit nur zeigen, dass nicht Artapos im 2. Jahrhundert vor Christus als der alleinige Schreiber eines alten Textes im Umfang der Bücher Mose in Frage kommt. Mose hatte kein Altes Testament, wie wir es heute kennen, war aber sehr wahrscheinlich im Besitz von sehr alten Schriften.

Interessant ist die Sargonlegende, die schon über viertausend Jahre alt ist und sehr an die Geschichte des Mose erinnert:

Der akkadische König, Sargon I. (2356-2300 v. Chr.) erwies sich als stärker als die Sumerer und als die Amoriter und herrschte zeitweilig über weite Teile Sumers. Die Akkadische Sargonlegende diente als Inspiration für die Geschichte der Kindheit von Moses im Alten Testament:

„Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...“ (Helmut Uhlig; Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte; S.251)

Das Wort „Sumer“ stammt aus der Sprache der Akkadier. Es bedeutet „Kulturbringer“.

Hallo Innuendo!

Dein Zitat:
………… Ich wollte damit nur zeigen, dass nicht Artapanos im 2. Jahrhundert vor Christus als der alleinige Schreiber eines alten Textes im Umfang der Bücher Mose in Frage kommt. ......

Damit hast Du vollkommen recht, Artapanos nahm mythische Ausformulierung des deuteronomischen Werkes sicher als wichtige Grundlage seiner Romane mit ein, vor allem der Romanfigur Mose’.

Dann schreibst Du:
................ Mose hatte kein Altes Testament, wie wir es heute kennen, war aber sehr wahrscheinlich im Besitz von sehr alten Schriften. .................

Wie kann eine Romanfigur wie der bibl. Mose’ im Besitz alter Schriften sein?
Dann müsste ja der bibl. Mose’ das deuteronomische Geschichtswerk verfasst haben

Wie ich bereits im Beitrag Nr.: 130 meinte:
.......... Das alte Testament „zu knacken“ ist einfacher; bei Moses stößt man schnell auf den Geschichtsabschnitt der Familie Mose’ (beginnend mit A- Mosis etwa 1527 v. Ch., bis Thot– Mosis IV. 1402 v. Ch.; ...........

andere Mose’ sind bislang unbekannt.

Das deuteronomische Geschichtswerk:
http://anu.theologie.uni-halle.de/AT...AT/Folien3.pdf

Die Sargonlegende ist, wie der Name schon sagt:

........... Über das Leben Sargons vor seiner Zeit als Herrscher liegen vor allem legendarische Nachrichten vor, die nicht ohne weiteres glaubhaft sind. Der in der Akkadischen Sargonlegende genannte Geburtsort Azupiranu („Safran-Stadt“) ist wohl ein „sprechender“ Name, der mit der abortiven Wirkung des Safran spielt. Eine Stadt dieses Namens ist sonst nirgends bezeugt. ................
http://de.wikipedia.org/wiki/Sargon_von_Akkad

Aber wie Du richtig sagst, in diesem Fall die Sumer als Kulturbringer, mit Erzählungen, Märchen und Mythen bringen künstlerische Werke mit ein. Auch das deuteronomische Werk ist hohe Kunst, genau so wie später Artapanos mit seinen 5 Büchern Mose’, sowie Abraham, Jakob, Joseph und Esna; die Bibel zu einem literarisch- künstlerischen Werk weiter ausgestaltete, aber die Bibel ist absolut kein Geschichtswerk.

Warum nimmt man die Bibel als ein grandioses Kunstwerk nicht an und trennt Geschichte von Mythologie, wobei beide Disziplinen (Märchen- Mythenliteratur sowie Geschichte) Bedeutung und Aufmerksamkeit verdienen.

Gruß
K. M.

p. s.: als Herasusforderung zur Historie ist die Bibel hervorragend
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Doch !!!

Z. B. im NT, Matthäus 5, 22 ("Bergpredigt"):

Ich aber sage euch: Wer
mit seinem Bruder zürnt, der
ist des Gerichtes schuldig; wer
aber zu seinem Bruder sagt:
Du Nichtsnutz!, der ist des
Hohen Rats schuldig; wer
aber sagt: Du Narr!, der ist des
höllischen Feuers schuldig.​

Im Griechischen steht da: …Gehenna des Feuers schuldig. Das war im Verständnis der damaligen Zeit nicht dasselbe wie Hölle. Das ist etwa, wie wenn ich annehmen würde, dass du mir Geschenke machst, bloss weil du Nikolaus heisst.
Mit Feuer und Wasser wurden zur Zeit des Mose die Geräte des Tempels gereinigt, damit sie im Haus Gottes Verwendung finden konnten. Es geht also um Reinigung und nicht Vernichtung. Nicht ewig (griech: aon; hebr: olam), sondern zeitlich begrenzt und angemessen. So wurde es damals verstanden: Als ein Aus(Richten) zu Gott hin.
Worum es geht steht in einem Psalm:
Ps. 82, 6.7, das Urteil Gottes über die, zu welchen jenes Wort geschah: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter (Elohim) und allzumal Kinder des Höchsten. Aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie einer von den Fürsten (Diabolos) fallen.«
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Im Griechischen steht da: …Gehenna des Feuers schuldig. Das war im Verständnis der damaligen Zeit nicht dasselbe wie Hölle.

Ich kann mich nur auf das JERUSALEMER BIBELLEXIKON (ISBN 3-7751-2367-9) berufen. Dort steht auf Seite 354 unter dem Begriff "Hölle" :

..... Der griechische Name für "Hölle", gehenna, ist abgeleitet vom Tal Hinnom südwestlich von Jerusalem. In alttestamentlicher Zeit bestand hier ein heidnischer Kult, bei dem Kinder als Brandopfer dem Gott Moloch dargebracht wurden (2. Kön 23,10). Der Prophet Jeremia, der diesen Kult angriff, nannte das Tal "Würgetal".
Das NT beschreibt die Hölle unter dem Bild eines nicht verlöschenden Feuers (Mt 5,22; Mk 9,43-48) und äußerster Finsternis (Mt 8,12 u. a.) und Verzweiflung (Mt 13,50). .....
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Ich kann mich nur auf das JERUSALEMER BIBELLEXIKON (ISBN 3-7751-2367-9) berufen. Dort steht auf Seite 354 unter dem Begriff "Hölle" :

..... Der griechische Name für "Hölle", gehenna, ist abgeleitet vom Tal Hinnom südwestlich von Jerusalem. In alttestamentlicher Zeit bestand hier ein heidnischer Kult, bei dem Kinder als Brandopfer dem Gott Moloch dargebracht wurden (2. Kön 23,10). Der Prophet Jeremia, der diesen Kult angriff, nannte das Tal "Würgetal".
Das NT beschreibt die Hölle unter dem Bild eines nicht verlöschenden Feuers (Mt 5,22; Mk 9,43-48) und äußerster Finsternis (Mt 8,12 u. a.) und Verzweiflung (Mt 13,50). .....

aion bedeutet gemäss meinem griechischen Wörterbuchnicht ewig sondern Zeitalter, ist also begrenzt.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Das Threadthema sollte vielleicht lauten: "Die Bibel : Ein Märchenbuch und trotzdem Lebenshilfe?"
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Welche quälenden Zwänge meinst du?
Zum Beispiel den Zwang Dir antworten zu müssen.
Frei von Schuld kann einer nicht sein, der etwas verschuldet hat. Einer erwürgt ein Kind und empfindet sich dann frei von Schuld, weil alles gut ist?
Strebst du das an?
Du bringst ein ziemlich greuliches Beispiel! Hast Du eine so schreckliche Tat vollbracht und ein Kind erwürgt oder wurde in Dir alles Kindliche erwürgt? Dann kann ich mit Dir darüber schreiben. Wenn nicht, über Fiktionen unterhalte ich mich nicht, das führt ins Uferlose.
Was ist Nihilismus? Wie kommt einer dazu, dem anzuhängen? Was nützt es jemandem, der erkannt hat, das nichts IST, wenn du ihm von der menschlichen Göttlichkeit vorsingst?
Ja was nützt es dem? :dontknow: Die Antwort kennst Du sehr wahrscheinlich besser als ich.
Gefühllos ist die allumfassende Göttlichkeit ebenso wie ein Nihilismus, nur der Hintergrund ist anders.
Eben und es kommt darauf an, was Dich glücklich und zufrieden macht.
Der Nihilist schert sich nichts, weil nichts ist, und deinereiner, weil alles gut ist. Bleibt im Endeffekt doch gleich.
Stimmt auffallend, den bei Gott fallen alle Widersprüche zusammen.
Du könntest dich nicht lieben, wenn du dich nicht für göttlich hältst? Tun was?
Stimmt auffallend, weil Gott, wie ich ihn verstehe, die Liebe ist und die ist jedem Mensch auf seinem Lebensweg mitgegeben.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

.............. Was ist Nihilismus? Wie kommt einer dazu, dem anzuhängen? Was nützt es jemandem, der erkannt hat, das nichts IST, wenn du ihm von der menschlichen Göttlichkeit vorsingst? .................

Mein sehr geschätzter Gorgias von Leontinoi hat mich sehr vieles gelehrt, denn seine Argumentation: „Über das Nichtseiende“ ist meines Erachtens eine herausragende rhetorische Leistung der Literatur- und Rechtsgeschichte.

Gorgias von Leontinoi: „Über das Nichtseiende“
http://img146.imageshack.us/gal.php?g=seite1516.jpg


K. M.
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Doch !!!

Z. B. im NT, Matthäus 5, 22 ("Bergpredigt"):

Ich aber sage euch: Wer
mit seinem Bruder zürnt, der
ist des Gerichtes schuldig; wer
aber zu seinem Bruder sagt:
Du Nichtsnutz!, der ist des
Hohen Rats schuldig; wer
aber sagt: Du Narr!, der ist des
höllischen Feuers schuldig.​
Es ist meiner Ansicht nach sehr interessant, wie die einzelnen Übersetzungen den Abschnitt dieses Teiles der Bergpredigt überschreiben
http://www.bibleserver.com/index.php
Luther 1984: Vom Töten
Rev.Elberfelder: Erfüllung des Gesetzes: Was ist Töten?
Hoffnung für alle: Versöhnung mit dem Gegner
Schlacher 2000: Ermahnung zu Versöhnlichkeit
Neue Genfer Übersetzung: Erfüllung des Gebotes, nicht zu töten
Gute Nachricht Bibel: ... beim Gebot, nicht zu morden
Einheitsübersetzung: Vom Gesetz und von den Propheten
Neues Leben: Vom Zorn
Jerusalemer Bibel: Die neue Gerechtigkeit

Da das jüngste Gericht, der jüngste Tag immer heute ist ist dies auch eine auf den Augenblick und auf den Tag beschränkte Aussage.
Da der Mensch göttlich und okay ist, ist dies erst einmal eine logische Wirkung auf seinen Zorn, bis er die Einübung zur Vergebung geschafft hat, die ihm den inneren Frieden geben kann.

Für jeden der denkt,
dass die Sünde möglich sei,
ist die Welt vor der Liebe sicher.

( Ein Kurs in Wundern)​
Es ist also ganz wichtig für alle die sich an die frohe Botschaft halten wollen, dass sie erst einmal sich selbst und den anderen von Sünden, d.h. von der Trennung von Gott frei sehen. Amen heißt: Ja, so ist es!

meint :waesche1: :schaf: rg
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Zum Beispiel den Zwang Dir antworten zu müssen.

Das vestehe ich jetzt nicht. Ich dachte, du seist FREI von sochen Zwängen?

Du bringst ein ziemlich greuliches Beispiel! Hast Du eine so schreckliche Tat vollbracht und ein Kind erwürgt oder wurde in Dir alles Kindliche erwürgt? Dann kann ich mit Dir darüber schreiben. Wenn nicht, über Fiktionen unterhalte ich mich nicht, das führt ins Uferlose.

Du musst aus einem Beispiel, das ich bringe, doch nicht auf mich schließen. Es ist bekanntermaßen JEDER Mensch ein "Ich", ergo keine Tat nicht von einem "mir" begangen.
Frei von Schuld ist der, der frei von Schuld ist. Wer Schuld auf sich geladen hat, ist davon nicht frei, und sollte auch davon nicht frei sein.
Schuld ist doch keine Fiktion, nur weil "ICH", also die, die grad HIER am PC sitzt, keine Gräueltat begangen hat.

In Gott fällt alles zusammen macht DEINEN Glauben zu einem nihilistischen.
"Es ist nichts" läuft auf das Selbe hinaus, wie ein "es ist alles eins".

Jemand hackt mir den Fuß ab, ist gleichgültig, weil NICHTS ist, ist gleichgültig, eine alles in Gott EINS ist.

Es gibt kein Plus und kein Minus, ich muss nur versuchen, MICH ungeachtet der äußeren Umstände wohl zu fühlen, und wenn das auf Kosten anderer geht. Denn meine Eigenliebe geht vor, und dient ja letzendlich meiner ausgeweiteten Liebe zum Nächsten. Der muss abwarten, bis ich mit Eigenliebe gefüllt bin wie ein Luftballon.
Und ich fülle, und fülle, und fülle, mich, mich und mich, während der andere in göttlicher Einheit wartet, dass er mal zum Zug kommt, denn ihm sind Dank der Umstände seiner Geburt irgendwo in einem Slum in der dritten Welt die Hände gebunden, er kann nicht vorwärts kommen. Aber in Gott ist das alles EINS und GUT und RICHTIG.
Würde er selber richtig denken und sich richtig lieben, dann fiele das Manna vom Himmel. Er leidet, weil er zu blöd ist, sich mit Gott EINS zu fühlen.

Alles ist gut.
 
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