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Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Die Existenz von Jesus wurde aber auch vom jüdischen Historiker Flavius Josephus sowie von den römischen Historikern Suetonius und Tacitus belegt.
Quelle: Jürgen Roloff, Jesus

Josephus Flavius: * 37 oder 38 in Jerusalem, † nach 100 vermutlich in Rom)
Suetonius (Sueton): * wohl um 70, † ca. 130–140
Tacitus: * wahrscheinlich 58, † Todesjahr nicht bekannt

Sehr glaubwürdige Zeugen für einen lebendend Jesus. Sie wurden alle aber erst nach dessen angeblichen Tod geboren.

Es hat nach Josephus ungefähr 20 Typen mit dem Namen Jesus gegeben, einen davon haben römischen Soldaten 15 km außerhalb hingerichtet. Allein 4 hohe Priester der Juden hatten diesen Namen.


Ein neuer Schöpfungsmythos? Und "Gott" sprach: "Ich lasse es knallen", in Übereinstimmung mit der Urknalltheorie?
Jesus als Sozialrevolutionär bzw. als erster Kommunist?

Vom Urknall halte ich nicht viel. Der wird langsam zu kompliziert um noch glaubhaft zu sein. Ich würde eher den grossen Dreher befürworten. Es dreht sich ja alles im Universum. Irgendwer muss das ja in Schwung halten.
Jesus war ein Philosoph. Seine Grundidee war, dass man durch Nächstenliebe Streit und Krieg vermeiden kann. Diese Idee ist ja nicht übel. Sie geht ja davon aus, dass alle Menschen von Geburt an gleichwertig sind: Jesus also als Erfinder der Menschenrechte. Die Hölle gehört dabei allerdings abgeschafft. Ebenso die sinnlosen Verbote der ersten 4 Gebote (Katholiken 3 Gebote).
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Das mal jemand mit Namen Jesus gelebt hat ist belegt. Was er gemacht hat nicht. Keiner der Autoren des Neuen Testaments kannte Jesus perönlich. Alle Evangelien entstanden ca. 100 Jahre nach Jesus Tod. Auch steht in der Bibel nirgends ein Geburtsdatum. Da hat die Kirche einfach das Wintersonnenfest von den "Heiden" übernommen. Und nur weil die Bibel Städte und Ereignisse enthält, macht sie das für mich nicht glaubwürdiger. ZUr Sintflut z.b. gibt es überall auf der Welt Mythen und Sagen. Ebenso wie Personen und Städte. Bestes Beispiel ist die Bild Zeitung. Sie haben jemanden beobachtet/fotografiert der am Ufer im flachen Wasser läuft und am nächsten Tag hat man auf der Titelseite : Wunder! Ein Neuer Jesus? Sehen sie hier wie jemand ohne Hilfsmittel über Wasser läuft!.....
Und so wie diese unterhaltsame Zeitung habe es die Schreiberlinge der Bibel auch gemacht. Ist doch auch viel interessanter als dröges Vorpredigen lesen zu müssen. Es sei jedem seine Sache daran zu glauben. Sachlich betrachtet ist die Bibel eine Sex/Splatter/dHorror/Fantasy/Sex/Eifersuchtsdrama/Sex/Gore/Action/SF/Poesie/Sex Kompilation. Und ein paar gute Ansätze für das Menschliche Zusammenleben sind auch dabei. Die funktionieren für mich aber auch alle ohne Gottesidee. Aber wie gesagt, wem es gefällt. Das ist jedem selber überlassen.

Der Name Jesu’ ist sprachverwandt mit Jusu’ oder Jussu, gibt es meines Wissens heute noch im türkischen (u. a.) Sprachgebrauch (hat aber nur am Rande mit den historischen „Vorlagen“ und herangezogenen Personen zur Mythenbildung dieser Figur im NT zu tun).

Die Sonnwendfeier stammt aus dem Aegyptischen:

siehe Aegyptischer Kalender
http://de.wikipedia.org/wiki/Ägyptischer_Kalender

Auch das „Erntedankfest“ u. v. m. hat im alten Aegypten seine Wurzeln;

............ Der julianische Kalender löste 46 v. Chr. den Römischen Kalender ab, der 154 v. Chr. geplant und 153 v. Chr. eingeführt wurde. Eigentlich hätte der julianische Kalender auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. ..........
http://de.wikipedia.org/wiki/Ägyptischer_Kalender

Eine weitere wesentliche Ausformulierung dieser Haupt- Figur im AT kam erst mit diesem Vertrag, dem Concil von Nicäa auch als „Idee“ der dazu mythisch- erdachten und verfassten bibl. Geschichte.
Jene im AT erwähnte Haupt- Figur gibt es so in dieser bibl. Form eigentlich erst ab diesem Zeitraum (hat sich im Lauf der Zeit dann auch ständig weiterentwickelt). Man brachte Lebensberichte unglückselig gelebter und verstorbener Könige (Kaiser) und historisch existierter Personen als „Inspiration“ und Gedankengerüst mit ein.

Gruß
K. M.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Hallo Kultus Maximus,

wenn ich seriöse Informationen über die Bibel suche, dann greife ich lieber auf meine diesbezüglichen Fachbücher bei mir zu Hause zurück:

1.) DAS GROSSE BUCH DER BIBEL von J. R. Porter.

2.) JERUSALEMER BIBELLEXIKON, herausgegeben von Kurt Hennig.

Ein Artapanos scheint dort nirgends als Autor des AT auf.
Auch der Artikel von Wikipedia zu Artapanos ist mehr als dürftig.
Der Link dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Artapanos

Mit freundlichen Grüßen,
Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Hallo Kultus Maximus,

wenn ich seriöse Informationen über die Bibel suche, dann greife ich lieber auf meine diesbezüglichen Fachbücher bei mir zu Hause zurück:

1.) DAS GROSSE BUCH DER BIBEL von J. R. Porter.

2.) JERUSALEMER BIBELLEXIKON, herausgegeben von Kurt Hennig.

Ein Artapanos scheint dort nirgends als Autor des AT auf.
Auch der Artikel von Wikipedia zu Artapanos ist mehr als dürftig.
Der Link dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Artapanos

Mit freundlichen Grüßen,
Harald

Hallo Harald!

So einfach wird’s eben nicht gemacht, denn ein wenig Mühe und vor allem den Willen die Hintergründe und Motivation in Erfahrung zu bringen, - warum man eine Bibel überhaupt verfasste, wirst Du in „Bibelbüchern“ über die Bibel wohl kaum (vielleicht am Rande) finden. Die „Wächterin“ ist mit ihren Denkschemata, betreffend ihrer Analyse (Beitrag Nr.: 129) schon recht nah dran (kreatives kombinieren ist dabei wichtig).

Der Schlüssel ist die (Heilige) Schrift; die Hieroglyphen
altgr. hieros, "heilig"; glyphe, "(in Stein) Geritztes
http://infofrosch.info/h/hi/hieroglyphen.html

Wie gesagt, ich kann nur den gedanklichen Faden, vor allem Literaturhinweise und soweit vorhanden, Links anbieten, alles andere soll jeder für sich in Erfahrung bringen.

Mit freundlichen Grüßen
K. M.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Die 5 Bücher Mose’ entstanden im 2. Jhd. v. Ch. (geschrieben in Romanform eines jüdischen Autors Artapanos) zur Zeit des Hellenismus; versuchte es mit einem Beitrag; Die Bibel, Märchenbuch oder Lebenshilfe Nr.: 45 zu erklären:

Hm, und wie erklärt sich dann der etwa 2600 bis 2700 Jahre alte Fund eines Gebetsriemens aus Silber, der einen Ausschnitt aus dem 4. Buch Mose enthält und als ältester Bibelfund gilt (600–700 vor Christus)? Immerhin handelt es sich dabei ja auch bereits um eine Abschrift der Abschrift der Abschrift… Hat den auch dieser Artapanos im 2. Jahrhundert geschrieben? Wahrscheinlich hatte er eine Zeitmaschine.

http://www.kath.net/detail.php?id=8596
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Hm, und wie erklärt sich dann der etwa 2600 bis 2700 Jahre alte Fund eines Gebetsriemens aus Silber, der einen Ausschnitt aus dem 4. Buch Mose enthält und als ältester Bibelfund gilt (600–700 vor Christus)? Immerhin handelt es sich dabei ja auch bereits um eine Abschrift der Abschrift der Abschrift… Hat den auch dieser Artapanos im 2. Jahrhundert geschrieben? Wahrscheinlich hatte er eine Zeitmaschine.

http://www.kath.net/detail.php?id=8596

Hallo Innuendo!

Was Du meinst ist jener Geschichtsabschnitt des DEUTERONOMISCHEN GESCHICHTSWERKES

Am 29. Juli 587 v. Ch. gelang es Nebukadnezar II. nach einer eineinhalbjähriger Belagerung Jerusalem entgültig zu vernichten, da der von ihm eingesetzte König Zedekia im Jahre 589 v. Ch. von ihm abfiel. Tempel und Stadt Jerusalem wurden vernichtet und der Rest der Bevölkerung nach Babylon ins Exil deportiert.

Im Jahre 538 v. Ch. gestattete der Perserkönig Kyros II. jenen deportierten Juden die Heimkehr nach Jerusalem und finanzierte aus öffentlichen Mitteln (Wiedergutmachung) den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels. Jene Juden, welche im Zwischenstromland blieben, entfalteten sich als ständig anwachsende Minderheit.

Das DEUTERONOMISCHE GESCHICHTSWERK

entstand im Exil, in der Zeit um 580 bis 480 v. Ch. und formuliert die Geschichte aus jüdischer Sicht, wobei Historizität und religiöse Vorstellungen verschmolzen, also ein erster Schritt in Richtung altem Testament, stellen aber noch nicht die 5 Bücher Mose’ dar.

Quelle u. a.: Lexikon Alte Kulturen von Meyers; ISBN: 3-411-07300-4

Gruß
K. M.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Vorgeschichte dazu (ergänzend):

Iškuza in den Erwähnungen Assurbanipals
Assurbanipal berichtet um 665 v. Chr. von einem heuschreckenartigen Einfall barbarischer Zerstörer, die das Land verwüsteten und verwendete für deren Anführer Tugdamme (nach griechischer Überlieferung Lygdamis) das assyrische Schimpfwort Gutäer. Bereits um 667 v. Chr. bat König Gyges um assyrische Hilfe gegen die umherziehenden Iškuzaia. Assurbanipal folgte dem Hilferuf nicht und vermerkte kurze Zeit später die Gefangennahme von Gyges. Im weiteren Verlauf muss Gyges die Rückeroberung gelungen sein, da zwischen 666 v. Chr und 650 v. Chr. ein Sieg über die Iškuzaia vermeldet wird.

Assurbanipal versuchte, die Kontrolle über ganz Ägypten zu erreichen, drang bis 651 v. Chr. in das südlich gelegene Theben vor, das er zerstörte, und plünderte Susa, die Hauptstadt Elams.
Sein Bruder Šamaš-šuma-ukin wurde, wie von Assurhaddon festgesetzt, König von Babylon. Er rebellierte mit der Unterstützung der Aramäer, Elamiter und Araber. 647 v. Chr. unterwarf Assurbanipal nach vierjährigen Kämpfen Babylonien.

http://de.wikipedia.org/wiki/Assurbanipal

Nabu-kudurri-usur_II.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nabu-kudurri-usur_II.

Necho II.

unterstützte zu Beginn seiner Regierungszeit die bereits sehr geschwächten Assyrer unter Aššur-uballit II. mit seinen Truppen gegen das neubabylonische Reich. Er setzte damit die Assur unterstützende Politik seines Vaters Psammetich I. fort. (Sein Großvater Necho I. war noch assyrischer Statthalter). Seine Armee schlug zunächst in der Schlacht von Megiddo 609 v. Chr. ein Heer des judäischen Königs Josia, der mit den Babyloniern verbündet war.

Daraufhin wurden sämtliche phönizischen Hafenstädte durch die Ägypter besetzt. Um den Assyrern zu Hilfe zu kommen, drang Necho II. bis zum Euphrat vor. Er vereinigte sein Heer mit den Resten des Heeres von Assur-Uballit II. Die Assyrer waren jedoch bereits nahezu vollständig von den Babyloniern geschlagen worden und die letzte assyrische Hauptstadt Harran gefallen. Nach der erfolglosen Belagerung von Harran musste Necho II. sich nach Syrien zurückziehen. Nach diesem Rückzug verschwand das assyrische Reich für immer. Auf seinem Rückweg nach Ägypten setzte er Joahas als judäischen König ab und stattdessen seinen Bruder Jojakim als Vasallenkönig ein.

Die Besiegten zogen daraufhin zurück und ernannten einen anderen zum König, aber der Pharao Necho legte ihn ins Gefängnis in Ribba im Lande Hamath, damit er nicht mehr in Jerusalem regieren sollte ... Und der Pharao Necho setzte einen Herrscher seiner Wahl ein und legte eine Geldbuße aufs Land von hundert Zentner Silber und einem Zentner Gold.

Nach Nechos erstem Feldzug gehörte die Levante für etwa vier Jahre wieder zum ägyptischen Reich.

Zweiter Feldzug

Im Jahr 606 v. Chr. eroberte der babylonische König Nabopolassar den syrischen Ort Kimuhu in der Nähe der Stadt Karkemisch. Daraufhin rückte das ägyptische Heer erneut vor. Es gelang, die babylonische Armee bei Quramati zu besiegen und Kimuhu zurückzuerobern.
Nabopolassar schickte daraufhin seinen Sohn und Nachfolger Nebukadnezar II. mit einem Heer in Richtung des ägyptischen Reiches. Das ägyptische Heer erlitt im Jahr 605 v. Chr. in der Nähe von Karkemisch eine vernichtende Niederlage gegen das Heer Nebukadnezars II.

In der Folge verlor Ägypten die gesamten Gebiete der östlichen Mittelmeerküste bis zum Wadi al-Arisch ohne weitere Kämpfe. Damit endete die Vorherrschaft Ägyptens im östlichen Mittelmeerraum.

http://de.wikipedia.org/wiki/Necho_II.

Das Deuteronomische Geschichtswerk:
http://anu.theologie.uni-halle.de/AT/Waschke/Einleitung-AT/Folien3.pdf


Gruß
K. M.
 
AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Das gängige Verständnis von «Hölle» kommt in der Bibel nicht vor.


Doch !!!

Z. B. im NT, Matthäus 5, 22 ("Bergpredigt"):

Ich aber sage euch: Wer
mit seinem Bruder zürnt, der
ist des Gerichtes schuldig; wer
aber zu seinem Bruder sagt:
Du Nichtsnutz!, der ist des
Hohen Rats schuldig; wer
aber sagt: Du Narr!, der ist des
höllischen Feuers schuldig.​
 
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AW: Die Bibel: Märchenbuch oder Lebenshilfe?

Hallo Innuendo!

Was Du meinst ist jener Geschichtsabschnitt des DEUTERONOMISCHEN GESCHICHTSWERKES

Ich wollte damit nur zeigen, dass nicht Artapos im 2. Jahrhundert vor Christus als der alleinige Schreiber eines alten Textes im Umfang der Bücher Mose in Frage kommt. Mose hatte kein Altes Testament, wie wir es heute kennen, war aber sehr wahrscheinlich im Besitz von sehr alten Schriften.

Interessant ist die Sargonlegende, die schon über viertausend Jahre alt ist und sehr an die Geschichte des Mose erinnert:

Der akkadische König, Sargon I. (2356-2300 v. Chr.) erwies sich als stärker als die Sumerer und als die Amoriter und herrschte zeitweilig über weite Teile Sumers. Die Akkadische Sargonlegende diente als Inspiration für die Geschichte der Kindheit von Moses im Alten Testament:

„Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...“ (Helmut Uhlig; Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte; S.251)

Das Wort „Sumer“ stammt aus der Sprache der Akkadier. Es bedeutet „Kulturbringer“.
 
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